Kreative Ideen zur Energieeinsparung im Alltag gesucht

Eigentlich hatte ich gar nicht vor, einen neuen Thread zu eröffnen, da ich davon ausging, den gibt es längst, insbesondere wegen der aktuellen Notlage ... da hatte ich aber falsch gedacht. :(

Daher soll das hier ab sofort der Ort sein, wo ihr eure Ideen und Erfahrungen zum Thema einbringen könnt. Die üblichen Methoden kennen sicher die meisten von uns, obwohl es als Anregung sicher nicht schaden kann, die nochmal in Erinnerung zu rufen. Ich dachte daher eher an Methoden, die nicht jeder kennt, und die geeignet sind, uns besser durch die Krise zu bringen.

Welche Art von Energie eingespart wird, spielt keine Rolle, jedes Joule zählt! Und je mehr sich daran beteiligen, desto besser.

Ich persönlich habe bisher Folgendes unternommen:

- Heizung in der Firma auf 0 (Null) gedreht (habe dennoch im Schnitt ca. 17°C bis 20°C je nach Sonnenstunden)
- jede 2. Nacht übernachte ich jetzt in der Firma (spart 12 Euro Sprit je Übernachtung)
- sparsame Fahrweise (nicht über 1.800Umin^-1 beim Diesel)
- weitsichtige Fahrweise (z.B. 500m vor Ortschaften Fuß vom Gas und mit Motorbremse im 6.Gang weiterrollen anstatt zu bremsen)
- Kofferraum leerräumen (keine Getränkekästen, etc. mitschleppen)
- Kühlschrank möglichst so voll wie möglich befüllen, notfalls leere Flaschen reinstellen
- unnötige Lampen herausdrehen bzw. versuchen, so weit wie möglich ganz auf künstliche Beleuchtung zu verzichten
- Kurze Wege zu Fuß erledigen, oder mit dem Fahrrad

Ich verzichte sogar öfter mal auf Tee oder Kaffee, und trinke Leitungswasser um Strom zu sparen. Beim Einkaufen achte ich jetzt noch stärker darauf, regionale Waren zu kaufen. In zwei meiner PCs die im Dauerbetrieb sind, habe ich mir sogar stromsparende CPUs eingebaut (anstatt der 8-Kerner), und eine leistungsstarke Grafikkarte ist auch "rausgeflogen". :D

Was könnte man noch tun? Und wie sieht es mit der Bereitschaft zu teils gravierenden Einschnitten in die Lebensqualität aus?

Bin schon sehr auf eure Antworten gespannt, und finde hoffentlich neue Anregungen...

Peter0167 schrieb:Kühlschrank möglichst so voll wie möglich

Kannst du mir erklären, warum man das macht? Ich habe das noch nie gehört.

Peter0167 schrieb:jede 2. Nacht übernachte ich jetzt in der Firma

Das kann ich mir für mich nicht vorstellen :D

Pony2.4 schrieb:Kannst du mir erklären, warum man das macht? Ich habe das noch nie gehört.

Wenn man die Kühlschranktür öffnet, "fällt" die kalte Luft einfach raus, und je voller der Kühlschrank ist, desto weniger Luft fällt raus und muss anschließend wieder abgekühlt werden.

Pony2.4 schrieb:Das kann ich mir für mich nicht vorstellen :D

Ja, ich gebe zu, das ist schon ziemlich "speziell", dafür aber effektiv. :D

Pony2.4 schrieb:Kannst du mir erklären, warum man das macht? Ich habe das noch nie gehört.

Ich wusste es auch nicht, aber die Menge der gekühlten Lebensmittel dient hauptsächlich als "Puffer", wenn man die Tür öffnet. Damit geht weniger Kälte verloren. das hat mich auch überrascht.

Pony2.4 schrieb:Das kann ich mir für mich nicht vorstellen

Das ist auch ein sehr "spezieller" Tipp, den kaum jemand umsetzen kann. :D

Bei mir läuft der Strom sowieso nur durch Wasserkocher und Laptop. In meiner Wohnung ist es fast immer dunkel, durch den Laptop sehe ich genug.

Ansonsten freue ich mich auch über jegliche Anregung.

Selektiv schrieb:nur durch Wasserkocher

Wenn man schon Wasserkocher verwendet, sollte man drauf achten, die Wassermenge genau zu dosieren. Man muss nicht für eine Tasse einen ganzen Liter zum Kochen bringen.

Hier mal eine Beispielrechnung:

Um 1 Liter (1kg) Wasser (7°C) zum Kochen zu bringen (100°C) benötigt man 0,108 kWh an Energie (Q)...

