Das Leben ist langweilig

RachelCreedII. schrieb:Also nein, das Leben ist definitiv nicht langweilig

Eben - wenn sich eine Gelegenheit bietet, sollte man sie beim Schopfe packen. Die interessantesten Wendungen im Leben entstehen durch Begegnung mit anderen Menschen.

Doors schrieb:Die interessantesten Wendungen im Leben entstehen durch Begegnung mit anderen Menschen

Ja, das ist definitiv so. 😀

Möglichkeiten:

- Youtube Kanal gründen und Videos zu einem Hobby posten
- Aktivist werden: z. B. die letzte Generation braucht noch ein paar die sich an die Straße kleben
- Eisbaden gehen
- Bei Jochen Schweizer mal nach einem Erlebnis suchen, was man noch nie gemacht hat, aber schon immer machen wollte
- Handgemachte Produkte herstellen und in einem kleinen Onlineshop verkaufen
- Neue Sportart ausprobieren (z. B. 50 km gehen)


Viel Spaß :-)

Langeweile gibt's in meinem Leben nicht. Wer sich langweilt ist selbst schuld.

Nur, weil ich keine bezahlte Arbeit mache, muss ich ja nicht unter Langeweile leiden. Ich kenne beispielsweise einige Leute, die (Langzeit)Arbeitslose sind, die sich in diverse ehrenamtliche Tätigkeiten reinhängen, von der Betreuung Älterer über Hausaufgabenhilfe bis zu Deutschkursen für Geflüchtete, vom politischen Engagement bis zur schöpferisch-kulturellen Betätigung.

Mindslaver schrieb am 03.02.2023:Ich glaube, ich habe vielleicht auch so etwas wie eine Antriebsschwäche?

Vielleicht hilft Dir dieser Guide für Antriebslose, der von Betroffenen entwickelt wurde und schon vielen half:
http://selbstbestimmtleben.forumprofi.de/t12f8-Das-quot-Kleine-Steine-Grosse-Steine-quot-Gedankenmodell.html

SonnyFlowers schrieb am 02.02.2023:Viele Menschen haben Angst vorm Machen. Deshalb gibt es ja Menschen die einem sagen was man machen soll.
Wenn ich von Machen spreche, meine ich nicht blinden Aktionismus. Das ist genau das Gegenteil von Machen. Den es führt zu keinem Ziel, sondern vermittelt nur das Gefühl man hätte etwas getan.
Erinnert mich an einen Satz, den ich von einer alte Lady hörte und der heute immer noch Gültigkeit besitzt: „Oh, Puppi, yes she ist very busy but she doesn't work“.
Inne halten kann man auch während man etwas tut. Wenn man etwas richtig tut, dann ist es wie innen halten, denn man tut es von innen heraus. Das ist das richtige Machen.

Sehr schön und gut auf den Punkt gebracht! So sehe ich das auch! Es ist ein meditatives Tun.

Raspelbeere schrieb am 02.02.2023:Was ich persönlich nicht mag: Mich "berieseln" lassen. Mal ein Film - gerne, aber dann suche ich ihn mir bewusst aus. Musik hören - gerne, aber nicht Hintergrunddauerbeschallung.

So geht mir das auch. Was ich gar nicht mag ist Werbung. So stupide. Da wird zumindest der Ton abgestellt.

Raspelbeere schrieb am 02.02.2023:Lieber z.B. ein Spaziergang. (Und da gibt es immer etwas zu entdecken: Wolkenformationen, Pflanzen, Steine, Tiere, wie sich die Pflanzen im Wind bewegen

Oh ja. Die frische Luft macht auch den Kopf frei. Sie tut Körper und Seele gut und es gibt immer irgend etwas Interessantes zu entdecken (man muss aber auch offen sein dafür).

Bundeskanzleri schrieb am 02.02.2023:Wir haben heute so viele Möglichkeiten, da gibt es viel Spannendes dabei.

Definitiv. Viele Menschen haben heute im Grunde sehr sehr viele Möglichkeiten, die sie nutzen können.
Man muss sich halt ein bisschen

Doors schrieb am 07.02.2023:Langeweile gibt's in meinem Leben nicht. Wer sich langweilt ist selbst schuld.

Mir sagte mal eine rührige alte Dame (diese starb mit 92 Jahren)

"Wer sich langweilt, ist langweilig."

