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Gewinner und Verlierer

236 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Gesellschaft, Verlierer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gewinner und Verlierer

25.09.2025 um 22:25
Zitat von philaephilae schrieb:Eine Krankheit ist nun aber wirklich keine bewusste Entscheidung
So viele Krankheiten sind Folgen täglicher Angewohnheiten, wie Rauchen, Trinken, ungesunde Ernährung etc.. Nur eine Randbemerkung.


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25.09.2025 um 23:28
Zitat von philaephilae schrieb:wäre verhinderbar - in manchen Fällen zumindest. Keineswegs möchte ich da alle über einen Kamm scheren! Denn es kommt letztendlich immer auf den Einzelfall an, und die Gründe, wie es dazu kommt, sind vielfältig. Ist
Das halte ich für Unsinn, da sich die wenigsten aussuchen, alleinerziehend sein zu müssen
Zitat von philaephilae schrieb:Eigentlich sind sie oft das erste Beispiel, das genannt wird, wenn es ums Bürgergeld geht. Noch
Nicht zu Unrecht, denn sie sind, genau wie kranke Menschen, oft besonders bedürftig
Zitat von azazeelazazeel schrieb:zwar zu recht. Du tust ja so, als wäre der Umstand "alleinerziehend" durch eine Katalogbestellung oder durch einen Antrag beim Amt oder durch ein bisschen mehr Fleiß im Alltag änderbar. Ich finde, Alleinerziehende bekommen noch viel zu wenig Empathie (und das sage ich als jemand, der glücklicherweise nicht alleine erziehen musste, es ist unfassbar komfortabler, wenn man noch jemanden zur Unterstützung hat).
Korrekt


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26.09.2025 um 15:29
Zitat von PatchouLeePatchouLee schrieb:So viele Krankheiten sind Folgen täglicher Angewohnheiten, wie Rauchen, Trinken, ungesunde Ernährung etc.. Nur eine Randbemerkung.
Da ist tatsächlich was dran bei einem Teil der Leidgeplagten. Oft erfordert ein präventiveres Verhalten ein gewisses Grundmaß an Disziplin und Intelligenz bzw. Kenntnis/Sensibilisierung von Problemfaktoren und ein bewussteres Vermeiden von diesen, respektive ein gesünderes Verhalten, das man konsequent verfolgt.

Die Wahrheit ist, dass ein Teil dazu nicht gewillt ist oder es erkennt. Oder zu schwach ist, sich aus einem negativen Trott zu befreien, respektive sich zu bessern.

Ehe irgendwer meckern will: Das ist keine komplette Pauschalaussage die ALLE Krankheiten oder (Schicksals-)Schläge umfasst aber es ist die bitte Realität für viele Menschen, respektive die bittere Pille die manche schlucken müssen.

Ganz nüchtern kann ich meistens nicht eine destruktive-schädliche Lebensweise aus Bequemlichkeit oder sonst was fortsetzen und immer anderen die Schuld geben. Das ist dann oft bequemes Coping.

Ich rede hier wirklich von Fällen, wo die Eigenverantwortung bzw. -schuld offenkundig ist.


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26.09.2025 um 15:40
Zitat von WardenWarden schrieb:Ich rede hier wirklich von Fällen, wo die Eigenverantwortung bzw. -schuld offenkundig ist.
Sehe ich auch so. Und, meine Meinung dazu: Selbst wenn keine eigene Schuld bzgl. Krankheitsursache vorliegt, kann entsprechendes Verhalten meist noch helfen, dass es demjenigen im Krankheitsfall den Verhältnissen entsprechend besser geht.
Zitat von WardenWarden schrieb:Ganz nüchtern kann ich meistens nicht eine destruktive-schädliche Lebensweise aus Bequemlichkeit oder sonst was fortsetzen und immer anderen die Schuld geben. Das ist dann oft bequemes Coping.
Dito.


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28.09.2025 um 14:42
Zitat von abberlineabberline schrieb:Das halte ich für Unsinn, da sich die wenigsten aussuchen, alleinerziehend sein zu müssen
Es ging nicht ums Aussuchen, sondern darum, sich Gedanken zu machen, ob man denn überhaupt ein Kind möchte, mit dem aktuellen Partner. Ein Kind ist eben kein Unfall (bzw. sollte keiner sein).


