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Nochmal von vorne beginnen: Ein neuer Lebensabschnitt

240 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Glück, Vorstellungen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Nochmal von vorne beginnen: Ein neuer Lebensabschnitt

16.08.2022 um 13:56
Zitat von DoorsDoors schrieb:Am schlimmsten fand ich es, unserer damals vierjährigen Tochter zu Weihnachten zu eröffnen, dass ihre Mutter niemals wiederkäme. Das wünsche ich niemandem.
Ja, das ist eine heftige Geschichte und das wünscht man niemand. :(

Dennoch meine ich, das hier auch Schicksal hinein spielte, ich persönlich sehe da einen Unterschied zu dem Thema dieses threads. Irgendwie sind Schicksal und Lebensabschnitte auch miteinander verwoben mit aller Wahrscheinlichkeit. Aber zum Beispiel eine Heirat, ein permanenter Umzug und Nachwuchs bekommen zählen für mich als Lebensabschnitte.
Dazu zähle ich nicht Lifestyle, aber wenn jemand sagt, seitdem ich bspw Volleyball angefangen habe zu spielen, fühle ich mich wie in einem neuen Lebensabschnitt. Ist für mich auch okay!

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16.08.2022 um 13:58
@gruselich


Es gibt eben Lebensabschnitte, die ich selbst bestimme und solche, auf die ich keinen Einfluss habe. Alles unter Kontrolle zu haben, stellt sich im Laufe eines Lebens als Wunschvorstellung heraus.


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16.08.2022 um 13:58
@Doors
Das brauchst du mir nicht zu sagen.


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16.08.2022 um 14:01
Natürlich sollte man seinem Leben einen Sinn geben, in dem man sich Ziele setzt und diese anstrebt.
Natürlich haut einen das Leben immer wieder in die Fresse und man geht zu Boden. Aber hier gilt die alte Boxerweisheit "Es zählt nicht, wie oft Du zu Boden gehst, sondern wie oft Du wieder aufstehst." (Boxeraufstand?)
Die Welt ist kein schöner Ort und das Leben kein Spass. Aber interessant. Das allein ist für mich Grund genug, weiter zu machen, bis zum Abpfiff durch den Sensenmann.


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16.08.2022 um 14:07
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich finde es nur schade, wenn jemand glaubt, sich ein weiteres Leben wegen eines schlechten Gewissen gegenüber dem verstorbenen Partner verkneifen zu müssen.
Ich finde das auch. Nicht immer ist das eine Frage des reinen Alters, sondern Typsache.
Wenn man vielleicht glaubt, den idealen Partner gehabt zu haben, wird man diesen auch nicht ersetzen wollen/können.
Wenn die Beziehung nicht so gut war, fühlt man sich vielleicht sogar befreit.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Aber hier gilt die alte Boxerweisheit "Es zählt nicht, wie oft Du zu Boden gehst, sondern wie oft Du wieder aufstehst."
Das trifft es wie die Faust das Auge (bei schlechten Reflexen).


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16.08.2022 um 14:57
Zitat von DoorsDoors schrieb:Es waren harte Jahre, es waren anstrengende Jahre - aber es waren auch schöne Jahre, in denen wir viel von einander und über einander gelernt haben. Zumindestens rückblickend lässt sich schrecklichen Erfahrungen auch noch etwas positives abgewinnen und zumindestens für meine Älteste und mich kann ich sagen, dass wir an diesem Schicksalsschlag nicht zerbrochen, sondern gewachsen sind.

Natürlich muss es nicht gleich so hart kommen, aber oft genügt ein (eigener) Unfall, eine chronische Erkrankung, eine Trennung, der Verlust von Arbeitsplatz oder Wohnung etc., dass man sein Leben komplett umkrempeln muss, weil es eben sein muss - das ist schon etwas anderes, als wenn ich aus mir heraus selbst bestimme, ob ich aus meinem eigenen Entschluss heraus Partner, Job oder Wohnung wechseln will. Dann bestimme ich die Zeiten und Bedingungen.
Hut ab, wie ihr das alles verarbeitet habt und daran gewachsen seid!
Dann wird Dir wohl jetzt die aktuelle Situation in der Ukraine nicht neuartig vorkommen, da Du leider schon lange privat und beruflich mit Krieg & Genozid in Berührung gekommen bist. Deine erste Frau hat an ihre wichtige Aufgabe geglaubt. Sie war ein selbstloser Mensch. Ich bewundere ihren Mut. Ich hoffe, dass sie nicht länger leiden musste. Ich denke, dass sie durch ihre Selbstlosigkeit bewusst oder unbewusst auf einem sehr hohen spirituellen Level stand, das ich nur bewundern kann. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass die Seele nach dem Tod weiterlebt und sie euch nahe war die ganze Zeit (auch durch ihr selbstloses Vorbild und Wesen in eurer Erinnerung), sodass ihr nicht zerbrochen seid. Es war ein Vorzug, dass ihr einen so besonderen Menschen in eurem Leben haben durftet. So würde ich es sehen. Aber ich möchte Dir nichts aufdrücken.


