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Wohnen

597 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wohnen, Miete, Eigentum ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wohnen

10.05.2023 um 20:53
@militarynerd

Danke für die Rückmeldung. Das sieht bei mir klar anders aus (unter 50 wesentlich mehr nie interkontinental verreist als das Gegenteil; auch unter 30 etliche nie). Das sind gesunde Leute mit "durchgängiger Beschäftigungshistorie", sprich, außer evl. ganz kurzer Phasen von Arbeitslosigkeit (meist bei freiwilligem Stellenwechsel) immer beschäftigt gewesen, arbeiten in allen möglichen gängigen Berufen.
Auch z.B. mein Mann (von Beruf Softwareenwickler, nie arbeitslos gewesen - also jemand der solide verdient) wäre sicherlich bis jetzt nicht interkontinental verreist wenn er nicht mich bei einem mehrjährigen berufsbedingten Auslandsaufenthalt begleitet hätte.
Was auf die meisten allerdings zutrifft: Schon mal geflogen zu sein.

(Von dem aus deiner Liste würde ich übrigens das meiste "nicht mal geschenkt" machen wollen. Obwohl ich alles andere als ein Veränderungen scheuender Couchpotatoe bin.)

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Wohnen

10.05.2023 um 21:41
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Auch z.B. mein Mann (von Beruf Softwareenwickler, nie arbeitslos gewesen - also jemand der solide verdient) wäre sicherlich bis jetzt nicht interkontinental verreist wenn er nicht mich bei einem mehrjährigen berufsbedingten Auslandsaufenthalt begleitet hätte.
In anderen Worten, du und dein Mann waren in Übersee und die meisten Leute die du kennst sind auch schon geflogen. Auf mehr wollte ich garnicht hinaus.


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Wohnen

10.05.2023 um 22:17
@militarynerd

Die meisten Menschen die ich kenne und die unter 40 sind sind schon geflogen - aber nur ein sehr kleiner Teil von ihnen war jemals in den USA oder in Asien (sondern z.B. in Italien, Spanien, Griechenland). Ich kenne sogar persönlich niemanden der in Asien war.
Das ist nunmal anders als deine Beobachtung aus deinem Umfeld:
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Ich selber fliege nicht, aber ich kenne niemanden unter 30 der kein Sozialfall ist und nicht schon in den USA oder Asien war,
ich selbst*: USA (damaliger Arbeitsplatz), Italien, Spanien (und andere europäische Länder; davon zwei private Reisen sprich Urlaube)
Partner: USA, Italien, Spanien
Freundin 1: berufstätig, einmal in Griechenland gewesen (Flug)
Freundin 2: berufstätig, zweimal in Italien gewesen (Flug), Auslandssemester gemacht (nahes europäisches Ausland, mit dem Zug erreichbar)
Schwager: einmal in der Türkei gewesen (Flug)
Cousine: tatsächlich die einzige mit Auslandssemester o.ä. in den USA (das war ein Austauschjahr in der Oberstufe)
...
Allerdings jetzt (knapp) nicht mehr alle unter 30. Die meisten dieser Personen - sogar: alle außer mir selbst und mein Partner - sind weder in Berufen tätig in denen ein Auslandsaufenthalt typisch ist noch mit einer Person verheiratet auf die das zutrifft, was meiner Vermutung dazu beiträgt. Die meisten aus obiger Liste sind in Industrie- und Handwerksberufen mit solidem Einkommen tätig.

*zähle mich mal dazu, auch wenn du dich möglicherweise ("Ich selber fliege nicht" - was ggf. vergangene Flugreisen beinhalten kann oder auch nicht) nicht dazugezählt hast


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Wohnen

10.05.2023 um 23:44
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb: Es ist die Politik die die Preise für den Bau treibt, angefangen mit Grunderwerbsteuern und Notargebühren bis hin zu überbordenden Umweltauflagen. Niemand baut aus Nächstenliebe, also müssen Mieter die in Neubauten einziehen wollen eben den Marktpreis bezahlen, wie sollte es anders funktionieren? 2 Mio. Neubürger binnen weniger Jahre entlasten den Wohnungsmarkt nun auch nicht gerade.
Wohnen ist insgesamt ein Problem - auch wenn du kaufst. Unsere Story: Wir hatten das megamäßige Glück, dass wir 20 Jahre lang das Haus eines Verwandten nutzen konnten - es war alt, aber er wollte eigentlich gar keine Miete, so haben wir Betrag X auf ein Instanthaltungskonto bezahlt und sehr viel renoviert und bezahlt. Ich bin heute so froh, dass wir uns eine fiktive Miete selbst gezahlt haben - wir haben praktisch gespart, obwohl er klar kommunizierte, er würde uns das Haus hinterlassen. Dann änderte sich sein Lebensentwurf und er verkaufte das Haus - ohne uns zu berücksichtigen (long story). Und wir mussten umziehen - mit einem Jahr Kündigungsfrist.

Da unsere Kinder unbedingt in unserem Dorf bleiben wollten und es gar keinen Häusermarkt gab, haben wir das erste gekauft, was auftauchte (und nur über viel Vitamin B) und halbwegs geeignet war, völlig überteuert - aber was wollten wir machen. Wir hatten noch riesiges Glück, dass wir in den fast 20 nahezu mietfreien Jahren Geld gespart hatten, aber ich hätte heulen können: Die Grunderwerbssteuer waren fast 20.000€, die Maklergebühr nochmal glaube ich um die 35.000€ - damit war ein gesamtes Jahresgehalt für diesen Mist weg.

Wir leben nun seit vier Jahren hier - demnächst ist die Heizung fällig. Mir graut. Kreditrate ist unser höchster Posten, trotzdem hat so ein Haus ja auch Nebenkosten, die Grundsteuerreform macht mir Angst, und wir zahlen noch ein WG Zimmer für Kind #1 in einer deutschen Unistadt. Damit ist der Posten "Haus und Wohnen" bei uns ein riesiger Posten. Nächstes Jahr beginnt Kind #2 zu studieren, dann noch die neue Heizung ... damit sind wir, obwohl wir echt sparsam leben (und zu fünft 125 qm bewohnten, kein Luxusding) finanziell ausgereizt.