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28.09.2025 um 14:51
Zitat von philaephilae schrieb:ob man denn überhaupt ein Kind möchte, mit dem aktuellen Partn
Auch das ist Unsinn, weil man nie in sowas drin steckt und Menschen sich auch später immer trennen können. Dafür kann es berechtigte Gründe geben, alles andere wäre eine Rückkehr in schlimmste "man rennt sich wg der Kinder nicht, obwohl das für alle die Hölle ist oder weil die Nachbarn gucken" Zeiten


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Gewinner und Verlierer

29.09.2025 um 05:29
Es gibt ja einige Lieder zu dem Thema.

Ich habe gerade das Lied von Abba "The winner takes it all" im Kopf.
Da geht es um Trennung/Scheidung.
The winner takes it all
The loser's standing small
Beside the victory
That's her destiny

Eine Trennung ist eigentlich immer auch mit einem gewissen Schmerz verbunden und je nach den Umständen gibt es auch erhebliche Nachteile finanzieller Natur, so dass man da sicher in gewisser Weise von Verlust/verlieren sprechen kann. Wenn eine gemeinsame Immobilie vorhanden ist, muss diese oft verkauft werden, weil einer sie alleine nicht halten kann. Wenn man gemeinsam wirtschaftet und die Kosten teilt hat das schon deutliche Vorteile.
Manchmal verliert man dadurch auch Bekannte/Freunde.
Manche "verlieren" die Kinder, da gibt es manchmal auch lange juristische Prozesse, die einfach nur zermürben.
Verlierer sind dann tatsächlich auch die Kinder, für die sich durch die Trennung der Eltern so vieles verändert.
Zitat von Fairy_wiwFairy_wiw schrieb am 25.08.2025:Ich denke dass es schon einen sehr großen Unterschied macht ob man das Leben allein bestreitet oder einen Ehepartner hat
Auf jeden Fall ist das so.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb am 24.08.2025:Ich erlebe das auch oft in der Schule, auch, dass die Kinder selbst nicht wissen, wie schlecht es finanziell um die Eltern steht.
Wie soll ein Kind das auch einschätzen können? Ich habe als Kind z.B. gar nicht gewusst, was mein Vater verdient und was alles, das man zum Leben braucht, kostet.
Zitat von philaephilae schrieb am 25.09.2025:Mein persönlicher Eindruck ist nur, dass Familienplanung heutzutage nicht mehr wirklich Planung ist.
Wo beobachtest Du das so @philae ? Magst Du das näher beschreiben?
Hast Du denn selbst auch Kinder?
Zitat von philaephilae schrieb am 25.09.2025:Kinder sollte man schon bewusst wollen, so meine Ansicht, und dies entsprechend auch gut planen - wozu auch die Wahl des Partners zählt, das Bewusstsein beider Eltern darüber, was ein Kind bedeutet, und die gemeinsame Abstimmung und Kommunikation.
Da hast Du absolut Recht, allerdings sind manche Dinge im Leben nicht so einfach planbar oder die Pläne gehen nicht auf.
Das fängt doch schon bei der Kinderplanung an. Denke mal an ungewollte Kinderlosigkeit, an Fehlgeburten, an Abtreibung aus bestimmten Indikationen heraus.
Manche Kinder kommen unangemeldet, eigentlich zu früh, man war noch in der Schule/im Studium/war beruflich noch nicht fest im Sattel, allerdings war das wohl häufiger der Fall in den vorherigen Generationen.
Manche Kinder kommen zu spät, Frau glaubte sich schon in den Wechseljahren doch es gab einen Nachzügler.
Oder man wollte ein Kind und wird mit Mehrlingen "bedacht".
Aufzählung nicht abschließend 🤷‍♀️
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb am 08.09.2025:Manchmal vertragt man sich halt nicht mehr, man verändert sich ja auch im Leben.
Einmal das, und gerade so etwas kommt glaube ich häufig vor. Gerade auch, wenn man recht jung zusammengekommen ist. Da gibt es doch oft Entwicklungen der Partner, die dann auseinander gehen.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb am 06.09.2025:Hat mich zum Nachdenken gebracht und führt mich zu der Frage: wann ist jemand ein Verlierer?
