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Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

20 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Berlin, Ausbildung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

02.10.2025 um 23:28
"Niemand weiß, wo die abgeblieben sind", sagt Sebastian Riesner. Er ist als Vertreter der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Mitglied der Schulkonferenz. "Günstigstenfalls", so Riesner, landeten die jungen Menschen "in irgendwelchen Nagelstudios, schlimmstenfalls in der Prostitution, wo sie ihre Schulden abbezahlen".
Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-verdacht-auf-menschenhandel-bei-vietnamesischen-azubis-ausgeliefert-ausgebeutet-verschwunden-100.html

In Berlin erscheinen einige hundert vietnamesische Auszubildende nicht mehr im Berufsschulunterricht.

Vermutlich gelockt mit einer kostspieligen Vermittlung (
Dafür verlangen die Agenturen nach Informationen von rbb24 Recherche bis zu 20.000 Euro von den jungen Menschen. Viele nehmen Schulden auf, um so nach Deutschland zu kommen. Oft würden die Vermittler "den Leuten vor Ort das Blaue vom Himmel versprechen", so Gerrit Buchhorn.
Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-verdacht-auf-menschenhandel-bei-vietnamesischen-azubis-ausgeliefert-ausgebeutet-verschwunden-100.html )

wird vermutet, dass die Vermissten in die Schwarzarbeit abgleiten um ihre "Schulden zu begleichen" .

Ermöglicht wird dies wohl, dass die Vietnamesen regulär bzgl. der Ausbildung in die BRD kommen können weil Voraussetzungen wie ein B1 Sprachzertifikat vorliegt, aber sie gar nicht auf diesem Niveau deutsch sprechen:
Obwohl die Jugendlichen in Vietnam ein Sprachzertifikat nachweisen müssten, würden viele kaum Deutsch sprechen. Sie seien verunsichert, die Lehrer überfordert, der Schulbetrieb kaum aufrechtzuerhalten, sagte Gerrit Buchhorn,
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/berlin/ausbildung-und-migration-rbb-berufsschulen-vermissen-hunderte-vietnamesische-azubis-14434928.html

Hier läuft doch was von grundauf falsch. Wie geht das, dass die Vietnamesen hier eine Ausbildung beginnen, aber die Spracherfordernisse offensichtlich nicht passen. Warum lässt der Rechtsstaat sich hier etwas vorgaukeln? Und junge Menschen wohl in die Illegalität abrutschen.

Der Post hier in dieser Kategorie weil offiziell wohl gegen niemanden ermittelt wird und um das System zu verstehen sich man wohl die Menschen dahinter ansehen muss.


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Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

02.10.2025 um 23:48
@Lanza

Habe auch an einem Thread über das Thema gearbeitet. Du warst schneller fertig. :)
Zitat von LanzaLanza schrieb:Hier läuft doch was von grundauf falsch. Wie geht das, dass die Vietnamesen hier eine Ausbildung beginnen, aber die Spracherfordernisse offensichtlich nicht passen. Warum lässt der Rechtsstaat sich hier etwas vorgaukeln? Und junge Menschen wohl in die Illegalität abrutschen.
Ich weiß nicht was die Vietnamesen für eine Ausbildung hier machen.

An einer anderen Arbeitsstelle hatten wir was ähnliches mit Menschen von den Philippinen. Also ohne das er verschwunden ist, deshalb kann ich nur davon berichten.
Die Regierung wirbt seit einigen Jahren und es gibt Förderprogramme dafür. Hintergrund sind massiv fehlende Fachkräfte. Sind in Deutschland halt nicht anerkannt, das bedeutet ne Fachkraft für lau. Die bekommen dann mämlich nur nen Appel und nen Ei. Ich gehe davon aus, dass bei den Vietnamesen ähnlich sein könnte, weiß es aber nicht. Zumindest wird da mit Versprechungen arbeiten und die Realität sieht dann meist anders aus.
Laut dem philippinischen jungen Mann der bei mir war benötigte man einen B1 Test, allerdings konnte sich jeder bewerben und er hat nicht damit gerechnet überhaupt genommen zu werden.