Mitgekauft haben wir einen Mieter - der uns immer signalisiert, dass wir ja nicht renovieren sollen, solange die Miete so bleibt: Geschieden, zwei Kinder und Auto (braucht er für die Arbeit) - damit sind seine finanziellen Mittel auch ausgereizt. Dieses 1/3 Spiel bekommt kaum jemand mehr hin (da klappt es, aber nur, weil er in der Wohnung alles so haben will, wie es ist).
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Ich kenne tatsächlich buchstäblich niemanden unter 30 (eher 40 wenn nicht 50) der nicht schon in Übersee war (mit kennen meine ich Leute die ich gut genug kenne sowas zu wissen), Sozialfälle ausgenommen. Das sind Schüleraustausche nach Australien noch unter 18, Backpacking durch Lateinamerika, junge Türken die im Urlaub nach Bali fliegen, Auslandssemester in Südkorea, mein Cousin hat in Las Vegas geheiratet ...
Fliegen ist einfach auch ... superbillig. Wir haben eine Putzfrau in der Arbeit, die ab und an mit einem Billigflieger für ein Wochenende zum Abfeiern nach Malle fliegt. Da ist der Flug das billigste. Da es jeder macht, machen es andere halt auch. Ehrlich gesagt sind wir kürzlich auch mal nach Hamburg und zurück geflogen. Warum? Die deutsche Bahn wäre 5x so teuer gewesen - und viel viel langsamer. Den Flug haben wir für 50€ pro Person bekommen, konnten nach der Arbeit los und waren am nächsten Tag ausgeruht da.

Ich wäre prinzipiell bereit, auf Fliegen zu verzichten - ich fahre ja gerade im Selbstversuch seit fast einem Jahr mit dem Bus und dem Zug zur Arbeit - aber es ist so unbequem. Da kann man den Leuten keinen Vorwurf machen.

So ist es auch mit dem Wohnen. Irgendwo muss man bleiben - es gibt wenig Passivhäuser und noch weniger Leute, die sie sich leisten können. Wir haben Freunde, die eigentlich geregelte Einkommen haben und nun noch Nebenjobs arbeiten, dass sie irgendwie über die Runden kommen - da ist auch nichts mit Rücklage für eine Hausrenovierung.


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Wohnen

11.05.2023 um 11:04
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Fliegen ist einfach auch ... superbillig.
Ich wollte das Fliegerei-Thema nicht derart ausufern zu lassen, ich fand es nur völlig verquer Flugreisen und die vorherrschende Wohnungsnot irgendwie in einen Zusammenhang zu setzen.

@all: Sind wir uns soweit einig, dass für viele Probleme am Wohnungsmarkt die Politik direkt verantwortlich ist und auch wo sie das nicht ist, sie bestehende Probleme noch verschärft, wie jetzt Habecks Wärmewende (deren Vordenker allerdings die GroKo) war?


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13.05.2023 um 18:00
Ich beobachte gerade im Livestream den bröckelnden Berg in Brienz GR (Schweiz), das evakuiert wurde. (Der Link sollte nun funktionieren) Das Dorf ist geräumt und gesperrt. In den nächsten 4 Tagen könnte der Hang runterkommen. Die Einwohner mussten Ersatz-Wohnungen beziehen und wissen nicht, wann sie zurückziehen können. Also ich persönlich würde da wohl endgültig wegbleiben, denn die Dorfkirche ist auch nicht mehr ganz gerade aufgrund der jährlichen Bodenbewegungen um 1m. Aber trotzdem alles irgendwie eindrücklich, wie die Natur dem Menschen Einhalt gebietet.

Wann kommt der Bergsturz?: Verfolge die Situation in Brienz im Livestream (der Link sollte nun gehen)
https://www.blick.ch/schweiz/wann-kommt-der-bergsturz-verfolge-die-situation-in-brienz-im-livestream-id18571815.html


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13.05.2023 um 19:58
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Verfolge die Situation in Brienz im Livestream (der Link sollte nun gehen)
Danke für den Link. Ich hatte gestern darüber gelesen, aber noch keine Bilder dazu gesehen.
Ob die Bewohner überhaupt zurück können? Das muss sehr nervenaufreibend für sie sein, weil jetzt doch alles sehr plötzlich geschieht.
Ich hatte gelesen, dass am kommenden Mittwoch damit gerechnet wird, dass der Hang herunter kommt.
Aber, ob man das so genau vorher sagen kann?
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Aber trotzdem alles irgendwie eindrücklich, wie die Natur dem Menschen Einhalt gebietet.
Das ist auch immer wieder mein Gedanke bei solchen Ereignissen.


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13.05.2023 um 20:14
@Syringa
Ich habe von 4 bis 14 Tagen gelesen. Eine künstlich gesetzte Sprengung kann man nicht durchführen, da die Sprengung schon in tieferliegenden Gesteinsschichten angebracht werden müsste, sonst rollen nur oberflächlich ein paar Steine. Dafür müsste man den Hang betreten, was viel zu gefährlich ist.

Ja, wann die Einwohner zurück können, ist überhaupt nicht klar. Das muss schon sehr belastend sein. Und wer kann dort das Land oder Haus verkaufen, wer will das schon? Höchstens ein Unternehmen, das dort dann Windräder oder ähnliches aufbaut.


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Wohnen

13.05.2023 um 22:49
Zitat von MissMaryMissMary schrieb am 09.05.2023:Es müsste eine Art geben, den Wohnraum "umverteilen" zu können. Hier bei uns im Dorf war es in den 50ern und 60ern üblich, wenn man das Geld hatte, zwei Familienhäuser zu bauen. Während der Familienphase hat man mitunter das ganze Haus bewohnt, später dann eine Wohnung vermietet. Seit den 70ern baut man größer, opulenter und so, dass nichts unterteilt werden kann: Und oft bleibt einer übrig. Bei uns im Dorf gibt es einen Haufen dieser Häuser, die noch von einem alten Ehepaar oder einer Einzelperson bewohnt werden. Hauptgrund: Man lebte da sein gesamtes Leben, kennt das Umfeld, liebt das Haus.

