Was ist ein erfolgreicher Mensch? Unsere Stellung in der Welt

Jeder definiert Erfolg für sich und niemand anderes kann den Erfolg eines anderen Definieren, man kann nur sagen das man mit der Karriere eines anderen sich als Erfolgreich bezeichnen würde. Doch trotz Millionen Following und viel Geld kann man sich nicht erfolgreich fühlen, und auch wenn man die perfekte Work Life Balance gefunden hat muss man sich nicht erfolgreich und glücklich fühlen. Selbst wenn man Innere Dämonen geschwächt oder bekämpft hat muss das nicht zwingend dafür sorgen dass man sich toll fühlt. Auch das runterschrauben von Ansprüchen muss nicht zwingend der Weg sein.

Eine tolle Gesellschaftliche Stellung kann im. Prinzip genauso erfüllend sein wie eine zurück gezogene Art zu leben, beides kann auch zerstören. Jemand mit einem gut laufendem Privatleben kann sich trotz Familie trotz Freundeskreis etc. nach Materiellen Erfolg und nach leicht errungenen Reichtum sehnen. In einer Welt in der Influenzer ein vielfaches von Bauarbeitern, Handwerkern und Leuten aus anderen nicht gut Bezahlten Jobs verdienen ist dies komplett nachvollziehbar. Ein gut Bezahlter Job steht in gewisser Weise auch für eine bessere Stellung und für eine begehrtheit.

PStanisLove schrieb:Jeder definiert Erfolg für sich und niemand anderes kann den Erfolg eines anderen Definieren, man kann nur sagen das man mit der Karriere eines anderen sich als Erfolgreich bezeichnen würde. Doch trotz Millionen Following und viel Geld kann man sich nicht erfolgreich fühlen, und auch wenn man die perfekte Work Life Balance gefunden hat muss man sich nicht erfolgreich und glücklich fühlen. Selbst wenn man Innere Dämonen geschwächt oder bekämpft hat muss das nicht zwingend dafür sorgen dass man sich toll fühlt. Auch das runterschrauben von Ansprüchen muss nicht zwingend der Weg sein.

Da gebe ich dir recht... sieht man leider auch an vielen Stars. Sie werden von der breiten Masse gefeiert und fühlen sich selbst aber dennoch ganz klein. Manch einer hat sich verzweifelt das Leben genommen oder ist Drogen und Alkohol verfallen, um sich emotional zu betäuben.
Erfolg macht nicht zwingend glücklich und muss vom erfolgreichen Menschen erstrecht nicht als das wahrgenommen werden.

Streuselchen schrieb:sieht man leider auch an vielen Stars. Sie werden von der breiten Masse gefeiert und fühlen sich selbst aber dennoch ganz klein. Manch einer hat sich verzweifelt das Leben genommen oder ist Drogen und Alkohol verfallen, um sich emotional zu betäuben.
Erfolg macht nicht zwingend glücklich und muss vom erfolgreichen Menschen erstrecht nicht als das wahrgenommen werden.

Das hört man leider gar nicht selten. Vor allem stelle ich es mir schwierig vor, wenn der Ruhm "rostet".
Wenn man also nicht mehr so viele gute Angebote bekommt, weil man vielleicht die Zielgruppe nicht mehr so wie vorher bedienen kann, z.B. dadurch, dass man älter geworden ist, an Gewicht zugenommen hat oder sich eine Auszeit genommen hat und ein wenig in Vergessenheit geraten ist.
Wenn man dann keine gute Erdung hat und sonst nichts da ist, das einem Halt gibt, kann das leider fatale Folgen haben. Beispiele gibt es genug: Marilyn Monroe, Romy Schneider, River Phoenix, Macaulay Culkin etc.