Viel schlimmer finde ich die weiteren Optionen. Bestenfalls scheinen diese Menschen in normale Schwarzarbeit zu fallen (Nagelstudios, Tellerwäscher usw) schlimmstenfalls in die Zwangsprostitution. Da finde ich das Problem gravierender.
"Günstigstenfalls", so Riesner, landeten die jungen Menschen "in irgendwelchen Nagelstudios, schlimmstenfalls in der Prostitution, wo sie ihre Schulden abbezahlen."
Quelle: https://www.tagesschau.de/investigativ/rbb/vietnam-auszubildende-ausbeutung-100.html


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Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

gestern um 10:08
@Lanza
Das beginnt ja schon damit, dass sie in Vietnam ein Sprachzertifikat nachweisen müssen. Wer nimmt das ab und wie gut sprechen die Lehrer die deutsche Sprache?
Und warum lässt sich der deutsche Staat auf so offensichtlich fragwürdige Dinge ein?


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Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

gestern um 12:48
Zitat von abberlineabberline schrieb:Wer nimmt das ab und wie gut sprechen die Lehrer die deutsche Sprache?
Das müssen eigentliche wohl schon renommierte Institute sein wie z.B.
Als Beleg deutscher Sprachkenntnisse können nur Sprachzertifikate anerkannt werden, die auf einer standardisierten Sprachprüfung gemäß den Standards der Association of Language Testers in Europe (ALTE) beruhen.

Dies trifft derzeit für Zertifikate folgender Anbieter – unabhängig vom Prüfungsort – zu:

Goethe-Institut e.V.,
telc GmbH,
Österreichisches Sprachdiplom (ÖSD),
TestDaF-Institut e.V. (Institut der Fernuniversität Hagen und der Ruhr-Universität Bochum; Sprachprüfungsniveau erst ab Stufe „B2“ GER).
ECL
Deutsches Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz (DSD)
Quelle: https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/fragenkatalog-node/2238204-2238204

Vom GI gibt es auch direkt vor Ort etwas:
„Ich muss nur das B1-Zertifikat schaffen, um mein Visum für einen Ausbildungsvertrag in Deutschland zu bekommen. Richtig Deutsch kann ich ja dann immer noch später lernen.“ „Mit der deutschen Kultur muss ich mich vor meiner Ausreise nach Deutschland nicht auseinandersetzen, denn wenn ich erstmal da bin, werde ich mich schon von ganz allein daran gewöhnen“. Die Mitarbeiter*innen des Goethe-Instituts Hanoi arbeiten tagtäglich daran, solche Vorstellungen und Meinungen zu hinterfragen und Vietnames*innen auf das Leben in Deutschland vorzubereiten.
Quelle: https://www.goethe.de/de/m/spr/mig/vuu/mev/22117996.html

Glaub auch, dass da Leute ganz regulär ihr B1 bekommen können wenn sie darauf vorbereitet werden:
Ein weiteres großes Problem besteht darin, dass viele B1-Sprachzertifikate zwar authentisch erscheinen, die Fachkräfte jedoch oft gezielt auf die schriftliche Prüfung vorbereitet werden. Bei der mündlichen Kommunikation erweist sich dann die Qualität als unzureichend und somit unbrauchbar.
Quelle: https://iazubi.de/artikel/fachkraeftemangel-betrug-mit-vietnamesischen-azubis/