Auf der anderen Seite gibt es jede Menge junge Familien, die verzweifelt suchen oder aber die Neubaugebiete bevölkern, wo noch mehr der o.g. Häusern entstehen. Da könnte man ansetzen.
Da gibt es etliche Versuche, auch hier in Kleinstädtchen gab es schon eine "Wohnungstauschprämie". Aber nicht mal der Stadtrat, der sie durchgedrückt hat, ist seither umgezogen (obwohl er das ausdrücklich angekündigt hat).
Zitat von MissMaryMissMary schrieb am 09.05.2023:Freunde von uns wohnen in einem Niedrigenergiehaus - drei Stockwerke - ehrlich hätte ich darauf keinen Nerv. Hoch, runter, um in den Keller zu kommen 1x ums Haus rennen .... gemütlich ist anders.
EFH ist eh 'ne andere Nummer. Und leider tatsächlich die am wenigsten nachhaltige bzw. ökologische.
Wenn's nur darum geht möglichst klimaneutral, nachhaltig und ökologisch zu bauen ist die beste Lösung hoch (möglichst wenig Bodenversiegelung) und kompakt (möglichst wenig Oberfläche wg. Wärmemanagement) zu bauen.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb am 09.05.2023:Dazu muss es halt auch regnen. Die Frage ist auch, was dann mit dem Grundwasserspiegel passiert, wenn man das macht und ob es nicht irgendwie kontraproduktiv ist.
Da kann ich nur für meine Situation sprechen, und da ist Grundwasser garkein Thema, weil es keines gibt (wohne oberhalb eines ehemaligen Steinbruchs am Rand des Neckars). Wir grübeln gerade wie wir das Problem hier lösen, das Regenwasser nicht aufzufangen ist die reinste Verschwendung. Für unseren Gemüse-Anbau brauchen wir nun mal Wasser, wenn wir's nicht speichern müssen wir Trinkwasser aus der Leitung nehmen.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb am 09.05.2023:Das ist total doof. Das Ärgerlich ist, dass man da kein klares Konzept hat - erst gab es weniger Sozialwohnungen, nun geht es den kleinen fairen Vermietern an den Kragen: Wo sollen die armen Leute denn hin?
Das Hauptproblem seh ich gerade darin, dass es vor allem unter den Ärmsten der Armen mittlerweile Spaltung gibt. Flüchtlinge verschiedener Kategorien finde ich schon sehr, sehr schwierig. Aber wenn ich grad meine Anfragen so lese, dann haut's mir echt den Vogel raus.
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb am 10.05.2023:Es ist die Politik die die Preise für den Bau treibt, angefangen mit Grunderwerbsteuern und Notargebühren bis hin zu überbordenden Umweltauflagen. Niemand baut aus Nächstenliebe, also müssen Mieter die in Neubauten einziehen wollen eben den Marktpreis bezahlen, wie sollte es anders funktionieren? 2 Mio. Neubürger binnen weniger Jahre entlasten den Wohnungsmarkt nun auch nicht gerade.
Grunderwerbsteuern und Notargebühren gab's schon immer, ich glaub die sind auch kaum gestiegen bzw. da sie sich prozentual rechnen die Prozente nicht.
Die allermeisten Privatleute bauen natürlich nicht mal aus Nächstenliebe sondern erstmal für sich selbst. Und schon das ist schon seit längerem sehr schwierig geworden (schon allein an ein Grundstück dafür zu kommen, von den Preisen garnicht erst zu reden).
Die Auflagen sind krass - und obwohl ich absolut dafür bin dass der Staat Einfluß darauf nimmt wie gebaut wird denke ich dass da ganz oft sehr viel Blödsinn und unnötige Bürokratie dabei ist.
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb am 10.05.2023:Wenn die Politik an sich unnötige Sanierungen im mitunter 6-stelligen Bereich erzwingt (Habecks Heizungsverbot) ist logisch, dass dafür am Ende die Mieter aufkommen müssen, Eigentümer müssen das ja auch selbst stemmen.
Ganz genau. Ich würde dann nicht weiter "sozial" vermieten können, das ist jetzt schon hart an der Grenze.
Zumal auch die Möglichkeit der "Modernisierungs-Mieterhöhung" radikal gedeckelt ist.
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb am 10.05.2023:@wobel solange du weiter gegen Flugreisende polemisierst hast du nichts verstanden, ...
Ich glaube Du verstehst mich da falsch oder hast nicht alles gelesen.
Es geht mir nicht grundsätzlich um Flugreisen sondern darum, dass das nun wirklich nicht sein muß drei, vier mal im Jahr eine Fernreise zu machen die pro Kopf und Flug mehr CO2 ausstößt als eine Mehrfamilienhaus-Heizung im Jahr.
Die Relation stimmt einfach nicht.
Und wenn Du den Link den ich gepostet habe angeschaut hättest, wüßtest Du auch dass Deutschland sehr wohl den internationalen Flugverkehr subventioniert - mit über 12 MILLIARDEN pro Jahr.
Ich würde diese Subventionen einfach lieber in die Energiewende gesteckt sehen als in Luxus für ohnehin privilegierte Menschen.
Wenn man Wohnen als "Menschenrecht" bezeichnen will, dann gehört Wärme, Wasser und Strom dazu.
Und nur um Missverständnissen vorzubeugen (auch wenn ich das schon mal erklärt habe): Ganz sicher werde ich auch irgendwann nochmal eine Fernreise machen ohne jegliche Flugscham. Und ja, ich spare jetzt schon drauf.
Es ist aber ein großer Unterschied ob man sowas zwei, drei Mal im Leben macht oder drei, vier Mal im Jahr.

