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Gewinner und Verlierer

236 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Gesellschaft, Verlierer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gewinner und Verlierer

30.09.2025 um 13:11
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Aber in Summe ist es enorm relevant. Deswegen ist es enorm relevant, wenn viele Menschen viele kleine gute Dinge tun.
Vorallem ist relevant was einen selber weiterbringt.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Wenn das stimmt, dann auch Respekt dafür.
Für meinen Egoismus?.
Ich mach das weil es mir primär selber was bringt, das es anderen auch noch nutzt ist allerhöchstens der positive Nebeneffekt.
Wobei, ich werde mich da nicht von den ganzen 'Guten' unterscheiden die ihr soziales Engagement stolz vor sich hertragen.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Hängt vermutlich vom jeweiligen sozialen Umfeld ab.
Wenn mich mein soziales Umfeld dafür bewundert weil ich so sozial wäre, und nicht vorrangig für meinen Charakter....dann würde ich mir ganz andere Gedanken machen.


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30.09.2025 um 13:15
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Wenn mich mein soziales Umfeld dafür bewundert weil ich so sozial wäre, und nicht vorrangig für meinen Charakter....dann würde ich mir ganz andere Gedanken machen.
Ist denn "sozial sein" nicht Teil des Charakters?
(Okay, der Charakter eines Menschen könnte natürlich gerade aus "nicht sozial sein" bestehen und das Umfeld schätzt einen dafür. Wenn vorhanden, zählt für mich aber "sozial sein" klar zum Charakter, da es sich ja meist doch anders zeigt als nur im z.B. Einrichten eines Dauerauftrags und fertig.)


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30.09.2025 um 13:21
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Ist denn "sozial sein" nicht Teil des Charakters?
(Okay, der Charakter eines Menschen könnte natürlich gerade aus "nicht sozial sein" bestehen und das Umfeld schätzt einen dafür. Wenn vorhanden, zählt für mich aber "sozial sein" klar zum Charakter, da es sich ja meist doch anders zeigt als nur im z.B. Einrichten eines Dauerauftrags und fertig.)
Sozial sein hinsichtlich des Bewegens im sozialen Umfeld hat nichts mit sozial sein hinsichtlich eines Dauerauftrags zutun.
Ich bin selber recht gern unter Menschen, hab nen recht großen Bekanntenkreis und zwei drei wirklich gute Freunde und ne liebe Partnerin.
Hätte ich das nicht würde ich mich auch selber als Looser sehen, und gesund wäre eine Vereinsamung auch nicht.
Das alles hat aber definitiv nichts damit zutun ob man sozial hinsichtlich mit Spenden, Wohlverhalten etc. ist.
Entweder man kann sich gesellschaftlich bewegen, oder man kann es nicht.


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30.09.2025 um 13:41
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Sozial sein hinsichtlich des Bewegens im sozialen Umfeld hat nichts mit sozial sein hinsichtlich eines Dauerauftrags zutun.
Genau das meinte ich ja - als Ausnahme, wenn jemand ggf. gar nicht "sozial sein" als Charakterzug hat, sondern da aus Steuerspargründen einen Spenden-Dauerauftrag einrichtet.

Wer sich jedoch sozial verhält, im Alltag immer wieder, ist das m.E. jedoch ein Charakterzug. Und genau das ist einer, anhanddessen einen Freunde, Bekannte, ein Partner... auch schätzen können.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Entweder man kann sich gesellschaftlich bewegen, oder man kann es nicht.
Mir geht es nicht um das "gesellschaftlich bewegen können" (finde ich bei Menschen nicht mal wichtig, und ob ich mich selbst "gesellschaftlich bewege": wahrscheinlich als introvertierte Autistin mit Partner, wenigen engen Freunden und eher keinen losen Bekannten nicht in dem Sinne - tue keinem was, bin aber kein "geschickter Kontakteknüpfer"), sondern darum, dass "sozial sein" ein Charakterzug ist. Drückt sich Menschen aus durch, beispielsweise:
- ist hilfsbereit
- überdenkt Vorurteile
- ist spontan großzügig, sieht auch mal über Dinge hinweg
- wie wird über andere geredet?