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16.08.2022 um 15:55
@Laura_Maelle
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Hut ab, wie ihr das alles verarbeitet habt und daran gewachsen seid!
Will das gar nicht relativieren.

Aus meiner Erfahrung ist 'dran wachsen' aber auch nur eine Seite der Medaille. Manche Dinge gehen kaputt und bleiben kaputt. Es gibt Dinge, die werden nicht wieder gut.

Und auch daran kann man wachsen, es geht aber auch immer etwas verloren.

Ich hätte mir gewünscht, ich hätte dieses Urvertrauen, das alles irgendwie gut wird und das die schlimmen Dinge immer nur den anderen passieren -wie man mit 19 oft denkt- länger im Leben behalten können. Es war auch Arbeit, nicht auf der zynischen Seite von der Mauer zu rutschen.


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Nochmal von vorne beginnen: Ein neuer Lebensabschnitt

16.08.2022 um 16:27
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wenn Dir aber Dein Doc auf die Frage, wie lange Du noch zu leben hast, antwortet:

Sieben!

Du fragst zurück: Sieben Jahre? Monate? Wochen?

Und er zählt ungerührt weiter: Sechs, fünf, vier...

Dann kommt, jetzt mal von diesem Extremfall abgesehen, die Motivation von aussen: Sofort mit Rauchen und Alkohol aufhören, gesünder leben, sonst ist demnächst Grande Finale - dann sind deutlich mehr Menschen bereit, ihren Lebensstil nachhaltig zu ändern.
Als ich bei meiner Mutter im Krankenhaus war, lief es ähnlich ab. Wir gingen von ein paar wenigen Jahren aus, weil meiner Mutter ein langsamer Krebs diagnostiziert wurde, aber die Ärztin gab uns zu verstehen, dass meine Mutter nicht mehr so viel Zeit habe, der langsame Krebs sei sehr fortgeschritten. Also gingen wir von 6 Monaten aus, die wir noch haben. Aber auch da wieder Einspruch der Ärztin: Wir müssen in Wochen denken... Das war schon krass, gleich so wenig Zeit als Prognose. Sie starb 7 Wochen später.
Zitat von nairobinairobi schrieb:In dem Dorf, in dem ich früher lebte, gab es ein altes Ehepaar. Die Frau war die 2. Frau des Mannes, einem Landwirt. Dessen Vater hatte viele Jahre zuvor versehentlich seine hochschwangere Schwiegertochter mit dem Traktor totgefahren. 3 kleine Kinder waren bereits da.
Die neue Frau wurde zur neuen Mutter dieser Kinder. Sie war auch sehr liebevoll.
Sie brachte allerdings einen leicht behinderten Bruder mit und später wurden ihre alten Eltern auch noch aufgenommen.
Man muss ganz klar sagen, dass der Mann ohne Frau nicht zurecht gekommen wäre.
Verständlich, mein Vater hatte auch 4 Kinder, als er meine Mutter kennenlernte. Er kam nicht alleine klar und meine Mutter war ein selbstloser Mensch. Sie fühlte sich gleich verantwortlich, hatte aber auch einen eigenen Sohn in die Ehe gebracht. Früher war das ja noch heikler, ledige Mutter zu sein. Aber sie passten wirklich gut zusammen, beide Künstlernaturen.

