In der Warteschlange an der Kasse - von Ungeduld und Nervosität

martenot schrieb:Naja, was heißt unflexibel. Ich sehe das an meiner alten Mutter. Es geht einfach aus physischen Gründen nur noch langsam vonstatten. Es ist kein böser Wille, sondern aufgrund der nachlassenden Beweglichkeit wird man eben langsamer und tattriger. Dann dauern die Bewegungen länger, da kann man selbst gar nichts dagegen machen.

genau, außerdem sind sie oft zu unsicher, schon vorher ihr Geld rauszuholen oder es nicht ordentlich weggepackt zu haben, bevor sie sich von der Kasse wegbewegen. Die rollenden Augen, Stöhngeräusche oder aufdringlich dicht rangeschobene Wagen derer, die als nächste drankommen sind da auch nicht hilfreich.
Meine Mutter zahlt trotz hohen Alters mit ihrer AppleWatch, das hilft. Aber trotzdem fühlt sie sich immer durch die anderen Kunden extrem gestresst und das muss einfach nicht sein.

Als könne man nicht etwas Geduld und 5min mehr Zeit zum Einkaufen mitbringen.........scheint für manche echt unmöglich.

@martenot
Ich glaube, es ging @Comtess1702 bei "unflexibel" nicht so sehr um die Langsamkeit oder Beweglichkeit der Person. Da sollte jeder Verständnis haben, dass ältere Menschen in der Beweglichkeit eingeschränkt sein können.
Problem ist die Praxis, die Sortierarbeiten der Einkäufe in die Taschen an der Kasse zu erledigen, statt sie in den Einkaufswagen zurückzulegen und damit zu den dazu gedachten Theken zu gehen, um das dort in Ruhe zu machen.
Das ist aber auch nicht nur bei alten Menschen so. Diese Unart ist mir schon quer jeglichen Alters aufgefallen.
Oder statt Kleinstgeld einfach auf Karte umzusteigen. Ne Karte an das Kartenlesegerät zu halten sollte eigentlich jeder hinbekommen. Zur Not hilft die Kassiererin oder der Kassierer.

Rasenmayer schrieb:Problem ist die Praxis, die Sortierarbeiten der Einkäufe in die Taschen an der Kasse zu erledigen, statt sie in den Einkaufswagen zurückzulegen und damit zu den dazu gedachten Theken zu gehen, um das dort in Ruhe zu machen.

Wobei das z.B. in meinem Standard-Supermarkt auch kaum anders zu machen ist, zumindest wenn man einen Einkaufskorb statt eines Wagens nimmt. Man soll nämlich den Korb vor der Kasse bereits in den dafür vorgesehenen Stapel stecken. Dann hat man aber hinter der Kasse nur noch die eigenen Taschen, und allzu viel Platz zum Einpacken ist dort leider nicht verfügbar. Das führt dann schon mal zu einem kleinen Rückstau, aber eigentlich geht es den meisten Leuten so, dass sie an dieser Stelle in Stress geraten.

Rasenmayer schrieb:Problem ist die Praxis, die Sortierarbeiten der Einkäufe in die Taschen an der Kasse zu erledigen, statt sie in den Einkaufswagen zurückzulegen und damit zu den dazu gedachten Theken zu gehen, um das dort in Ruhe zu machen.

Man hat die Ablageflächen hinter den Kassen weitgehend abgeschafft, so dass direkt nach dem Bezahlen ein ruhiges Einpacken und ggf. Sortieren in die Taschen nicht mehr möglich ist. Ich sehe nicht ein, die Waren noch mal zurück in den Einkaufswagen zu legen und dann an den Theken wieder herauszuholen, um sie in die Tasche zu packen. Natürlich versuche ich, meine Einkäufe einigermaßen zügig zu verstauen, aber hetzen lasse ich mich nicht.

Ich zahle gerne mit der nötigen Ruhe, packe auch entsprechend ein. Wenn es jemand eilig hat, muss er früher los und sich zu Zeit schaffen.
Man ist beim Einkauf und nicht auf der Flucht.