Q = m × c × dt = 1 x 4,187 x 93 / 3600 = 0,108 kWh

c = spezifische Wärmekapazität von Wasser

Das klingt erst mal lächerlich wenig (0,3 Eurocent pro Liter), aber wenn das millionen Menschen 300 mal im Jahr tun, dann ist man ganz schnell bei einigen hundert Gigawattstunden im Jahr ... und zudem vollkommen unnötig.

Ich hoffe ja, dass wir mal anfangen, die Ressourcen optimaler verteilen und dem tatsächlichen Nutzen entsprechend einsetzen.

Wem z.B. sind jetzt Ende März/Anfang April Spargel aus Peru und Erdbeeren aus Spanien wirklich so richtig wichtig? Klar greifen viele Leute zu, wenn sie ein günstiges Angebot sehen, aber die Erdbeeren schmecken doch gruselig und der Spargel ist auch keine Sensation. Da kann man doch nicht von Wohlstandsverlust sprechen, wenn man solche Sachen in Zukunft nicht mehr kaufen kann. Erdbeeren und Spargel sind doch eh saisonal, wartet man halt noch ein paar Wochen, dann gibt es regionale Ware, vielfach wohlschmeckender.

Bei Verpackungen sehe ich auch riesige Einsparpotentiale. Ein Drogeriemarkt z.B. besteht doch zur Hälfte aus Verpackung, da bieten sich doch riesige Einsparpotentiale.

Vielleicht regelt sich so was von selbst, wenn die Transportpreise ansteigen. Aber offenbar ist Sprit immer noch immens günstig, denn Erdbeeren und Spargel gibt es immer noch viel zu günstig aktuell.

Ich bewege mich weniger. Dadurch wende ich nicht viel Energie auf und esse dadurch weniger und fahre in folge dessen seltener Einkaufen.

Peter0167 schrieb:Wenn man schon Wasserkocher verwendet, sollte man drauf achten, die Wassermenge genau zu dosieren. Man muss nicht für eine Tasse einen ganzen Liter zum Kochen bringen.

Das führt jetzt, konsequenterweise im Sinne der Fragestellung des Threads, zum kalten Kaffee ;)

Peter0167 schrieb:- sparsame Fahrweise (nicht über 1.800Umin-1 beim Diesel)

Etwas unkonventionell: Wenn die Strecke weiter, das Ziel außerhalb der ÖPNV Haltestellen, das Gepäck jedoch gering ist: Motorrad statt Auto. Verbraucht weniger Sprit.

Peter0167 schrieb:- unnötige Lampen herausdrehen bzw. versuchen, so weit wie möglich ganz auf künstliche Beleuchtung zu verzichten

Sofern noch nicht geschehen auf Leuchtmittel mit geringerer Leistungsaufnahme umsteigen.

@Peter0167

Ich habe auch schon Energie gespart, als das noch nicht "in" oder notwendig war. Vermutlich, weil ich mich an Zeiten erinnere, als ich den Groschen nicht nur zweimal, sondern öfter umdrehen musste. Das bleibt einem einfach imKopf.

Mein Auto steht, so oft es geht. Seit ich nicht mehr berufstätig bin, beschränke ich mich meist auf eine Einkaufsfahrt pro Woche. Den Rest der Zeit rostet der uralte Schwedenstahl vor sich hin.

Unnötigen Ballast hatte ich nie an Bord, der Reifendruck ist etwas höher als üblich, vorausschauendes Fahren war für mich schon immer selbstverständlich, und da ich oft in DK unterwegs bin, kann ich mit einem selbst auferlegten Tempolimit gut leben.

LED-Birnen habe ich schon lange im ganzen Haus.

Wäsche wasche ich, wenn die Maschine ganz voll ist und das Wetter das Trocknen draussen erlaubt.

Heizungen sind überall auf Stufe zwei, in nicht genutzten Räumen auf Frostschutz. Pullover gegen Putin! Wenn ich es abends mal wärmer haben will bzw. muss, kommt der Ofen zum Zuge, beheizt mit Holz aus eigener Ernte.

Ich koche meist Mengen für zwei Tage, dann muss ich den Kram anderntags nur kurz aufwärmen, was ggf. sogar im Ofen geschieht, denn der hat ein Backfach.

Wenn ich länger nachdenken würde, fiele mir sicher noch mehr ein. So muss dies erstmal als Text genügen. Spart Zeit und Geld. :D

Was ich noch nicht probiert habe, sind Kartoffeln im Schnellkochtopf zu kochen. Laut diesem Artikel brauchen die dann nur 7 Minuten. Das Wasser dafür könnte man zudem auch noch mit dem Wasserkocher warm machen, da es so effektiver als über den Herd geht (doppelt gespart :D).

Das Wasser, das man da beim Kochen einspart, geht aber hinterher beim Abwasch wieder drauf.

Und man könnte auch noch auf Speisen mit stundenlanger Garzeit verzichten, wie z.B Enten und Gänse.