Meine Kritik geht in die Richtung dass ich der Meinung bin dass wir dringend eine Energiewende brauchen - aber der Übergang beim privaten Wohnungsbau deutlich softer passieren muß - denn wie gesagt, wer Wohnen als "Menschenrecht" bezeichnet muß da zwingend auch Wärme, Wasser und Strom dazurechnen. Und genau da wären Subventionen deutlich wichtiger als für Flugreisen. Auch wenn ich selbst nochmal fliegen will und dann womöglich deutlich mehr bezahlen muß.
Wohnen ist wichtiger als Fliegen!!! Sehr viel wichtiger!!!
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb am 10.05.2023:... das Problem sind auch nicht Flugreisende, sondern weltfremde, irrationale Politiker, vornehmlich aus dem grünen und linken Lager.
Nunja - bei "weltfremd und irrational" stimme ich zu, beim "vornehmlich aus dem grünen und linken Lager" nicht.
Meine Kritik an den Grünen ist ja, dass sie sich seit sie "den Marsch durch die Institutionen" geschafft haben (also es in den Bundestag geschafft haben) sich nur noch die Ärsche breitgedrückt haben für viel, viel, viel Geld. Das hatten wir uns in den 80ern irgendwie anders vorgestellt...
Wer hat denn die "Energiewende" letztendlich dann eingeläutet? Das war doch Angelika Merkel...

Wie auch immer, das Problem bleibt, denn wie Du richtig schreibst:
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb am 10.05.2023:Das werden du und deine Mieter noch am eigenen Leib erfahren, ...
Und nicht nur meine Mieter und ich, sondern auch Du und der Rest der Gesellschaft. Einfach weil das ausnahmslos ALLE betrifft - früher oder später.

Mich ärgert dass der CO2-Ausstoß von Heizungen so verteufelt wird, während bei Flugreisen niemand auch nur ein Wort darüber verliert obwohl der immens viel höher ist. DAS ist der Punkt.
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb am 10.05.2023:aber wähle ruhig weiter Grüne und wettere gegen Flugreisende.
Zum einen hab ich nirgendwo geschrieben dass ich "weiter Grüne wähle" und zum anderen hab ich nicht gegen Flugreisende gewettert sondern gegen die Höhe der Subventionen die Deutschland dafür jährlich raushaut (für Luxus für wenige).
Mich ärgert dass so getan wird als wären die Heizungen das allergrößte CO2-Problem. Sind sie nicht. Flüge sind viel, viel, viel schlimmer!
Und tatsächlich bin ich der Meinung dass es besser ist bestehende "bezahlbare" Wohnungen erstmal noch in Betrieb zu halten als sie durch unbezahlbare Auflagen dem Wohnungsmarkt zu entziehen bzw. durch "unbezahlbare" Wohnungen zu ersetzen. Vor allem wenn der CO2-Ausstoß der vorhandenen Heizung jährlich nicht höher ist als für einen einzelnen (!) Flug nach z.B. Lanzarote.
Es ist eine Frage der Prioritäten.
Und Wohnungsnot ist schlimmer als nur zweimal jährlich zu fliegen anstatt drei- oder viermal.


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Wohnen

13.05.2023 um 23:11
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Fliegen ist einfach auch ... superbillig. Wir haben eine Putzfrau in der Arbeit, die ab und an mit einem Billigflieger für ein Wochenende zum Abfeiern nach Malle fliegt. Da ist der Flug das billigste. Da es jeder macht, machen es andere halt auch.
Genau das ist der Punkt.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:So ist es auch mit dem Wohnen. Irgendwo muss man bleiben - es gibt wenig Passivhäuser und noch weniger Leute, die sie sich leisten können. Wir haben Freunde, die eigentlich geregelte Einkommen haben und nun noch Nebenjobs arbeiten, dass sie irgendwie über die Runden kommen - da ist auch nichts mit Rücklage für eine Hausrenovierung.
Ja, das geht ganz vielen so. Sich ein eigenes Haus bauen zu können ist da jenseits jeder Realität.
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Ich wollte das Fliegerei-Thema nicht derart ausufern zu lassen, ich fand es nur völlig verquer Flugreisen und die vorherrschende Wohnungsnot irgendwie in einen Zusammenhang zu setzen.
Ich denke ich habe ziemlich ausführlich erklärt warum Fliegen und Heizen da in Konkurrenz stehen und warum Heizen wichtiger ist als Fliegen - weshalb ich es für wichtiger halten würde das Heizen zu subventionieren anstatt des Fliegens.
Wenn Du den Zusammenhang nicht verstehst (obwohl Du ja Habecks "Wärmewende" erwähnst) weiß ich auch nicht wie ich das besser erklären könnte.
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:@all: Sind wir uns soweit einig, dass für viele Probleme am Wohnungsmarkt die Politik direkt verantwortlich ist und auch wo sie das nicht ist, sie bestehende Probleme noch verschärft, wie jetzt Habecks Wärmewende (deren Vordenker allerdings die GroKo) war?
Nein. Denn Du machst dafür allein die Grünen verantwortlich - was einfach nicht korrekt ist.


