Wohnen

In unserem Haus gibt es vier Toiletten. Was nach Luxus klingt, erwies sich bei einer in unserem damaligen Vier-Personen-Haushalt grassierenden Magen-Darm-Infektion allerdings als Segen.

EnyaVanBran schrieb:Das ist echt nicht ohne. 50 Stufen ist echt viel. Abgesehen vom Alter, da reicht es ja schon, wenn man sich das Bein bricht. Aber man bleibt auch fit :D Wenn man da jeden Tag 2, 3 Mal hoch läuft, ist das ein echt super Training :D

Ja, für alle Altersklassen ein Hindernis - auch wenn du einen Kinderwagen hast .... am Fuß der Treppe ist die Garage - die meisten Leute stellen dann den Kinderwagen in der Garage ab. Die Bungalows sind mitunter echt die Ladenhüter, da sie hübsch, aber nicht zweckmäßig sind (du hast hinten auch keinen Garten, da Schwarzwaldhang). War halt so eine Idee der 70er, würde heute niemand mehr so bauen.

Bundeskanzleri schrieb:Wir haben einmal im 9. und einmal im 17. Stock gewohnt.
Das war ein Abenteuer da zu Fuß hochzulaufen.

Freunde von mir haben mal in einer WG im achten Stock gewohnt. Das Haus bekam einen neuen Aufzug - sechs Wochen ging gar nichts mehr. Neben ihnen lebte ein alter Mann, der konnte die gesamten sechs Wochen nicht aus dem Haus. Das war schon krass.

MissMary schrieb:Die Bungalows sind mitunter echt die Ladenhüter, da sie hübsch, aber nicht zweckmäßig sind (du hast hinten auch keinen Garten, da Schwarzwaldhang

Okay, das ist dann tatsächlich etwas unattraktiv. Die meisten Leute wollen ja gerade wegen dem Garten ein Eigenheim. Ich würde mir ehrlich gesagt auch kein Haus kaufen, wo keiner dabei ist.

MissMary schrieb:Neben ihnen lebte ein alter Mann, der konnte die gesamten sechs Wochen nicht aus dem Haus. Das war schon krass.

Das ist heftig.
Da kann man auch gar nicht helfen.
Einen Einkauf kann man ihm abnehmen, aber nicht den Mann die Treppen rauf und runter tragen.

Bundeskanzleri schrieb:Einen Einkauf kann man ihm abnehmen, aber nicht den Mann die Treppen rauf und runter tragen.

Ja, das haben sie gemacht, es war aber schon krass, wenn man nirgens hin kann (von Feuer etc. nicht zu sprechen.

EnyaVanBran schrieb:Okay, das ist dann tatsächlich etwas unattraktiv. Die meisten Leute wollen ja gerade wegen dem Garten ein Eigenheim. Ich würde mir ehrlich gesagt auch kein Haus kaufen, wo keiner dabei ist.

Vorm Haus ist aufgeschüttet, praktisch da, wo die Garage ist. Aber echt ein seltsames Set up.

MissMary schrieb:auch keinen Garten, da Schwarzwaldhang

Das gibt es hier ja häufiger. Möglichst viel Wohnraum in die Täler gequetscht. Vorne eine Straße und hinter dir der Felshang. Bedrückend.

Bundeskanzleri schrieb:Da brauchst du ja mehrere WCs, bis du vom anderen Ende hergelaufen kommst :D

Ach was...man muß nur rechtzeitig genug los laufen....

EnyaVanBran schrieb:Die meisten Leute wollen ja gerade wegen dem Garten ein Eigenheim. Ich würde mir ehrlich gesagt auch kein Haus kaufen, wo keiner dabei ist.

Wäre mir/uns definitiv auch nichts - auch nicht zur Miete, sofern ich es mir/ wir es uns aussuchen können.
(Wir bevozugen eine Wohnung mit nutzbarem Garten oder mindestens großem sonnigen Balkon um etwas anbauen zu können. Eine Wohnung direkt im Stadtzentrum, wie auch ein solches (Einfamilien-)Haus ohne Garten käme nicht in Frage - sofern man es sich aussuchen kann, was mittlerweile für uns finanziell geht*. Für einen nutzbaren Garten oder Balkon nehmen wir auch einen etwas weiteren Weg zur Arbeit in Kauf, sofern dafür kein Auto angeschafft werden muss.)