@nairobi

Ja sicherlich wird das auch ein greifender Punkt sein. Wobei du da jetzt einige aufgezählt hast, die damals zu der Zeit noch nicht als "verrostet" galten sondern immernoch ganz oben mitgespielt haben. Aber so richtiger Erfolg (mit öffentlichen Auftritten pipapo) kommt auch nicht jeder zurecht. Mich würde das vermutlich auch eher psych. belasten, alsdass ich mir positive Gefühle daraus ziehen könnte. Viel Geld hingegen würde mich eher glücklich machen als so wenig wie jetzt :D
Einen entsprechenden Charakter muss man wohl inne haben, wenn es um den öffentlichen Erfolg geht.

Streuselchen schrieb:Viel Geld

Streuselchen schrieb:Einen entsprechenden Charakter muss man wohl inne haben, wenn es um den öffentlichen Erfolg geht.

Es bringt halt auch Nachteile mit, im Lichte der Öffentlichkeit zu stehen. Man muss mit Dingen rechnen, die der "Normalbürger" kaum kennt...Angst vor Einbruch, Entführung, dass sich Leute an einen heran machen, die nur auf Geld/Prestige/Blitzlicht scharf sind und denen es nicht um den Menschen an sich geht.
Dann die Paparazzi, die ins Privatleben eindringen - sehr unschön manchmal.

Erfolg kann jede Menge unangenehme Randerscheinungen nach sich ziehen. 😐

nairobi schrieb:Es bringt halt auch Nachteile mit, im Lichte der Öffentlichkeit zu stehen. Man muss mit Dingen rechnen, die der "Normalbürger" kaum kennt...Angst vor Einbruch, Entführung, dass sich Leute an einen heran machen,

Bis hier hin kenne ich das leider auch als Normalbürgerin aus Berlin ^^ aber ich weiss schon wie du das meinst und gebe dir da auch recht.

nairobi schrieb:Erfolg kann jede Menge unangenehme Randerscheinungen nach sich ziehen. 😐

Ja, aufjedenfall.
Sieht man auch bei Menschen, die jetzt zB ganz ohne viel Geld im Leben erfolgreich sind. Tolle Familie, glückliche Beziehung,.tolles Aussehen (beste aus sich herausgeholt) ... zieht alles Neider an, die demjenigen auch gern das Leben schwer zu machen versuchen.

Mit zunehmendem Alter relativiert sich oft auch der Anspruch an sich selbst, was Erfolg angeht. Man will sich vielleicht gar nicht mehr so stark exponieren und damit angreifbar machen, sondern eher Verantwortung abgeben und kleinere Brötchen backen. Man will nicht mehr unbedingt den ganzen Zirkus mitmachen, der zu einem Erfolgsmenschen oftmals als Verpflichtung dazugehört. Denn Zeit ist auch wertvoll, mit zunehmendem Alter will man lieber mehr Zeit, auch wenn das weniger Geld bedeutet.

Nehmen wir Beyonce. Ihr Ehemann ist Milliardär. Sie leben in einem der teuersten Anwesen der USA. Sie besitzt ein Privatflugzeug, eine Yacht, mehrere Fahrzeuge, eine 100 Mio € Kunstsammlung. Sie trägt öfters die teuersten Kleider und Schmuck den es gibt. Ihre Musikkarriere ist gigantisch, sie hat über 100 Millionen Platten verkauft. Unzählig viele Preise und Ehrungen erhalten (keine Künstlerin gewann mehr Grammys). Sie hat auf der ganzen Welt Konzerte aufgefürhrt. Ist weltweit in diversen Fernsehsendungen aufgetreten. Kritiker lieben ihre Kunst. Sie war auf allen relevanten Covern von Magazinen. Beyonce hat sich für eine ganze Reihe an Organisationen wohltätig eingesetzt. Sie ist eine Ikone für Schwarze. Sie hat Staatsoberhäupter, Milliardäre und royale Familien getroffen. In den sozialen Medien gehört sie zu den populärsten Persönlichkeiten dieser Welt.



Und jetzt nehmen wir Moni. Ihr Karriereweg geht so: Schule abgeschlossen und mit Papa 500 Meter vom Haus entfernt eine Bratwurstbude eröffnet. Diese wird bis Heute erfolgreich von beiden geführt. Moni kommt mit ihrem verdienten Geld gut über die Runden. Preise und Ehrungen gab es nie. Sie stand nie im Rampenlicht der Öffentlichkeit.