Und da fände ich z.B. charakterlich jemanden mit den Verhaltensweisen, gelinde gesagt, nicht so toll:
- soziales Engagement streng kalkuliert nur zum eigenen Vorteil, es ggf. auch größer und aufwendiger darstellen als es ist
- redet negativ über z.B. Obdachlose, Flüchtlinge, und pauschalisiert dabei kräftig
- weigert sich, über etwas nachzudenken
- nutzt Intrigen, ist dreist
Genau das ist, wie das Gegenteil, Teil des Charakters.

(Warum) siehst du ein solches Verhalten - egal ob negativ oder positiv - nicht als Teil des Charakters?
Alleinig die (aufwandlose noch dazu) Spende via Dauerauftrag, die hatte ich ja exemplarisch für das genannt was ich eben nicht mit "sozial sein (oder auch nicht) gehört zum Charakter" meine.


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30.09.2025 um 13:55
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Vorallem ist relevant was einen selber weiterbringt.
Ich finde, es ist die Mischung. Aber ich will Dich überhaupt nicht bekehren. Nur solche Dinge nicht einfach so stehen lassen.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Für meinen Egoismus?
Für den Umstand der sozialen Teilhabe. Jede Hilfe ist irgendwo auch egoistisch. Weil man sich besser fühlt. Weil Anerkennung im Umfeld eine Rolle spielt. Weil es ggf. Dankbarkeit gibt. Weil man hinreichend gut abstrahiert, dass eine hilfreiche Gesellschaft auch einem selbst nützt. Absoluten Altruismus gibt es vermutlich gar nicht.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:die ihr soziales Engagement stolz vor sich hertragen
Natürlich gibt es das auch. Aber leider ist das auch gerne eine böswillige Unterstellung derjenigen, die sich nicht engagieren.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:und nicht vorrangig für meinen Charakter
Deinen Charakter erkennt man nur an Deinen Taten. Oder sind Gedankenleser in Deinem Freundeskreis?


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30.09.2025 um 16:02
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Und genau das ist einer, anhanddessen einen Freunde, Bekannte, ein Partner... auch schätzen können.
Ich sage ja nicht dass es nicht geschätzt wird.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:nicht als Teil des Charakters?
Seh ich doch.
Nur sehe ich da jetzt keine so großen Vorteile für einen selber drin wenn man nen Weltschmerz hat, man meint man könne da jetzt soviel bewirken oder sich gar idealistisch zu verausgaben.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Deinen Charakter erkennt man nur an Deinen Taten.
Sich anderer Probleme nicht zu den eignen zu machen und vorallem darauf zu schauen dass es einem selber gut geht...machen einem nicht zu einem so schlechten Menschen der keine Freunde hat. ;)


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30.09.2025 um 20:32
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Im Endeffekt ist den meisten egal, was intressiert es auch XYZ ob man da jetzt den Wohltäter im kleinen spielt.
Ja gut, wer humanistische/selbstlose/whatever Dinge primär für Standing-Erwägungen macht, ist IMO eher ein Poser. Ich hab das, was ich hier schrieb - kann ja jetzt nur für mich sprechen - auch nicht geschrieben um mir selbst auf die Schulter zu klopfen oder das von anderen zu erwarten als Primärzweck, sondern, weil ich für mich abgesteckt habe, was ich als dienliche Kontribution zu einem abstrakten Gemeinwohl (hier halt auch nicht nur in den eigenen Landesgrenzen) beitragen kann.

Warum, kann man jetzt immer noch fragen? Siehe nächstes Zitat bzw. Antwort.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Was genau hat denn der 0815 Deutsche, wie wir es hier vermutlich sind, denn davon rein praktisch?.
Ausser paar Euros die dir im eigenen Vermögen fehlen, oder fehlende Freizeit.
Und ich bin selber sehr engagiert in der Gemeinde.
Du bist in ner Gemeinde engagiert. Das ist löblich. Aber warum? Du wirst darauf eine eigene Antwort haben.

