Zeit vergeht seit Jahren/Monaten real schneller?

Casabranda schrieb:Argumente scheinen in die Richtung zu gehen, dass man mit steigendem Alter das Gefühl hat, die Zeit vergehe schneller. Das glaube ich gut und gerne, allerdings passt es nicht zu dem Phänomen was ich konkret meine.
Es sagen zurzeit nach meiner Erfahrung Menschen aus allen Altersgruppen, dass die Zeit NEUERDINGS schneller vergeht als noch VOR KURZEM.

Na ja, erms werden nun mal alle Menschen älter, nicht jünger. Also vergeht für jeden Einzelnen (subjektiv) die Zeit immer schneller als vor x Jahren.
Ich sehe da kein großes Mysterium.

Am schnellsten vergeht die Zeit in letzten Sekunde deines Lebens und wird infinitesimal kurz. 😈

Doors schrieb:Als Foren-Mummelgreis (68) kann ich bestätigen: Bergab laufen die Pferde schneller. ..Heute stellt man fest: Oh, schon wieder Weihnachten? Welches Jahr? Und habe ich nicht erst gestern den Baum abgeschmückt?

@Doors
Vielleicht lässt du das Lametta inzwischen länger hängen, weil du Rheuma hast? :D

Im ernst: geht mir auch so..

WAS? Schon wieder Silvester?

Ich denke es wirklich die Wahrnehmung die das Zeitempfinden prägt .

Die Zeit vergeht schneller , weil man mehr Jahre gelebt hat. Ein Jahr kommt ein relativ kürzer vor wenn man 40 ist und eben länger wenn man 4 ist. Da bei 4 jahren , ein Jahr eine beträchtliche Zeit ist.

Oder ein anderes Beispiel. Vor ein paar Jahren habe ich mein Motorradführerschein gemacht und dann aus Hannover meine Maschine abgeholt.
Da ich Frischling war und die gekaufte Maschine eine komplett andere war , als meine Fahrschulmaschine war ich echt nervös und ja auch bisschen gestresst.
Die Fahrt nach Hamburg über die Autobahn kam mir eine Ewigkeit vor ,gefühlt einen halben Tag, dabei waren es nur knapp 2Stunden.

die zeit vergeht zwar gefühlt schneller, wenn man etwas tut was spaß macht, aber ein positiver nebeneffekt ist, man sieht nach jahren immernoch jung und frisch aus.

die zieht sich gefühlt wie ein kaugummi, wenn etwas tut was überhaupt keinen spaß macht. negativer nebeneffekt, man sieht nach jahren im wahrsten sinne des wortes alt aus.

ausnahmen bestätigen die regel und es ist bezogen auf tätigkeiten die man über einen längeren zeitraum ausübt.

EZTerra schrieb:die zeit vergeht zwar gefühlt schneller, wenn man etwas tut was spaß macht, aber ein positiver nebeneffekt ist, man sieht nach jahren immernoch jung und frisch aus.

Tja, meinen Job mache ich seit fast 30 Jahren mit wachsender Begeisterung. Dennoch sehe ich von Jahr zu Jahr immer älter aus, und damit bin ich keine Ausnahme, sondern die Regel.

Was sagt das nun über deine Hypothese aus? Richtig, ... sie ist widerlegt, und damit wertlos.

Casabranda schrieb:Es sagen zurzeit nach meiner Erfahrung Menschen aus allen Altersgruppen, dass die Zeit NEUERDINGS schneller vergeht als noch VOR KURZEM. Um es einzugrenzen sag ich einfach mal seit ca. 2022.

Vielleicht hat die Erde Speed genommen und dreht sich schneller? Unwahrscheinlich.
Eine Erklärung wäre, dass während diverser Corona-Lockdowns und Einschränkungen im Bereich sozialer Kontakte, mangelnder Freizeitangebote etc. viele Menschen an Langeweile litten und ihnen die Zeit unendlich lang vorkam. Jetzt, da alles wieder möglich ist, vergeht die Zeit wie im Fluge.

Ich habe diesen Eindruck nicht, kann ihn schon gar nicht an einem konkreten Datum festmachen.

@Casabranda

Je älter man wird, umso schneller vergeht die Zeit?

Sagt man, aber stimmt so nicht mehr. Auch Jüngere beklagen das.
Warum? keine Ahnung.

AgathaChristo schrieb:Sagt man, aber stimmt so nicht mehr. Auch Jüngere beklagen das.
Warum? keine Ahnung.

Auch Jüngere sind heute älter als sie es früher waren. Ich jedenfalls kann mich sehr genau erinnern schon als Teenager erstaunt gewesen zu sein, wie viel schneller plötzlich die Zeit vergeht, und das war vor mehr als 25 Jahren.

Hat schon jemand herausgefunden, um was es in dieser Diskussion geht und was das mit Wissenschaft zu tun hat?

celsus schrieb:Hat schon jemand herausgefunden, um was es in dieser Diskussion geht und was das mit Wissenschaft zu tun hat?