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Wohnen

15.05.2023 um 21:18
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb am 11.05.2023: Sind wir uns soweit einig, dass für viele Probleme am Wohnungsmarkt die Politik direkt verantwortlich ist und auch wo sie das nicht ist, sie bestehende Probleme noch verschärft, wie jetzt Habecks Wärmewende (deren Vordenker allerdings die GroKo) war?
Auch -ja, es ist echt ziemlich verzwickt. Es gäbe schon auch Möglichkeiten, aber solange du jedes Mal, wenn du verkaufst und umziehst Grunderwerbsteuer bezahlst, wird sich im Eigenheimbereich nicht viel ändern. Hätte ich neu bauen können, hätte ich auch viel anders gemacht - aber ich muss mich nun halt darauf beschränken, was mein Haus so zulässt.
Zitat von wobelwobel schrieb:a gibt es etliche Versuche, auch hier in Kleinstädtchen gab es schon eine "Wohnungstauschprämie". Aber nicht mal der Stadtrat, der sie durchgedrückt hat, ist seither umgezogen (obwohl er das ausdrücklich angekündigt hat).
Du zahlst halt jedes Mal Grunderwerbssteuer - und viele Leute (ich eingeschlossen) leben im Eigenheim, weil sich das sicherer anfühlt. Mir hat man schon einmal völlig überraschend das Haus unter dem Hintern wegverkauft, das passiert mir kein zweites Mal mehr. Hier im Dorf ist es eher so, dass die Leute, so lange es geht, im Haus ausharren und dann in ein betreutes Wohnen ziehen - in ein bestimmtest - da bildet sich langsam, aber sicher so eine Außenkolonie unseres Dorfes, man kennt sich und zieht dann neue Leute nach. Das hat auch eine direkte Busanbindung ans Dorf - man kann dann z.B. noch auf dem Friedhof, was ja vielen Leuten, die ihr Leben hier verbracht hat, sehr wichtig ist.
Zitat von wobelwobel schrieb: EFH ist eh 'ne andere Nummer. Und leider tatsächlich die am wenigsten nachhaltige bzw. ökologische.
Wenn's nur darum geht möglichst klimaneutral, nachhaltig und ökologisch zu bauen ist die beste Lösung hoch (möglichst wenig Bodenversiegelung) und kompakt (möglichst wenig Oberfläche wg. Wärmemanagement) zu
Die Grundstücke sind hier deutlich geschrumpft, der Trend hier ist ein EFH, wo du noch einen Meter Abstand zum Nachbarn hast - meist wird an die Seite die Garage drangetackert, so hast du dann mehr Abstand von Wohngebäude zu Wohngebäude. Hier entstanden bis vor ein paar Jahren echt massive Bausünden. Das ist doof - viel Fläche für wenig Leute.
Zitat von wobelwobel schrieb:Wir grübeln gerade wie wir das Problem hier lösen, das Regenwasser nicht aufzufangen ist die reinste Verschwendung. Für unseren Gemüse-Anbau brauchen wir nun mal Wasser, wenn wir's nicht speichern müssen wir Trinkwasser aus der Leitung nehmen.
Unsere Nachbarn haben so einen unterirdischen Wassertank gebaut und sammeln fleißig.
Zitat von wobelwobel schrieb:Das Hauptproblem seh ich gerade darin, dass es vor allem unter den Ärmsten der Armen mittlerweile Spaltung gibt. Flüchtlinge verschiedener Kategorien finde ich schon sehr, sehr schwierig. Aber wenn ich grad meine Anfragen so lese, dann haut's mir echt den Vogel raus.
Das ist es halt ... es gibt Leute, denen möchtest du in 1000 kalten Wintern keine Bude vermieten. Sozialwohnungen gibt es kaum. Ich sehe das bei meinen Schülern im Brennpunkt - da wohnen vier Familien auf 160qm und quetschen noch alle möglichen gestrandete Verwandte mit rein, ich mag mir gar nicht vorstellen, wie das aussieht.
Zitat von wobelwobel schrieb:Ja, das geht ganz vielen so. Sich ein eigenes Haus bauen zu können ist da jenseits jeder Realität.
Ist es ja in den Speckgürteln von Großstädten jetzt schon, wenn ich höre, was da manche Leute Miete zahlen, da wird einem ganz schlecht.
Zitat von wobelwobel schrieb:Nein. Denn Du machst dafür allein die Grünen verantwortlich - was einfach nicht korrekt ist.
Ja, aber es gab schon viele Entscheidungen, die echt ungeschickt sind. Ich habe ja schon mal geschrieben, dass hier in unserem Kaff mehrere Wohnungen einfach deshalb leer stehen, weil die Besitzer demnächst ins Heim ziehen (also nicht sofort, die nächsten fünf Jahre) und das Haus leer einfach einen so viel höheren Marktwert hat, weil man Mieter nicht so ohne Weiteres kündigen kann und sich halt auch nicht darauf verlassen kann, dass sie dann ausziehen.

Das mit den Wärmepumpen verunsichert nun auch enorm, v.a., da es nun schon wieder Bestrebungen gibt, dass es nicht umlegbar sein soll. Was dann? Die meisten Vermieter vermieten halt nicht aus Nächstenliebe, wenn das keinen Gewinn mehr bringt, dann steigen die aus. Wie gesagt, mein Mieter stört mich nicht, er geht morgens, arbeitet, kommt heim und liegt vermutlich den restlichen Abend auf dem Sofa - zumindest hört man ihn nicht, ab und an klingelt der Pizzadienst. Aber wenn er nun laut oder nervig wäre, würde ich auch überlegen, ob ich mich alleine in meiner Hütte nicht wohler fühle.


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Wohnen

16.05.2023 um 13:54
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Es gäbe schon auch Möglichkeiten, aber solange du jedes Mal, wenn du verkaufst und umziehst Grunderwerbsteuer bezahlst, wird sich im Eigenheimbereich nicht viel ändern.
Die Grunderwerbssteuer bezahlst Du nur wenn Du kaufst, nicht wenn Du mietest.
Aber das kann man so oder so nicht wirklich vergleichen.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Du zahlst halt jedes Mal Grunderwerbssteuer - und viele Leute (ich eingeschlossen) leben im Eigenheim, weil sich das sicherer anfühlt.
Weil Du Dir das leisten kannst - das kann aber der Großteil der Bevölkerung halt nicht, die sind auf Mietwohnungen angewiesen.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Die Grundstücke sind hier deutlich geschrumpft, der Trend hier ist ein EFH, wo du noch einen Meter Abstand zum Nachbarn hast - meist wird an die Seite die Garage drangetackert, so hast du dann mehr Abstand von Wohngebäude zu Wohngebäude. Hier entstanden bis vor ein paar Jahren echt massive Bausünden. Das ist doof - viel Fläche für wenig Leute.
Sind da wirklich die Grundstücke geschrumpft? Ich frage weil die sich ja nicht so einfach teilen / verkleinern lassen, dazu ist unfassbar viel Bürokratie nötig.
Ich glaube ja eher dass die EFHs im Vergleich zu früher deutlich größer geworden sind und nicht die Grundstücke kleiner...
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Unsere Nachbarn haben so einen unterirdischen Wassertank gebaut und sammeln fleißig.
Ja, in die Richtung denke ich auch - aber wir können nicht baggern, das ist das eine Problem, da andere ist dass das Wasser aus dem Fallrohr auch erstmal dahin kommen muß wo es gesammelt werden kann.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Das ist es halt ... es gibt Leute, denen möchtest du in 1000 kalten Wintern keine Bude vermieten.
Das meinte ich noch nicht mal... Ich hab grad ein Angebot online, rund zwei Drittel der Bewerbungen kommen von Ukrainern (obwohl aus dem Anzeigentext deutlich hervorgeht dass wir wieder eine Studenten-WG haben möchten), die beginnen durchgängig mit dem Text "Das Jobcenter zahlt XYZ" (der Betrag ist höher als das, was ich verlange - das find ich schon mal so richtig mies denen gegenüber, die ihre Miete selbst finanzieren müssen) und bei einem nicht zu vernachlässigenden Teil dieser Anfragen wird dann auch noch eine Belohnung in Höhe von mehreren Tausend Euro versprochen (Miete und Kaution soll aber das Jobcenter übernehmen).
Da werden offensiv "normale" Bewerber ausgestochen in dem man sie überbietet...
Und die Belohnung dürfte ich ja ohnehin nicht nehmen.
Das ist garnicht gut und führt zu massivem Ärger in der Bevölkerung wenn Flüchtlinge besser gestellt werden als Leute die seit Jahrzehnten einzahlen...
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ja, aber es gab schon viele Entscheidungen, die echt ungeschickt sind. Ich habe ja schon mal geschrieben, dass hier in unserem Kaff mehrere Wohnungen einfach deshalb leer stehen, weil die Besitzer demnächst ins Heim ziehen (also nicht sofort, die nächsten fünf Jahre) und das Haus leer einfach einen so viel höheren Marktwert hat, weil man Mieter nicht so ohne Weiteres kündigen kann und sich halt auch nicht darauf verlassen kann, dass sie dann ausziehen.
Aber warum verkauft man dann nicht gleich anstatt die Häuser leerstehen zu lassen? Das kapier ich nicht.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Das mit den Wärmepumpen verunsichert nun auch enorm, v.a., da es nun schon wieder Bestrebungen gibt, dass es nicht umlegbar sein soll.
Grundsteuer soll ja auch nicht mehr umlegbar sein...
Aber das wird am Ende keinen Vermieter jucken, selbst wenn es keine "Modernisierungsmieterhöhung" mehr geben sollte, braucht man ja trotzdem nicht wirklich eine Begründung für eine Mieterhöhung.
Die Frage bleibt ob sich das rechnen kann - zumal Wärmepumpe ja auch nicht überall möglich ist.