Aber natürlich sind gefälschte Sprachtests Bescheinigungen ein großes Geschäft der OK. Das zeigt sich auch unabhängig von Visa bei Einbürgerungen wie kürzlich eine Recherche zeigte:
Kriminelle fälschen Sprachzertifikate für Einbürgerungstests im großen Stil, zeigen Recherchen von stern und RTL.
Quelle: https://www.stern.de/politik/deutschland/einbuergerungstest--so-arbeiten-faelscher-von-sprachzertifikaten-36039372.html
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Ich weiß nicht was die Vietnamesen für eine Ausbildung hier machen.
Hier werden 3 Branchen besonders genannt:
Die Handelskammer sowie immer mehr Unternehmen, insbesondere aus den Bereichen Gastronomie, Hotel und Pflege, berichten von unseriösen E-Mail-Anfragen. Diese bewerben vietnamesische Fachkräfte für Ausbildungen oder Festanstellungen. Die E-Mails enthalten meist Lebensläufe und sind auf Deutsch verfasst. Eine in Deutschland lebende Vermittlerin verspricht, sich um alle organisatorischen Belange zu kümmern, und das angeblich ohne weitere Kosten.
Quelle: https://iazubi.de/artikel/fachkraeftemangel-betrug-mit-vietnamesischen-azubis/
Zitat von abberlineabberline schrieb:Und warum lässt sich der deutsche Staat auf so offensichtlich fragwürdige Dinge ein?
Ja das ist die Gretchenfrage wielange es jetzt dauert bis da reagiert wird. Ein Einfallstor für viel Leid bei den jungen Leuten die wohl mit einem großen Traum in die BRD kommen und dann im großen Stil plötzlich unsichtbar werden.


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Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

gestern um 13:12
Ich habs auch heute morgen gelesen.
Das wusste ich so auch nicht.
Ganz schön heftig.


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Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

gestern um 13:12
Die ganzen aktuellen Berichte speisen sich im Prinzip aus dieser RBB Recherche:

Youtube: Verdacht auf Menschenhandel: Rätsel um fehlende vietnamesische Azubis in Berlin
Verdacht auf Menschenhandel: Rätsel um fehlende vietnamesische Azubis in Berlin
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.


Bei Min 2:05 wird auf die gefälschten Zertifikate eingegangen

Am Anschluss des Berichtes ist ein SPD Politiker im Interview, der am Ende

Bei Min 06:27 eingestehen muss, dass man gar nicht einschätzen kann, wie groß das Problem sei

Sehenswert um in knapp 7 min die Thematik präsentiert zu bekommen


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Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

gestern um 13:14
Eigentlich kann man da fast nur "guten Gewissens" an mafiöse Strukturen denken.


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Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

gestern um 13:19
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:An einer anderen Arbeitsstelle hatten wir was ähnliches mit Menschen von den Philippinen. Also ohne das er verschwunden ist, deshalb kann ich nur davon berichten.
Es gibt legale, seriöse Anbieter, z.B. auch für Lokführer (aus Indien und Malaysia):
https://www.spiegel.de/panorama/bahnunternehmen-akn-bei-hamburg-bildet-lokfuehrer-aus-malaysia-und-indien-aus-a-175646c6-7f25-4600-ac47-bf2994415ba4

Gut vorstellbar, dass da dubiose "Anbieter" genau derartiges vorgaukeln.


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Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

um 10:45
Zitat von LanzaLanza schrieb:Hier läuft doch was von grundauf falsch. Wie geht das, dass die Vietnamesen hier eine Ausbildung beginnen, aber die Spracherfordernisse offensichtlich nicht passen. Warum lässt der Rechtsstaat sich hier etwas vorgaukeln? Und junge Menschen wohl in die Illegalität abrutschen.
Das, was Du als von "grundauf" falsch siehst, hat bei nicht wenigen einen regulären Hintergrund. Ich weiß das aus zuverlässiger
und beruflicher Quelle von Gastronomen an der Ostsee.

Dort herrscht, wie vielerorts woanders auch, Fachkräftemangel. Um mehr Lehrlinge ausbilden zu können, wurde ein Abkommen
mit dem HOGA-Verband, Mecklenburg und Vietnam geschlossen, um von dort Lehrlinge nach Deutschland zur Ausbildung zu holen.

Hier ein sehr positiver Bericht dazu - unten schreibe ich meine persönlichen Erfahrungen.

https://www.mueritzportal.de/news/ausbildung-junger-vietnamesen-auf-usedom.html

....

Nun das, was ich in beruflicher Erfahrung selbst erlebt habe:

Grundsätzlich ist zu sagen, dass eine große Anzahl von vietnamesischen jungen Leuten in den Hotels ( in dem Falle auf Usedom ) ausgebildet werden sollen.

Dass diese jungen Leute ein B1-Niveau bei der Einreise sprechen stimmt nicht. Sie können sich bei der Einreise weder in Deutsch oder Englisch verständigen, was es den Ausbildern sehr schwer macht. Neun von zehn Lehrlingen waren kaum zu verstehen, was sich bei vielen auch hinterher lange Zeit nicht verändert.