Ich arbeitete einmal in meiner Schulzeit auf einem Bauernhof, wo das Mädchen der Bauersfamilie im Güllenloch ertrank. Die Klappe war offen. Danach bekamen sie ein weiteres Kind und sprachen immer davon, wie ähnlich dieses Baby dem ertrunkenen Mädchen sei. Irgendwie brauchten sie dies, um es zu verkraften. Ich verstehe das gut, denn mein Neffe erinnert mich auch sehr an meinen geliebten Vater.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich finde das auch. Nicht immer ist das eine Frage des reinen Alters, sondern Typsache. Wenn man vielleicht glaubt, den idealen Partner gehabt zu haben, wird man diesen auch nicht ersetzen wollen/können.
Wenn die Beziehung nicht so gut war, fühlt man sich vielleicht sogar befreit.
Und 3) kann man auch ganz gut ohne Partner glücklich sein.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich hätte mir gewünscht, ich hätte dieses Urvertrauen, das alles irgendwie gut wird und das die schlimmen Dinge immer nur den anderen passieren -wie man mit 19 oft denkt- länger im Leben behalten können. Es war auch Arbeit, nicht auf der zynischen Seite von der Mauer zu rutschen.
Ich habe dieses Urvertrauen in Gott entwickelt, gerade weil ich NICHT in einer heilen Welt aufwuchs. Es gab nie einen Moment, wo ich mich sicher fühlte vor meinen zwei ältesten unberechenbaren, drogensüchtigen und schlagkräftigen Brüdern. Deshalb zog ich mich in meine Bücherwelt zurück und las schon sehr früh die Bibel.


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17.08.2022 um 06:42
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:das die schlimmen Dinge immer nur den anderen passieren -wie man mit 19 oft denkt- länger im Leben behalten können.
Ich erlebte schon mit 18 einen Schicksalsschlag. Mein Freund starb durch einen Autounfall, mit nicht mal 21 Jahren. Deswegen habe ich mir schon mit 18 einen Organspendeausweis besorgt.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Wir gingen von ein paar wenigen Jahren aus, weil meiner Mutter ein langsamer Krebs diagnostiziert wurde, aber die Ärztin gab uns zu verstehen, dass meine Mutter nicht mehr so viel Zeit habe, der langsame Krebs sei sehr fortgeschritten. Also gingen wir von 6 Monaten aus, die wir noch haben. Aber auch da wieder Einspruch der Ärztin: Wir müssen in Wochen denken... Das war schon krass, gleich so wenig Zeit als Prognose. Sie starb 7 Wochen später.
Das tut mir sehr Leid.
Ich denke, auch für ÄrztInnen ist es nicht immer leicht, sich da festzulegen. Sie können nur von den allgemeinen medizinischen Erfahrungen ausgehen. Natürlich ist es verständlich, dass die Angehörigen es möglichst genau wissen wollen.

Bei meinem Opa ist es so gewesen, dass er wegen Magenkrebs' operiert werden sollte. Man hat ihn aufgemacht, festgestellt, dass alles sehr weit fortgeschritten war und nichts mehr machen können. Er ist dann auch bald danach gestorben, mit 71.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:kann man auch ganz gut ohne Partner glücklich sein.
Natürlich. Ich habe schon manchmal den Eindruck gewonnen, dass es eher männliche Personen sind, die sich ohne PartnerIn nicht "vollständig" fühlen.


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17.08.2022 um 08:07
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich habe schon manchmal den Eindruck gewonnen, dass es eher männliche Personen sind, die sich ohne PartnerIn nicht "vollständig" fühlen.
Das kann ich bestätigen - ich hab vor Jahren viele kleine Putzstellen gehabt und dann aus Spass die älteren Herrschaften mal gefragt, was sie von einer neuen Partnerschaft hielten. Und alle Männer waren dem gegenüber sehr aufgeschlossen, während es den Frauen klar war, dass sie keinen Bock hatten, sich nochmal für nen Mann den Hintern aufzureißen.

So im nachhinein hätte ich dann gerne mal zusätzlich gefragt, wie es mit einer "Wohngemeinschaft" aussähe, die haben ja alle gar nicht darauf geantwortet, ob sie ne "Partnerschaft" möchten, sondern Auskunft darüber gegeben, wie sie sich früher gegenseitig ausgenutzt haben.


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17.08.2022 um 08:34
Zitat von DoorsDoors schrieb:Es gibt eben Lebensabschnitte, die ich selbst bestimme und solche, auf die ich keinen Einfluss habe. Alles unter Kontrolle zu haben, stellt sich im Laufe eines Lebens als Wunschvorstellung heraus.
Dass man mit Schicksalsschlägen notgedrungen umgehen muss und sich das Leben dadurch unfreiwillig ändert und einen neuen Lebensabschnitt einleitet, ist in der Diskussion mit einigen Beispielen herausgearbeitet worden.

