Krieg auf dem Teller

MarinaG. schrieb:Diese Mentalität, sich für die Motivationen seiner Mitmenschen in einer pädagogisch anmutenden Weise zu interessieren, macht auch niemanden satt. Ich fahre aus Notwendigkeit und Bequemlichkeit, und aus Komfortgründen, ein Allrad-SUV. Das bringt mich zu allen Geschäften des täglichen Bedarfs, zum Markt, zum Hofladen etc. pp.. Und ich werden den Teufel tun, mir das von irgendwem wegen ideologischer Gründe madig machen zu lassen. Den Sprit zahle ich

Ganz genau.
Mich regt diese zunehmende Entwicklung langsam echt auf, wie permanent bei anderen ganz genau hingeschaut und alles Mögliche hinterfragt und angeklagt wird. Diese Mit-demFinger-permanent-auf-andere-Zeigen-Mentalität verwandelt sich langsam aber sicher zu einer der größten Plagen unserer Zeit.
Kein Wunder, dass die Gesellschaft zunehmend aus Querulanten und Trotzköpfen besteht.
In der Bibel gibt es da so einen Spruch mit dem Splitter im eigenen Auge und einem Balken im Auge des anderen...diese Stelle sollten sich viele Menschen mal zu Gemüte führen.

*Huch, das sollte natürlich umgekehrt lauten-der Splitter im Auge des anderen bei gleichzeitigem Balken im eigenen Auge.

RachelCreed schrieb:Mich regt diese zunehmende Entwicklung langsam echt auf, wie permanent bei anderen ganz genau hingeschaut und alles Mögliche hinterfragt und angeklagt wird. Diese Mit-demFinger-permanent-auf-andere-Zeigen-Mentalität verwandelt sich langsam aber sicher zu einer der größten Plagen unserer Zeit.

Diese Medaille hat natürlich wie immer zwei Seiten.
Wenn es um strickt private Dinge geht, bin ich ganz deiner Meinung, aber bei Verhaltensweisen, die auch andere betreffen (wie bspw. die Entscheidung einen Spritfresser zu fahren), darf man dieses asoziale verhalten ruhig anprangern.
Warum sollte antisozialer Egoismus besser sein, als mit dem Finger drauf zu zeigen?

(Allerdings glaube ich nicht, dass das mit dem "Finger auf andere zeigen" mehr oder schlimmer geworden ist, das gab es schon immer)

Abahatschi schrieb:55Mio aus 83Mio sind genau 66,2% (= meine Aussage war 2/3).
Vielleicht verschonst Du uns mit mit deinen "Ratschlägen und Beobachtungen eines verwöhnten Stadtbewohners" - nimm doch das Problem zur Kenntnis.

Es fehlt eine Angabe, woher die Zahlrn stammen.

Abahatschi schrieb:Aber weniger als die Hälfte der Zusteigeorte auf dem Land werden mehr als zwei Mal pro Stunde bedient.

Genaue Angabe fehlt.
"Weniger als die Hälfte" ist ziemlich indifferent.
Ebenso wie die Aussage 'nicht mehr als 2x pro Stunde'.
Eine Busverbindung, die halbstündlich zur Verfügung steht finde ich zumutbar .

Wie groß ist der Rest, dort werden die Halte offen bar 2x pro Stunde und mehr bedient.

Ob ich hier meine Beobachtungen und "Ratschläge" präsentiere entscheidest nicht du.
Du kannst das gerne noch so oft schreiben, wie du willst. Führt nur zu nix.

MarinaG. schrieb:sich für die Motivationen seiner Mitmenschen in einer pädagogisch anmutenden Weise zu interessieren,

Mich interessieren die "Motivationen" nur am Rande.
Es ging ums Spritpreisgejammer.
Natürlich können auch alle jammern wie die Lust haben.
Auch hier im Forum.
Darauf gibt es dann Reaktionen.
Und das ist eben nicht immer nur ein Tuten ins gleiche Horn.

MarinaG. schrieb:Und mehr ist von mir auch nicht zu erwarten. I

Wer erwartet irgendwas von dir?

@fischersfritzi
Ich habe Dir eine weitere Quelle erbracht obwohl ich das nicht müsste.
Jetzt setzt Du die Quelle in Frage weil Dir das Ergebnis immer noch nicht passt, ok - kann ich schon verstehen für jemanden der aus der bloßen Verkehrsbeobachtung weiß dass diese Fahrten nicht notwendig sind.

fischersfritzi schrieb:Du kannst das gerne noch so oft schreiben, wie du willst.

Mache ich :D

Groucho schrieb:aber bei Verhaltensweisen, die auch andere betreffen (wie bspw. die Entscheidung einen Spritfresser zu fahren), darf man dieses asoziale verhalten ruhig anprangern.

