Berlin bekommt LGBTQ-Kita - Seid ihr dafür oder dagegen?

Abahatschi schrieb:Dann kann man es ja später machen, oder muss es gleich sein?

Rollenbilder von Mutter und Vater erlernt man in dem Alter und nicht mit 14 oder später. Es muss überhaupt nicht anders präsentiert werden, aber natürlich kann es anders präsentiert werden. Wem das wichtig ist, der hat jetzt deutschlandweit eine (in Zahlen: 1) KiTa die da gesteigerten Wert drauf legt. Wo ist also das Problem? Wenn du nicht möchtest, das deine Kinder in dem Alter was anderes als Heteronormativität kennen lernen hast du reichlich Auswahl an anderen Trägern. Kirchliche bieten sich an.

Abahatschi schrieb:Und dazu braucht es die Kita? aha.

Braucht es nicht, kann da aber Teil von sein. Und einem schwulen Pärchen dürfte das eventuell tatsächlich wichtig sein, die wissen tatsächlich wie ätzend ein Coming Out und Selbstfindung sein kann, wenn man nie was anderes kennen gelernt hat.

Transistor schrieb:Das ist einfach in jeder Kita so. Auch in denen mit religiösem Träger.

Tendenziell ja, weil es schlicht gesellschaftliche Realität ist (gut so) aber sicher nicht mit Schwerpunkt.

Abahatschi schrieb:Und dazu braucht es die Kita? aha.

Nein, absolut nicht. Aber ich denke, solange diese Normalität noch nicht in allen Kitas/Köpfen der Menschen angekommen ist, und damit jeder ,,kopffrei" ohne Sorge um seinen Nachwuchs seiner geregelten Arbeit nachgehen kann, weil er sein Kind in genau den für ihn richtigen Händen weiß, wird's wohl vonnöten sein. Wünschenswerter wäre es, wenn Alle Kitas alle Kinder/Eltern so nehmen wie sie geschaffen sind und dankbar darüber sind, dass diese Leute ihnen ihren Arbeitsplatz ermöglichen und zukunftssicher machen.

paxito schrieb:KiTa die da gesteigerten Wert drauf legt

Also doch ein anderes Konzept? Ich denke nicht. Das Angebot richtet sich mMn an die Eltern

rhapsody3004 schrieb:Und vielleicht auch aus kindgerechten Kinderbüchern vorgelesen und Bilder angeschaut

Vielleicht? Wenn Du das Konzept verlinken würdest, dann wüssten wir das. Es sei denn Du kannst es nicht verlinken und tust so als würdest es kennen.
Hast Du den Link?

querdenker2016 schrieb:Das ist nur wieder so ein Erwachsenending, was auf Kinder übertragen werden soll.

Yepp.

paxito schrieb:Braucht es nicht, kann da aber Teil von sein.

Also kein Muss.

paxito schrieb:Wem das wichtig ist, der hat jetzt deutschlandweit eine (in Zahlen: 1) KiTa die da gesteigerten Wert drauf legt.

Spielt die Anzahl eine Rolle? Darf demzufolge in einer Kita eventuell die Erziehung falsch laufen und das macht nichts?

Abahatschi schrieb:Verlinke das Konzept, ich lese es mir gerne durch.

https://schwulenberatungberlin.de/angebote/kita/
Die ausführliche schriftliche Konzeption habe ich auch nicht gefunden, lediglich das was schon x-fach verlinkt worden sein dürfte.

In der Regel ist es aber so, dass die Einrichtungen ein schriftliches Leitbild zur Ansicht halten und Interessenten zur Verfügung stellen. Ohne ausgearbeitetes Konzept würde es meines Wissens nach gar keine Betriebserlaubnis geben, unabhängig davon um welchen Träger es geht. Also geben wird es eine, nur finden lässt sie sich online nicht, zumindest bin ich da nicht weiter gekommen.
Und auch mich als Befürworterin hätte es interessiert die Leitlinien mal zu lesen.

Transistor schrieb:Also doch ein anderes Konzept?

Das bei der Auswahl von Material da explizit drauf geachtet wird und explizit nach queeren Mitarbeitern gesucht wird, ist kein pädagogisches Konzept, aber schon ein Alleinstellungsmerkmal. Das ist mehr als „nur“ ein Angebot an Eltern.

paxito schrieb:aber sicher nicht mit Schwerpunkt.

Wie wird dieser Schwerpunkt umgesetzt, wenn nicht über das Konzept? Und so wie es in Tussineldas Link nachzulesen ist, gibt es einfach keinen Unterschied.🤷‍♂️ Überall, in jeder Kita, wird wert auf das vermitteln von Diversität gelegt.

Abahatschi schrieb:Vielleicht? Wenn Du das Konzept verlinken würdest, dann wüssten wir das. Es sei denn Du kannst es nicht verlinken und tust so als würdest es kennen.
Hast Du den Link?

Sagen wir so; Ich unterliege keinen Vorurteilen und habe zudem Vorstellungskraft.