Meine Antwort ist, dass Engagement vieler, auch wenn es für sich genommen individuell vlt. wenig ist, am Ende in Summe immer viel nützen kann im. Achtung jetzt wird es etwas abstrakt aber dann auch wieder nicht: Im größeren Ganzen. Steuern könnte man jetzt auch sagen sind eine Kontribution, die einem höheren bzw. breiteren Sinn dient als nur Einzelerwägungen. Ja, wir hätten alle gern mehr Geld in der Tasche, aber man kann in Situationen geraden wo man dann aufs Allgemeinwohl (getragen durch freiwillige, zwanghafte und ehrenamtliche Kontributionen) hoffen muss und dann dankbar ist.

Beispiel: Die Ukraine hält sich zu einem nicht kleinen Teil durch stete dauerhafte Sach- und Geldspenden sowie informative und militärische Unterstützung über Wasser. Das ist die Summe aller Kontributionen die am Ende was ausmacht und vielen hilft. Viele sagen, gerade wenn sie weiter weg davon sind: "Was gehts mich an, ich bin woanders mit anderen Sorgen!"

Aber gehen wir mal thematisch weg von der Ukraine: An die NGOs an die ich dauerhaft spende (Unicef und IRC) werden regelmäßig Unterstützungsleistungen in aller Welt mitgetragen oder möglich gemacht. Das kann viele Krisenherde etwas bis maßgeblich stabilisieren. Es kann Flüchtlingsströme mindern, weil die Leute heimatnaher versorgt/aufgegangen werden können. Zack, weniger Probleme oder Sorgen hier. Abstrakt, aber dennoch spürbar.

Ich sehe meine Spenden, auch wenn ich selbst immer mehr woanders investieren könnte wo ich gefühlt direkt mehr von hätte, dahingehend als Investitionen. Wenn auch mein nicht gerade kleiner gesamter Geldbetrag der gen Ukraine für Medizin oder Aufklärungsdrohnen oder Schutzwesten ein paar Leuten das Leben gerettet hat oder zum operativen Erfolg gewisser Gefechte beigetragen haben mag, ist das für mich schon ein Win, wenn in Summe durch alle Hilfsleistungen Russland scheitert bzw. steckenbleibt, damit wir nicht am Ende irgendwann mal akut selbst ran müssten. Ick war dabei, auch wenn nicht im vordersten Schützengraben.

Ich weiß, das sind alles abstrakte Erwägungen für viele. Oder teils auch Hoffnungen. Aber ich kann mich zugleich nicht über einen ungerechten Zustand der Welt oder auch Nation aufregen aber dann selbst nichts tun, es etwas besser zu machen. So meine Logik.
Eigentlich bizarr, dass ich es trotzdem gemacht habe obwohl ich noch mit vermutlich Formen von eigener Depression zu kämpfen hatte und habe. Aber ich schätze, manche Menschen brauchen einen starken Leitstern oder ein Ziel vor Augen auch wenn oder gerade weil es ihnen selbst nicht immer zwingend dufte geht.

Aber das ist ok, denke ich, wenn man dabei selbst nicht dauerhaft kaputt geht.


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02.10.2025 um 13:21
Zitat von philaephilae schrieb am 06.09.2025: In diesem Zusammenhaang finde ich es bemerkenswert, dass beispielsweise Alleinerziehende immer noch eine vergleichweise große Empathie erfahren. Dabei ist das in meinen Augen nicht unbedingt Schicksal. Wenn der Partner nicht gerade verstorben ist. Die Entscheidung für ein Kind ist immer bewusst (sollte sie zumindest sein).
Hier verkennt man so ein wenig, dass das Elternteil, bei dem die Kinder verbleiben, dann auch die größeren Nachteile hat. Ich würde mal behaupten, dass man als gesunde Person in Deutschland allein immer irgendwie durchkommt. Viel problematischer ist es, wenn man dann Kinder als "Kostenstelle" und als "Zeitaufwandstelle" mit versorgen muss (klingt nun sehr bürokratisch, natürlich hat man da Gefühle).
Dann gerät das oft, über Jahre, in eine Schieflage - trotz aller rechtlichen Versuche.

