Fluchen und Schimpfwörter - akzeptabel oder nicht?

Vor Kindern muss man schon etwas aufpassen, was man da so raushaut. Die übernehmen das und im KiGa oder der Schule fällt das eindeutig auf das Elternhaus zurück. Wobei viele Schimpfwörter eigentlich von dort mitgebracht werden.

Luminita schrieb:außer "Es beleidigt andere".

Und beleidigungen zeigen für mich null Respekt anderen gegenüber

Cherokee.Rose schrieb:Man braucht sich ja nur mal vorstellen wie es bei einem Vorstellungsgespräch ist wenn dann da sitzt und dem Chef sagt" Ey Alter alles klar bei dir? " :'D

Man sollte natürlich vermitteln, wann fluchen okay ist und wann nicht. Versteht sich von selbst.

Cherokee.Rose schrieb:Und beleidigungen zeigen für mich null Respekt anderen gegenüber

Da sind wir uns einig.

Interested schrieb:Die übernehmen das

Die Frage ist eben, ob das unbedingt was schlechtes ist und warum?

Interested schrieb:Die übernehmen das und im KiGa oder der Schule fällt das eindeutig auf das Elternhaus zurück. Wobei viele Schimpfwörter eigentlich von dort mitgebracht werden

Eben und da versuche ich meinem Kind Grenzen beizubringen, da man es ja nun nicht vermeiden kann wie die untereinander reden.
Heißt: zu Hause reden wir vernünftig miteinander auch mit anderen Leuten, was du mit deinen Freunden machst kann ich nicht kontrollieren...

Luminita schrieb:Daher auch, wenn mich jemand drum bittet, aufzuhören, dann tue ich es auch

Ich in der Regel auch, automatisch Rücksicht nehme ich halt nicht weil in Hörweite ein Kind sein könnte.
Dafür ist die Emotion Wut bei mir zu stark ausgeprägt im RL :'D

Mila_ schrieb:aber wenn ein Kind wissentlich in der Nähe ist beherrsch ich mich.

Genau so ist das bei mir auch ..... Ich bin aber nicht für die Zuckerwatte Wohlfühl Bubble von Erwachsenen zuständig.

Luminita schrieb:Die Frage ist eben, ob das unbedingt was schlechtes ist und warum?

Wenn ein Kleinkind im Kindergarten andere Kinder mit F*tze, Fick Dich belegt, ist das sicherlich nicht gut. Das fällt doch eindeutig auf die Eltern und deren Umgangston zuhause zurück. Was sollte also daran gut sein?

xsaibotx schrieb:Zuckerwatte Wohlfühl Bubble von Erwachsenen zuständig.

Da bin ich bei dir.

Luminita schrieb:Man sollte natürlich vermitteln, wann fluchen okay ist und wann nicht. Versteht sich von selbst.

Da sind wir uns einig und darum meine ich, dass ich als gutes Beispiel voran gehen muss.
Hat nix mit Supernanny oder so zu tun

Interested schrieb:Wenn ein Kleinkind im Kindergarten andere Kinder mit F*tze, Fick Dich belegt, ist das sicherlich nicht gut. Das fällt doch eindeutig auf die Eltern und deren Umgangston zuhause zurück. Was sollte also daran gut sein?

Aber da sind wir doch wieder bei meiner Grenze, die ich ja sowieso ziehe.
Andere beleidigen = No no.
In einer persönlichen Situation die Gefühle durch Fluchen ausdrücken = Yes yes

D. h. ich streite mich mit jemandem und beleidige den = geht nicht
Ich werfe was auf den Boden und fluche = ist ok

@Luminita
Fluchen ist grundsätzlich ok. Jeder mit seinen Lieblingswörtern. Mir ging es nur darum, vor Kindern eben andere zu wählen, damit das nicht übernommen wird. Aber dazu können die Eltern hier vermutlich mehr sagen.

Luminita schrieb:Ich selbst fluche gerne und viel und ungeniert.

ich fluche zwar nur ab und an - der krakeeler bin ich eigentlich nicht - aber wenn,
dann nehme ich kein blatt vor den mund und mir sind auch eventuelle zuhörer total egal.

laut 'rauslassen ist besser als in ein brett beissen!
:D

Cherokee.Rose schrieb:Mehr als Mist und Scheiße hört mein Kind nicht.

Dann solltest du aber auch konsequent sein und zumindest das zweite Wort selbst nicht mehr verwenden.

Cherokee.Rose schrieb:Im Teenie Alter lässt sich das natürlich nicht mehr vermeiden dass bestimmte Wörter in der Schule aufgeschnappt werden und nachgesprochen werden.

Erst im Teenie-Alter? In was für einer Gegend lebt ihr? Normalerweise geschieht das spätestens in der Grundschule.

Cherokee.Rose schrieb:Man braucht sich ja nur mal vorstellen wie es bei einem Vorstellungsgespräch ist wenn dann da sitzt und dem Chef sagt" Ey Alter alles klar bei dir? "

In dem Alter, wo man Vorstellungsgespräche führt, sollte man eigentlich von selbst schon reflektiert genug sein. Aber es gibt ja auch ein Leben vor dem Start ins Berufsleben, in der Schule zum Beispiel. Da wird es sich kaum vermeiden lassen, dass das Kind mit vielen anderen Kindern zusammenkommt, bei denen zu Hause Schimpfwörter zum normalen Sprachgebrauch gehören. Wenn deine Kinder dann zu etepetete sind nach dem Motto: "Sowas soll man nicht sagen", könnte es passieren, dass sie schnell zu gemobbten Außenseitern werden.
Dann erlaube ihnen lieber einen kindlich-normalen Umgangston, wo es sich genauso ausdrücken darf wie seine gleichaltrigen Klassenkameraden. Zumindest, wenn kein Erwachsener dabei ist.