Mich würde aber schon auch interessieren, wie das nun genau mit den freiwilligen neuen Lebensabschnitten ist. Da braucht es schon ausreichend Motivation. Und warum klappt das oft nicht, wenn es doch intrinsisch motiviert ist? Der innere Schweinehund? Ich beschäftige mich schon lange damit, vor allem dann, wenn ich nicht so recht in die Umsetzung komme, obwohl ich eigentlich intrinsisch motiviert bin. Nur braucht es dazu eben auch den Aufwand zur Veränderung. Das Ziel mag als Vision attraktiv sein, aber nicht immer der Weg dahin. Und so braucht es dann doch Selbstüberwindung, Selbstdisziplin oder Angstüberwindung. Es entsteht ein Motivationskonflikt zwischen diesem attraktiven Ziel und anderen Bedürfnissen. Der muss gelöst werden.


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17.08.2022 um 10:09
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Mich würde aber schon auch interessieren, wie das nun genau mit den freiwilligen neuen Lebensabschnitten ist. Da braucht es schon ausreichend Motivation. Und warum klappt das oft nicht, wenn es doch intrinsisch motiviert ist? Der innere Schweinehund? Ich beschäftige mich schon lange damit, vor allem dann, wenn ich nicht so recht in die Umsetzung komme, obwohl ich eigentlich intrinsisch motiviert bin. Nur braucht es dazu eben auch den Aufwand zur Veränderung. Das Ziel mag als Vision attraktiv sein, aber nicht immer der Weg dahin. Und so braucht es dann doch Selbstüberwindung, Selbstdisziplin oder Angstüberwindung. Es entsteht ein Motivationskonflikt zwischen diesem attraktiven Ziel und anderen Bedürfnissen. Der muss gelöst werden.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. ;) das lässt sich jetzt natürlich nicht auf jeden Menschen übertragen aber meiner Meinung nach ist es doch oft die Macht der Gewohnheit die uns von Entscheidungen, die viel Veränderung mit sich bringen, abhält.
Ich habe auch Angst vor Veränderung und habe in den letzten Jahren gemerkt wie viel Kraft nötig ist um sich von alten Gewohnheiten zu lösen und sein Leben zu ändern. Ich war in einer Ehe, die mich nicht erfüllte und die nicht gleichberechtigt war. Mein Ex-Mann hat mich über Jahre belogen und trotzdem so getan, als wäre das alles nicht schlimm und erwartete immer wieder, dass ich ihm verzeihe und unser Leben so weitergeht. Dadurch ist das Vertrauen flöten gegangen und mit der Zeit auch der dieses Gefühl, dass ich mich mit und bei ihm wohl fühle. Aber es reichte noch nicht, dass ich einen Schlussstrich gezogen habe. Das ist erst einige Zeit später passiert. Es war hart und ich hatte Angst, dass ich es nicht schaffe. Rückblickend betrachtet war dies für mich der Beginn eines neuen Lebensabschnittes und ich bin froh das ich es gewagt habe.

Schade, dass sich @SaKra bisher nicht mehr zu dem Thema geäußert hat.


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17.08.2022 um 12:03
Zitat von lapis_lazulilapis_lazuli schrieb:Dadurch ist das Vertrauen flöten gegangen und mit der Zeit auch der dieses Gefühl, dass ich mich mit und bei ihm wohl fühle. Aber es reichte noch nicht, dass ich einen Schlussstrich gezogen habe. Das ist erst einige Zeit später passiert. Es war hart und ich hatte Angst, dass ich es nicht schaffe. Rückblickend betrachtet war dies für mich der Beginn eines neuen Lebensabschnittes und ich bin froh das ich es gewagt habe.
Bei einer guten Freundin von mir läuft das ähnlich ab. Sie haben noch ein schönes Haus mit Umschwung (Garten, Pool, wirklich alles sehr paradiesisch) und einen gemeinsamen Sohn, der mitten im Studium ist und finanziell und mental noch Unterstützung braucht durch die Eltern. Deshalb leben die Eltern nur getrennt, das schon seit Jahren. Ihr Noch-Ehemann wohnt nur einen Katzensprung entfernt und schneit entsprechend oft rein ins ehemals traute Heim. Sie hat dadurch nie wirklich Ruhe vor ihm und seinen Sticheleien, also überhaupt keine paradiesischen Zustände. Er hat mittlerweile seine Geliebte abgelegt, aber Liebe kommt da nicht mehr zurück in diese zerrüttete Beziehung.