Doors schrieb:Ich habe auch schon Energie gespart, als das noch nicht "in" oder notwendig war.

Ja, das habe ich auch. Damals kostete eine LED-Lampe noch über 25 Euro, trotzdem habe ich alle Infrarot-Heizungen damit ersetzt, und hatte das Geld nach 1,5 Jahren über die Stromeinsparung wieder rein.

Doors schrieb:den Groschen

Da bringst Du mich jetzt auf eine weitere Idee:

Peter0167 schrieb:Welche Art von Energie eingespart wird, spielt keine Rolle, jedes Joule zählt!

Barzahlung vs Kartenzahlung:

In einer umfangreichen Studie analysierte ein Forschungsteam aus den Niederlanden 2015 die Umweltauswirkungen von Kartenzahlungen gegenüber jenen von Bargeldzahlungen. Hierbei zeigte sich, dass Zahlungen mit der Bankomat- oder Kreditkarte tatsächlich insgesamt eine geringere Kohlenstoffemission aufweisen. Der ökologische Fußabdruck von Bargeldzahlungen liegt dabei um 36 % höher als bei Kartenzahlungen. Grund für diese Differenz liegt in der Beschaffungskette.

Quelle: https://www.bewusstkaufen.at/cash-only-oder-kartenzahlung-die-klimabilanz-unserer-bezahlsysteme/

Manchmal sind es Kleinigkeiten. Ich habe zum Beispiel mithilfe eines Messgeräts festgestellt, dass es günstiger ist, eine DVD mit dem im Fernseher zu schauen als auf dem Computer, obwohl für mich die Qualität gleich gut ist.

@Peter0167
Übrigens: tolle Idee, mal einen solchen Thread zu machen!

@H.W.Flieh

Bargeld wird abgeschafft - ich habe schon lange keine Kohle mehr. :D

Ach, noch 'n Tipp:

Alles, was Stand-By-Funktionen hat, die auch dann Strom verbrauchen, wenn das Gerät nicht aktiv ist, ist an eine schaltbare Steckdose gekoppelt. Schalter aus, Stand-By aus.

Doors schrieb:Bargeld wird abgeschafft - ich habe schon lange keine Kohle mehr. :D

Das spart ungemein Energie... wenn Du sie nicht kaufen kannst. :D

Zu den größten Stromfressern im Haushalt zählen nach wie vor Kühl- und Gefrierschränke. Wer sich nicht sicher ist, ob er ein sparsames Gerät besitz, kann das z.B. mit so einem kostengünstigen Messgerät überprüfen.

Einfach mal für eine Woche zwischen Steckdose und Verbraucher stecken, hinterher den Wert aufs Jahr hochrechnen, dann erfährt man was das Teil im realen Betrieb wirklich verbraucht. Dann mit den Werten eines neuen Gerätes vergleichen (die stehen heute in der Regel im Datenblatt), dann weiß man, nach welcher Zeitspanne sich der Kauf amortisiert.

Mein Wattmeter habe ich gerade verborgt, aber wenn ich es zurück bekomme, werde ich das gleich als erstes mit meinem 18 Jahre alten Bosch-Kühlschrank mal tun.

Peter0167 schrieb:Mein Wattmeter habe ich gerade verborgt, aber wenn ich es zurück bekomme, werde ich das gleich als erstes mit meinem 18 Jahre alten Bosch-Kühlschrank mal tun.

Was hielt dich davon ab, den Kühlschrank vor dem verleihen des Wattmeters zu testen?

Wie zuverlässig testen solche Billiggeräte eigentlich?

Gnatz schrieb:Wie zuverlässig testen solche Billiggeräte eigentlich?

Für diesen Zweck ist das sicher zuverlässig genug. Ich brauche da ja keine 7 Stellen nach dem Komma, sondern nur einen groben Richtwert.

Gnatz schrieb:Was hielt dich davon ab, den Kühlschrank vor dem verleihen des Wattmeters zu testen?

Nichts hat mich davon abgehalten, ich habe mir das Teil nur für meine PCs besorgt. Nun ist Energiesparen aber ein akutes Thema für mich, zumindest akuter als sonst, und dann fängt man halt an zu überlegen...

Peter0167 schrieb:Nichts hat mich davon abgehalten, ich habe mir das Teil nur für meine PCs besorgt

Hat man den Uraltkühlschrank aber nicht eher in Verdacht als einen Computer?
Ehe ich meinen Radiowecker teste, dann doch eher die Uraltmusiktruhe oder zumindest gleichzeitig.
Aha, Stromsparend war dir vor Putin nicht wichtig, warum dann das Interesse am Verbrauch der Computer?
Nicht falsch verstehen, aber hier versagt meine Logik.
Eine Ex von mir, beleuchtete gern mit Kerzen.
Die wären schon bezahlt und würden somit kein Geld mehr kosten. Lol