* Wohnung wenigstens etwas weiter draußen ist zwar bzgl. Quadratmeterpreis üblicherweise günstiger als mitten in der Stadt; diese Wohnungen weiter draußen sind dafür aber auch größer/ dort keine kleinen verfügbar. Für uns war daher etliche Zeit (im Studium) die sehr kleine Wohnung zu zweit im Stadtzentrum (x-ter Stock, kein Balkon) die preisgünstigere Alternative, bzw. das was wir überhaupt gemietet bekommen haben.
Danach dann den durchaus Glückstreffer mit einer schönen, ruhig gelegenen Wohnung mit großer Terrasse, die auffällig günstig zu haben war da sie keinen PkW-Stellplatz hatte (und man dort auch ansonsten kaum parken konnte). Für uns okay da wir sowieso kein Auto anschaffen wollten und die Strecke problemlos laufen konnten; für manche potenziellen Mieter aber sicherlich abschreckend gewesen (30 - 40 Minuten zu Fuß bis in den Ortskern um die Haltestelle oder Geschäfte zu erreichen, bergig; Einkäufe mit Trolley holen ging, einen Kinderwagen hätte man auf der Strecke aber kaum/ nicht fahren können).

auch passend zum thema ist diese reportage:

https://www.ardmediathek.de/video/dokumentation-und-reportage/polen-leben-in-mikrowohnungen/rbb-fernsehen/Y3JpZDovL3JiYl9hNmY5NTA5Ny04YWUyLTQ0YzAtYTA1Ny02NzJmMmU4Nzc4MjZfcHVibGljYXRpb24

es geht dort um so genannte mikrowohnungen, wie sie aufgrund von wohnungsmangel beispielsweise in warschau entstehen.

könntet ihr euch das vorstellen so zu leben?

ich fürrchte ja, genau dorthin geht der trend in großstädten generell, wenn diese immer weiter wachsen. mietskasernen wie in berlin vor 100 jahren, oder moderne wohnkäfige wie in tokyo. denn nichts anderes bedeutet "bauen, bauen, bauen", was von politikern mantrahaft als ultimative lösung zur bekämpfung der wohnungsnot vorgetragen wird. aber wo bleibt die lebensqualität?

fluff schrieb:könntet ihr euch das vorstellen so zu leben?

Für vorübergehend könnte ich mir das vorstellen.
Studium oder während Wohnungssuche.
Auf Dauer eher nicht.

Aber es ist besser als unter der Brücke zu wohnen.

fluff schrieb:könntet ihr euch das vorstellen so zu leben?

Ich sehe da v.a. das Problem der Ergonomie für mich. Benötige zwar glücklicherweise keinen Rollstuhl oder Rollator, könnte aber z.B. nicht auf ein Stockbett klettern, mit Laptop auf dem Schoß arbeiten oder Buch im Schoß oder halbliegend lesen, statt Esstisch eine schmale Küchenbar mit Hocker nutzen, und Klappmöbel oder sehr enge Badgestaltungen - hatten mal eine Wohnung besichtigt bei der man in der Badewanne nicht aufrecht stehen konnte weil irgendwelche Installationen drüber waren, die Wanne war so für mich nicht nutzbar - gingen einfach nicht. Lösungen die das Bett zu einer im Schrank aufzubewahrenden Rollmatratze ohne Lattenrost machen sind für mich auch nichts.
Wenig Platz selbst ist nicht das Ausschlaggebende (habe mich mit meinem Partner auch auf 30 qm zusammen nicht gezofft). Ein normales Bett, ein normal hoher Tisch der fest steht, ein Bad in dem man in der Dusche oder Wanne stehen kann und ohne weites Drüberbeugen vors Waschbecken treten kann, Laptopbenutzung an einem normalen (Schreib-)Tisch ist aber Pflicht.
Küche finde ich auch wichtig. Ich esse nicht gerne auswärts oder Mikrowellenessen.

Am schwierigsten fand ich bislang übergangsweise bewohnte möblierte Wohnungen die null zu den eigenen Bedürfnissen passten. Da war dann z.B. eine Schlafcouch (eine Couch würden wir gar nicht wollen; zumindest ich brauche ein Bett mit ordentlicher Matratze), ein niedriger Couchtisch (ich brauche einen normal hohen Tisch), das bisschen Platz war noch mit einem Fernseher oder einem eher dekorativen aber unpraktischen Möbelstück verstellt, aber kein Schreibtisch existent.
Die 30-qm-Wohnung hingegen hatten wir selbst mit Möbeln ausgestattet.