Ich schlug ihr mögliche Vorkehrungen vor, damit sie den Absprung schneller schafft, z. B. dass sie ihre Sachen erstmal minimalistisch aussortiert und den Rest einlagert, aber sie erklärte mir, genau das gehe nicht, denn wenn sie Räume freigibt im Haus, zieht ihr Noch-Ehemann praktisch wieder ein bei ihr gegen ihren Willen, denn sein Anspruch auf das Haus ist sehr dominant. Er streitet sich mit ihr sogar um die Gartenbeete. Ihr angesammelter Besitz ist also wie eine Schutzmauer für sie, den sie jetzt noch nicht loslassen kann, solange sie im Haus bleiben will. Und sie hängt sehr an ihrem gemeinsamen Haus. Sie haben es sogar selbst architektonisch entworfen. Ihr Sohn studiert denn auch nicht zufälligerweise Architektur.


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18.08.2022 um 06:45
Zitat von lapis_lazulilapis_lazuli schrieb:Schade, dass sich @SaKra bisher nicht mehr zu dem Thema geäußert hat.
Ich finde es auch schade, dass nach der Threaderöffnung vor 8 Tagen bisher nichts mehr von @SaKra zu lesen war.
Zitat von lapis_lazulilapis_lazuli schrieb:Aber es reichte noch nicht, dass ich einen Schlussstrich gezogen habe. Das ist erst einige Zeit später passiert. Es war hart und ich hatte Angst, dass ich es nicht schaffe. Rückblickend betrachtet war dies für mich der Beginn eines neuen Lebensabschnittes und ich bin froh das ich es gewagt habe
Schön, dass Du am Ende die Kraft aufgebracht hast.
Waren da auch gemeinsame Kinder? Das macht es nämlich meiner Meinung nach etwas schwieriger.
Hattest Du Unterstützung von anderen? Darf ich fragen, wie lange Du mit Deinem Ex-Mann zusammen warst?
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:einen gemeinsamen Sohn, der mitten im Studium ist und finanziell und mental noch Unterstützung braucht durch die Eltern
Wenn der Sohn bereits studiert wird er ja sicherlich gut über 20 sein? Das ist schon ein Alter, in dem man die Eltern eigentlich nicht mehr braucht wie ein Grundschüler.
Den Sohn würde ich mal nicht als Grund vorschieben, ungute Verhältnisse ewig weiterbestehen zu lassen.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:schneit entsprechend oft rein ins ehemals traute Heim. Sie hat dadurch nie wirklich Ruhe vor ihm
Das ist wirklich kein Zustand, mit dem es sich gut leben lässt. Eigentlich für beide Seiten nicht.
Ich habe eine Bekannte, bei der es ähnlich war. Der Mann ist ausgezogen, hatte aber noch Sachen dort. U.a. im Keller eine Eisenbahn und all sowas.
Meine Bekannte hat das auch genervt, dass er die Sachen einfach nicht abgeholt hat. Denn erst dann konnte sie anfangen, die Räume umzugestalten.
Ich muss dazu sagen, dass auch sie sich sehr schwer mit Entscheidungen tut...es hat letztendlich mehrere Jahre gedauert, bis sie das Haus dann auch offiziell übernommen hat und bei der Bank usw. alles klar gemacht hat. Auch die Scheidung zog sich lange hin, dadurch, dass beide nicht in die Pötte kamen.
Gut für ihr Rentenkonto immerhin.
Außen Stehende sehen das natürlich alles viel nüchterner und können das Zaudern oft nicht nachvollziehen.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ihr angesammelter Besitz ist also wie eine Schutzmauer für sie, den sie jetzt noch nicht loslassen kann, solange sie im Haus bleiben will. Und sie hängt sehr an ihrem gemeinsamen Haus
Es ist letztlich nur ein Haus....
Ist es schon abbezahlt?
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Sie haben noch ein schönes Haus mit Umschwung (Garten, Pool, wirklich alles sehr paradiesisch)
Das sind indes alles Äußerlichkeiten. Man kann im tollsten Palast unglücklich leben, wenn man keinen inneren Frieden in sich trägt.