Hier im Strang ging es ja weniger um die Umweltaspekte, als viel mehr um die Klagen über zu hohe Spritpreise.
Wer sich Spritfresser leisten will, muss eben entsprechend tief in die Tasche greifen.
Oder einsparen. ;)

fischersfritzi schrieb:Hier im Strang ging es ja weniger um die Umweltaspekte, als viel mehr um die Klagen über zu hohe Spritpreise.

Schon klar, aber der Beitrag, den ich so kommentiert hatte, war ja auch allgemein gehalten, über das Thread Thema hinaus (hatte ich jedenfalls so verstanden)

und was das Spritpreisgejammer betrifft: Diejenigen trifft man dann meisten auf der Autobahn permanent auf der Überholspur

Abahatschi schrieb:Jetzt setzt Du die Quelle in Frage weil Dir das Ergebnis immer noch nicht passt, ok - kann ich schon verstehen für jemanden der aus der bloßen Verkehrsbeobachtung weiß dass diese Fahrten nicht notwendig sind.

Mir muss das Ergebnis nicht passsen.
Die Daten sind einfach luschig präsentiert. Möglich, dass es eine Primärquelle gab, die gut aufbereitete Daten liefert. Genauso gut möglich, dass der Autor das nur grob überschlagen oder gar aus seinen eigenen "Verkehrsbeobachtungen" abgeleitet hat.
Das ist einfach keine Quelle, die valide Zahlen liefert.

Was "aufs Auto angewiesen" bedeutet, ist offenbar auch recht individuell.

40-50% der Autofahrten sind Strecken unter 5km

Nach Untersuchung durch das Umweltbundesamt entfallen 40-50 % der Autofahrten auf kurze Strecken von weniger als 5 km

Quelle: https://klimaandmore.de/?p=1024

Das ist eine Strecke, die, von bestimmten Personengruppen abgesehen, auch ohne Auto zu bewältigen ist.

fischersfritzi schrieb:Was "aufs Auto angewiesen" bedeutet, ist offenbar auch recht individuell.

Eben, daher sind Empfehlungen wie "Fahr doch öffentlich" sehr fragwürdig, Kritik ohne Hintergrundinfos einfach unterste Schublade.

fischersfritzi schrieb:40-50% der Autofahrten sind Strecken unter 5km

Ich finde es widerspricht sich nicht mit meiner Aussage.
Ich bin dem Link gefolgt und zitiere aus dem Original:

Nach Untersuchungen in deutschen Großstädten führen 40-50 % der Autofahrten über eine Strecke von weniger als fünf Kilometer Länge.

Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr-laerm/nachhaltige-mobilitaet/radverkehr#gtgt-schnell
Also wird in dieser Studie der Teil der Bevölkerung den ich meine gar nicht behandelt.
Ich gucke mal bei Gelegenheit wieviele Einwohner die Großstädten in der Summe haben.

@fischersfritzi
Ich nochmal, ging schneller als ich dachte, ich habe hier aus der Spalte 2020 die Einwohner zusammen gezählt:
Wikipedia: Liste der Großstädte in Deutschland
= 26.579.823
Und jetzt kommt es 83.000.000-26.579.823=56.420.177.
Beachte hierzu meine vorherige Aussage:

Abahatschi schrieb:55Mio aus 83Mio sind genau 66,2% (= meine Aussage war 2/3).

Also konnte ich mit deiner Quelle die Anzahl bestätigen (natürlich wenn die Abweichung von 1,6 Mio akzeptabel ist)

Abahatschi schrieb:Also wird in dieser Studie der Teil der Bevölkerung den ich meine gar nicht behandelt.
Ich gucke mal bei Gelegenheit wieviele Einwohner die Großstädten in der Summe haben.

Willst du mich jetzt veralbern?
Ich hab doch weiter oben davon geschrieben, dass Autofahrten in Metropolen wie zb Hamburg überwiegend nicht zwingend notwendig sind, auf dem Land hingegen sieht es anders aus.

fischersfritzi schrieb:Ich hab doch weiter oben davon geschrieben, dass Autofahrten in Metropolen wie zb Hamburg überwiegend nicht zwingend notwendig sind,

Das widerum müsstest Du jetzt belegen.
Das wirst Du aber nicht können, da Du gar nicht weißt, wo all die Autofahrer arbeiten, welche Strecken sie zurücklegen und welche davon notwendig sind.
Das mag ja alles Dein persönliches Empfinden sein - hat mit der Realität aber nichts gemein und wie hier schon angemerkt wurde, müssen diese Personen für ihr Auto, die Parkplätze, die Kfz-Steuer, die Spritrechnung aufkommen und niemand sonst.

..