Meistens ist dies doch eine Zuschreibung von Außen, genau wie Gewinner.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb am 06.09.2025:ich beurteile von Außen jemand als Gewinner, ist es meistens so gewesen das diese Person sich nicht so gesehen hat, auch die von mir als Verlierer wahrgenommenen Menschen schätzten sich selber nicht so ein.
Ich denke auch, dass da schon unterschiedliche Maßstäbe angelegt werden können. Bei sportlichen Wettkämpfen ist es einfach, da gibt es einen Sieger und einen Verlierer oder halt die Plätze 1,2,3 usw., je nach dem Abschneiden in dem Wettkampf (in der Regel geht es um erreichte Zeiten oder dass eine bestimmte Leistung in einem festgelegten Zeitraum erbracht werden muss).
Bei Kindern sagt man da oft: 2. Sieger, 3. Sieger, beim Sportfest bekommen alle eine Urkunde, damit alle mitgenommen werden.
Es kann anspornen, wenn man nicht der Erste ist, aber auch demotivieren.
Ich denke auch, dass das Einstellungssache ist und hier sind optimistisch eingestellte Menschen wohl besser dran.
Zitat von rainloverainlove schrieb am 06.09.2025:Habe soviel scheiße durchgemacht aber nun bin ich froh zu leben
Ich sehe mich als Gewinner
Das ist ein gutes Beispiel für eine gesunde Einstellung. 👍
Vielleicht gelangt man mit der Zeit zu einer milderen Sichtweise, wenn man diese am Anfang noch nicht hat.
Zitat von rainloverainlove schrieb am 06.09.2025:Ich sehe mich seit einem Jahr als Gewinner, ich bin tablettenmäßig sehr gut eingestellt konnte von über 18 Tablettendosis am Tag auf 15 reduzieren, ich konnte meine Depressionen überwinden, ich habe sogar eine eigene schöne ruhige 1Zimmerwohnung, ich stehe nicht unter Betreuung, ich habe Spass am Leben und wieder viele Interessen, was mir sehr wichtig ist. Ich habe keine sozialen Ängste mehr.
Es ist eine Gabe, wenn man Positives sehen kann, selbst wenn um einen herum sehr viel Negatives ist. Vielleicht lernt man das auch eher, wenn man durch "Scheiße" gegangen ist, so wie Du @rainlove - was meinst Du?
Zitat von philaephilae schrieb am 06.09.2025:In diesem Zusammenhaang finde ich es bemerkenswert, dass beispielsweise Alleinerziehende immer noch eine vergleichweise große Empathie erfahren.
Zu Recht, wie ich finde, da sie eine sehr wichtige Aufgabe unter erschwerten Bedingungen zu wuppen versuchen.
Zitat von azazeelazazeel schrieb am 25.09.2025:Alleinerziehende bekommen noch viel zu wenig Empathie (und das sage ich als jemand, der glücklicherweise nicht alleine erziehen musste, es ist unfassbar komfortabler, wenn man noch jemanden zur Unterstützung hat).
Zitat von abberlineabberline schrieb am 25.09.2025:Das halte ich für Unsinn, da sich die wenigsten aussuchen, alleinerziehend sein zu müssen
Zitat von philaephilae schrieb:Es ging nicht ums Aussuchen, sondern darum, sich Gedanken zu machen, ob man denn überhaupt ein Kind möchte, mit dem aktuellen Partner.
Zitat von abberlineabberline schrieb:Auch das ist Unsinn, weil man nie in sowas drin steckt und Menschen sich auch später immer trennen können. Dafür kann es berechtigte Gründe geben, alles andere wäre eine Rückkehr in schlimmste "man rennt sich wg der Kinder nicht, obwohl das für alle die Hölle ist oder weil die Nachbarn gucken" Zeiten
Kinder sind für eine Beziehung eine Belastungsprobe. Die Paarbeziehung verändert sich und in manchen Fällen zerbricht sie.
Manchmal sogar schon, wenn das Kind noch ein Baby ist.
Man kann das noch so überlegen und planen, es kann trotzdem anders kommen.
Zitat von azazeelazazeel schrieb am 25.09.2025:Zum allgemeinen Thema "Gewinner und Verlierer":
Es gibt schon "Gewinner" in dem Sinn, dass manche Menschen mit besseren Voraussetzungen geboren werden. Was aber nicht bedeutet, dass man sich als Verlierer fühlen muss, wenn diese objektivierbaren Kriterien fehlen. Letztlich kann es eine Entscheidung sein, mit einem bestimmten Zustand glücklich zu sein. Und wenn man glücklich ist, ist man ein Gewinner in seinem Leben.
Die nächste Frage wäre dann wohl "wie definiert man Glück" 😉