Vielleicht liegt es daran das mein Leben eher nicht so toll verläuft, aber mein Leben ist alles andere als langweilig. Ich habe noch das Gefühl das da einiges zu erleben, erledigen und zu entdecken ist und das kann nicht jeder 34 jährige sagen.

Laura_Maelle schrieb:Es ist ein meditatives Tun.

Dieser meditative Aspekt des Tuns und der Arbeit hat der römische Kaiser Marc Aurel sehr schön beschrieben:

Zur "Berg-Perspektive" auf Leben & Arbeitsweise
Der Stoiker und römische Kaiser Marcus Aurelius Antonius, Selbstbetrachtungen.
X 15, VIII 32, VI 16+35, III 4.

"Lebe wie auf einem Berg! Bringe in dein ganzes Leben
und in jede einzelne Handlung Ordnung!

Es kann sich ein Widerstand erheben,
vielleicht tritt etwas deiner Tätigkeit in den Weg.
Doch lässt du dir auch jenes Hindernis gefallen
und schreitest mit Überlegung fort zu dem,
was dir noch freisteht,
so tritt sogleich ein neuer Gegenstand der Tätigkeit an die Stelle
und wird sich in die Lebensordnung fügen, von der wir reden.

Denn jede Arbeit will nichts Anderes,
als die Dinge ihrem Zweck entsprechend gestalten,
Steht es damit gut bei dir,
so brauchst du dir um andere Dinge keine Sorgen zu machen.

Hörst du jedoch nicht auf damit,
auf eine Menge anderer Dinge Wert zu legen,
so bist du noch kein freier, selbständiger Mensch.

Sieh doch, wie der gewöhnliche Künstler
sich zwar nach dem Geschmack des Publikums richtet,
aber trotzdem an den Vorschriften seiner Kunst festhält
und ihren Regeln zu genügen strebt!

Indem er sich selten und nur in Hinblick auf das allgemeine Beste
mit dem beschäftigt, was ein anderer sagt, tut oder denkt,
wendet er seine ganze Tätigkeit seinen eigenen Angelegenheiten zu.

Und die Bestimmung,
die ihm die ewigen geistigen Naturgesetze auferlegen,
ist der beständige Gegenstand seines poetischen Nachdenkens."

Quelle: https://www.projekt-gutenberg.org/autoren/namen/antonius.html

Ein deutscher ZEN-Meister aus Japan spricht auch vom meditativen Aspekt der Arbeit:

Auch Mönche gönnen sich mal ein Bier! - Was ist Zen in Japan? Mit Zen-Meister @muho

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nairobi schrieb:"Wer sich langweilt, ist langweilig."

Das kann ich so unterschreiben. Leben ist das, was ich daraus mache.

@Laura_Maelle

Zen-Mönche gönnen sich auch mal ein Bier? Na, dann hoffentlich ein WeiZEN!*



*Den konnte ich ehemaliges Crew-Mitglied der TITANIC nun nicht verkneifen.

F.Einstoff schrieb am 01.02.2023:Warum 40 Jahre? Was passiert denn nach den 40 Jahren?

Kann ich dir beantworten. Dann erholt man sich von den Strapazen vom Job, Kindererziehung, kaum Zeit für Freizeitaktivitäten, langweilig war das nicht, eher anstrengend.

Als Rentner kann man dann wieder durchstarten ohne Stress und Zeitgefühl, macht nur noch das, was einem gefällt und wenn man den ganzen Tag im Bademantel rumläuft.
Für mich jetzt die beste Zeit meines Lebens. Nur das sie altersmäßig beschränkt ist, aber das verwerfe ich, es kommt eh wies kommen soll. @Mindslaver

Mindslaver schrieb am 01.02.2023:Zu glauben, man könne die Zukunft beeinflussen oder gar kontrollieren, ist nichts anderes als eine Kontrollillusion.

Fahr mit 150 gegen einen Baum und Deine Zukunft sieht höchstwahrscheinlich ganz anders aus als vorher...
Gewinne n Mio beim Glücksspiel... Das gleiche.
Triff einen netten Partner... Wieder das gleiche.

Doors schrieb am 07.02.2023:Langeweile gibt's in meinem Leben nicht. Wer sich langweilt ist selbst schuld.

100% zustimm!