Was ich mir für mich nicht vorstellen könnte: WG mit Menschen die ich nicht vorher gut kennenlernen kann - also typische WGs.
Mit meinem Mann, wie gesagt, ist das kein Problem, war es auch nicht auf knappem Raum. Er ist mir bzgl. der Persönlichkeit aber sehr ähnlich, ruhig, introvertiert, nimmt es ernst dass Geräuche stören können (und produziert selbst kaum Geräusche), weiß dass sich der Abwasch nicht von selbst erledigt... Schwierig fände ich z.B. Leute die sich nicht an Absprachen halten (weil sie z.B. auch spontaner sind und z.B. dann auf die Schnelle doch nicht abends oder am Wochenende zu Hause), laut Fernsehen oder Computerspiele spielen oder Musik hören (wir nutzen dafür jeweils Kopfhörer wenn der jeweils andere nicht mithören möchte), rauchen oder sonstige heftige Gerüche produzieren, typisches Verhalten bei/nach Alkoholkonsum (z.B Besuch ist lauter, spät laut nach Hause kommen, nächsten Tag verkatert abgesprochene Erledigungen nicht durchführen können).

Raspelbeere schrieb:m schwierigsten fand ich bislang übergangsweise bewohnte möblierte Wohnungen die null zu den eigenen Bedürfnissen passten.

so ähnlich war das bei mir. es waren zum teil schon möbel da, und jetzt bleibe ich im grunde darauf sitzen. eine echt unbequemes sofa, auf dem man sich nicht ausstrecken kann. regale, die ungünstig stehen. schreibtisch in der falschen ecke (ich kann dort nicht lange arbeiten weil es zieht und die heizung genau in der anderen ecke ist). kein vernünftiger essplatz.
bei einer so kleinen wohnung ist nicht viel spielraum, aber man hätte es schon besser einrichten können.
kann es alleine nicht mehr verändern, leider.

Raspelbeere schrieb:Was ich mir für mich nicht vorstellen könnte: WG mit Menschen die ich nicht vorher gut kennenlernen kann - also typische WGs.

ein absolutes no-go. das kam für mich noch nie in frage und genau deshalb bin ich ja in eine eigene wohnung gezogen.

fluff schrieb:kann es alleine nicht mehr verändern, leider.

Ich finde, Du könntest da durchaus etwas dran ändern.

fluff schrieb:ich kann dort nicht lange arbeiten weil es zieht

Kann man an diesem Problem etwas verbessern?

fluff schrieb:regale, die ungünstig stehen.

Diese anders - günstiger aufstellen?

fluff schrieb:eine echt unbequemes sofa, auf dem man sich nicht ausstrecken kann.

Ein anderes Sofa kaufen??

Ich finde es falsch, sich selbst zu bemitleiden und nichts zu unternehmen.
Ich kann Dir nur empfehlen, in Möbelhäuser zu gehen und da mal Sofas auszuprobieren. Das kann richtig interessant sein und Spaß machen.
Du könntest einen Grundriss Deiner Wohnung mit den Maßen mitnehmen. Man hat da die Möglichkeit, Pläne machen zu lassen.
Ein schönes neues bequemes Sofa kaufen, das alte entweder verkaufen oder von der Möbelfirma entsorgen lassen, wenn es nicht mehr gut ist.
Gleich fühlst Du Dich wohler...

@nairobi
Das kann aber durchaus ein finanzielles Problem sein.

Nicht jeder hat das Kleingeld für eine neue Einrichtung.

Selbst IKEA - Möbel sind nicht mehr so billig wie es mal war.

nairobi schrieb:Ich finde es falsch, sich selbst zu bemitleiden und nichts zu unternehmen.

ich kann alleine keine möbel schleppen / verschieben und auseinanderbauen. das nötige geld für neue habe ich auch nicht.

sonst hätte ich es längst gemacht.

aber danke für den empathischen spruch.

fluff schrieb:ich kann alleine keine möbel schleppen / verschieben und auseinanderbauen.

Wer kann das schon? Die wenigsten. Dafür gibt es Möbelgeschäfte, die anliefern und aufbauen und auf Wunsch auch Altes mitnehmen und entsorgen.
Oder man bestellt Sperrmüll. Dann steht das Teil natürlich u.U. Wochen lang im Weg herum.

fluff schrieb:das nötige geld für neue habe ich auch nicht.

Hatte ich auch nicht, als ich nach der Trennung auszog und mich neu einrichten musste.
Fast alle Möbelhäuser bieten Ratenkauf an.
Ich habe das über 12 Monate abgestottert.

fluff schrieb:aber danke für den empathischen spruch

Mir tut es Leid, dass Du Dich in Deiner Wohnung nicht wohl fühlen kannst, was zum Teil an den Möbeln liegt. Denn gerade ein Sofa sollte doch bequem sein.