Aus Berichterstattungen der Berufsschule wurde ersichtlich, dass viele dem Deutschunterricht einfach fernbleiben, was sich im Niveau der Sprache und der Möglichkeiten in den Hotels und Restaurants niederschlägt. Inwieweit der andere Fachunterricht besucht wurde, vermag ich nicht einzuschätzen. Es ist eine 3-jährige ordentliche Fachausbildung zu Hotelfachleuten. Mit allem Drum und Dran.

Was ich aber zu 100% selbst bestätigen kann ist, dass viele der Lehrlinge dort wenig Lust auf die Ausbildung haben. Ein Großteil der jungen Leute bekommt diese Reise bzw. Chance auf Deutschland von den Eltern finanziert. Man sieht es als Möglichkeit, dem Kind eine gute Laufbahn möglich zu machen. Was ja grundsätzlich eine sehr gute Einstellung ist.

Und jetzt kommt das, was das eigentliche Thema war:

Nicht wenige verschwinden einfach aus den Unterkünften. Hauen in große Städte wie Berlin, Hamburg oder Dresden ab und sind auf nimmer Wiedersehen weg. Ein großes Problem für die Verantwortlichen.

Das ist also der reguläre Hintergrund derer, die hier mit Chance auf Ausbildung ins Land einreisen dürfen. Wie gesagt, einige nutzen ihre Möglichkeiten. Sind nett, freundlich, wissbegierig. So, wie im o.g. Artikel beschrieben und von den Eltern beabsichtigt Eine Chance für ein gutes Leben.

Andere nutzen die Einreise nach hierher auf ihre Art und knüpfen Kontakte zu Leuten, die sie lieber nicht kennengelernt hätten.


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Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

um 11:06
Ein ähnliches Programm gibt es mit Ruanda
beginnen in einer Sprachschule in der ruandischen Hauptstadt Kigali 30 junge Ruanderinnen und Ruander ihren einjährigen Sprachkurs für den Ausbildungsstart im Sommer 2025. Erst Deutschkurse in Ruanda – dann Gastronomie in Rheinland-Pfalz: So lautet die Botschaft, die Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt an die jungen Menschen aus Ruanda sendet.
Quelle: https://international.rlp.de/aktuelles/goldene-zukunft-azubis-aus-ruanda-in-rheinland-pfalzgastgewerbe-bildet-fachkraefte-aus-dem-partnerland-aus


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Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

um 11:26
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Dass diese jungen Leute ein B1-Niveau bei der Einreise sprechen stimmt nicht. Sie können sich bei der Einreise weder in Deutsch oder Englisch verständigen, was es den Ausbildern sehr schwer macht. Neun von zehn Lehrlingen waren kaum zu verstehen, was sich bei vielen auch hinterher lange Zeit nicht verändert.
Ja, ähnlich kenne ich es wie schon gesagt mit den Philippinern. Deutsch konnten die wenig, aber sehr gut Englisch. Also war eine Kommunikation bedingt möglich. Doof war es halt für die Bewohner.
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Aus Berichterstattungen der Berufsschule wurde ersichtlich, dass viele dem Deutschunterricht einfach fernbleiben, was sich im Niveau der Sprache und der Möglichkeiten
Das habe ich so nicht wahrgenommen. Da es sich in den Fällen bei mir schon um Fachkräfte handelte die eben nur noch nicht in Deutschland anerkannt sind, haben die ganz schön geackert. Denn nach einem halben Jahr kam schon die Prüfung und zwar in Deutsch, da musste also ordentlich gelernt werden um die zu schaffen.


Ist halt die Frage ob sowas überhaupt langfristig die Probleme löst. Bestimmte Berufe in denen massenhaft die Fachkräfte fehlen, sollten generell attraktiver gestaltet werden, sich alleine auf Fachkräfte oder Fachkräfte die es mal werden wollen aus dem Ausland zu verlassen halte ich für den flachen Weg.