Verkürzte Kindervarianten einüben. Zb. :

"Schei..... benkleister"
"Ach du..." (das letzte Wort einfach weglassen, der Ausruf bleibt)

Am Anfang nicht einfach, aber wenn es zumindest zu 50 % klappt, dann hat es schon was gebracht.

Ich bin halbproletisch aufgewachsen.
Heute - nach zähen Nachsozialisierungen - versuche ich Menschen und Tiere nicht mehr verbal abzuwerten, sie nicht mehr zu vergegenständlichen (Du Holzkopf) oder zu organischisieren (du A.loch). Es gelingt mir gut.

AlteTante schrieb:was für einer Gegend lebt ihr?

In einer Guten ;)

AlteTante schrieb:Dann erlaube ihnen lieber einen kindlich-normalen Umgangston, wo es sich genauso ausdrücken darf wie seine gleichaltrigen Klassenkameraden

Wenn du mein e Beiträge genau gelesen hättest dann wüsstest du das mein Kind das sehr wohl darf.
Aber eben nur bei den Freunden und nicht zu Hause oder wenn wir unterwegs sind

Dann ist es ja gut und darf auch so bleiben. :)

Luminita schrieb:Das finde ich eben auch. Ist doch besser als komplett wütend werden, irgendwas kaputt machen etc.

Ja und ich unterstütze das auch wenn meine Kinder über eine Situation abfluchen. Soll alles raus was innerlich aufbraust. Was ich nicht unterstütze ist, wenn beleidigt wird (auch nicht wenn die Person, die gemeint ist, nicht dabei ist)
Heisst... Situation darf scheissenkackedreckig sein und so fluchend benannt werden, ein Mensch aber nicht als scheissenkackedreckig betitelt werden.
Beherrschen meine Kinder auch ganz gut - bisauf kleine Ausreißer, wo aber nur ne Augenbraue von mir reicht als Rümpfer.

Ich kann auch fluchen wie ein Kesselflicker - aber nur, wenn ich richtig, richtig genervt bin.
Und dann richtet sich mein Krakeele grundsätzlich verbal gegen die Situation, nicht gegen meine Mitmenschen. So richtig vulgär wird es dann normalerweise trotzdem nicht.
"Meine Fresse" ist ein eindeutiges Alarmzeichen bei mir; das sage ich nur, wenn ich mich RICHTIG aufrege. Spätestens dann sollte man mich auch nicht mehr doof von der Seite anlabern, da hab ich dann eine recht kurze Zündschnur.

Ansonsten bin ich auch ganz gut im non-verbalen Fluchen, also Wutschnauben, melodramatisches Sich-an-den-Kopf-Fassen, Kopfschütteln, Händeringen.
Vielleicht hätte ich zum Theater gehen sollen.

ich fluche ziemlich oft und viel, weil ich mich oft aufrege. was soll daran nicht akzeptabel sein? meist geht es um situationen, und wenn es mal eine person abbekommt, dann hat sie sich das auch verdient.

Ich finde es immer lustig, wenn irgendetewas an sich eher unwichtiges passirt, z.B. das WLan geht nicht und die Leute dann 20, 30, 40+ Minuten lang fluchen, schimpfen, wettern und auf den Tisch hauen.
Ich frag dann schon mal: "Und was hat sich jetzt geändert? Geht es wieder?"
Meist natürlich nicht, dann frage ich: "Du hast also jetzt so lange geschimpft, ohne einen Versuch zu unternehmen, dass das WLan wieder geht? Und jetzt?"

Ich fluche natürlich auch manchmal, aber nur kurz ("Mist verdammter, ausgerechnet jetzt..."), versuche dann aber eine Lösung für das Problem zu finden, denn ich weiß, wenn ich mir die Nerven aufreibe, ändere ich nichts an der Ursache, bin nachher keinen mm weiter und verschlimmere die Situation ggf. sogar noch, weil man selber blind für das eigentliche Problem wird.

Vielleicht liegt es auch mit daran, dass mich fast nichts aus der Ruhe bringen kann.
Wenn ich z.B. im Auto eine Vollbremsung machen muss, weil jemand die Vorfahrt nicht beachtet hat, oder sonst etwas. Allenfalls kommt ein leiseres: "Idiot!".

Ich habe in der Fa. den Ruf weg, dass mich selbst die schwierigsten Kunden nicht provozieren oder aufregen können. Mich hat mal ein Kunde, der sauer war, weil 10 Minutern nach seinem Anruf noch niemand bei ihm war, tatsächlich übel beschimpft und ca. 1/2h lang übel beleidigt. Da wurde auch ich mal etwas lauter und sagte, wenn er jetzt nicht aufhört, wüprde ich auflegen und seine Nummer blockieren.

Das hat mein Chef gehört und zu einem anderen Kunden gesagt: "Wenn dieser Mann laut wird, hat er auch ALLEN Grund dazu." und ließ mich gewähren.
Keine Ahnung warum, aber ich finde, dass jede Sekunde Stress. Ärger oder Streit absolut unnötig vertane Zeit ist, und man am Ende docj zu keiner Lösung gekommen is, also wieder von vorne anfängt.
Ärgern kann ich mich auch danach noch, aber meist lache ich dann eher darüber.

Gicky.