Ich arbeite an einer Schule mit vielen alleinerziehenden Elternteilen - das ist ein Kampf und mitunter entstehen Lösungen, die für niemanden ideal sind.

Außerdem kann man gar nicht alles absehen, was so kommt. Bei uns studieren nun zwei Kinder: Obwohl sie sich rechtzeitig für alle verfügbaren Studentenwohnheime beworben haben, kamen sie da nicht unter. In einer Unistadt auf dem freien Markt zu mieten, ist heftig. Bei uns gehen nun über 1.000€ nur für Miete der Kinder drauf. Im Bekanntenkreis: Gleiche Erfahrung. Da hilft dann irgendwann auch der BAföG Höchstsatz nicht mehr - da muss dann das Elternteil mit ran. Das kann man bei der Geburt nicht absehen.


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03.10.2025 um 02:27
Zitat von philaephilae schrieb am 25.09.2025:Eigentlich sind sie oft das erste Beispiel, das genannt wird, wenn es ums Bürgergeld geht.
Völlig nachvollziehbar, geht es da ja auch nicht nur um die Alleinerziehende oder den Alleinerziehenden, sondern auch um die jeweiligen Kinder.

Kürzt man bspw. beim Bürgergeld, hat das auch Auswirkungen aufs Kind und Kinder können nun mal überhaupt nichts für eine prekäre Lage.

Gerade Kinder können ganz unverschuldet zu Verlierern werden, kürzt man einem Elternteil die soziale Unterstützung.

Gerade für Kinder ist auch soziale Teilhabe so wichtig.
Zitat von philaephilae schrieb am 25.09.2025:Kinder sollte man schon bewusst wollen, so meine Ansicht, und dies entsprechend auch gut planen - wozu auch die Wahl des Partners zählt, das Bewusstsein beider Eltern darüber, was ein Kind bedeutet, und die gemeinsame Abstimmung und Kommunikation.
Im Idealfall sollte es so sein - ja.

Eine Garantie, egal mit welchem Partner, gibt es aber nie, ob eine Partnerschaft hält.


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03.10.2025 um 04:56
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Bei uns gehen nun über 1.000€ nur für Miete der Kinder drauf.
Da ist der Sohn eines Schwagers mit unter 400 Euro ja noch gut "bedient". Kommt wahrscheinlich auf die Stadt an. Er ist aber auch das einzige Kind.


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03.10.2025 um 09:06
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb: Gerade Kinder können ganz unverschuldet zu Verlierern werden, kürzt man einem Elternteil die soziale Unterstützung.
Das Problem ist dann ja auch oft ein gesellschaftliches - Eltern sparen dann, z.B. an Vereinsmitgliedschaften, Kind hängt viel rum, gerät an die falschen Leute ....
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Gerade für Kinder ist auch soziale Teilhabe so wichtig.
Der Ansatz von Von der Leyen damals war richtig gut (fand ich), also, den Eltern kein Geld auszuzahlen, sondern die Bildungsgutscheine.
Aus Lehrersicht an einer sozialen Brennpunktschule ist es allerdings so, dass unser "Elternklientel" es oft nicht gebacken bekommt, die Anträge, z.B. für Schulausflüge auszufüllen. So lässt du sie nur unterschreiben und füllst selbst aus, inklusive, dass du beim Amt vorbeifährst und den Wust an Anträgen dann abgibst. Das ist ein anderes Thema.

Bei uns bleibt auch täglich Schulessen übrig, weil es im Bildungs- und Teilhabepaket nichts kostet (was ja richtig ist), aber nicht abbestellt wird, wenn das Kind krank ist oder auf Schulausflug, eben, weil es nichts kostet.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Da ist der Sohn eines Schwagers mit unter 400 Euro ja noch gut "bedient". Kommt wahrscheinlich auf die Stadt an. Er ist aber auch das einzige Kind.
Ja, auf jeden Fall! Eine Freundin von Kind #1 hat beispielweise letzte Woche in Freiburg einen Mietvertrag unterschrieben, ein Jahr Mindestmiete für 680,- € und war schon froh, was gefunden zu haben, läuft aber erst ab 1.11. Das war das einzige, was sie in drei Monaten Suche gefunden hat.