ElsbethM schrieb:Man hat die Ablageflächen hinter den Kassen weitgehend abgeschafft, so dass direkt nach dem Bezahlen ein ruhiges Einpacken und ggf. Sortieren in die Taschen nicht mehr möglich ist.

Ich habe nie verstanden, warum es hinter den Kassen keine größeren Stauflächen gibt, wo man mit etwas mehr Ruhe seine Sachen verstauen kann. Ich kenne das noch so, dass es zumindest zwei "Fächer" gab, in die die Einkäufe der Kunden abwechselnd rutschten, sodass sich zumindest die zwei aufeinanderfolgenden Kunden nicht allzu sehr ins Gehege kamen. Inzwischen ist aber häufig gleich hinter der Kasse Schluss, und die Leute wursteln hektisch ihre Einkäufe in die Taschen und werden womöglich noch vom Kassenpersonal oder den nachfolgenden Kunden gedrängt.

Comtess1702 schrieb:nein, sie hat gleich an der Kasse alles fein säuberlich in ihre Beutel gelegt

Gut mach ich auch, aber ich mach das mit Plan, ich leg die Sachen schon so aufs Band, dass ich die dann einfach nur noch in meinen Korb werfen muss und bin mit einräumen fertig, so wie das letzte Teil über den Scanner gezogen wird. Aber manche fangen da ja erst mit einräumen ein, weil sie vorher umständlich die Geldbörse suchen oder am Handy tippen müssen...

EnyaVanBran schrieb:Aber manche fangen da ja erst mit einräumen ein, weil sie vorher umständlich die Geldbörse suchen oder am Handy tippen müssen...

Wobei ich ehrlich gesagt eigentlich die weniger gut organisierten (und etwas verplanten) Leute ganz sympathisch finde. Wenn da jemand ein wenig herumnestelt und umständlich seine Sachen einpackt, weckt das bei mir durchaus Sympathien.

@martenot
Naja, wenn ichs eilig hab, kann ich dem nicht viel abgewinnen :D

Bekanntlich hat man im Alter nicht mehr so viel Zeit. Da steht der Sensenmann schon auf der Matte.
Ich randaliere auch gern an der ALDI-Kasse: He da, lassen sie mich durch, ich sterbe bald.
Früher sagte ich ja noch: Aus dem Weg! Ich bin BMW-Fahrer!

EnyaVanBran schrieb:Naja, wenn ichs eilig hab, kann ich dem nicht viel abgewinnen :D

So richtig eilig habe ich es tatsächlich selten, es sei denn, ich muss noch dringend einen Zug erreichen (aber meistens erledige ich dann nicht noch kurz vorher einen Einkauf im Supermarkt). Und meistens verursachen selbst zögerliche und umständliche Kunden meistens nur eine Verzögerung von vielleicht 10 bis 20 Sekunden.

martenot schrieb:Und meistens verursachen selbst zögerliche und umständliche Kunden meistens nur eine Verzögerung von vielleicht 10 bis 20 Sekunden.

Wenn du seit einer halben Stunde dringend pinkeln musst, eine Ewigkeit, glaub mir :|

Wenn ich seit ner halben Stunde kurz vorm einpinkeln stehe, wäre mein erstnächster Weg sicher nicht ein Supermarkt.

Falsche Priorität gesetzt.

Zwinkertroi schrieb:Falsche Priorität gesetzt.

Wenn du ne Stunde im Wagen gesessen hast und noch einkaufen musst, schon. Und da ich öffentlich Toiletten nicht mag, verkneifen ichs mir eben. So einfach ist das.

EnyaVanBran schrieb:Wenn du ne Stunde im Wagen gesessen hast und noch einkaufen musst

Ich finde diese Diskussion rund um ein so banales Thema wie Schlange stehen beim Einkaufen interessant, weil man hier mal wieder lernt, wie unterschiedlich Lebenssituationen sich sogar bis in die kleinsten Teilbereiche des Lebens auswirken.

Wir reden hier zwar alle übers Einkaufen, aber für jeden ist das wohl eine sehr individuelle Angelegenheit, abhängig von ganz vielen Faktoren.