Hanne_Lore schrieb:Ohne ausgearbeitetes Konzept würde es meines Wissens nach gar keine Betriebserlaubnis geben, unabhängig davon um welchen Träger es geht.

So und nicht anders kann ich mir das auch nur vorstellen. Ein potentiell rechtswidriges oder definitiv offensichtlich rechtswidriges Kita-Konzept oder anders ein rechtswidriges Erziehungs- und Betreuungskonzept hätte keine Chancen. Nur im Untergrund.

Abahatschi schrieb:Also kein Muss.

Natürlich nicht. Alle anderen KiTas machen und müssen das nicht. Man wird auch groß ohne queere KiTa.

Abahatschi schrieb:Spielt die Anzahl eine Rolle?

Natürlich. Wenn es für Menschen die das explizit nicht wollen keine Angebote gäbe, könnte ich die Aufregung verstehen. Ich würde mich sogar für sie einsetzen. Aber das Gegenteil ist der Fall.

Abahatschi schrieb:Darf demzufolge in einer Kita eventuell die Erziehung falsch laufen und das macht nichts?

Wo soll hier was „falsch“ laufen? Es ist einfach nur ein alternatives Angebot, das sich pädagogisch - in der tatsächlichen Erziehung - nicht von der Standard KiTa unterscheidet.

Transistor schrieb:Wie wird dieser Schwerpunkt umgesetzt, wenn nicht über das Konzept?

Über die Auswahl der Materialien und der Mitarbeiter?

rhapsody3004 schrieb:Und vielleicht auch aus kindgerechten Kinderbüchern vorgelesen und Bilder angeschaut, wo nicht nur streng konservativ Mann und Frau ein Paar abgeben, sondern Mann und Mann oder Frau und Frau.

Richtig, ich hab ja oben zwei Bücher einfach mal rausgesucht und verlinkt, solche Bücher könnte man auch in einer "normalen Kita" finden, was mittlerweile womöglich normal ist oder auch in einem Otto-Normalo-Haushalt mit Kindern

Transistor schrieb:Überall, in jeder Kita, wird wert auf das vermitteln von Diversität gelegt.

es ist sicher nicht in jeder Kita so, außerdem geht es ja darum, Vielfalt als selbstverständlich zu leben und erleben......das kann man nur in einem Umfeld, wo Vielfalt eben tatsächlich alltäglich selbstverständlich stattfindet, in jeder Hinsicht. Und das ist ganz sicher nicht bei den meisten Kitas der Fall.

Nun.
Ich wüsste jetzt nicht, wo ne LGBTQIA-Kita Kinder sexualisieren würde.
Alle die der Meinung sind, dass das in irgendeiner Weise dazu führen soll dass Kinder sich dort betatschen oder sonstwas sollen, hat wohl eher kranke Fantasien.
Das Konzept dahinter ist es das Thema zu normalisieren. Wohin nämlich queerfeindlichkeit führt ist, dass niemand sich traut man selber zu sein.
Es führt weit genug, dass ich zugunsten meiner Kinder nicht in den Klamotten raus kann in denen ich mich wohlfühle damit sie kein Mobbing deswegen erfahren.
Es sind seltsamerweise allen voran weiße Jungs und Männer, die ein Problem damit haben, wenn jemand queer ist (Schwule haben aids, Lesben sind nur noch nie richtig .... worden, Trans ist ne Krankheit, usw...)
Selbst in den eigenen Reihen findet dieser "Krieg" statt, was bereits in transfeindlichen LGB-Leuten mündet.

Und genau das ist der Grund, warum es bereits in jüngstem Alter Aufklärung darüber braucht.
Konfessionsübergreifend!

Das Problem sind hierbei die Eltern, denen es bereits von deren Eltern eingeimpft wurde, dass alles andere als Frau und Mann falsch wäre.
Ein Narrativ, das u.a. die rechtsextreme AfD gerne bedient und selber bereits mindestens einen tätig gewordenen Pädophilen in ihren Reihen hat.

Deswegen ein klares Ja! zu LGBT-Kindergärten.
Und übrigens ein klares JA! dazu die Kinder bereits an das Thema Faschismus heranzuführen.

rhapsody3004 schrieb:Sagen wir so; Ich unterliege keinen Vorurteilen und habe zudem Vorstellungskraft.

Du bist unverschämt und quatscht Phantasiezeug daher -> Du hast den Eindruck erzeugt als würdest Du das Konzept kennen.
Sagen wir mal so.

paxito schrieb:Wo soll hier was „falsch“ laufen? Es ist einfach nur ein alternatives Angebot, das sich pädagogisch - in der tatsächlichen Erziehung - nicht von der Standard KiTa unterscheidet.

Du zerreist die Aussage. Ich habe nicht behauptet das hier was falsch läuft, lies nochmal.

paxito schrieb:Über die Auswahl der Materialien und der Mitarbeiter?