Das schöne an der Welt ist eben, es gibt für beide einen Platz. Jeder macht eben was einem gefällt oder in den Sinn kommt.

..

Was ist ein erfolgreicher Mensch? Unsere Stellung in der Welt

Der, der sich mit seinem Leben weitgehend wohl fühlt und zufrieden ist, würde ich sagen. Unter dieser Prämisse sehe ich mich als erfolgreichen Menschen. :) Luft nach oben ist, vermute ich, immer. Aber, wenn die Basics stimmen und man das Erleben hat, ein gutes Leben zu führen, dann ist das eigentlich erfolgreich, würde ich sagen.

LG Mina

Wer legt denn fest wer "erfolgreich" und "angesehen" ist und wer "Opfer" und "Versager" ? Viele Menschen pushen sich ihr Ego in ungeahnte Höhen, ich habe einen Rechtsanwalt kennen lernen dürfen, der mir sagte, dass er vor seinem Zusammenbruch auch so dachte, da gehörte es auch dazu regelmäßig zu koksen und seine Überlegenheit auch im Beruf spürbar auszuleben.
Aber man kann dieses Denken nicht unendlich lange aufrecht halten. Mit der Zeit fängt diese Fassade, die man sich selbst gegeben hat an zu bröckeln, erste Selbstzweifel , erste Erkenntniss dass man sich vielleicht doch Jahre oder sogar Jahrzehnte lang etwas vorgemacht hat, anderen und vor allem sich selbst ! Wenn das auftaucht wird versucht "nachzulegen" , d.h. man betäubt sich schon lange nichtmehr nur mit seinem Verhalten und Taten gegenüber anderen, das reicht schon lange nichtmehr für die Aufrechterhaltung dieser Illusion, es werden harte , starke Betäubungsmittel gesucht, die einem wieder das Gefühl geben tatsächlich der Macher zu sein, der alles schaft, jeden dominieren kann, einfach alles erreicht und keine Grenzen hat.
Der Mensch hat aber ein Unterbewusstsein, was stetig der Wahrheit verschrieben ist, es meldet sich nun immer stärker, bis es eben so stark schlägt, dass er es nichtmehr ignorieren kann und verzweifelt.

Wir leben alle ein einziges Leben und zwar unser Eigenes , keiner kann einem vorschreiben, was er zu fühlen hat, welche Stellung er im Leben hat oder was er erreichen kann, das legen wir alles selbst fest, auch wenn manche sich gebunden fühlen und nur unterbewusst ihre eigene Kraft und Möglichkeit der Selbstgestaltung wahrnehmen.

Ich kann von meinem Onkel erzählen, der sich sein Leben lang danach gerichtet hat, das er "erfolgreich" ist und sich stets nach anderen gerichtet hat.
Ihm wurde von seinem Vater eingetrichtert, dass er Lehrer werden sollte, damals in der DDR ein anerkannter Beruf, in der Familie wurde nie über persönliche Gefühle gesprochen, es war verboten mit anderen, fremdem Menschen über die Familie zu reden.
Er lernte als Kind nie seinen eigenen Weg zu gehen, er machte das, was ihm vorgegeben wurde, er war intelligent aber auch eingeschüchtert. Damals bildete sich schon eine leichte Unzufriedenheit.
Gehen wir 35 Jahre später, er ist erfolgreicher Lehrer hat in unserer Kleinstadt einen riesigen Freundeskreus von mehr als über 100, die ihn alle sehr schätzen, da er für andere alles macht, sich überall einbringt, sich niemals ausruht immer am "Machen" ist.
Ihm geht es immer schlechter, er getraut sich nicht offen zu reden, er sucht sich Hilfe aber schreibt während dessen schon einen Abschiedsbrief und legt ihn in seine Wohnung. Er versucht noch gegen die Krankheit anzukämpfen und verbringt einige Wochen in der Psychiatrie aber nein, es kann nicht offen über seine Probleme reden und beendet sein Leben eines Morgens.