Hier geht es ausschließlich um das subjektive Zeitempfinden in Abhängigkeit des Alters. Das Wörtchen "real" wurde im Threadtitel nur platziert, um die Mods zu täuschen.

Nachdem der Thread irgendwann mal in die UH verschoben wird, wird man darüber diskutieren, ob die Zeitspanne nun relativ lang oder kurz war, in der er sich in der Rubrik Wissenschaft halten konnte. Mir kommt es aber schon jetzt relativ lang vor, und kann mir das nur mit der aktuellen Mod-Krise erklären. :)

"Wenn man zwei Stunden lang mit einem Mädchen zusammensitzt, meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute auf einem heißen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität."

(Albert Einstein)

Casabranda schrieb:Interessant finde ich, dass die überwiegende Mehrheit dieses Phänomen eben bestätigt. Also sowohl die Leute in meinem Umfeld als auch, wenn man jetzt den Zwischenstand der Umfrage heranzieht, die Mehrheit hier, scheint es ebenso zu empfinden (19 zu 6).

Es ist halt nur ein Empfinden. Die Erde dreht sich nicht plötzlich schneller. Und selbst wenn, die Uhren gehen nicht schneller. Und die Atomuhr ist auch immer noch "gleich".

Du hast einen Hang zu "selektiver Wahrnehmung". ;)

Aniara schrieb:Du hast einen Hang zu "selektiver Wahrnehmung". ;)

Aber ich finde das Topic dennoch sehr intereassant und aufschlussreich.
Selektive Wahrnehmung scheint sehr persönlich und nicht absolut zu sein.

Zeit ist eine Sache.
Aber es ist ein Phänomän das Leute mir erklären das ich 2 Frisöre in meiner Strasse habe .. ich hätte schwören können es gibt da keine.

Gibt es diese magischen Läden die irgendwie irgendwann einfach auftauchen?
Quanten Theorie? Terry Pretchet? Selektive Wahrnehmung?

Ich empfinde das schon seit mehr als 2 Jahren so. Da war man Samstag auf einer Geburtstagsfeier und plötzlich ist schon wieder Freitag... wo kommen die Tage nur hin? Die Zeit scheint im Moment einfach nur so dahinzurasen.
Andererseits habe ich das Gefühl, als würde sich der Winter schon ewig dahinziehen. Gleich sich also irgendwie am Ende wieder aus ^^

Ich denke, dieses Empfinden dürfte normal sein.

Es gibt ja manche Effekte, wo es sogar noch extremer ist:

In manchen Fällen hat man das Gefühl Dinge im Zeitlupentempo zu sehen. In Wirklichkeit läuft die Zeit immer gleich schnell ab. Hier ein Beispiel:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/zeitlupen-effekt-im-gehirn-schnelle-reaktionen-dehnen-die-zeit-a-854086.html

Ich hatte ein ähnliches Erlebnis bei einem Autounfall, wo ich regelrecht sehen konnte, was passieren wird, ich aber machtlos war, da ich nichts ändern konnte. Trotzdem lief der Unfall gefühlt im Zeitlupentempo ab. Wahrscheinlich war es wie beim Ball, man hatte durch das Wissen, dass etwas Schlimmes passieren wird, viel mehr Einzelheiten verarbeitet, als normalerweise.

Daran erkennt man, dass das Zeitgefühl des Menschen nicht absolut ist. Je mehr Eindrücke das Gehirn verarbeiten muss, umso langsamer scheint die Zeit zu vergehen. Bei dem obigen Beispiel ging es nur um kurze Zeiträume, wo das sogar optisch sichtbar wird, wahrscheinlich ist das über längere Zeiträume auch so. Wenn man älter wird, dann kennt man die meisten Dinge schon, das Gehirn wird nicht mehr so sehr gefordert. Sicher, man lernt immer dazu, aber soviel wie in der Schulzeit/Ausbildung nicht mehr. Mir persönlich kommt die Schulzeit/Ausbildung ewig lang vor, dass inzwischen schon fast einen ähnliche Zeit vergangen ist.

Ob dieser Effekt wirklich der einzige ist, glaub ich nicht, wenn man unangenehme Dinge erlebt/macht, dann wird einem die Zeit natürlich auch ewig vorkommen.

Das Zeitempfinden wird einfach von vielen Faktoren beeinflusst, kein Wunder, das sich der Mensch technische Möglcihkeiten geschaffen hat um sie zu messen.

Ich habe des öfteren feststellen müssen, dass in akuten Gefahrensituationen, wenn es um Leben und Tod geht, nicht "Todesangst", sondern ein scheinbar ganz rationales, automatisches Lebenserhaltungsprogramm abläuft. Vieles erscheint dann wie in Zeitlupe gedehnt, man hat das Gefühl, in aller Ruhe Entscheidungen fällen zu können, die aber scheinbar irgend wer anderes im eigenen Kopf und Körper fällt.