Und was ist mit der Zugluft? Wo kommt die her? Da gibt es vielleicht auch Möglichkeiten, das abzustellen oder zumindest zu minimieren.

Bundeskanzleri schrieb:Selbst IKEA - Möbel sind nicht mehr so billig wie es mal war.

Ich bin nie der große IKEA-Fan gewesen und die Sofas da fand ich persönlich alle schrecklich unbequem. Die IKEA-Möbel, die wir haben, ließen meine Kinder bei ihren Auszügen zurück 🤷‍♀️

Da habe ich mir aber vor Kurzem einen höhenverstellbaren weißen Schreibtisch (nicht elektrisch, sondern mit Handkurbel) gekauft für meine zukünftige alternierende Telearbeit. 269 Euro hat der gekostet, also dieser Schreibtisch war wirklich günstig. Ich hatte noch in zwei anderen Geschäften geschaut. Lust auf weitere Geschäfte hatten wir nicht... Mir reicht der Schreibtisch auch vollkommen. Ich hatte gewisse Vorgaben von der Fachkraft für Arbeitssicherheit hinsichtlich des Tisches und Bürostuhls.
Den Tisch haben wir selbst transportiert.
Mein Freund hat ein größeres Auto, damit war auch schon grenzwertig, mit meinem wäre das gar nicht gegangen! Liefern lassen hätte 49 Euro extra gekostet.
Das Aufbauen war so schwierig nicht, da ist ja eine Anleitung dabei und alles, was man braucht.

@nairobi
Mir hat es mal gut gefallen, dass es dort so unkompliziert zugeht, es auch ganz günstige Sachen gibt und auch ganz nette Designs.

Allerdings halten die Möbel nicht sehr lange und gefallen tun sie mir auch nicht mehr.

Bundeskanzleri schrieb:Mir hat es mal gut gefallen, dass es dort so unkompliziert zugeht,

Früher war es sehr ungünstig, samstags da hinzufahren. Viele Familien machten einen Ikea-Besuch zu einem Familienausflug. Man kann ja wirklich lange durch die Ausstellungen laufen und gucken. Man kann dort essen, es gibt die Möglichkeit der Kinderbetreuung. Was man dort gut kaufen kann sind z.B. Küchensachen, Gläser, Geschirr, Bilderrahmen, auch schöne Pflanzen bekommt man da. Meine Kinder fanden immer auch Bettwäsche, wobei ich viele Designs eher hässlich fand. Lampen haben wir da auch schon gekauft. Ich denke, Ikea ist vom Stil her meist eher etwas für junge Leute/Studenten und so. So erste eigene Bude und so.
Aber die Preise sind wohl auch dort angezogen, das ist da auch nicht anders als in anderen Läden.

Bundeskanzleri schrieb:Selbst IKEA - Möbel sind nicht mehr so billig wie es mal war.

nairobi schrieb:Mir tut es Leid, dass Du Dich in Deiner Wohnung nicht wohl fühlen kannst, was zum Teil an den Möbeln liegt. Denn gerade ein Sofa sollte doch bequem sein.

naja, es sind ja nicht in erster linie die möbel. aber man könnte das schon optimieren. dazu müsste man allerdings viel herumprobieren, hin und her schieben, denn verändert man die position von einem möbelstück, muss man den rest auch verschieben. naja, kleine wohnung, ziemlich "verbaut".

ich brauche nicht mal zwingend ein sofa. habe einen bequemen sessel, der nur eben jetzt als fußablage dient. er würde mir aber als sitzgelegenheit ausreichen. das sofa müsste weg, dann wäre hier ein wenig mehr platz. ich hätte auch leute, die mir da helfen könnten, im moment hat aber niemand die zeit. (der "moment" dauert schon sehr lang, aber sei's drum)

woher die zugluft kommt, keine ahnung. es zieht in der gesamten wohnung, was dazu führt dass ich immer friere. da hilft es auch nicht, etwas vor die ritze unter der tür zu legen. es kommt auch von unterm schreibtisch, aber da ist kein loch, und nichts undicht, soweit man sehen kann.
wenn ich länger sitze, muss ich in die nähe einer wärmequelle (oder unter eine decke). doch der heizkörper ist an einer ungünstigen position, und den großteil des jahres ja sowieso ausgeschaltet.

die größten faktoren sind halt die, die ich nicht ändern kann. wenig tageslicht, und der lärm, sobald man das (einzige) fenster öffnet.

ja, ich bin auf wohnungssuche. seit 6 nunmehr jahren.