Hohe Spritpreise = hohe Transportkosten = hohe Lebensmittelpreise. Wen das "Spritpreisgejammer" stört, der kann das "Lebensmittelpreisgejammer" ebenfalls dort hinzu rechnen. Oder man bewertet beides (die hohen Preise) als gleich problematisch.

LG Mina

Eigentlich ging es im EP eh nicht um Preise und auch nicht um Sprit/Autofahren......von daher

Groucho schrieb:Dazu ein sehr guter Text von Thomas Maier zum Thema

Danke für den Artikel - ich finde er springt sehr schnell zwischen den Schlagworten hin und her, aber dennoch treiben mich zur Zeit ähnliche Gedanken an. Dieses Messen in verschiedenen Maßen um dann zu Moralisieren während eigentlich hinter den Entscheidungen handfeste Eigeninteressen stecken ist mir aktuell extrem suspekt.

Interested schrieb:Das widerum müsstest Du jetzt belegen.
Das wirst Du aber nicht können, da Du gar nicht weißt, wo all die Autofahrer arbeiten, welche Strecken sie zurücklegen und welche davon notwendig sind.
Das mag ja alles Dein persönliches Empfinden sein - hat mit der Realität aber nichts gemein und wie hier schon angemerkt wurde, müssen diese Personen für ihr Auto, die Parkplätze, die Kfz-Steuer, die Spritrechnung aufkommen und niemand sonst.

Aber wir sind doch hier im Menschen-Thread wo man über eigene Eindrücke reden kann oder nicht? Ich komme ja auch aus Hamburg, und wenn ich Samstags zum Großeinkauf gehe, je nachdem wieviel ich für meine Eltern einkaufen muss gerne zu Fuß, ansonsten mit dem Auto, sehe ich nicht wenige Nachbarn, die für den 5 Minuten-Marsch das Auto nehmen - nur zum Brötchenholen beim Bäcker nebenan.

Wenn ich meine Arbeitskollegen sehe bei denen ich weiß das diese mit dem Auto genauso lange brauchen wie mit den Öffis und bei denen ich weiß das diese jung und Single sind, sprich keine Kinder unterwegs einsammeln, keine alten Eltern versorgen, die aber lieber mit dem Auto kommen, weil es bequem ist.

Also tatsächlich ist unser Verkehrsnetz in Hamburg gut ausgebaut, die Busse fahren in Stoßzeiten selbst am Stadtrand bei mir im 5 Minuten-Takt, die Bahnen fahren im 5 Minuten Takt - für Pendler gibt es an den Bahnhöfen an den Stadtgrenzen Park & Ride Parkplätze usw.

@cejar

Das stell ich gar nicht im Abrede. Ich hab selbst ein Auto und fahre mit Rad zur Arbeit oder Öffis oder gehe zu Fuß - weil es sich mit dem Auto nicht lohnt. Man sollte generell einfach nicht über andere Köpfe hinweg so argumentieren, wenn man das nicht mal belegen kann, mit belastbaren Zahlen. Ihr schildert eure Nachbarschaft, teilweise Kollegium. Das ist aber bei jedem anders und meine Kollegen haben keine so gute Anbindung und wären länger unterwegs, als sie müssten und zuweilen zu sehr später Uhrzeit, wo keine Busse, Bahnen fahren und sie endlich einfach Feierabend machen möchten und so schnell wie möglich zuhause oder sonstwo sein. Ich finde das absolut legitim!

Unabhängig davon, hinterfrage ich bei anderen nicht, warum sie ihr Auto nutzen usw. Es ist schlicht und ergreifend ihre Sache.
Hier kam das Thema auf, weil es um die Spritpreise ging und am Ende des Monats weniger Geld dadurch zur Verfügung steht - im Kontext des Threadthemas. Darum geht es und das dürfen die Autofahrer und andere durchaus bemängeln.

..

Tussinelda schrieb:Eigentlich ging es im EP eh nicht um Preise und auch nicht um Sprit/Autofahren......von daher

Die hohen Lebensmittelpreise korrelieren unmittelbar mit dem Thema, das auch den Hunger in anderen Weltregionen umspannt. Die Globalisierung hat nun einmal den Effekt, dass diverse Zustände / Ereignisse weltweit Wellen schlagen. Indes, wir in der EU sind ja tatsächlich vergleichsweise noch gut dran.

Interested schrieb:Unabhängig davon, hinterfrage ich bei anderen nicht, warum sie ihr Auto nutzen usw. Es ist schlicht und ergreifend ihre Sache.
Hier kam das Thema auf, weil es um die Spritpreise ging und am Ende des Monats weniger Geld dadurch zur Verfügung steht - im Kontext des Threadthemas. Darum geht es und das dürfen die Autofahrer und andere durchaus bemängeln.

WORD! :)

LG Mina