Das Leben ist langweilig

@sacredheart

Die interessantesten Menschen in meinem Leben habe ich über Arbeitszusammenhänge kennen gelernt. Zwei von denen habe ich sogar geheiratet. Auf Platz zwei des Kennenlernens interessanter Menschen liegen politische/soziale/kulturelle Arbeit - also auch wieder Arbeit.

Kurzum: Ohne Arbeit keine Kontakte.

sacredheart schrieb:Tatsächlich würde ich denken, ich hätte mein Leben verschwendet, wenn ich irgendwann in so einem Pflegebett liegen würde und an all das denken würde, was ich immer 'später mal' machen wollte und dann doch nie gemacht hätte.

Das wäre mein schlimmster Alptraum.
Deshalb schiebe ich ungern Dinge zu weit auf.

Doors schrieb:Auf Platz zwei des Kennenlernens interessanter Menschen liegen politische/soziale/kulturelle Arbeit - also auch wieder Arbeit.

Dem kann nur zustimmen.

Doors schrieb:Mein Lebensmotto ist eher: Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Ich habe mein Leben stets als Herausforderung begriffen, die ich anzunehmen habe.

Ebenso. Und ich kann sagen: Es hat sich gelohnt.
Ich habe mich häufig über Leute gewundert, die es anders sahen - z.B. mir von einer Bewerbung wegen geringer Chancen (die darin bestanden: typischerweise 100 - 1000 hochqualifizierte Bewerber, eine Stelle verfügbar) abrieten. Kann ich persönlich nicht nachvollziehen.
Hat natürlich auch oft nicht geklappt - aber aus jedem "nicht geklappt" habe ich so viel gelernt dass es immer ausreichend häufig geklappt hat.

Doors schrieb:Die interessantesten Menschen in meinem Leben habe ich über Arbeitszusammenhänge kennen gelernt. Zwei von denen habe ich sogar geheiratet.

Ebenso (aber nur einmal geheiratet).

Ich kann Atemtraining gegen Langeweile empfehlen. Ist gar nicht so einfach so ne innere Balance zu finden.

Ich glaube, ich habe vielleicht auch so etwas wie eine Antriebsschwäche?

pRäAstronaut schrieb:Ich kann Atemtraining gegen Langeweile empfehlen.

Atemtraining kann aber auch extreme Langeweilegefühle auslösen.
Weiss nicht, ob das das richtige ist für jemand der generell viele Reize braucht.

Ob Gähnen als Atemtraining gilt?

Die meisten Atemübungen sind ja auf eine Beruhigung des Nervensystems aus.

Allerdings gibt es z.B. beim Yoga einige unterschiedliche Atemübungen, vielleicht findet sich da was.

fischersfritzi schrieb:Weiss nicht, ob das das richtige ist für jemand der generell viele Reize braucht.

Atemtraining steigert die BeGeisterungsfähigkeit. Ich glaube das fehlt dem TE, wie auch die schöpferische Kraft. Dadurch fällt definitiv auch die Langeweile weg.

pRäAstronaut schrieb:Atemtraining steigert die BeGeisterungsfähigkeit.

Kannst du genauer sagen, welche Form des Atemtrainings du meinst?
Ich kenne Atemtraining im Kontext von Meditation. Oder eben Yoga.
Ich habe generell keine großen Probleme mit Langeweile, aber ich kenne durchaus die Langeweilegefühle, die bei einer längeren Atemübung entstehen können. Wenn man damit schon ein Problem hat, hält man das eigentlich nicht länger durch.
Generell finde ich Atemübungen auch eher hilfreich zur Entspannung.

@fischersfritzi
Naa zum Beispiel atmen im All :lolcry: nee Spass... Atma ist im Buddhismus das Lebenselexier schlechthin. Wenn da was aus den Fugen gerät, herrscht erstenmal Stillstand, sprich Langeweile. Nur ne Theorie ;)

Wiki sagt dazu:

Zitat:

Atman bzw. Atma ist ein Begriff aus der indischen Philosophie. Er bezeichnet das Selbst, die unzerstörbare, ewige Essenz des Geistes, und wird häufig als „Seele“ übersetzt.