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Wohnen

16.05.2023 um 17:10
Zitat von wobelwobel schrieb: Die Grunderwerbssteuer bezahlst Du nur wenn Du kaufst, nicht wenn Du mietest.
Aber das kann man so oder so nicht wirklich vergleichen.
Na ja, doch. Gerade das macht für alle Hauseigentümer einen Umzug sehr unattraktiv, v.a., wenn du deine weitere Lebenszeit nicht mehr einschätzen kannst. Wir haben hier auf unserem Dorf einige, die um die 70 sind und denen Haus und Garten zu viel sind. Da sie aber nicht wissen, ob sie nicht demnächst gesundheitliche Einschränkungen bekommen, ist deren Logik, so lange im Haus zu bleiben, bis es nicht mehr geht.
Zitat von wobelwobel schrieb:Weil Du Dir das leisten kannst - das kann aber der Großteil der Bevölkerung halt nicht, die sind auf Mietwohnungen angewiesen.
Jain. Bis vor ca. 20 Jahren war es bei uns im Dorf z.T. spottbillig, ein Haus zu kaufen, das konnte sich jeder leisten, der handwerklich begabt war. Ein Bekannter hat z.B. für 25.000 DM einen Wohnteil eines stillgelegten Bauernhofs gekauft - sanierungsbedürftig. Da hatte der Landwirt die angebaute Scheune schon in Wohnungen umgebaut und war selbst im Wohnteil geblieben. Daher war wohnen auf dem Land kein so "Luxusartikel". Es hat halt nur bestimmte Leute angezogen, z.B. ganze Handwerkerclans, die dann jahrelang für alle Mitglieder Häuser renoviert haben, die sie davor billig erworben haben.
Zitat von wobelwobel schrieb:Sind da wirklich die Grundstücke geschrumpft? Ich frage weil die sich ja nicht so einfach teilen / verkleinern lassen, dazu ist unfassbar viel Bürokratie nötig. Ich glaube ja eher dass die EFHs im Vergleich zu früher deutlich größer geworden sind und nicht die Grundstücke kleiner...
Keine bestehenden - aber in den Neubaugebieten - früher war das typische Dorfbaugrundstück 800qm bis 1000qm groß, es sei denn, du lebtest im Dorfkern oder an der Hauptstraße - heute ist das Neubaugebiet mit 400qm - 600qm Grundstück dabei. Da kommt dann immer noch die obligatorische Doppelgarage und die Terasse drauf ... da bleibt nicht mehr viel Garten.
Zitat von wobelwobel schrieb:Ja, in die Richtung denke ich auch - aber wir können nicht baggern, das ist das eine Problem, da andere ist dass das Wasser aus dem Fallrohr auch erstmal dahin kommen muß wo es gesammelt werden kann.
Es lohnt sich auf jeden Fall.
Zitat von wobelwobel schrieb:Das meinte ich noch nicht mal... Ich hab grad ein Angebot online, rund zwei Drittel der Bewerbungen kommen von Ukrainern (obwohl aus dem Anzeigentext deutlich hervorgeht dass wir wieder eine Studenten-WG haben möchten), die beginnen durchgängig mit dem Text "Das Jobcenter zahlt XYZ" (der Betrag ist höher als das, was ich verlange - das find ich schon mal so richtig mies denen gegenüber, die ihre Miete selbst finanzieren müssen) und bei einem nicht zu vernachlässigenden Teil dieser Anfragen wird dann auch noch eine Belohnung in Höhe von mehreren Tausend Euro versprochen (Miete und Kaution soll aber das Jobcenter übernehmen).
Da werden offensiv "normale" Bewerber ausgestochen in dem man sie überbietet...
Und die Belohnung dürfte ich ja ohnehin nicht nehmen.
Das ist garnicht gut und führt zu massivem Ärger in der Bevölkerung wenn Flüchtlinge besser gestellt werden als Leute die seit Jahrzehnten einzahlen...
Das ist ja krass. Okay. Ich kenne es nur von Freunden, dass sich da die Haare sträuben, wer sich alles bewirbt - und wie.
Zitat von wobelwobel schrieb:Aber warum verkauft man dann nicht gleich anstatt die Häuser leerstehen zu lassen? Das kapier ich nicht.
In unserem Dorf gibt es neben den obligatorischen Einfamilienhäusern auch kleinere Zweifamilienhäuser. Die Idee der Städteplaner war, dass man eben auch Mietwohnraum schafft und nicht nur Eigentümer aufs Dorf ziehen. Es ist eigentlich ganz praktisch: Du lebst in einer Wohnung und vermietest die zweite. Wird hier gerne gemacht, v.a., wenn der große Garten zu viel wird: Da vermietet man die zweite Wohnung an eine Familie mit Kindern, die den Garten übernehmen. In dem Fall kann man oft auch ein oder zwei weitere Zimmer im Dachboden schaffen. Nur - wenn du dann stirbst oder ins Heim kommt und die Familie wohnt im Haus, kann man die ja nicht kündigen. Das drückt den Wert des Hauses dann so, dass oft lieber gar nicht vermietet wird.
Zitat von wobelwobel schrieb:Grundsteuer soll ja auch nicht mehr umlegbar sein...
Aber das wird am Ende keinen Vermieter jucken, selbst wenn es keine "Modernisierungsmieterhöhung" mehr geben sollte, braucht man ja trotzdem nicht wirklich eine Begründung für eine Mieterhöhung.
Die Frage bleibt ob sich das rechnen kann - zumal Wärmepumpe ja auch nicht überall möglich ist
Ich hoffe, dass die Regierung schon so schlau ist, zu sehen, dass sie ein großes Problem an der Backe haben, wenn Vermietung nicht mehr rentabel ist. Ich habe Freunde, die zum absoluten Mittelstand gehören, aber zur Miete wohnen - erst mal, weil der Mann noch ein paar Karrieresprünge macht, die einen Ortswechsel beinhalten (dann kaufe ich kein Haus in Stuttgart für 800.000€, wenn ich fünf Jahre später wieder wegziehe), schon wegen der Grunderwerbssteuer. Von den Leuten ohne ausreichend Einkommen ganz zu schweigen.