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18.08.2022 um 08:58
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich habe eine Bekannte, bei der es ähnlich war. Der Mann ist ausgezogen, hatte aber noch Sachen dort. U.a. im Keller eine Eisenbahn und all sowas.
Meine Bekannte hat das auch genervt, dass er die Sachen einfach nicht abgeholt hat. Denn erst dann konnte sie anfangen, die Räume umzugestalten.
Ich muss dazu sagen, dass auch sie sich sehr schwer mit Entscheidungen tut...es hat letztendlich mehrere Jahre gedauert, bis sie das Haus dann auch offiziell übernommen hat und bei der Bank usw. alles klar gemacht hat. Auch die Scheidung zog sich lange hin, dadurch, dass beide nicht in die Pötte kamen.
Gut für ihr Rentenkonto immerhin.
Außen Stehende sehen das natürlich alles viel nüchterner und können das Zaudern oft nicht nachvollziehen.
Das klingt ähnlich wie bei meiner besagten guten Freundin. Sie tut sich auch schwer mit Entscheidungen. Lange konnte ich ihr Zaudern nicht nachvollziehen, aber ihr Sohn ist psychisch angeschlagen. Sie will zuerst, dass er sein Studium schafft. Er hängt sehr an seinem Elternhaus und lernt dort für das Studium. Das wiederum kann ich verstehen, dass sie gerade jetzt die Entwicklung ihres Sohnes nicht gefährden will.


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18.08.2022 um 09:51
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ihr angesammelter Besitz ist also wie eine Schutzmauer für sie, den sie jetzt noch nicht loslassen kann, solange sie im Haus bleiben will. Und sie hängt sehr an ihrem gemeinsamen Haus. Sie haben es sogar selbst architektonisch entworfen. Ihr Sohn studiert denn auch nicht zufälligerweise Architektur.
@Laura_Maelle

Es ist immer noch ein weit verbreiteter Irrglaube, dass das Scheitern einer Beziehung dazu führen würde, dass die Frau das Haus behalten kann nach dem Motto Scheidungsbarbie (mit Kens Haus, Boot und Motorrad).

Dann muss man es entweder verkaufen oder eine andere Lösung finden, die niemanden benachteiligt.

Die Idee, dass die Mutter das Haus behält, weil der erwachsene Sohn in diesem Haus für sein Studium lernt, halte ich auch für einen dicken Strohmann.

Ein Mann über 20 wird es seelisch verkraften in einem anderen Raum zu lernen. Und wer mit Ü20 noch viel Unterstützung benötigt, dem tut es wohl auch ganz gut, mal ein bisschen vom wahren Leben kennenzulernen, das eben nicht nur Ponyhof ist.

Ich halte es im Gegenteil sogar für gut, wenn ein Mann vor dem Alter des Ehestandes erfährt, dass ein Mann auch im Scheidungsfall nicht enteigent wird. Was hat der sonst für eine Beziehungserwartung?


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18.08.2022 um 12:22
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Dann muss man es entweder verkaufen oder eine andere Lösung finden, die niemanden benachteiligt.
Das Haus gehört beiden Eltern zu gleichen Teilen, aber die Mutter hat momentan noch das Wohnrecht, solange der Sohn sein Studium noch nicht abgeschlossen hat. Danach müssen die Eltern dann schauen, wer das Haus übernimmt und den anderen ausbezahlt. Im Moment wäre diese Ausbezahlung von beiden Elternteilen her nicht möglich, da müssten sie das Haus noch eine Weile abbezahlen. Und der Sohn müsste ohne Unterstützung auskommen. Er hat nun mal vom Schweizer Gesetz her Anspruch auf elterliche Unterstützung bis zu seinem 26. Lebensjahr, solange er in Ausbildung ist. Und er ist ihr einziger Sohn, dem sie natürlich keine Steine in den Weg legen wollen. Darin sind sich die Eltern wiederum einig. Da der Sohn psychisch angeschlagen ist, helfen sie ihm, damit er nicht noch voll arbeiten muss neben dem Studium. Aber ein bisschen verdient er schon auch dazu. Das finde ich eigentlich ganz vernünftig geregelt.