Doors schrieb:"Wer sich langweilt, ist langweilig."
Das kann ich so unterschreiben. Leben ist das, was ich daraus mache.

Ich unterschreib mit!

Gucky.

Gucky87 schrieb:indslaver schrieb am 01.02.2023:
Zu glauben, man könne die Zukunft beeinflussen oder gar kontrollieren, ist nichts anderes als eine Kontrollillusion.
Fahr mit 150 gegen einen Baum und Deine Zukunft sieht höchstwahrscheinlich ganz anders aus als vorher...
Gewinne n Mio beim Glücksspiel... Das gleiche.
Triff einen netten Partner... Wieder das gleiche.

Das Problem dabei ist:

Das Leben dahingehend zu beeinflussen, dass es sehr viel schlechter wird (Auto Baum) liegt durchaus komplett in eigener Hand.

Das Leben dahingehend zu beeinflussen, dass es sehr viel besser wird, nicht in gleicher Weise. Man kann nicht beschließen, eine liebenswerte Frau kennenzulernen. Man kann allenfalls die Vorbedingungen dafür verbessern.

Aber das macht es doch auch gerade so spannend bei allen Irrungen und Wirrungen des Lebens. Und letzten Endes finde ich es gut, dass die wirklichen big points im Leben auch von anderen Menschen abhängen. Wir sind nun mal soziale Wesen.

Ob zB eine Reise unvergesslich wird, hängt für mich vor Allem von den Menschen ab, der Begleitung und denjenigen, die man dort kennenlernt. So ein Sackhaar in der Duschtasse kann mir keine Reise vermiesen aber was nützt mir der schönste Strand mit einer keifenden Brotspinne als Begleitung und unfreundlichen Menschen vor Ort.

Manchmal würde ich mir mal so eine langweilige Woche wünschen, einfach nur um die Erfahrung zu machen, wie das ist. Stattdessen ist da immer viel Leben und das kommt oft in einer Dosis und zeitgleich zusammen, weil man Leben an sich nicht komplett planen kann.

Das Leben ist aber nun mal eine Einbahnstrasse, die mehr oder weniger gut befahrbar von der Wiege in die Grube führt. Zwar gibt es Abzweigungen, aber wohin uns diese führen würden, kann uns kein Navi sagen. Und Karten gibt es von der Region "Leben" sowieso nicht.

Natürlich sagt man sich manches mal "Hättest Du doch bzw. hättest Du nicht...", wobei ich vermute, dass sich die Fehlentscheidungen oft auch gegenseitig wieder aufheben.

Ich habe im Laufe meines Lebens Situationen erlebt, in denen ich nur um Haaresbreite dem Tode oder einer schweren Verletzung entronnen bin, weil ich, möglicherweise ohne langes Überlegen, einfach gehandelt habe. Hätte ich allerdings vor Reiseantritt länger nachgedacht, wäre ich vielleicht gar nicht erst gefahren und nicht in diese Situationen gekommen. Aber dann wäre mir vielleicht beim Brötchenholen ein Ziegelstein auf den Kopf gefallen. Wer weiss?

So gesehen sind solche Spekulationen einfach müssig.

John Lennon soll einst gesagt haben: "Life is what happens to you while you're busy making other plans." Wahrscheinlich hatte er sich den 8. Dezember 1980 in New York auch anders geplant, als er Mark Chapman begegnete, das mag schon richtig sein.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass man sein Leben schon selbst mittels Nachdenken, Planung und Organisation selbst gestalten sollte und dies nicht freiwillig und kampflos irgendwelchen "Umständen" überlassen sollte. Selbst, wenn einem dann ein Stück Blei den Lebensfaden durchtrennt. Wer sich ziel- und planlos treiben lässt, der ist schon lebend tot, denn bekanntlich schwimmen nur tote Fische mit dem Strom.

@Doors

Doors schrieb:Trotzdem bin ich der Meinung, dass man sein Leben schon selbst mittels Nachdenken, Planung und Organisation selbst gestalten sollte und dies nicht freiwillig und kampflos irgendwelchen "Umständen" überlassen sollte. Selbst, wenn einem dann ein Stück Blei den Lebensfaden durchtrennt. Wer sich ziel- und planlos treiben lässt, der ist schon lebend tot, denn bekanntlich schwimmen nur tote Fische mit dem Strom.