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Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

um 12:19
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Das habe ich so nicht wahrgenommen. Da es sich in den Fällen bei mir schon um Fachkräfte handelte die eben nur noch nicht in Deutschland anerkannt sind, haben die ganz schön geackert. Denn nach einem halben Jahr kam schon die Prüfung und zwar in Deutsch, da musste also ordentlich gelernt werden um die zu schaffen.
Du sprichst es an. Das waren bereits Fachkräfte, die sich weiterentwickeln und ihre Chancen wahrnehmen wollten.
Vermutlich im Gesundheitssektor, denke ich mal.

Bei den von mir erwähnten jungen Leuten handelte es sich bei allen um Vietnamesen, die ausschließlich für die Gastronomie ausgebildet werden sollten. Natürlich werden die Leute mit Versprechungen gelockt und in Gruppen hierher geholt. Dem Hotel- und Gaststättenverband darf man da keinerlei Vorhaltungen machen. Die Idee ist ja grundlegend gut. Nur, dass ein Großteil der hierher
Geholten überhaupt keinen Bock hat, im Hotelgewerbe zu arbeiten.

Anders wäre es, wenn es bereits, wie in Deinem Beispiel genannt, Hoteliers aus Vietnam wären, die sich hier weiterbilden wöllten.
Ist halt die Frage ob sowas überhaupt langfristig die Probleme löst. Bestimmte Berufe in denen massenhaft die Fachkräfte fehlen, sollten generell attraktiver gestaltet werden, sich alleine auf Fachkräfte oder Fachkräfte die es mal werden wollen aus dem Ausland zu verlassen halte ich für den flachen Weg.
Quelle:

Nein. Ich bin mir sicher, dass das nicht die Lösung unserer Probleme sein kann. Zumal diese ganze "Idee" ja bereits im vorab schon wieder so viele andere Querelen aufwirft.

Aus meiner Sicht gibt es in der Bundesrepublik genügend Schulabgänger, die in Lehre und danach in einen Beruf gebracht werden könnten. Und es wird nicht anders sein, als zu meiner Zeit auch. Manchmal macht die Ausbildung Spaß, manchmal nicht. Meist zieht man durch. Manche geben auf. Aber unterm Strich stimmt die Bilanz für alle schon.

Es gibt so viele Berufe. Da ist 100% für jeden was dabei. Es ist sowieso am besten, erstmal eine Grundlage zu schaffen. Und wenn man merkt, der Beruf wird zur Berufung, kann man sich weiterentwickeln. Weiterbilden. Studieren. So herum geht es nämlich auch.

Kein Beruf ist minderwertig. Sie sind halt alle nur unterschiedlich. Brauchen tun wir sie alle, um unsere Rädchen gemeinsam am Laufen zu halten. Aber wem erzähle ich das?

Aber wenn man die jungen Leute mit ihrer Antihaltung gegen jeden und alles gewähren lässt, dann kommt keine Berufsausbildung sondern Frust und Bock auf Nix raus.

Man dürfte nicht jede Absage eines Jugendlichen tolerieren sondern sollte ihn verpflichten, mindestens 1 Jahr durchhalten zu müssen.
Auch in einer Ausbildung, die vermeintlich vorher nicht seinem Traumjob entsprach. Und ich bin mir sicher, dass er im Laufe des Jahres erkennen wird, dass der vorher unbekannte Beruf doch sehr schön sein kann. Und bleibt bestenfalls dabei.

Manche fallen raus und fangen neu an. Oder straucheln. Aber ich bin mir sicher, dass es weit weniger wären, als das was jetzt stattfindet.

Das ganze Bildungs- und somit Ausbildungssystem läuft falsch. Zu viel Toleranz zu jedem Aber....

Aber das ist ein anderes Thema, welches in eine politische Diskussion abdriften würde. Ach, ich rege mich schon wieder auf.