Also doch andere Materialien (dabei soll ja alles sein wie in anderen Kitas) und welchen Einfluss hat die sexuelle Orientierung der Mitarbeiter auf die Erziehung? Ich dachte es soll keinen Einfluss haben.

Abahatschi schrieb:Du zerreist die Aussage. Ich habe nicht behauptet das hier was falsch läuft, lies nochmal.

Wenn du nicht unterstellen willst, das da was falsch läuft, ist der Satz vollkommen überflüssig.

Abahatschi schrieb:Also doch andere Materialien (dabei soll ja alles sein wie in anderen Kitas)

KiTas wählen ihre Materialien immer aus, du wirst keine 2 mit den gleichen finden. Auch das es Schwerpunkte gibt oder auf Diversität Wert gelegt wird ist nix Neues.

Abahatschi schrieb:welchen Einfluss hat die sexuelle Orientierung der Mitarbeiter auf die Erziehung

Man erlebt die entsprechenden sozialen Rollen, wenn man das noch „Erziehung“ nennen will.

Abahatschi schrieb:Ich dachte es soll keinen Einfluss haben.

Ich sehe es nicht als Erziehung an einfach man selbst zu sein.

rhapsody3004 schrieb:So und nicht anders kann ich mir das auch nur vorstellen. Ein potentiell rechtswidriges oder definitiv offensichtlich rechtswidriges Kita-Konzept oder anders ein rechtswidriges Erziehungs- und Betreuungskonzept hätte keine Chancen. Nur im Untergrund.

Das sehe ich auch so, dennoch ist es nicht verkehrt grundsätzlich kritisch zu sein, welchen Institutionen man seine Kinder anvertraut.
Das etwas nach außen rechtskonform ist, bedeutet ja nicht, dass hinterm Vorhang auch immer alles sauber läuft.
Beispielhaft hier mal erwähnt, Scientology die durchaus über Nachhilfeinstitute agieren und damit auf Kinder und Jugendliche Einfluss nehmen.
https://sekten-info-nrw.de/information/artikel/schule/das-nachhilfeangebot-der-scientologen

Dennoch ist mir immernoch nicht klar, was für einige tatsächlich gegen die benannte KiTa und ihr Konzept spricht. Ich sehe Angst vor Andersartigkeit, wirkliche Argumente finde ich nicht.

Hanne_Lore schrieb:was für einige tatsächlich gegen die benannte KiTa und ihr Konzept spricht. Ich sehe Angst vor Andersartigkeit, wirkliche Argumente finde ich nicht.

Es ist relativ einfach, nach den Problemen mit dem Vorstand wurde man auf die Kita aufmerksam, das ist aber erledigt worden.
Jetzt rätselt man um was es geht, da kein Konzept öffentlich zugänglich ist, ich persönlich frage mich warum ist das geheim und vor allem was da anders sein soll. Daher bin ich nicht "dagegen" sondern ich kann "nicht dafür" sein wenn ich nicht weiss was da ablaufen soll.

@Abahatschi
Ja, die Sache mit einem der Gründungsväter ist mir nicht entgangen. Dazu fände ich entsprechende Sorgen durchaus nachvollziehbar. Aber wie du schon sagst, das gilt als erledigt, weil diese Person kein Bestandteil der Einrichtung mehr ist.

Und was das Konzept angeht, ja da gehe ich mit. Ich bin grundsätzlich für Transparenz in pädagogischen Einrichtungen bzw nicht nur in diesen. Auch in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen oder in Senioreneinrichtungen, egal ob Wohneinrichtungen, Tagespflegen, Werkstätten usw, finde ich sollten Konzepte frei einsehbar sein, was in diesen Zeiten eben bedeutet, sie auf den Internetpräsenzen zur Verfügung zu stellen.
Das, da hast du recht, ist nicht zu viel verlangt.

Abahatschi schrieb:nicht mehr an den Storch, die Frage ist hat ein Kita Kind (3-6J) diese gleiche Vorstellung? Glaube ich nicht. Irgendwie merkwürdig dass es nicht um Sexualität gehen soll, aber diese immer wieder eingebracht wird.

Es geht eben gerade nicht um Sexualität, sondern sie wird eingebracht, weil andere Menschen sie andauernd bezüglich Menschen die nicht cis, nicht heterosexuell sind anführen.

"Mal Butter bei die Fische": Wo stellen Menschen die sich LGBTQ einordnen wie oft behauptet ihre Sexualität stärker (als dies cis, heterosexuelle Menschen tun) in den Vordergrund, insbesondere im Alltag und gegenüber Kindern?

paxito schrieb:Über die Auswahl der Materialien und der Mitarbeiter?

Ich denke, die Materialien werden sich nicht Großartig unterscheiden. Mitarbeiter, okay, gerne.

Tussinelda schrieb:Und das ist ganz sicher nicht bei den meisten Kitas der Fall.

Ich mache es ungern. Aber "ganz sicher nicht" sollte man dann doch belegen oder als eigene Meinung kennzeichnen.