Mindslaver schrieb:Ich glaube, ich habe vielleicht auch so etwas wie eine Antriebsschwäche?

Nenn es doch einfach Faulheit. 😉

Mindslaver schrieb:Ich glaube, ich habe vielleicht auch so etwas wie eine Antriebsschwäche?

Und oder eine Schwäche in der eigenen Wahrnehmung.
Aber dafür müsste man dich persönlich kennen um dies wirklich beurteilen zu können.

Wie wär's mit Extremsportarten? Auf dem Wasser, unter Wasser, am Berg, in der Luft? Könntest später mit mit etwas Erfahrung auch Lehrer werden.

martenot schrieb:Anders sieht es im Beruf aus, wo man halt meistens nicht so frei ist in der Gestaltung der Aufgaben und Tätigkeiten. Gerade bei mir handelt es ich einerseits um viele Tätigkeiten, die ich persönlich als langweilig empfinde. Und Langeweile löst auch das ständige Sitzen im Büro auf dem immergleichen Sessel ohne Ortsveränderungen aus, da ich eigentlich gar kein "Stubenhocker" bin und wahrscheinlich zufriedener wäre, wenn ich beruflich mehr unterwegs sein könnte.

Warum änderst du denn daran nichts? Geht es ums Geld? Während deiner "Bürozeit" hängst du ja stundenlang hier auf Allmy ab und postest den lieben langen Tag in etlichen Threads mit. Hast du gar keine Arbeit zu tun? Ich glaub du hast einen guten Chef. :)

Zum Topic: Ich würde Arbeit am und mit Menschen empfehlen. Helfen, da sein, Pflege, Alltagsbegleiter, Jugendarbeit, was auch immer. Es gibt viel zu tun, packen wir es an. :D

Langeweile kenn ich nicht. Aber das ist ja auch etwas sehr persönliches. Wir Menschen sind ja nicht alle gleich. Was auch schön ist.

@Mindslaver bist du ned auch aus Nemberch (Übersetzung: Nürnberg). :D Ich erinnere mich an dich wegen Single sein. Hat sich das jetzt inzwischen geändert? Ist glaub ich schon ein paar Jahre her.

Carietta schrieb:Warum änderst du denn daran nichts? Geht es ums Geld? Während deiner "Bürozeit" hängst du ja stundenlang hier auf Allmy ab und postest den lieben langen Tag in etlichen Threads mit. Hast du gar keine Arbeit zu tun? Ich glaub du hast einen guten Chef.

Könnte ich nachvollziehen wegen der Kohle.
Meine Arbeit langweilig mich auch und durch bin ich meistens am Vormittag.
ABER.
Die Kohle ist verdammt gut, ich muss mich null anstrengen und kann unter der Arbeit meinen privaten Kram regeln.
Sprich ich finde da zwar keine Erfüllung aber das nehme ich gerne inkauf weil siehe oben.
Ist halt immer ein abwägen was einem wichtig ist im Leben.

Berryl schrieb:Die Kohle ist verdammt gut, ich muss mich null anstrengen und kann unter der Arbeit meinen privaten Kram regeln.

Naja, Hauptsache man Harzt nicht, gell. Denn das sind ja die Bösen und Faulen und Unwilligen. :troll:

Kohle ist auch nicht alles. Da man in der Regel die meiste Zeit seines Lebens auf der Arbeit verbringt, sollte einem der Job neben dem Verdienst auch gefallen.

Carietta schrieb:Naja, Hauptsache man Harzt nicht, gell. Denn das sind ja die Bösen und Faulen und Unwillig

Das habe ich mir auch gerade gedacht.

Berryl schrieb:Die Kohle ist verdammt gut, ich muss mich null anstrengen und kann unter der Arbeit meinen privaten Kram regeln.