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Wohnen

16.05.2023 um 20:15
Zitat von wobelwobel schrieb:Da werden offensiv "normale" Bewerber ausgestochen in dem man sie überbietet...
Und die Belohnung dürfte ich ja ohnehin nicht nehmen.
Das typisch in einer Mangelwirtschaft wo die Politik den Markt aushebelt, Habecks Wärmewende geht in eine ähnliche Richtung, du brauchst nicht glauben, dass ein Vermieter seinem Mieter die Heizkosten zahlt, warum sollte er auch?

Grade die Mietpreisbremse und deren negativen Folgen könnten aus dem VWL Lehrbuch sein:
Ausserdem führt der Nachfrageüberschuss in der Praxis zu Schwarz- oder Tauschmärkten oder es werden Nebenleistungen verlangt oder das entsprechende Gut ist nur über Beziehungen zu bekommen (bei den Mietwohnungen sind all diese Begleiterscheinungen zu sehen). Aus diesen Gründen sind Höchstpreise volkswirtschaftlich unerwünscht.
Quelle: http://www.vwl-online.ch/mikrookonomie/markteingriffe/gr11_setzung_von_hoechstpreisen/view (Archiv-Version vom 06.10.2022)


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Wohnen

16.05.2023 um 20:38
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Bis vor ca. 20 Jahren war es bei uns im Dorf z.T. spottbillig, ein Haus zu kaufen, das konnte sich jeder leisten, der handwerklich begabt war.
Zwanzig Jahre?.
Eher zehn.
Unsere Regionen, nach deinen Aussagen sind die ja nicht weit auseinander, waren absolute Absteigergebiete.
Bis vor ungefähr 2018.
Seit dem kommen die ganzen Typen aus München und anderen Ballungsräumen zurück die irwan mal vor ein paar Jahrzehnten rauf sind, da gut verdient haben, aber immer noch nicht so gut um dort oben großartig was zu erwerben.
Und seit dem werden selbst die größten Bruchbuden an den Mann gebracht.
Ohne Probleme.
Meine Eltern haben 2011 ein Zweifamilienhaus aus den 60ern für 80k erworben.
Nochmal 30 rein damals und schon wuchs unser Bestand an Mietobjekten.
Unvorstellbar heute.


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Wohnen

16.05.2023 um 22:18
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb: Das typisch in einer Mangelwirtschaft wo die Politik den Markt aushebelt, Habecks Wärmewende geht in eine ähnliche Richtung, du brauchst nicht glauben, dass ein Vermieter seinem Mieter die Heizkosten zahlt, warum sollte er auch?
Ehrlich komme ich mir als zwangsläufiger Minikleinvermieter da auch etwas verschaukelt vor. Es fing ja schon bei Corona an, als die Mieter legal zwei Monate keine Miete zahlen durften. Wir waren damals auch ziemlich blank, jetzt nicht so blank, dass wir dann in eine ernste Schieflage gekommen wären ... Ständig gibt die Politik irgendetwas vor, wo ich dann schauen muss, dass ich noch im einigermaßen rentablen Bereich bleibe - das ist schwierig, weil wie gesagt die Miete, die wir fordern, am unteren Ende der Skala liegt von dem, was möglich wäre. Demnächst muss ich aber auch ein Risiko einrechnen.
Zitat von BerrylBerryl schrieb: Zwanzig Jahre?.
Eher zehn. Unsere Regionen, nach deinen Aussagen sind die ja nicht weit auseinander, waren absolute Absteigergebiete.
Bis vor ungefähr 2018.
Das mag sein. Wir haben ja jahrelang bei unserem Verwandten gelebt bzw. in seinem Haus und sind davon ausgegangen, dass wir das mal übernehmen können, daher habe ich den Markt nicht beobachtet. Er war aber auch so großzügig, weil es vor 20 Jahren auf 50.000€ geschätzt war (im Mischgebiet, nebenan ein lauter Betrieb, ...). Verkauft hat er es dann für mehr als das Vierfache, weil der Betrieb es dringend für seine Expansion gebraucht hat.