Im Urlaub machte ich mit meinem Mann eines Tagesausflug an die Côte D'Azur in einen mondänen Ort. Es gab viele Immobilienmakler. Die ausgehängten Objekte kosteten fast alle einen 7- oder auch 8stelligen Betrag.
Es gab einen Yachthafen mit sehr vielen Booten/Schiffen. Mein Mann machte eine Bemerkung darüber wie dass wir hier nicht hingehören oder so ähnlich. Ich muss dazu sagen, dass ich mir die Boote gar nicht so angesehen habe und auch nicht weiß, was diese Boote kosten. Das sind alles Sachen, die mich gar nicht interessieren und auch nicht beeindrucken und die mit unserem Leben nichts zu tun haben. Ich vergleiche mich da nicht mit anderen, wozu auch. Und ich weiß auch, dass man nicht automatisch glücklicher ist, wenn man ein teures Boot/Auto usw. sein Eigen nennt.
Ich denke auch, dass viele schon in eine reichere Familie geboren werden und so ein Boot vielleicht auch geerbt haben.
Ich finde es wichtig, im Blick zu haben, was man hat, nicht das, was einem (vermeintlich) fehlt.
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb am 15.08.2025:Fuer mich sind Auto, Urlaub, Restaurantbesuche durchaus Luxusgueter.
In gewisser Weise schon, wobei das auch darauf ankommt. Es gibt ja auch günstigere Automarken, viele kaufen Gebrauchtwagen.
Und beim Urlaub klafft es auch auseinander. Der eine macht eine Fernreise mit teurem Flug und 4- oder 5-Sterne-Hotel, der andere macht Campingurlaub.
Und bei Restaurants klafft das auch auseinander.
Ich denke, dass es da schon für jeden Geldbeutel etwas gibt.
Beim Auto ist es ja nun oft so, dass dieses gebraucht wird, um damit zur Arbeit zu gelangen. Es ist also grundsätzlich auch nötig und somit kein reiner Luxus.


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29.09.2025 um 11:43
@nairobi

Eigentlich wollte ich da jetzt gar nicht mehr weiter drauf rumreiten. ;-)
Mir ging es ja eigentlich nur um dies hier
Zitat von philaephilae schrieb am 06.09.2025:In diesem Zusammenhaang finde ich es bemerkenswert, dass beispielsweise Alleinerziehende immer noch eine vergleichweise große Empathie erfahren.
Das hatte sich aus der Diskussion um Eigenverantwortung entwickelt, und darum, inwieweit man an seinem Zustand "selbst schuld" sei.

So, und da ist mein Eindruck, dass es da mehr Empathie gibt, als beispielsweise für Menschen, die erkrankt sind. Dieser Eindruck kann natürlich täuschen. Aber selbst hier kam ja nahezu sofort der Einwand, dass viele Krankheiten eine Folge des Lebenswandels sind. Stimmt natürlich in manchen Fällen. Aber wer will das von außen beurteilen? Die Ursachen und Gründe sind genauso komplex wie bei Alleinerziehenden. Dies hatte ich, glaube ich, auch geschrieben. Was ich nicht verstehe, ist die unterschiedliche Bewertung.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Da hast Du absolut Recht, allerdings sind manche Dinge im Leben nicht so einfach planbar oder die Pläne gehen nicht auf.
Und das gilt für alle Lebenslagen. Oder?
Zitat von nairobinairobi schrieb:Manche Kinder kommen unangemeldet, eigentlich zu früh
Will ja niemandem zu Nahe treten - aber unangemeldet? In der Regel weiß ja eigentlich jeder Mensch, wie Kinder entstehen. Natürlich kann bei der Verhütung auch etwas schief gehen. Vielleicht besser doppelt und dreifach absichern, wenn man keine Kinder will, oder nicht sicher ist, oder einfach (noch) nicht so fest im Leben steht.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Hast Du denn selbst auch Kinder?
Nein, und das ist eine bewusste Entscheidung.


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29.09.2025 um 12:07
Zitat von nairobinairobi schrieb:Die nächste Frage wäre dann wohl "wie definiert man Glück"
Pauschal kann man das nicht. Höchstens in einer Abgrenzung zu anderen und eher auf einzelne Aspekte bezogen). Bezüglich des Glücksempfindens ist es aber einfach: Ich bin glücklich, wenn ich mich so fühle.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Und ich weiß auch, dass man nicht automatisch glücklicher ist, wenn man ein teures Boot/Auto usw. sein Eigen nennt.
Sagen wir mal so: Geld macht nicht glücklich. Aber zu wenig Geld kann ein Anlass dafür sein, sich unglücklich zu fühlen. Geld kann bestimmte Sorgen nehmen, die man ohne Geld eben hat.