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Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

um 12:41
Um auf die konkrete Thematik zurückzukommen. Hier hätte es ja geholfen wenn ein Zertifikat B1 auch diesem Sprachniveau entspricht.
Zitat von abberlineabberline schrieb:Ein ähnliches Programm gibt es mit Ruanda
Hier wird ja z.B. auch von einem 1jährigen Vorbereitungsjahr gesprochen. Und ich denke das ist auch realistisch wenn ich das selbst z.B. mit dem Spanisch Lernen vergleiche.
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Das, was Du als von "grundauf" falsch siehst, hat bei nicht wenigen einen regulären Hintergrund. Ich weiß das aus zuverlässiger
und beruflicher Quelle von Gastronomen an der Ostsee.
Das meine ich ja damit, dass die eigentlich sinnvollen Voraussetzungen nicht passen wie du selbst schreibst:
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Dass diese jungen Leute ein B1-Niveau bei der Einreise sprechen stimmt nicht. Sie können sich bei der Einreise weder in Deutsch oder Englisch verständigen, was es den Ausbildern sehr schwer macht. Neun von zehn Lehrlingen waren kaum zu verstehen, was sich bei vielen auch hinterher lange Zeit nicht verändert.
Und das ist doch das A und O gerade in Berufen wie Pflege oder welchen mit Kundenkontakt.

Und wie du schreibst, zählt ja bei jedem Auszubildenden die Motivation.

Und das sollte mMn die Motivation sein, dass es auch mit der Sprache klappt als Voraussetzung, dass die eigentliche Ausbildung auch erfolgreich ist.

Aber vermutlich extrinsische Faktoren wie
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Ein Großteil der jungen Leute bekommt diese Reise bzw. Chance auf Deutschland von den Eltern finanziert. Man sieht es als Möglichkeit, dem Kind eine gute Laufbahn möglich zu machen.
führen dann auch dazu. Da ist es dann wie bei dem deutschen Azubi, wo der Vater will, dass er Beruf XY lernt, der Sprössling aber ganz andere Vorstellungen hat.


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Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

um 12:48
Zitat von LanzaLanza schrieb:Und das sollte mMn die Motivation sein, dass es auch mit der Sprache klappt als Voraussetzung, dass die eigentliche Ausbildung auch erfolgreich ist.
Bewerben kann sich bei diesen Programmen wohl jeder. Der bei uns war hat es einfach probiert ohne B1 zu haben und hat sich keine großen Chancen ausgemacht und war ziemlich überrascht dann doch genommen zu werden. Er hat damals vermutet, dass es mit einem weiteren Auslandsjahr zusammenhing.
Zu dem Zeitpunkt war das dieses Programm von der deutschen Regierung, keine Ahnung ob und wie das von deutscher Seite überhaupt kontrolliert wird.

Das sich da natürlich auch Menschen bewerben die auf ein besseres Leben hoffen ist klar.


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Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

um 13:09
Zitat von LanzaLanza schrieb:führen dann auch dazu. Da ist es dann wie bei dem deutschen Azubi, wo der Vater will, dass er Beruf XY lernt, der Sprössling aber ganz andere Vorstellungen hat.
Stimmt genau.

Ich bin da auch ein wenig abgeschweift mit meinem Text. Es ging ja primär drum, dass so viele Vietnamesen in den Berufsschulen einfach nicht mehr auftauchen.

Ich kann halt nur bestätigen, dass das in dem Ausbildungsbetrieb, von dem ich spreche, auch so war. 3 oder 4 verschwanden von heute auf morgen ( laut "Buschfunk" nach Berlin ). Weil dort die Schwester bereits wohnte. Der Bruder nahm dann seine Freundin und zwei Kumpel gleich mit.

Ich denke allerdings, diese jungen Leute wussten nicht, was sie tun.

Ich gehe bei denen jetzt nicht davon aus, dass sie in Nagelstudios ihren Kredit abarbeiten müssen.

Nichtsdestotrotz. Das Große und Ganze ist problematisch.


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Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

um 13:14
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:gehe bei denen jetzt nicht davon aus, dass sie in Nagelstudios ihren Kredit abarbeiten müssen.
Da verdient man doch auch nix, ich denk, die Damen sind teilweise längst im Ausland (Polen etc) und es geht ihnen nicht gut. Die Jungs werden auch vermutlich irgendwo arbeiten müssen, wo Geld reinkommt, aber nicht unbedingt auf legalem Weg und mit viel Druck und Angst.
Ich denk auch, dass gefälschte Sprachzertifikate kein Problem sind.