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18.08.2022 um 13:53
Zitat von nairobinairobi schrieb:Waren da auch gemeinsame Kinder? Das macht es nämlich meiner Meinung nach etwas schwieriger.
Hattest Du Unterstützung von anderen? Darf ich fragen, wie lange Du mit Deinem Ex-Mann zusammen warst?
Nein, wir haben keine gemeinsamen Kinder, kein Wohneigentum etc. Mein Ex hat sich dann relativ schnell eine eigene Wohnung gesucht, nachdem Schluss war. Ich habe ihn weder vor die Tür gesetzt noch ein Ultimatum o.ä., wir konnten noch vernünftig miteinander reden. Wir waren etwas mehr als 10 Jahre zusammen und davon auch fast die Hälfte verheiratet. Nach dem Trennungsjahr haben wir dann eine einvernehmliche Scheidung eingereicht. Es war hart, das durchzuziehen. Er ist mir ja durch die Trennung nicht gleichgültig geworden und wir haben beide geheult. Heute merke ich ihm an, dass es auch für ihn ein neuer Lebensabschnitt ist und er nun viel bewusster und gesünder lebt als vorher. Er macht mir keine Vorwürfe.
Rückblickend betrachtet denke ich, dass ihm absolut nicht bewusst war wie kaputt die Beziehung eigentlich war. Er hatte damit nicht gerechnet, auch wenn ich ihm das oft genug habe zu erklären, dass sich was ändern muss. Heute telefonieren wir auch ab und zu, das ist ok.

Meine Mutter wollte ja, dass ich auf Teufel komm raus versuche die Beziehung zu kitten. Es kam immer so rüber, als wäre das mein Job und ich hauptsächlich für das "Scheitern" verantwortlich und das, obwohl ich ihr auch versucht hab klar zu machen was für Lügen er mir die Jahre über aufgetischt hat. Mittlerweile sieht sie ein, wie negativ sich die Beziehung auf mich ausgewirkt hat und das ich heute ein viel fröhlicherer Mensch bin. Mein Papa wiederum hat da immer hinter mir gestanden.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Es ist immer noch ein weit verbreiteter Irrglaube, dass das Scheitern einer Beziehung dazu führen würde, dass die Frau das Haus behalten kann nach dem Motto Scheidungsbarbie (mit Kens Haus, Boot und Motorrad).
Genau. Es ist immer wichtig, was im Vorfeld vereinbart wurde (Ehevertrag, Grundbucheintrag etc...).


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18.08.2022 um 14:00
@Laura_Maelle
@lapis_lazuli

Ich hatte den kulturellen Background 'Schweiz' nicht mitbedacht und kann mich daher nicht gut dazu äußern.

Ich weiss nur, in Sachen Familienrecht sorgt die Schweiz dafür, dass Deutschland nur das zweitrückständigste mir bekannte Land ist.

Ich hatte auch mal den Fehler gemacht 'der Klügere gibt nach' und beim Trennungswunsch meiner Ex Frau das Haus verlassen.
Mit Müh und Not habe ich noch meine Kleidung und einen Teil meiner persönlichen Dokumente bekommen.
Das Thema mit der Immobilie haben wir hinterher aber recht vernünftig lösen können.

Was mich zum Thema Neubeginn bringt: Der fand bei mir mit ca 50% meiner Kleidung, einem Wäscheständer und ein paar Unterlagen statt. Doch Überraschung: Es war auch unheimlich befreiend, noch mal ohne den materiellen Ballast starten zu können.

Habe die ganzen Gegenstände, die sich in gut 20 Jahren Ehe ansammeln, nie vermisst. Und bis heute haben wir ein ultra ordentliches Haus. Es gibt auch ein Leben ohne 3 Entsafter, Römertöpfe, geerbtes Geschirr und ca 60 Serviettenringe.

Habe daraus in mein neues Leben mitgenommen: Keinen materiellen Ballast ansammeln


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18.08.2022 um 14:12
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Habe daraus in mein neues Leben mitgenommen: Keinen materiellen Ballast ansammeln
Dem stimme ich zu. Nach der Trennung bin ich mit meinem Ex durch die Wohnung und wir haben geklärt, was er mitnehmen möchte etc. Ich bin dann paar Monate später umgezogen (wollte nicht weiter in der Wohnung bleiben) und habe sehr viel aus der Wohnung verschenkt oder günstig abgegeben. Das war auch ein unglaublich befreiendes Gefühl, sich von dem ganzen Kram zu trennen.


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