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29.09.2025 um 14:28
Zitat von nairobinairobi schrieb:Wie soll ein Kind das auch einschätzen können? Ich habe als Kind z.B. gar nicht gewusst, was mein Vater verdient und was alles, das man zum Leben braucht, kostet.
M.E. kann man manches schon abschätzen, z.B. wenn schlichweg vieles nicht leistbar ist und von den Eltern auch so begründet wird. (Mir ist z.B. selbst als Kind aufgefallen: Andere fahren ab und zu in Urlaub - wir nicht, bzw. Urlaub ist allenfalls die Oma in einer anderen Stadt besuchen (und sie schenkt die Eintritte für mal Museum, Zirkus etc.). Ungute Stimmung, wenn was zu zahlen war, wenn extra zu fahren war - der Schulausflug, das Schulpraktikum das nur durch Autofahrt der Eltern erreichbar war etc.)
Die genauen Summen habe ich da auch nicht gekannt, konnte aber schon abschätzen: Es ist wohl knapp, wir haben wohl nicht viel Geld.

Verständlicherweise aber: Eltern versuchen das auch von ihren Kindern fernzuhalten.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Im Urlaub machte ich mit meinem Mann eines Tagesausflug an die Côte D'Azur in einen mondänen Ort. Es gab viele Immobilienmakler. Die ausgehängten Objekte kosteten fast alle einen 7- oder auch 8stelligen Betrag.
Es gab einen Yachthafen mit sehr vielen Booten/Schiffen. Mein Mann machte eine Bemerkung darüber wie dass wir hier nicht hingehören oder so ähnlich. Ich muss dazu sagen, dass ich mir die Boote gar nicht so angesehen habe und auch nicht weiß, was diese Boote kosten. Das sind alles Sachen, die mich gar nicht interessieren und auch nicht beeindrucken und die mit unserem Leben nichts zu tun haben. Ich vergleiche mich da nicht mit anderen, wozu auch. Und ich weiß auch, dass man nicht automatisch glücklicher ist, wenn man ein teures Boot/Auto usw. sein Eigen nennt.
Ich denke auch, dass viele schon in eine reichere Familie geboren werden und so ein Boot vielleicht auch geerbt haben.
Boote würden mich auch nicht interessieren. Ich würde nicht mal mitfahren wollen. Somit auch kein Neid meinerseits, nicht mal ein Wunsch.
Die Sache mit dem sich fremd fühlen: Mir ging es so, als ich erstmals zu wissenschaftlichen Kongressen eingeladen wurde. Für mich war zuvor ein Hotelaufenthalt eine Seltenheit (war zuvor einmal in einem Urlaub mit bezahlter Unterkunft, war einmal in einem Hotel aufgrund eines mehrtägigen Termins), auch Restaurantessen eine Seltenheit.
Dann dieser Kongress. Es kam mir alles so schniek vor... Auch Dinge die ich nur sah und im Aufenthalt gar nicht inbegriffen gewesen wären.
Ich finde es wichtig, im Blick zu haben, was man hat, nicht das, was einem (vermeintlich) fehlt.
Ganz meine Meinung. Traurig finde ich Nachgejage nach Status(objekten): So ein Boot, vielleicht interessiert sich der Besitzer tatsächlich fürs Bootfahren - auch wenn es mir fremd ist, aber okay.
Was ich vielmehr meine: Wenn jemand teure Dinge anschaffen will, sich diese aber nicht leisten kann, Neid aufkommt, Konsumkredite, Anschaffungen von Dingen die einen eigentlich nicht interessieren aber nur für "die Nachbarn" (setze ein: Verwandten, (Dating-)Partner, Arbeitskollegen...) angeschafft.
Es gibt da den Spruch: Von Geld das man nicht hat Dinge zu kaufen um Leute zu beeindrucken die man nicht mag.
Finde ich persönlich traurig. Der Stress, den das verursacht...
Zitat von nairobinairobi schrieb:Beim Auto ist es ja nun oft so, dass dieses gebraucht wird, um damit zur Arbeit zu gelangen. Es ist also grundsätzlich auch nötig und somit kein reiner Luxus.
Das sehe ich auch so. An meinem jetzigen Wohnort brauche ich keines mehr. Früher: Für alles nötig gewesen (zur Arbeit, zu Behörden, zu Ärzten, zum Einkaufen). Strecken, für die man schon hätte sehr fit sein müssen um sie alle per Fahrrad zu schaffen, und an dem Wohnort auch teils zu gefährlich fürs Fahrrad (enge Serpentinenstraße mit Lastwagengegenverkehr würde ich mal nicht als fahrradsicher einschätzen).
Meine Eltern haben ihr Auto auch bei Hartz IV behalten können/ müssen. Ansonsten: Siehe oben, sie wären nirgendwohin gekommen.

