Warum wird Alkohol so verherrlicht?

KFB schrieb:Aber bei deinen Vorlieben trinken wir uns zumindest nichts gegenseitig weg :D

Ich kenne auch deine Vorlieben und ja, dein Geschmack und meiner gehen weit auseinander :D
Ich finde es aber echt interessant, wie unterschiedlich der Geschmack bei Menschen ist. Whiskey bringt mich z.B. zum würgen, wenn ich ihn nur rieche, den konnte ich noch nie trinken.

SeiraButterfly schrieb:Es gibt aber sicher auch welche, die es wegen des Geschmacks trinken. Das ist ja beim Kaffee wie gesagt dasselbe. Viele finden den Geschmack absolut furchtbar, ich finde ihn gut. Und vermisse es sogar richtig. Und in dem Falle kann es schon Sinn machen, etwas ohne den Wirkstoff zu trinken, insbesondere wenn man, so wie ich, aus gesundheitlichen Gründen etwas nicht mehr zu sich nehmen darf.

Ich rede da grundsätzlich aus meiner Perspektive.
Obs tatsächlich so ist sei dahingestellt.
Ich selber mag weder Kaffe, noch das Feierabendbier oder auch diesen Geschmack bspw. zu einem Essen.
Ich bin da reiner Effekt und Gesellschaftstrinker. ;)

SeiraButterfly schrieb:Aber egal, das Thema ist Alkohol und nicht Drogen.

Du solltest eigentlich wissen, dass Alkohol nicht nur eine Droge ist, sondern eine der gefährlichsten.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es relativ viele Menschen gibt, die Alkohol und insbesondere die Abhängigkeit davon, auf die leichte Schulter nehmen. Das ist zwar keine Verherrlichung, kann aber dennoch zum Problem werden. Unter Umständen muss man sich von solchen Menschen dann entsprechend distanzieren, wenn ihre Haltung zum Problem für einen selbst wird.

Ich selbst trinke Alkohol, aber so selten und in solch geringen Mengen, dass ich Herrin über die Lage bleibe und am nächsten Tag nicht mit einem dicken Kopf aufwache. Ganz wichtig dabei: Ich trinke nicht, wenn ich alleine bin und ich trinke nicht, um eine negative Grundstimmung zu verdrängen. Eigentlich kaufe ich Alkohol, namentlich vor allem Wein, auch lieber als das ich ihn trinke. So ca. zwei Mal im Jahr, wenn die ganze Familie beisammen sitzt, teilen wir uns dann eine Flasche. Dazu dann noch 1-5 Cocktails im Jahr mit Freunden. Ich denke, solche Mengen trinken manche an einem Wochenende.

Ich hab im Freundeskreis aber auch relativ viele Personen, die gar keinen Alkohol konsumieren. Es ist für mich dann auch kein Problem, selbst nichts zu trinken. Feiern kann man auch nüchtern und alkoholfreie Cocktails schmecken mindestens genauso gut.

Ich kenne aber tatsächlich auch so Aussagen wie: "Meine Mutter trinkt jeden Abend ein Glas Wein, sonst kann sie nicht einschlafen. Das ist mir lieber, als würde sie jeden Tag eine Schlaftablette nehmen und eigentlich ist das doch auch nichts." oder "Ha, endlich Wochenende. Jetzt muss ich erst mal etwas trinken, damit ich entspannen kann." Auch Unverständnis über meine Regel, nichts zu trinken, wenn ich alleine bin, vernehme ich relativ häufig.

Meiner Meinung nach reden sich da andere ihre Alkoholprobleme oder die ihrer Angehörigen schön. Soll mir recht sein, solange ich davon nicht beeinflusst werde, aber ich denke mir dann eben meinen Teil dazu. So macht man es (angehenden) Alkis halt auch einfach, mit ihrem Verhalten bis zu einem Level durchzukommen, bei dem sie ihren Konsum nicht mehr so leicht stoppen können und unter Umständen schon mit körperlichen Folgen zu leben haben.

Menschen, die mich zum Konsum nötigen wollen würden, würde ich wohl meiden. Sowas brauch ich nicht. Zum Glück pflege ich mit solchen Menschen aber privat auch keinen näheren Umgang.

THX1138 schrieb:Alkohol beispielsweise nimmt mir meine Ängste und bringt mich durch Phasen in denen ich durch finsteres Tal mich bewege.

Hier sehen wir ein Problem.

Wenn du regelmäßig Alkohol trinkst, um mit Stress oder Problemen umzugehen, entsteht schnell eine Gewohnheit. Das ist riskant, denn: Bei Problemen wird der Griff nach dem alkoholischen Getränk zur Routine. Mehr Stress bedeutet dann mehr Alkoholkonsum – aus diesem Verhalten kann eine Alkoholabhängigkeit entstehen.