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Wohnen

20.05.2023 um 15:01
Zitat von MissMaryMissMary schrieb am 16.05.2023:Zitat von wobelwobel schrieb:
Die Grunderwerbssteuer bezahlst Du nur wenn Du kaufst, nicht wenn Du mietest.
Aber das kann man so oder so nicht wirklich vergleichen.

Na ja, doch. Gerade das macht für alle Hauseigentümer einen Umzug sehr unattraktiv,
Nein. Grunderwerbssteuer zahlst Du nur, wenn Du Grund erwirbst - wie der Name schon sagt. Also nur wenn Du ein Haus kaufst, nicht wenn Du eines mietest.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb am 16.05.2023:wobel schrieb:
Weil Du Dir das leisten kannst - das kann aber der Großteil der Bevölkerung halt nicht, die sind auf Mietwohnungen angewiesen.

Jain. Bis vor ca. 20 Jahren war es bei uns im Dorf z.T. spottbillig, ein Haus zu kaufen, das konnte sich jeder leisten, der handwerklich begabt war. Ein Bekannter hat z.B. für 25.000 DM einen Wohnteil eines stillgelegten Bauernhofs gekauft - sanierungsbedürftig.
OK - dann habt Ihr da wirklich extrem andere Bedingungen als hier.
Unter 400.000€ hast Du hier auch vor 20 Jahren schon nichts bekommen, auch nicht sanierungsbedürftig. Aktuell biste dann mit 600-700.000€ dabei. Wohlgemerkt im Großraum von Stuttgart, nicht in Stuttgart direkt.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb am 16.05.2023:... früher war das typische Dorfbaugrundstück 800qm bis 1000qm groß, es sei denn, du lebtest im Dorfkern oder an der Hauptstraße - heute ist das Neubaugebiet mit 400qm - 600qm Grundstück dabei.
Hier waren's früher so 700-800, heute im Neubaugebiet selten mehr als 300m²...
Bei mir sind's rund 700m², davon verbrauchen Haus & Garage ca. 200m² Fläche.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb am 16.05.2023:In unserem Dorf gibt es neben den obligatorischen Einfamilienhäusern auch kleinere Zweifamilienhäuser. [...] Es ist eigentlich ganz praktisch: Du lebst in einer Wohnung und vermietest die zweite.
Das klassische "Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung" :-)
Obacht: Das gibt's offiziell garnicht, offiziell ist das ein Zweifamilienhaus, egal wie unterschiedlich groß die Wohnungen sind.
Der größte Vorteil an sowas ist, dass Du, wenn Du selbst auch drin wohnst, noch Rechte hast und z.B. auch jemandem kündigen kannst ohne Begründung (da verlängert sich zwar die Kündigungsfrist um 3 Monate, aber damit kann man leben).
Zitat von MissMaryMissMary schrieb am 16.05.2023:Nur - wenn du dann stirbst oder ins Heim kommt und die Familie wohnt im Haus, kann man die ja nicht kündigen. Das drückt den Wert des Hauses dann so, dass oft lieber gar nicht vermietet wird.
Doch, die kriegst Du trotzdem problemlos gekündigt, entweder durch die Erben oder vom Heim aus (bzw. da ist man dann halt hoffentlich clever genug die zu kündigen bevor man ins Heim geht) - oder halt der nächste Eigentümer, wie gesagt, da gibt's ja ein entsprechendes Sonderkündigungsrecht.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb am 16.05.2023:... dann kaufe ich kein Haus in Stuttgart für 800.000€ ....
Du wirst kein Haus für 800.000€ in Stuttgart finden.
Hier bei mir in der Kleinstadt wurde gegenüber vor ca. 10 Jahren neu gebaut auf einem ca. 300m²-Grundstück: Haus ohne alles 850.000€ + Makler + Notar + Anschluß an die Infrastruktur + Grunderwerbssteuer = lockerflockig gut über eine Million. Und das für weniger Wohnfläche als ich sie habe und ohne die tolle Aussicht.
20km Luftlinie von Stuttgart entfernt wohlgemerkt!
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb am 16.05.2023:Zitat von wobelwobel schrieb:
Da werden offensiv "normale" Bewerber ausgestochen in dem man sie überbietet...
Und die Belohnung dürfte ich ja ohnehin nicht nehmen.

Das typisch in einer Mangelwirtschaft wo die Politik den Markt aushebelt, Habecks Wärmewende geht in eine ähnliche Richtung, du brauchst nicht glauben, dass ein Vermieter seinem Mieter die Heizkosten zahlt, warum sollte er auch?
Das schlimme daran ist dass in dem Moment, in dem man mit Bürgergeld finanziell besser dasteht wie wenn man arbeitet, das natürlich zu entsprechendem Zorn beim Steuerzahler, der an allen Ecken und Enden sparen muß führt.
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb am 16.05.2023:Grade die Mietpreisbremse und deren negativen Folgen könnten aus dem VWL Lehrbuch sein:
Die gibt's aber ja zum Glück kaum irgendwo...
Und man kann sich ja auch auf die Mietspiegel berufen - die berechnen sich aus den Neuvermietungen der letzten 3 Jahre und sind entsprechend hoch.
Zitat von BerrylBerryl schrieb am 16.05.2023:Meine Eltern haben 2011 ein Zweifamilienhaus aus den 60ern für 80k erworben.
Nochmal 30 rein damals und schon wuchs unser Bestand an Mietobjekten.
Unvorstellbar heute.
Hier in der Region klingt das wie ein Märchen.
Da hab ich in mein geerbtes Häusle, das auch sanierungsbedürftig war (und an einigen Ecken noch ist) ja schon das Doppelte reinstecken müssen um es auf einen halbwegs normalen Stand zu bringen...
Zitat von MissMaryMissMary schrieb am 16.05.2023:Ständig gibt die Politik irgendetwas vor, wo ich dann schauen muss, dass ich noch im einigermaßen rentablen Bereich bleibe - das ist schwierig, weil wie gesagt die Miete, die wir fordern, am unteren Ende der Skala liegt von dem, was möglich wäre. Demnächst muss ich aber auch ein Risiko einrechnen.
Da haben wir was gemeinsam. Nur dass ich schon lange ein Risiko einrechne.


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