Somit: Ein Auto kann ein Luxusgut sein, ist aber nicht zwingend eines, wenn z.B. das Auto nötig ist und ein pragmatisches Fahrzeug ausgewählt wird das auch nur für die nötigen Erledigungen (ggf. auch: verschiedene Erledigungen zusammenlegen) genutzt wird.
Zitat von philaephilae schrieb:Will ja niemandem zu Nahe treten - aber unangemeldet? In der Regel weiß ja eigentlich jeder Mensch, wie Kinder entstehen. Natürlich kann bei der Verhütung auch etwas schief gehen. Vielleicht besser doppelt und dreifach absichern, wenn man keine Kinder will, oder nicht sicher ist, oder einfach (noch) nicht so fest im Leben steht.
Der Meinung bin ich zwar grundsätzlich auch (selbst: immer piccobello verhütet, keinerlei Verhütungspannen); realistischerweise aber: Es gibt gängige Verhütungsmittel, bei denen eine Verhütungspanne noch nach (!) dem Sex zu einer Schwangerschaft führen kann. Exemplarisch: Frau nimmt die Pille, man hat Sex, am Tag darauf wird sich erbrochen - die Pille wurde zuverlässig eingenommen, das Erbrechen stammt nicht von Alkohol sondern einem Magen-Darm-Infekt.
Mir ist auch klar, dass für viele Menschen ein z.B. Verzicht auf Sex bis man Kinderwunsch hat realistischerweise nicht in Frage kommt.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Sagen wir mal so: Geld macht nicht glücklich. Aber zu wenig Geld kann ein Anlass dafür sein, sich unglücklich zu fühlen. Geld kann bestimmte Sorgen nehmen, die man ohne Geld eben hat.
Das sehe ich auch so, auch aus eigener Erfahrung.
Ich mache mir arg wenig aus Luxus, habe mir vieles "das man so zu haben hat" (oder auch nicht) auch mit nun solidem Einkommen in einem MINT-Beruf nicht angeschafft. Da sind keine teueren Urlaube, keine Fahrzeuge (ÖPNV klappt hier super), kein edler Schmuck, kein Kaffeevollautomat, keine teure Couch, kein Riesenfernseher (gar kein Fernseher) etc.
Bin aber heutzutage einfach froh darüber, dass es allenfalls noch lästig, aber nicht schlimm ist, wenn z.B. spontan eine Brille neu zu kaufen ist, ein Haushaltsgerät den Geist aufgibt, oder für eine gute medizinische Behandlung etwas selbst zu bezahlen/anzuschaffen ist (z.B. Kleidung für eine Reha die man ansonsten nicht gekauft hätte, oder Physiotherapiezubehör für zu Hause).


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29.09.2025 um 14:37
Zitat von nairobinairobi schrieb:Vielleicht lernt man das auch eher, wenn man durch "Scheiße" gegangen ist
Ja das stimmt, bei mir begann derProzess auf der Intensivstation nach meinem 2. Suizidversuch, ich habe mich aus dem Fenster gestürzt, weil ich dachte, der Überzeugung war, dass alle besser dran sind wenn ich nichtmehr da bin.
Ich lag durch die Verletzungen 6 Wochen im Koma und habe da Dinge erlebt, die ich nicht erklären kann. Ich habe meine Familie gesehen, zuhause, wie sie trauerte und weinte, wie sie vor meinem kaputten Körper auf der Intensivstation standen und weinten, ich war aber wie hinter ein glasscheibe über meinem Körper und konnte solaut schreien, sie hörten mich nicht.
Indianer haben mich dann eine Nacht lang geheilt, ich kann es nicht erklären, es war alles so real, ich roch das Holzlagerfeuer, sie nahmen meinem Körper in ihre Gruppe und machten ein Ritual. Als der morgen graute und das Gras nass war , vom tau , brachen sie auf und verließen mich aber sie waren seit dem immer bei mir, ich kann es nicht erklären. Sie haben mir viel kraft und Willen wieder gegeben.