Ja, ist leider ein ungerechtes menschengemachtes System. Andere schuften sich physisch und psychisch kaputt (etwas überspitzt) und sind froh darüber, wenn das Gehalt für den Monat zum Leben reicht, ohne dabei noch große Sprünge machen zu können.
Kurz: Die einen verdienen zu viel - andere zu wenig.

Aber ich darf mich auch nicht beschweren. Für das, was ich so im Objektschutz leiste, ist das Gehalt sagen wir so wenigstens angemessen. Oftmals werde ich ja wirklich nur für die reine Anwesenheit bezahlt.

Leute im Veranstaltungsschutz oder auf City-Streife verdienen wiederum nicht leistungsgerecht.

Carietta schrieb:Naja, Hauptsache man Harzt nicht, gell. Denn das sind ja die Bösen und Faulen und Unwilligen

Wenn jemand nix machen will: Ja.
Wichtig ist mir dass man eigenes Geld verdient und dabei Steuern zahlt um sich so an der Gesellschaft zu beteiligen.
Im übrigen, und um im Topic zu bleiben:
Auf so eine Stellung kommt man nicht wenn man das Leben als langweilige empfindet und sich in irgendwelche theoretische Gedankenspiele verrennt und sich dabei als was besonderes sieht.

rhapsody3004 schrieb:Ja, ist leider ein ungerechtes menschengemachtes System. Andere schuften sich physisch und psychisch kaputt (etwas überspitzt) und sind froh darüber, wenn das Gehalt für den Monat zum Leben reicht, ohne dabei noch große Sprünge machen zu können.
Kurz: Die einen verdienen zu viel - andere zu wenig.

Aber ich darf mich auch nicht beschweren. Für das, was ich so im Objektschutz leiste, ist das Gehalt sagen wir so wenigstens angemessen. Oftmals werde ich ja wirklich nur für die reine Anwesenheit bezahlt.

Nene.
Das passt schon so.
Am Anfang steht die Berufswahl und ein gewisser, den der Threatersteller ja ablehnt weil könnte ja das und das, Plan.
Ich stimme dir aber dahingehend zu dass der Niedriglohnsektor in Deutschland zu groß ist und es eine sehr harte Klassengesellschaft zwischen 'guten' und 'schlechten' Berufen gibt.

Wie (positiv) verrückt das Leben verlaufen kann, wenn man unter Leute geht, hab ich vor Kurzem wieder gemerkt.
War am Samstag mit Freunden in einer Bar und habe einen netten älteren Herrn kennengelernt.
Darauf haben wir ein bisschen Lebensgeschichten ausgetauscht (wie das so ist, wenn sich Fremde ein wenig angetrunken in einer Bar austauschen).
Jedenfalls hab ich ihm von meinem Traumjob erzählt, den ich mein Leben lang machen wollte und bei dem ich bedaure, dass ich beruflich nie diese Richtung eingeschlagen habe.

Dann hat sich rausgestellt, dass der Mann genau in diesem Bereich eine eine eigene Firma hat und gerade jemanden sucht. Obwohl mir die entsprechenden Abschlüsse fehlen, wäre er eventuell bereit, es mit mir zu versuchen, falls ich mir das zutrauen würde.
Was tatsächlich der Fall ist, da ich so ziemlich alles über diesen Beruf weiß, was man in Erfahrung bringen kann, ohne tatsächlich die Ausbildung zu machen. :)

Und falls diesbezüglich irgendwelche Fragen aufkommen: Nein, das ist kein Aufschneider, der mich ins Bett kriegen will oder so. :)
Ich hab den gegoogelt, der Mann ist wirklich derjenige, für den er sich ausgegeben hat.
Und tatsächlich war es wohl keine Bierlaune von ihm, denn er hat sich heute gemeldet. Donnerstag hab ich in seiner Firma das offizielle Vorstellungsgespräch.
Wenn das alles so klappen sollte, wäre das die positivste Wendung in meinem Leben seit langer, langer Zeit.

Also nein, das Leben ist definitiv nicht langweilig 😁