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03.10.2025 um 11:23
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Eine Garantie, egal mit welchem Partner, gibt es aber nie, ob eine Partnerschaft hält.
Sollte aber nicht davon abhalten, sich das vorher gut zu überlegen. Gerade, wenn man bereits in einer prekären Lage ist, und / oder den Partner noch nicht so lange kennt. Was auch mindestens stutzig macht ist, mehrere Kinder von verschiedenen Partnern zu haben. Aber dies sind natürlich Einzelfälle.


Und ja, Kinder sollten in jedem Fall immer Unterstützung erhalten. Sollte es dafür nicht die Kindergrundsicherung geben? Weiß gar nicht, was nun daraus geworden ist.



Mir gings ja bei dem Beispiel wie gesagt auch nur darum, dass in der Debatte Menschen, die krank sind, im Vergleich nicht so häufig genannt werden. Weil die ja im Zweifel selbst schuld sind, oder gleich Simulanten, also Totalverweigerer...


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03.10.2025 um 18:56
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Der Ansatz von Von der Leyen damals war richtig gut (fand ich), also, den Eltern kein Geld auszuzahlen, sondern die Bildungsgutscheine.
Das sehe ich eher gemischt.
Einerseits: Ich finde soziale Teilhae und Bildung so wichtig.
Andererseits: Was, wenn durch das Nichtauszahlen von Geld Anschaffungen die objektiv sinnvoll wären, aber nicht durch die Bildungsgutscheine abgedeckt werden, unmöglich wären? Insbesondere Anschaffungen für kranke und behinderte Kinder, die Krankenkassen zahlen längst nicht alles das für eine schulmedizinische Behandlung nötig ist. Oder ein Hobby das besser passt (exemplarisch: Kind braucht gar keine Nachhilfe - stattdessen Begabung durch Hobby fördern, z.B. Kunstsachen oder Werkzeug kaufen).
Die Verfügbarkeit von Vereinen ist auch örtlich unterschiedlich - evl. ist nichts Passendes vorhanden und ein Bildungsgutschein kaum nutzbar da dafür eine lange teure Anfahrt anfiele.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Bei uns bleibt auch täglich Schulessen übrig, weil es im Bildungs- und Teilhabepaket nichts kostet (was ja richtig ist), aber nicht abbestellt wird, wenn das Kind krank ist oder auf Schulausflug, eben, weil es nichts kostet.
Kann ich mir vorstelle und finde es traurig. Rein technisch (ohne die Eltern aus der Verantwortung zu nehmen): Könnte das automatisch passieren? Aber ich weiß: Schulen, Verwaltung...


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04.10.2025 um 08:04
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb: Andererseits: Was, wenn durch das Nichtauszahlen von Geld Anschaffungen die objektiv sinnvoll wären, aber nicht durch die Bildungsgutscheine abgedeckt werden, unmöglich wären? Insbesondere Anschaffungen für kranke und behinderte Kinder, die Krankenkassen zahlen längst nicht alles das für eine schulmedizinische Behandlung nötig ist. Oder ein Hobby das besser passt (exemplarisch: Kind braucht gar keine Nachhilfe - stattdessen Begabung durch Hobby fördern, z.B. Kunstsachen oder Werkzeug kaufen).
Natürlich schränken solche Gutscheine ein, aber das sollen sie auch, damit sie zielgerichtet verwendet werden. Die meisten Orte haben einen Verein, es geht ja im Verein auch um das soziale Miteinander. Wenn die Eltern in einer finanziellen Schieflage sind, wird beim Geldausgeben logischerweise priorisiert, da kann es dann schon sein, dass der Verein dann hinter runter fällt.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Kann ich mir vorstelle und finde es traurig. Rein technisch (ohne die Eltern aus der Verantwortung zu nehmen): Könnte das automatisch passieren? Aber ich weiß: Schulen, Verwaltung...
Nein, die Sekretärin müsste die Krankmeldungen an den Caterer weitergeben. Man kann selbst bis 7.30 Uhr glaube ich abbestellen, was viele Eltern machen, die selbst dafür bezahlen. Bis 7.30 Uhr schafft sie das nicht, dann ist beim Caterer aber die Essensvorbereitung schon angelaufen.