Die Ärzte sagten, dass ich durch die Verletzungen nicht bei Bewusstsein sein könnte und sie redeten schon, in Abwesenheit von meiner Familie von Organspende. Das waren alles so einschneidende Erlebnisse im Koma dass sie mich grundlegend veränderten.


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29.09.2025 um 14:41
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Sagen wir mal so: Geld macht nicht glücklich
Würde ich so pauschal auch nicht sehen - je nach individuellen Bedürfnissen von Menschen. Richtig natürlich, dass Geld alleine nicht glücklich machen kann, sondern nur je nach Menschen, was man sich mit Geld alles kaufen kann.

Soll ja Menschen geben, die ja bereits nur durch materiellen Besitz und durch Geld zu erlangen glücklich sind/glücklich sein können und so lange dann auch noch die Gesundheit mitspielen sollte und auf die man mit Geld zumindest bedingt auch Einfluss nehmen kann.

Genauso wie auch viel Geld unglücklich machen kann je nach anderen Bedürfnissen. Mit Geld lässt sich nun mal nicht alles erkaufen.

Ebenso können auch finanziell sehr erfolgreiche Menschen an Depressionen erkranken und die machen alles mit den Menschen, aber nicht glücklich.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Aber zu wenig Geld kann ein Anlass dafür sein, sich unglücklich zu fühlen. Geld kann bestimmte Sorgen nehmen, die man ohne Geld eben hat.
Ohne Frage.


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29.09.2025 um 16:01
@rhapsody3004
Um noch mal auf das Geld zurück zu kommen, da gibt es aus meiner Sicht vier Stufen:
1. Genug Geld, die absoluten Grundbedürfnisse erfüllen zu können (Nahrung, Obdach).
2. Genug Geld, die finanziellen Lästigkeiten des Alltags einfach bewältigen zu können (Waschmaschine ist kaputt, Steuernachzahlung, Restaurantbesuch etc.)
3. Genug Geld, perspektivisch nicht von unbekannten Einkommensquellen abhängig zu sein. Also z.B. morgen erwerbsunfähig zu werden und trotzdem den Rest des Lebens nicht übermäßig arm zu sein.
4. So viel Geld zu haben, dass man sich ernsthaft überlegen muss, wofür man es ausgeben könnte.

Nummer 4 macht nur sehr bedingt glücklicher. Der erste Ferrari ist sicherlich kurz ein Highlight, aber bald Normalität. An die Villa oder die eigene Yacht oder Insel gewöhnt man sich auch schnell. Aber die Punkte 1 und 2 sind durchaus relevant für das alltägliche Glücksgefühl. Man kann natürlich auch ohne das glücklich sein - aber es ist dann doch eine gewisse Belastung.


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29.09.2025 um 19:46
Ich werde eigentlich immer mehr zum Zyniker:

Die Welt ist ungerecht. Man muss selbst gucken wo man bleibt und kann mit gerade begrenzten Mitteln (selbst mit sehr viel mehr Geld der Welt) diese nationalen bis globalen Ungereichtigkeiten nicht adäquat bekämpfen (Geldgrab - man kann individuell helfen aber nicht allen).

Man kann sich sehr wohl für "umfairteilung" politisch usw. einsetzen, das stelle ich nicht in Abrede. Aber gewisse Ungleichheiten an sich wird man zu Lebzeiten gar nicht wirklich bekämpfen können, sofern keine kritische Masse auftritt. Also muss man selbst gucken wo man bleibt.

Idealerweise nicht zum vermeidbaren aktiven Nachteil anderer.

Ich gucke, dass ich mit monatlichen Spenden an 2 NGOs sowie vereinzelte Individualspenden an Einzelpersonen (Bettelnde die fragen) sowie bei gezielten Spenden gen Ukraine (weil Krieg/Krise) meinen Beitrag leiste. Aber das füllt meinen Rahmen des Möglichen dann auch aus und ich muss selbst gucken wo ich bleibe. Irgendwer hat immer mehr und weniger. Ich bin froh, dass alle meine Grundbedürfnisse abgedeckt sind und ich dann noch mehr über habe für sporadischen "Luxus" (mal essen gehen, mal auf Messen, theoretisch auch Urlaub fernab der Heimat für ne Zeit).