Ich würde einfach vorher zu Hause vorbeifahren, wenn ich dringend aufs Klo muss, weil es bei mir keine 500m Umweg wären. Ich "muss" auch in den allerwenigstens Fällen einkaufen, weil ich immer irgendwas im Schrank oder Tiefkühler habe, was ich zur Not zubereiten kann. Irgendwie habe ich das alles so optimiert, dass ich das alles am Wochenende in aller Ruhe und dennoch sehr fix erledigen kann.

Liegt vielleicht auch daran, dass ich außer Lebensmittel so gut wie nichts anders mehr im Laden kaufe, sondern bestelle. Da spare ich viel Zeit und Nerven.

Stan_Marsh schrieb:Liegt vielleicht auch daran, dass ich außer Lebensmittel so gut wie nichts anders mehr im Laden kaufe, sondern bestelle. Da spare ich viel Zeit und Nerven.

Das wiederum mache ich nur ungern. Ich gehe lieber direkt in die Geschäfte, denn die Online-Bestellerei ist nicht so mein Ding. Auch deswegen, weil ich das Produkt vor dem Kauf gern in der Hand halten, anprobieren oder begutachten mag. Insbesondere Schuhe oder Kleidung würde ich nicht gern online bestellen.

Was das Einkaufen im Supermarkt betrifft: da ich unweit von mehreren Geschäften wohne, könnte ich im Notfall auch vorher kurz nach Hause gehen, wenn ich dringend auf die Toilette müsste. Insofern ist mir dieses spezielle Problem eigentlich noch nicht begegnet.

Stan_Marsh schrieb:Ich würde einfach vorher zu Hause vorbeifahren, wenn ich dringend aufs Klo muss, weil es bei mir keine 500m Umweg wären

Darum beineide ich dich, bei mir wären das gute 4 km Umweg. DAS ist mir dann zu viel :D

Stan_Marsh schrieb:Ich "muss" auch in den allerwenigstens Fällen einkaufen, weil ich immer irgendwas im Schrank oder Tiefkühler habe, was ich zur Not zubereiten kann.

Ja gut, irgendwas hat man meistens daheim, das stimmt schon. Aber da ich wenn ich von der Arbeit komme, eh immer am Supermarkt vorbeifahre, erledige ich das halt jeden Tag, oder zumindest jeden zweiten.
Der Vorteil, wenn man am Land lebt, man trifft dort fast immer wen, den man kennt. Und um zurück zum Thema zu kommen, ich hab heute Freunde von mir an der Kassa vorgelassen, aber nicht, weil ich so lieb bin, sondern weil ich was vergessen hab und noch mal zurück musste.

@H.W.Flieh du bist doch immer so gechillt, ich trau mich wetten, dich bringt auch an einer Supermarktkasse nix aus der Ruhe :D

EnyaVanBran schrieb:@H.W.Flieh du bist doch immer so gechillt, ich trau mich wetten, dich bringt auch an einer Supermarktkasse nix aus der Ruhe :D

Ich bemühe mich um Effizienz. Mich nerven Supermarktkassen meist.
Ich empfinde die intelligenten Einkaufswagen tatsächlich als Erleichterung, bei denen man selbst den Kram einscannt, gleich in die Tüte stopft und an der Kasse nur seine EC-Karte an den Scanner packt. Leider hat mein bevorzugter Supermarkt das noch nicht...

EnyaVanBran schrieb:Wenn du ne Stunde im Wagen gesessen hast und noch einkaufen musst, schon. Und da ich öffentlich Toiletten nicht mag, verkneifen ichs mir eben. So einfach ist das.

Und das ist wessen Problem, dass du keine öffentlichen Toiletten magst? Richtig, deins. Nicht das der Menschen, die, wie lange auch immer, an der Kasse rummachen.

Es ist also völlig Latte, ob jemand in der Schlange hinter Omma Gertrud keine Zeit hat (zu spät los, von wo/wohin auch immer), pinkeln muss, ihm heiß/ kalt ist, usw.

H.W.Flieh schrieb:Leider hat mein bevorzugter Supermarkt das noch nicht...

Meiner auch nicht... keiner hier im Umkreis von 20 km. Wobei ich skeptisch bin, ob das dann auch so gut funktioniert. An der Kasse müssen die Kassierer*Innen ja auch immer wieder mal den Code händisch eintippen.