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08.10.2025 um 02:08
Zitat von MissMaryMissMary schrieb am 04.10.2025:Natürlich schränken solche Gutscheine ein, aber das sollen sie auch, damit sie zielgerichtet verwendet werden.
Klar sollen die zielgerichtet verwendet werden, nur können dann m.E. auch sinnvolle Aktivitäten (die der Gesundheit dienen, oder solche die eben tatsächliche Stärken und Schwächen ansprechen statt pauschal "Mathenachhilfe, Sportverein") nicht mehr durchgeführt werden.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb am 04.10.2025:Wenn die Eltern in einer finanziellen Schieflage sind, wird beim Geldausgeben logischerweise priorisiert, da kann es dann schon sein, dass der Verein dann hinter runter fällt.
Übernommene Vereinsaktivitäten, Nachhilfe etc. finde ich wichtig (siehe unten). Sehr problematisch sehe ich es aber, wenn nun da weniger bis kein Geld gegeben wird Dringendes wegfällt.

Da sind dann m.E. doch die Anfahrt zum Praktikum, das gute Aussicht auf einen Ausbildungsplatz verspricht, oder die Windeln in ausreichender Menge oder das nicht übernommene Physiotherapiematerial (= für die Gesundheit, für die Zukunft des Kindes) wichtiger als z.B. der Sportverein dessen Zusatzkosten (z.B. Ausrüstung, Anfahrt) schon kaum machbar wären, oder die Mathenachhilfe die dieses Kind nicht braucht. Ich würde da z.B. schauen, ersteres das man nicht kostenlos bekommen kann von dem Geld zu bezahlen, und letzteres durch kostengünstigere Varianten die auch funktionieren ersetzen (z.B. schauen ob man die Nachhilfe selbst leisten kann oder jemand das umsonst übernehmen möchte, Bewegung im Alltag statt Sportverein), wenn es so knapp ist.
Wenn es dann natürlich stereotyp die Playstation gekauft wird... und das Kind nicht nur nicht beim Sport und der Nachhilfe war, sondern auch andere förderliche Dinge nicht angeschafft wurden...

Auch: Wie eng wären diese Gutscheine gefasst? Wenn da ein wenig Flexibilität möglich ist (z.B.: Kind braucht keine Nachhilfe weil es in den Fächern wirklich auf einer 1 steht, stattdessen könnte man z.B. Bücher oder einen Experimentierkasten kaufen; Kind kann nicht in den Sportverein wegen einer Behinderung, stattdessen gäbe es z.B. Übernahme eines ansonsten selbst zu zahlenden aber schulmedizinisch sinnvollen Gegenstands/Produkts), okay. Dennoch sollte IMHO niemals alles Geld dadurch ersetzt werden.
Beispiel für Flexibilität: In den USA (= generell kein Vorbild für mich!) kann man immerhin z.B. von SNAP (früher "food stamps", Lebensmittelmarken) auch Saatgut statt Lebensmitel erwerben, wenn man der Meinung ist dass es zu den Gegebenheiten besser passt. Alkohol ist von SNAP ausgeschlossen.

Sinnvoll finde ich: Wenn Vereine nach aller Möglichkeit stark vergünstigte (bis kostenlose, oder um Scham entgegenzuwirken, für einen symbolischen Kleinbeitrag wie 1 Euro) Teinahmen anbieten. Kenne das von manchen Vereinen (allerdings war darunter kein Sportverein, mag es aber auch geben) die das angeboten haben, z.B. in Vereinen zu naturwissenschaftlicher Bildung. Hat sich finanziert über Spenden (von außerhalb und von innerhalb des Vereins), etwas höhere Beiträge für Vollzahler. Ehrenamtlich Tätige habe nauf eine Aufwandentschädigung verzichtet. Da konnten dann Kinder z.B. kostenlos Tier- und Pflanzenbestimmungskurse, geführte Wanderungen, Basteln und Werken, astronomische Beobachtungen machen und Abholung vom nächsten Bahnhof war mit dabei. Spezielle Ausrüstung musste man nicht mitbringen. (Ferngläser, Bücher etc. für die Benutzung vorhanden, aus Spenden, übrige Sachen von Mitgliedern wie z.B. Bücher durch die das eigene Kind "durch" ist.)