Andere werden immer ärmer und immer reicher sein.


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29.09.2025 um 19:58
Zitat von WardenWarden schrieb:Ich gucke, dass ich mit monatlichen Spenden an 2 NGOs sowie vereinzelte Individualspenden an Einzelpersonen (Bettelnde die fragen) sowie bei gezielten Spenden gen Ukraine (weil Krieg/Krise) meinen Beitrag leiste. Aber das füllt meinen Rahmen des Möglichen dann auch aus und ich muss selbst gucken wo ich bleibe.
Finde ich gut und ist bestimmt nicht, ignorant zu sein :)


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30.09.2025 um 10:06
Zitat von WardenWarden schrieb:Die Welt ist ungerecht.
Und wird es immer sein. Man kann versuchen, im Rahmen seiner Möglichkeiten die Ungerechtigkeit der Welt zu verringern oder auch "nur" es nicht zu verstärken. Aber es gehört zum Leben dazu, auch Ungerechtigkeiten ertragen zu können. Sonst wird man wirklich zum Zyniker oder verzweifelt. Und nichts davon macht das Leben besser.


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30.09.2025 um 11:00
Zitat von WardenWarden schrieb:Die Welt ist ungerecht. Man muss selbst gucken wo man bleibt und kann mit gerade begrenzten Mitteln
Ja normale Erkenntnis würde ich mal sagen.
Du bekommst auch keine Fleißsterne im Leben weil du ja so ein guuuuter Mensch warst.
Zitat von WardenWarden schrieb:Ich gucke, dass ich mit monatlichen Spenden an 2 NGOs sowie vereinzelte Individualspenden an Einzelpersonen (Bettelnde die fragen) sowie bei gezielten Spenden gen Ukraine (weil Krieg/Krise) meinen Beitrag leiste. Aber das füllt meinen Rahmen des Möglichen dann auch aus und ich muss selbst gucken wo ich bleibe
Ja eben.
Und aufgrund letzten Satzes würde ich da auch prüfen die Sparrate nochmal zu erhöhen.


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30.09.2025 um 11:24
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Du bekommst auch keine Fleißsterne im Leben weil du ja so ein guuuuter Mensch warst.
Aber doch. In "normalen Sozialisierungen" bekommt man Respekt dafür. Und keinen für die Fraktion "me first".
Kann man sich was davon kaufen? Je nachdem. Wenn einem alles scheißegal ist und man andere eher nicht braucht, klappt das auch so. Aber in dem, was man als "gesellschaftlich normal" bezeichne würde, sind das halt "Fleißsterne". Da ändert auch keine Despektierlichkeit etwas daran. Es ist schön, dass viele Menschen auch gute Menschen sind.
Also von mir: Respekt für @Warden und kein Respekt für @Berryl


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30.09.2025 um 11:37
Zitat von azazeelazazeel schrieb:In "normalen Sozialisierungen" bekommt man Respekt dafür. Und keinen für die Fraktion "me first".
Im Endeffekt ist den meisten egal, was intressiert es auch XYZ ob man da jetzt den Wohltäter im kleinen spielt.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Da ändert auch keine Despektierlichkeit etwas daran
Das ist keine despektierlichkeit sondern einfach Tatsache.
Was genau hat denn der 0815 Deutsche, wie wir es hier vermutlich sind, denn davon rein praktisch?.
Ausser paar Euros die dir im eigenen Vermögen fehlen, oder fehlende Freizeit.
Und ich bin selber sehr engagiert in der Gemeinde.


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30.09.2025 um 12:01
Zitat von BerrylBerryl schrieb:was intressiert es auch XYZ ob man da jetzt den Wohltäter im kleinen spielt
Hängt vermutlich vom jeweiligen sozialen Umfeld ab. Und davon, was man vom Blick in den Spiegel erwartet.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Was genau hat denn der 0815 Deutsche, wie wir es hier vermutlich sind, denn davon rein praktisch?
Das Handeln in großen sozialen Strukturen ist immer frustrierend. Es hat für den Klimawandel null Relevanz, wie viel ich persönlich fliege. Für den Staatshaushalt hat es null Relevanz, ob ich meine Putzhilfe schwarz beschäftige. Aber in Summe ist es enorm relevant. Deswegen ist es enorm relevant, wenn viele Menschen viele kleine gute Dinge tun.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Und ich bin selber sehr engagiert in der Gemeinde.
Wenn das stimmt, dann auch Respekt dafür.


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