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Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

um 13:21
Ich habe Kontakt zu einem Expat aus Vietnam.
Er erklärte mir, dass der Druck auf die jungen Menschen vor allem über die Familie in Vietnam aufgebaut wird. Dort stehen diese "netten" Organisationen zuerst vor der Tür, wenn der Nachwuchs seine Schulden für die bessere Zukunft in DE nicht bezahlt.
Unvorstellbar schrecklich und unmenschlich.


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Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

um 13:25
Zitat von abberlineabberline schrieb:Da verdient man doch auch nix, ich denk, die Damen sind teilweise längst im Ausland (Polen etc) und es geht ihnen nicht gut. Die Jungs werden auch vermutlich irgendwo arbeiten müssen, wo Geld reinkommt, aber nicht unbedingt auf legalem Weg und mit viel Druck und Angst.
Ich denk auch, dass gefälschte Sprachzertifikate kein Problem sind.
Da kannst Du gut recht haben damit.

Ich verstehe nur nicht, wieso sich die deutschen Behörden ein gefälschtes Sprachzertifikat unterjubeln lassen?
Das kann man ja nun wirklich sofort rausfinden, wie weit es mit den Sprachkenntnissen ist.

Zur Ausreise in Vietnam denken die Leute vielleicht noch, das kriegt in Deutschland keiner mit. Aber wie kann man so selbstsicher sein?

Gerade eine Sprache bzw. wie ich sie beherrsche, ist doch so leicht rauszubekommen.

Wieso verpflichtet man diese Leute nicht, hier auf B1 Niveau zu kommen, bevor sie anfangen dürfen, ihre Ausbildung zu beginnen?
Wir machen uns doch damit selbst unglaubwürdig.

Und, wenn ich Hotelier wäre, würde ich mich weigern, jemanden als Lehrling aufzunehmen, der bei der Einreise angab, gut Deutsch zu sprechen und hinterher kommt raus, dass er NICHTS sprechen kann.

Das hält alle Mitarbeiter im Hotel auf und den Gästen gefällt das auch nicht.


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Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

um 13:29
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:verstehe nur nicht, wieso sich die deutschen Behörden ein gefälschtes Sprachzertifikat unterjubeln lassen?
Das kann man ja nun wirklich sofort rausfinden, wie weit es mit den Sprachkenntnissen ist.
Vermutlich sind einige so naiv zu glauben, dass das schon korrekt sein wird, wenn da ein staatlicher Stempel oder etwas, das so aussieht, drauf ist.
Und manche Gastronomen haben dann günstige Gemüseschnippler, die man notfalls nach einiger Zeit austauschen kann


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Vermisste vietnamesische Azubis in Berlin

um 13:39
Zitat von abberlineabberline schrieb:Vermutlich sind einige so naiv zu glauben, dass das schon korrekt sein wird, wenn da ein staatlicher Stempel oder etwas, das so aussieht, drauf ist.
Und manche Gastronomen haben dann günstige Gemüseschnippler, die man notfalls nach einiger Zeit austauschen kann
Mit den Stempeln, das mag ich gut glauben.

--

Bei den Gastronomiebetrieben, welche ich vor Augen habe und von denen ich sprach, geht das allerdings nicht a la
"billige Gemüseschnippler".

Warum?
Weil alle Azubis ( ganz egal, woher sie kommen ) eine durchlaufende Ausbildung bekommen ( müssen ). Da wird jede Abteilung in einem Hotel durchlaufen. Service, Küche, Zimmer, Rezeption etc. Dort erleben sie tagtäglich, was ein Hotelbetrieb alles zu leisten hat.

In der Küche selbst gibt es nochmals mehrere Abteilungen. Jede für sich hat eigene Anforderungen.
Ein ( vietnamesischer und sonstiger ) Lehrling wird zwar hin und wieder Gemüse putzen oder schnippeln müssen aber das müssen
Facharbeiter auch. Es gibt nirgendwo mehr den Luxus, ausschließlich Handlanger in der Küche einsetzen zu können.

Zudem bekommen die Lehrlinge alle einen festen Ausbildungslohn. Ist alles fixiert in den Verträgen.


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