Bei bestimmten Vereinen, wenn nicht schon die Mitgliedsbeiträge sehr hoch sein müssen um laufende Kosten zu decken, kann ich mir derartiges als machbar vorstellen.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb am 04.10.2025:Nein, die Sekretärin müsste die Krankmeldungen an den Caterer weitergeben. Man kann selbst bis 7.30 Uhr glaube ich abbestellen, was viele Eltern machen, die selbst dafür bezahlen. Bis 7.30 Uhr schafft sie das nicht, dann ist beim Caterer aber die Essensvorbereitung schon angelaufen.
Ich vermutete sowas. Mir ist klar, die müssen ja auch planen.


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08.10.2025 um 15:29
@Raspelbeere


Natürlich erfolgen Leistungen aus dem Paket für Bildung und Teilhabe einerseits nach dem Prinzip Gießkanne, weil einerseits alle Kinder, die Bürgergeld erhalten, Anspruch darauf haben. Es ist meiner Meinung aber auch nicht Sinn dieser Leistungen, dass geguckt wird, wie man dadurch für jedes Kind das Maximum an Angeboten herausholt, dass also alle Kinder unabhängig von Notenschnitt und Interessen im Nachhilfeunterricht sitzen und im Fußballverein bolzen, weil sie es können, sondern dass die Kinder überhaupt die Möglichkeit haben, sowas zu machen falls sie es brauchen.

Allen betroffenen Familien stattdessen monatlich Summe X zukommen zu lassen, hört sich im ersten Moment zwar flexibler an, ist aber genauso Prinzip Gießkanne und im Endeffekt weit weniger zielgerichtet.

Natürlich würdest du so auch das Kind erreichen, dass statt der Vereinsmitgliedschaft lieber ein eigenes Fernrohr hätte (wobei es bei der Mitgliedschaft ja in erster Linie gar nicht darum geht, das Kind fit zu bekommen, sondern ihm ein soziales Miteinander zu ermöglichen, dass es beim Hobby daheim allein so nicht haben wird). Du gibst gleichzeitig aber auch Familien Geld, die dem Kind damit nichts ermöglichen, was unter Bildung und Teilhabe fallen würde oder, wesentlich schlimmer, die das Geld gar nicht ins Kind investieren, obwohl es das eigentlich nötig hätte. Leider priorisieren nicht alle Eltern ihr Kind.

Darüber hinaus stehen Eltern meiner Meinung nach auch in der Pflicht, über das Teilhabepaket hinaus zu gucken, wie sie ihr Kind fördern können und entsprechende weitere Leistungen ggf. zu beantragen. Viele Gemeinden haben sowas wie einen Familienpass, mit dem dann z.B. auch der einmalige Schwimmbad- oder Museumsbesuch abgedeckt sind, den es über das Teilhabepaket nicht gibt. Es gibt regionale Anbieter, die Kinder in Bereichen fördern, die vom Paket (unvollständig) abgedeckt sind. Es gibt Vereine.

Manchmal wird ein Kind aber auch damit leben müssen, dass es Spezialinteresse XYZ nicht ausleben können wird. Das geht ja aber auch nicht bloß Kindern, die Bürgergeld beziehen so, sondern z.B. auch Kindern deren berufstätige Eltern nicht die Möglichkeit haben, sie zu Termin X zu fahren, weil das mit den Arbeitszeiten kollidiert bzw, die ungünstig wohnen, um ihr Interesse zum Beispiel in einem Verein wahrzunehmen.


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