Aus meiner Sicht ist das eine echte 'Lebenskunst', die Balance zu wahren zwischen Planung und ungeplantem Leben.

Auf der einen Seite ist Planung schon ganz gut, um überhaupt auf diesem Weg Leben zu erleben, aber die Planung kann auch Überhand nehmen. Auf der anderen Seite ist es sicher gut und schön, Dinge auch einfach mal geschehen zu lassen und sich davon mitziehen zu lassen, auf der anderen Seite kann es schnell ein Trott werden, der immer nur die bequemsten Wege wählt.

'Leben oder gelebt werden' ist ein Buch von Walter Kohl, Sohn vom Dicken. Das Buch finde ich nicht so lesenswert, den Titel finde ich aber sehr gut.

Ich versuche immer, die Mechanismen meiner eigenen Entscheidungsprozesse zu hinterfragen. Bei mir lief sehr vieles im Leben nach bestimmten Phasen:

1. Ach, das wird schon klappen. Wir dbestimmt interessant.
2. Was habe ich mit nur dabei gedacht?
3. Warum habe ich mich nur auf diese Sch**sse eingelassen?
4. Puh, ist ja irgendwie gut gegangen.
5. Och, war gar nicht so schlecht.

Immerhin, Langeweile kam dabei nie auf.

Unsere Lebenszeit ist eine sehr begrenzte Ressource. Das wird mir mit zunehmendem Alter immer bewusster. Die Zeit, die mir noch bleibt, wird nicht für meine Pläne reichen. Ergo, Langeweile ausgeschlossen.

sacredheart schrieb:Unsere Lebenszeit ist eine sehr begrenzte Ressource. Das wird mir mit zunehmendem Alter immer bewusster. Die Zeit, die mir noch bleibt, wird nicht für meine Pläne reichen. Ergo, Langeweile ausgeschlossen.

Wohl wahr! Langeweile können wir genug haben, wenn wir erst einmal tot sind.

Ich habe mal in einem Gespräch mit meiner philosophischen Irin das Leben mit einer Kanufahrt verglichen: Mal rudere ich angestrengt gegen den Strom, mal kämpfe ich gegen Stromschnellen, in der Hoffnung, nicht abzusaufen - und manchmal lasse ich mich einfach treiben. Wichtig ist dabei, Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, nicht abzusaufen oder zu stranden - und auch mal das Leben zu geniessen. Wobei ich zugeben muss, dass das Letzte bei mir oft mal zu kurz kommt. Aber zum Glück gibt es die oben genannte Irin, die mich dann mal dazu "zwingt".

sacredheart schrieb am 14.02.2023:Das Leben dahingehend zu beeinflussen, dass es sehr viel schlechter wird (Auto Baum) liegt durchaus komplett in eigener Hand.

Sehe ich komplett banders:
Ein Freund von mir fuhr gegen einen Baum, Auto Totalschaden, Baum entwurzelt. Er und noch jemand überlebten zum Glück unverletzt.
Das lag 100%ig nicht in seiner Hand, denn dann hätte er den Unfall vielleicht verhindern können.
Er hatte aber keine Chance, er war auch nicht Schuld.

Gucky.

@Gucky87

Die Bäume, die ich kenne, springen einem eher nicht vor das Auto.

@sacredheart

Das tun sie zwar nicht. Unfälle dieser Art passieren aber auch durch z.B. technisches Versagen, medizinische Notfälle, Fehlverhalten des Beifahrers, Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer (das ggf. ein sofortiges Ausweichen/ von der Straße fahren notwendig macht). Die Fahrt gegen den Baum ist längst nicht immer Alkohol oder anderen Drogen, überhöhter Geschwindigkeit, Ablenkung durch Handy oder suizidaler Absichten geschuldet.

@Raspelbeere

Darum ging es mir auch weniger.

Aber es ist nun mal leider einfacher, das eigene Leben schlechter zu machen als besser.

Um mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Baum zu fahren, braucht man bloß ein Fahrzeug,.mehr nicht.

Um eine tolle Beziehung zu führen, benötigt man neben persönlichen Voraussetzungen auch noch ein passenden Gegenüber, dessen Vorhandensein nicht in der eigenen Macht liegt.

Mit anderen Worten: Unglück ist leichter zu erreichen als Glück und weniger abhängig von anderen Menschen.

Wollte damit keinem.Unfallopfer zu nahe treten.