Doors schrieb:Ich habe des öfteren feststellen müssen, dass in akuten Gefahrensituationen, wenn es um Leben und Tod geht, nicht "Todesangst", sondern ein scheinbar ganz rationales, automatisches Lebenserhaltungsprogramm abläuft. Vieles erscheint dann wie in Zeitlupe gedehnt, man hat das Gefühl, in aller Ruhe Entscheidungen fällen zu können, die aber scheinbar irgend wer anderes im eigenen Kopf und Körper fällt.

Ja, das Gefühl hat man, aber - so die Theorie im obigen Artikel - läuft das Gehirn quasi im Turbo-Modus. Ein Tennisspieler triggert diesen Modus offenbar zu dem Zeitpunkt, in der Ball ihm entgegen kommt. Und richtig, dadurch hat er für seine Entscheidung, wie er den Ball schlägt gefühlt deutlich mehr Zeit. Aber das hat jetzt nicht direkt mit einer wirklichen Gefahrensituation zu tun, aber in solchen Situationen ist dieser Effekt sicher höchst nützlich. Der Sinn dahinter ist sicher - wie Du sagtst - in solchen Situationen einfach besser reagieren zu können. Aber es ist eben erstaunlich, dass die subjektive Wahrnehmung wirklich - so wie in Filmen - zeitlupenartig abläuft.

Es wurde das Phänomen untersucht, dass einem bei einer Reise die Rückfahrt viel kürzer vorkommt als die Hinfahrt, auch wenn es genau die gleiche Strecke ist. Das liegt wohl daran, dass man auf der Hinfahrt mehr auf die Umgebung achtet, beispielsweise, wo man abfahren muss, oder auch nur, falls es irgendetwas Interessantes zu sehen gibt (z.B. eine Burg), woran man vorbeikommt. Auf der Rückfahrt dagegen kennt man das alles schon, und man ist nicht mehr so aufmerksam.

Kinder erleben viele Dinge zum allerersten Mal, während ihre Großeltern das meiste schon zig Mal gesehen haben. Deshalb nehmen Kinder viel mehr Sinneseindrücke auf eals Erwachsene. Die einzelnen Zeitabschnitte sind bei Kindern darum mit mehr "Action" gefüllt und dauern deshalb gefühlt länger als z.B. bei Oma und Opa, wo der Tage heute fast genauso abgelaufen ist wie der Tag gestern und darum nicht besonders in Erinnerung bleiben wird. So haben Oma und Opa dann den Eindruck, dass im letzten Jahr nicht viel passiert ist und das Jahr im Flug vergangen ist, während ihr kleiner Enkel stundenlang erzählen könnte, was er da alles erlebt hat.

Mit anderen Worten: keine wirkliche Veränderung der Zeit, sondern nur eine Frage der Perspektive.

Casabranda schrieb:Es sagen zurzeit nach meiner Erfahrung Menschen aus allen Altersgruppen, dass die Zeit NEUERDINGS schneller vergeht als noch VOR KURZEM. Um es einzugrenzen sag ich einfach mal seit ca. 2022.

Casabranda schrieb:Mit den Veränderungen durch das Pandemiegeschehen zu argumentieren erscheint mir auch fragwürdig, weil es ja eine lange Zeit der Eindämmungsmaßnahmen gab, die eher mit einer Art gefühlten Stagnation einherging - und in solchen Situationen kommt einem die Zeit eher ewig lang vor.

Da könnte aber schon ein Zusammenhang sein. Denn während der Pandemie waren die Leute ja lange Zeit mehr oder weniger auf ihr privates Umfeld mit den immer gleichen Leuten und meistens in derselben Umgebung beschränkt. Das ist natürlich langweilig. Nun darf man praktisch wieder genauso normal leben wie vor der Pandemie. Das ist natürlich interessanter, und darum kurzweiliger. Die Zeit vergeht also 2023 gefühlt für die meisten Leute schneller als 2021. Wohl gemerkt: nur gefühlt.

Alek-Sandr schrieb:Wenn ich mir ein Video ansehe, welches eine Laufzeit von etwa 30 - 45 oder 60 Minuten hat, ist es nach gefühlten 5 - 15 Minuten schon zu Ende. Ja es auffällig !

Das kommt darauf an, wie interessant es ist. Und das ist für jeden unterschiedlich. Also wird die gefühlte Zeit, die es dauert, auch bei jedem unterschiedlich sein.

Casabranda schrieb am 05.02.2023:schaue kurz was auf dem Handy und auf einmal bin ich schon wieder zu spät

In diesem kurzen Satz gibst du dir doch schon selber die Antwort...

Handys sind unheimliche Zeitfresser, lege es mal bewusst zur Seite und merke wie viel Zeit du hast und was man alles so schaffen kann.