Er wollte eigentlich immer einen anderen Beruf ausüben, bei der Bahn, das war eigentlich sein gewünschter Weg , ihm war eigentlich völlig egal ob er "erfolgreich" ist oder "nur" ein einfacher Reichsbahnmitarbeiter deshalb beschäftigte er sich wenigstens in seiner Freizeit auch ehrenamtlich aber der Beruf als Lehrer machte ihn kaputt, er war zu keiner Zeit dafür menschlich gemacht, die Angriffe der Schüler und ihr Verhalten gingen ihm viel zu nahe, er brannte immer mehr aus.



Lasst euch nie irgendwas vorschreiben, ihr könntet "das" nicht machen, oder das nicht ,ihr müsstet das machen oder das, alles Blödsinn, ihr müsst euren eigenen Weg finden oder zumindest ihn suchen, dass ihr ihn findet.
Wenn man sich nur nach anderen richtet kann man nur unglücklich werden, denn es liegt dann nichtmehr in der eigenen Hand.
Wir alle sind voneinander abhängig, sozial, wirtschaftlich aber trotzdem muss man in diesem Kreis sein Ding durchziehen.
Wenn du auf dem Sterbebett denkst "jetzt habe ich für andere alles getan aber wieso habe ich nicht meine eigenen Wünsche erfüllt?" dann ist es sicher zu spät und man ist unfassbar traurig und verzweifelt und das sind die Emotionen, die dein ganzes Leben und deine letzten Sekunden erfüllt haben , das ganze Leben verschwendet, sein eigenes Selbst betrogen... aber wenn du jetzt begreifst , dass du alle Möglichkeiten der Welt hast dein Leben so zu leben wie du es möchtest, deine tiefsten Träume wahr werden zu lassen oder zumindest es versuchst dann kannst du am Lebensende sagen "Ich habe mein Leben erfüllt gelebt, ich habe nicht alles erreicht aber ich habe immer an mir gearbeitet und mein möglichstes versucht..."ich denke dann kann man auch zufrieden sein

Was ich aber nicht gemeint habe, dass man damit egoistisch sein soll, das ganz und garnicht, wenn man z.b. ehrenamtlich oder in einem sozialen Beruf arbeitet arbeitet man nicht nur für andere, sondern man erfüllt ja den eigenen sozialen Hilfsgedanken, die Welt besser und gerechter zu machen, anderen zu helfen, das kann einen auch sehr erfüllen und zufrieden machen , damit hilft man anderen und sich selbst.


Mani wastete yo ✌️

Also mir ist absolut klar, was ich noch machen will, bevor ich sterbe, und vor allem was ich nicht versäumen will gegenüber meiner Familie. Mir ist ganz wichtig, dass meine Familie klarkäme ohne mich. Derzeit wäre es nicht so und ich kann mich auch nicht so schnell unabkömmlich machen, aber ich arbeite daran, damit ich einmal, wenn meine Zeit gekommen ist, in Ruhe sterben und loslassen darf, weil ich weiß, sie kommen ohne mich zurecht, ohne auf der Straße zu landen.

Ich halte es mit der Welt wie mit der öffentlichen Toilette: Etwas besser hinterlassen als vorgefunden.

rainlove schrieb:Wir alle sind voneinander abhängig, sozial, wirtschaftlich aber trotzdem muss man in diesem Kreis sein Ding durchziehen.
Wenn du auf dem Sterbebett denkst "jetzt habe ich für andere alles getan aber wieso habe ich nicht meine eigenen Wünsche erfüllt?" dann ist es sicher zu spät und man ist unfassbar traurig und verzweifelt und das sind die Emotionen, die dein ganzes Leben und deine letzten Sekunden erfüllt haben , das ganze Leben verschwendet, sein eigenes Selbst betrogen... aber wenn du jetzt begreifst , dass du alle Möglichkeiten der Welt hast dein Leben so zu leben wie du es möchtest, deine tiefsten Träume wahr werden zu lassen oder zumindest es versuchst dann kannst du am Lebensende sagen "Ich habe mein Leben erfüllt gelebt, ich habe nicht alles erreicht aber ich habe immer an mir gearbeitet und mein möglichstes versucht..."ich denke dann kann man auch zufrieden sein