Quelle: https://www.kenn-dein-limit.info/gesundheit/alkohol-und-stress/

Sterntänzerin schrieb:Meiner Meinung nach reden sich da andere ihre Alkoholprobleme oder die ihrer Angehörigen schön. Soll mir recht sein, solange ich davon nicht beeinflusst werde, aber ich denke mir dann eben meinen Teil dazu. So macht man es (angehenden) Alkis halt auch einfach, mit ihrem Verhalten bis zu einem Level durchzukommen, bei dem sie ihren Konsum nicht mehr so leicht stoppen können und unter Umständen schon mit körperlichen Folgen zu leben haben.

Richtig, es ist extrem gefährlich, weil man viel schneller in ein Problem reinrutscht als man denkt und das gar nicht merkt, teilweise sehr lange. Bis die Angehörigen oder Freunde das realisieren und vielleicht eingreifen, vergeht dann nochmal Zeit.

Ich habe mal eine sehr eindringliche Doku gesehen, vielleicht finde ich die nochmal. Da war deutlich sichtbar, wie krass es werden kann. Endete mit dem Tod des Protagonisten aufgrund der extremen körperlichen Schäden. Und das passiert ja ständig -

7,9 Millionen Menschen der 18- bis 64-jährigen Bevölkerung in Deutschland konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Form. Ein problematischer Alkoholkonsum liegt bei etwa 9 Millionen Personen dieser Altersgruppe vor (ESA 2021). Zudem ist missbräuchlicher Alkohol einer der wesentlichen Risikofaktoren für zahlreiche chronische Erkrankungen (zum Beispiel Krebserkrankungen, Erkrankungen der Leber und Herz-Kreislauf-Erkrankungen) und für Unfälle. Analysen gehen von jährlich etwa 74.000 Todesfällen durch Alkoholkonsum allein oder bedingt durch den Konsum von Tabak und Alkohol aus.

Quelle: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/a/alkohol.html

Finde leider nur einen 5 Minuten Ausschnitt der Doku. Aber hier sieht man wie Abhängigkeit aussieht. Und, wenn man soweit ist, geht es ohne Alk nicht mehr, denn ohne kontrollierten Entzug ist die Lebensgefahr extrem hoch. Da braucht man Alk tatsächlich zum Überleben. Lasst es nicht so weit kommen, kann ich nur sagen.

Auf Dailymotion gibt es sie wohl doch in voller Länge, falls sich wer die Zeit nehmen will.

https://www.dailymotion.com/video/x3pe2gz

sidnew schrieb:Du solltest eigentlich wissen, dass Alkohol nicht nur eine Droge ist, sondern eine der gefährlichsten.

Natürlich weiß ich das. Was ich meinte war, dass es ja hier explizit um Alkohol geht und nicht um Drogen allgemein. Hab ich halt einfach falsch ausgedrückt.

Luminita schrieb am 14.11.2022:Hier sehen wir ein Problem.

Hier siehst Du ein Problem...

Regelmaessig SSRI zu konsumieren waere fuer Dich Ok (mit all den Nebenwirkungen usw.) wenn ich alle 2-3 Monate mal mich nen par Tage mit ALk "therapiere"?... ich "saufe" doch nicht oder so, und bin doch kein Suchtkranker Alkoholiker!
Auch wenn Du es so darstellen willst weil Du eventuell selbst damit nicht umgehen kannst.
Ich bin, zugegeben suechtig nach Nikotin, aber Alkohol oder auch andre Substanzen sind fuer mich regelbar....
Ich moechte da echt nicht in ne Ecke gestellt werden weil ich mit diesen Substanzen umgehen kann!
Lasst es wenn Ihr es nicht koennt - Bitte....

THX1138 schrieb:Regelmaessig SSRI zu konsumieren

Musste ich erstmal googeln.

THX1138 schrieb:waere fuer Dich Ok (mit all den Nebenwirkungen usw.)

Wo habe ich das gesagt?

THX1138 schrieb:wenn ich alle 2-3 Monate mal mich nen par Tage mit ALk "therapiere"?

Verstehe nicht mal, was du meinst.

THX1138 schrieb:Auch wenn Du es so darstellen willst weil Du eventuell selbst damit nicht umgehen kannst.

Ich trinke nicht und habe nie, also ich kann super mit Alk umgehen, indem ich ihn einfach weglasse.

THX1138 schrieb:Ich bin, zugegeben suechtig nach Nikotin, aber Alkohol oder auch andre Substanzen sind fuer mich regelbar....

Du verdrängst deine Probleme damit, das ist nicht ungefährlicher Konsum.

THX1138 schrieb:Ich moechte da echt nicht in ne Ecke gestellt werden weil ich mit diesen Substanzen umgehen kann!