Was ich aber nicht gemeint habe, dass man damit egoistisch sein soll, das ganz und garnicht, wenn man z.b. ehrenamtlich oder in einem sozialen Beruf arbeitet arbeitet man nicht nur für andere, sondern man erfüllt ja den eigenen sozialen Hilfsgedanken, die Welt besser und gerechter zu machen, anderen zu helfen, das kann einen auch sehr erfüllen und zufrieden machen , damit hilft man anderen und sich selbst.

Ein sehr motivierender Beitrag, finde ich. Aber sogar wenn es so käme, dass jemand am Sterbebett bereut, seine Wünsche nicht erfüllt zu haben, ändern sich natürlich auch die Bedürfnisse mit dem Alter. Dann kann unter Umständen schon ein Erfolg bedeuten, noch einmal allein den Weg zur Toilette geschafft zu haben.

Sterbende beschäftigen sich vor allem darin, dass sie grundlegende Fähigkeiten verlieren. Meine Mutter, eine sehr eigenständige und gepflegte Frau, konnte sich nicht mehr ihr Haar dunkel färben, also ließ sie es weiß nachwachsen und ich schnitt ihr auf ihre Bitte hin die dunklen Strähnen weg. Auf einmal war sie komplett weißhaarig und die vorher längeren Haare kurz und flaumig. Wie bei einem Baby.

Als sie das letzte Mal mit meiner Hilfe auf die Toilette ging und ich sie dann mit dem Rollstuhl zu ihrem Bett brachte, vergrub sie sich in ihren Kissen und seufzte: Jetzt werde ich nie mehr aufstehen und zur Toilette gehen. Das war der Zeitpunkt, wo ich sie dann per Notfall ins Krankenhaus brachte, denn ohne ihre Mithilfe konnte ich sie nicht mehr versorgen. Auch das Essen verweigerte sie immer mehr. Für sie war dieser Verlust an Kontrolle über ihren Körper am schlimmsten. Ich konnte sie zum Glück immer wieder trösten. Sie war auch sehr dankbar für die Hilfe der Ärzte, denen sie ausgeliefert war.

@Laura_Maelle
Ich habe diese Situation auch schon für eine lange Zeit durchmachen müssen und ich weiß genau, wie sich deine Mutter gefühlt hat, als sie hilflos war und die einfachsten Sachen nicht mehr konnte. Nach einem Unfall lag ich ein viertel Jahr im Bett unbeweglich und konnte durch Becken- Wirbelsäule und Beinbrüche mich nicht mehr bewegen. Ich war damals 18 und es war so erniedrigend und peinlich die Schwester klingeln zu müssen wenn man mal groß musste , klein konnte ich da auch nicht aber da hatte ich einen Beutel mich schlauch.
Mir wurde immer nett geholfen aber trotzdem habe ich meine Gefühle dahingehend nie überwinden können. Ich konnte mich ja selbst zu der Zeit nichtmal zur Seite drehen, ich wurde immer umgelagert , sich auch nicht richtig bewegen zu können und dann noch einen Nervenzusammenbruch zu verarbeiten (der Unfall war ein Sprung aus dem Fenster) möchte ich mich garnichtmehr erinnern.
Das war die schlimmste Zeit in meinem Leben aber ich bin so froh,dass ich wieder einigermaßen laufen kann und wieder ein eigenständiges Leben führen kann.
Andere definieren sich durch ihren Job als "erfolgreich" ich definiere mich , durch meine persönlichen Erfolge im gesundheitlichen und psychischen Sinne auch als "erfolgreich", die Monate kämpfen mit den psychischen Erkrankungen und gleichzeitig den physischen Schäden, ich bin heilfroh, dass ich mich so gut regenerieren durfte, ich hatte immer unendlich viel Hilfe und dafür bin ich auch dankbar.

rainlove schrieb:Das war die schlimmste Zeit in meinem Leben aber ich bin so froh,dass ich wieder einigermaßen laufen kann und wieder ein eigenständiges Leben führen kann.
Andere definieren sich durch ihren Job als "erfolgreich" ich definiere mich , durch meine persönlichen Erfolge im gesundheitlichen und psychischen Sinne auch als "erfolgreich", die Monate kämpfen mit den psychischen Erkrankungen und gleichzeitig den physischen Schäden, ich bin heilfroh, dass ich mich so gut regenerieren durfte, ich hatte immer unendlich viel Hilfe und dafür bin ich auch dankbar.

Das ist wirklich ein großer Erfolg. Und auch ich weiß, worum es geht. Meine Schwester war jahrelang suizidgefährdet und sie würde auch jetzt nie so motivierend reden, wie Du es hier ausgedrückt hast. Da hast Du wirklich einen Riesenschritt an Entwicklung hingelegt und es gibt mir Hoffnung, dass meine Schwester vielleicht auch noch ganz die Kurve kriegt. Ich war ihr immer eine Hilfe und das gab ihr auch Halt, mit Gottes Hilfe. Aber trotzdem würde sie sich nicht so lebensbejahend und dankbar ausdrücken wie Du, obwohl sie allen Grund hat, dankbar zu sein.

@Laura_Maelle
Es ist eben eine Krankheit, man kann auch nicht sagen, dass sie selbst schuld ist, es kann jeden erwischen zu jederzeit , ein Erlebniss oder schlimme Situation etc
Als es mir so schlecht ging, war jeden Tag meine Mom im Krankenhaus, das hat mir unglaublich geholfen.
Steh bitte deiner Schwester auch bei, selbst wenn es ihr richtig schlecht geht, wird sie merken, dass ein lieber Mensch da ist und das kann schon sehr helfen und Leid lindern.

rainlove schrieb:Es ist eben eine Krankheit, man kann auch nicht sagen, dass sie selbst schuld ist, es kann jeden erwischen zu jederzeit , ein Erlebniss oder schlimme Situation etc
Als es mir so schlecht ging, war jeden Tag meine Mom im Krankenhaus, das hat mir unglaublich geholfen.
Steh bitte deiner Schwester auch bei, selbst wenn es ihr richtig schlecht geht, wird sie merken, dass ein lieber Mensch da ist und das kann schon sehr helfen und Leid lindern.

Ja, ich weiß. Ich stehe ihr auch immer bei. Aber es hat auch mich viel Kraft gekostet, nach so vielen Jahren. Trotzdem werde ich ihr weiterhin beistehen, denn sie hat ein schweres Trauma in unserer Jugend erleben müssen. Ohne die Philosophie des Stoizismus würde ich es nicht mehr schaffen, diesen ganzen psychischen Stress tagtäglich auszuhalten. Es geht auch nur, weil ich mich durch den Minimalismus & Stoizismus mental optimiert habe, um sie weiterhin zu tragen - mit Gottes Hilfe.

@Laura_Maelle
Du bist ein sehr guter Mensch, die meisten Menschen brechen Kontakte ab, wenn sie schwierig werden oder selbst merken, dass es ihnen schadet aber es gibt auch Menschen wie dich, die trotzdem weiter versuchen zu helfen, sowas ist nicht selbstverständlich.
Allerdings muss ich dir auch sagen, wenn es dir zu sehr nahe geht und du selbst drohst krank zu werden nimm Zeit für dich und halte für einige Zeit Abstand. Deine frühere Schwester hätte es sicher niemals gewollt, dass du wegen ihr krank werden würdest.
Eine Beziehung hat immer mindestens 2 Seiten, beide müssen immer respektvoll miteinander umgehen und auch in schweren Tagen beistehen aber gleichzeitig muss man auch sich selbst schützen können, es ist immer eine Gratwanderung für Angehörige von psychisch kranken Menschen oder auch suchterkrankten Menschen, Thema Co-Abhängigkeit etc naja gehört hier jetzt nicht hin.

rainlove schrieb:Allerdings muss ich dir auch sagen, wenn es dir zu sehr nahe geht und du selbst drohst krank zu werden nimm Zeit für dich und halte für einige Zeit Abstand.