Ich glaube eben nicht, dass du das kannst.

THX1138 schrieb:wenn ich alle 2-3 Monate mal mich nen par Tage mit ALk "therapiere"?..

Alkohol ist mit Sicherheit keine Therapie und ein paar Tage trinken und sonst nicht ist das Muster von Quartalsäufer - was ich jetzt nicht auf dich beziehe sondern allgemein mein

THX1138 schrieb:wenn ich alle 2-3 Monate mal mich nen par Tage mit ALk "therapiere"?

Genau DAS ist das Problem. Jetzt gehts dir vielleicht grad mal alle paar Monate ein paar Tage schlecht, aber was machst du, wenns dir mal mehrere Monate jeden Tag schlecht geht? Und dann jeden Tag das in Alk ersäufst? Es fängt IMMER harmlos an mit "Ja ich trink ja nur mal dann und dann wenn ich mal fliehen muss" und irgendwann wird so eine Gewohnheit draus, das man anfängt immer öfter dazu zu greifen.

Wenn du Therapie brauchst such dir nen Therapeuten. Das hilft auch langfristiger als nur ein paar Monate.

Alkohol zu Therapiezwecken zu nutzen, ist genau das Zeichen dafür, dass man eben NICHT damit umgehen kann.

devil075 schrieb:ein paar Tage trinken und sonst nicht ist das Muster von Quartalsäufer

Es dürfte da für jeden der Alkohol trinkt ein Suchtmuster geben.
Persönlich bei mir wäre das wahrscheinlich der Gesellschaftalki.
Trinkt mein Umfeld....dann trinke auch ich.
Besäuft sich meine Umfeld....besaufe ich mich auch.

Ist mir das bewusst: Ja.
Stört es mich: Null.

Berryl schrieb:Trinkt mein Umfeld....dann trinke auch ich.
Besäuft sich meine Umfeld....besaufe ich mich auch.

Eine Frage dazu (versteh es nicht als Bewertung deines Verhaltens, das ist dein Ding): Stört dich der Morgen danach nicht?

Berryl schrieb:Persönlich bei mir wäre das wahrscheinlich der Gesellschaftalki.
Trinkt mein Umfeld....dann trinke auch ich.
Besäuft sich meine Umfeld....besaufe ich mich auch.

Wenn du das doch selbst schon so erkennst, warum nutzt du Alkohol dann als eine Art Therapie für dich?
Das ist doch dann auch immer nur für den Moment. Die Probleme, wenn sie da sind und dadurch getrunken wird, verschwinden dadurch nicht.
Und so wie es bei dir steht, ist das ja nur der Gesellschaftsdruck, das Gefühl dazugehören.

KFB schrieb:Eine Frage dazu (versteh es nicht als Bewertung deines Verhaltens, das ist dein Ding): Stört dich der Morgen danach nicht?

Nicht wirklich
Ich war aber da auch noch nie anfällig dafür.
Keine Kopfschmerzen, keine Speiberei.
Zu 90% nur mal ein halber Tag Übelkeit und flaues Gefühl.
Ich schon mich da auch nicht besonders.
Bsp. Samstag schwerer Abend= Sonntag vormittag ausschlafen, Nachmittags oft einen Berg hoch.
Buttermilch ist ein ganz gutes Mittel dagegen.
Wenn es wirklich mal ganz grob ist, was eventuell einmal im Jahr mal vorkommt, und ich fitt sein muss lege ich mir einfach eine Infusion.

joleen schrieb:Und so wie es bei dir steht, ist das ja nur der Gesellschaftsdruck, das Gefühl dazugehören.

Mir macht der aber massiv Spass.
Mir gefällt das richtig.
Dh. ändere ich da auch nichts.

Berryl schrieb:Mir macht der aber massiv Spass.
Mir gefällt das richtig.
Dh. ändere ich da auch nichts

Dir will ja auch sicher niemand einreden was zu ändern, ist dein Leben.
Aber bist du dir auch über die gesundheitlichen Folgen bewusst wenn der Vollrausch regelmäßig ist?

@Berryl
Verstehe, danke dir für die Auskunft :Y:

joleen schrieb:Aber bist du dir auch über die gesundheitlichen Folgen bewusst wenn der Vollrausch regelmäßig ist?

Dass es nicht gesund ist dürfte jeder wissen.
Aber auch die sind mir recht egal.
Sterben werde ich sowieso mal und Ambitionen auf 85+ habe ich jetzt auch nicht.

Berryl schrieb:Aber auch die sind mir recht egal.
Sterben werde ich sowieso mal und Ambitionen auf 85+ habe ich jetzt auch nicht.

Mhm..ok. Mir liegt meine Gesundheit da schon mehr am Herzen, aber gut..jedem das seine, solange es andere nicht beeinträchtigt.