Ich versuche, diesen Abstand immer wieder herzustellen, indem ich z. B. nicht sofort reagiere, wenn sie mich anschreibt. Ich setze auch immer wieder Grenzen, wenn sie so richtig in Fahrt kommt mit ihren depressiven Gedankenkarussells. Denn dann hört sie mir sowieso nicht zu. Sie muss zuerst runterkommen von diesem Angsttrip.

Früher konnte ich mich weniger gut abgrenzen, aber ich musste es lernen, weil es mich einfach zu sehr erschöpft hat. Ich versuche, mir meine eigene Welt zu erhalten, das ist sehr wichtig, um bei mir zu bleiben und mich nicht in die düstere Depressionswelt meiner Schwester reinziehen zu lassen. Sie wirft mir oft vor, dass ich zu positiv denke, aber ich erklärte ihr, dass sie froh sein kann, dass ich positiv denke, denn sonst hätte ich sie ja nicht vom Suizid abhalten können all die Jahre.

Zum Glück kann ich sie immer wieder erreichen, ich kenne ihre psychische Dynamik. Und ich versuche, ihr den Stoizismus nahe zu bringen. Das könnte ihr helfen, sich selbst zu steuern.

rainlove schrieb am 16.08.2022:Lasst euch nie irgendwas vorschreiben, ihr könntet "das" nicht machen, oder das nicht ,ihr müsstet das machen oder das, alles Blödsinn, ihr müsst euren eigenen Weg finden oder zumindest ihn suchen, dass ihr ihn findet.
Wenn man sich nur nach anderen richtet kann man nur unglücklich werden, denn es liegt dann nichtmehr in der eigenen Hand.
Wir alle sind voneinander abhängig, sozial, wirtschaftlich aber trotzdem muss man in diesem Kreis sein Ding durchziehen.
Wenn du auf dem Sterbebett denkst "jetzt habe ich für andere alles getan aber wieso habe ich nicht meine eigenen Wünsche erfüllt?" dann ist es sicher zu spät und man ist unfassbar traurig und verzweifelt und das sind die Emotionen, die dein ganzes Leben und deine letzten Sekunden erfüllt haben , das ganze Leben verschwendet, sein eigenes Selbst betrogen... aber wenn du jetzt begreifst , dass du alle Möglichkeiten der Welt hast dein Leben so zu leben wie du es möchtest, deine tiefsten Träume wahr werden zu lassen oder zumindest es versuchst dann kannst du am Lebensende sagen "Ich habe mein Leben erfüllt gelebt, ich habe nicht alles erreicht aber ich habe immer an mir gearbeitet und mein möglichstes versucht..."ich denke dann kann man auch zufrieden sein

Sehr schöner Beitrag, dem möchte ich mich anschließen.

Und ist total richtig was du schreibst; Natürlich muss man in seinem Leben auch an sich selber denken und es nach eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen leben. Allerdings sind wir selbst beim eigenen Ding durchziehen, beruflich als auch privat, in der Regel auch wieder von anderen Menschen abhängig.

Ohne andere Menschen können wir in der Regel einfach nicht erfolgreich unser Ding durchziehen, es sei denn man lebt vollkommen autonom irgendwo in der Wildnis. Aber selbst dort, um erfolgreich zu überleben, sind wir nicht nur auf uns selbst und unser Können angewiesen, sondern auch auf die Gaben der Natur.

Ps.

Das ist vielen da draußen denke ich gar nicht so bewusst, besonders Menschen, für die alles quasi wie selbstverständlich ist, dass der eigene Erfolg in der Regel auch immer von anderen zig verschiedenen Menschen abhängt.