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Euthanasie

63 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tod, Medizin, Ethik ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Euthanasie

18.11.2005 um 03:43
@ Conspiration

Doch sich anzumaßen, ihn mit schmerzstillenden Medikamenten sein aus seiner Sicht unwürdiges Leben zu erhalten, kann auch nicht das Richtige sein.
Wenn religiöses Dogma an menschlicher Vernunft zweifeln läßt, wäre es da nicht an der Zeit, diese Religion gründlich zu hinterfragen?
Es erschient mir als eine Ausflucht, wenn man sich hier auf Gott beruft.
So einfach ist es nicht.
Ein humaner Kompromiss müßte gefunden werden.

Gruß,
q.

They are ill discoverers that think there is no land, when they can see nothing but sea.
(Sir Francis Bacon)


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Euthanasie

18.11.2005 um 03:46
Nachtrag: "erhalten" war hier nicht der richtige Begriff.
"erträglicher zu machen", wäre passender.

They are ill discoverers that think there is no land, when they can see nothing but sea.
(Sir Francis Bacon)



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Euthanasie

18.11.2005 um 04:16
@quentin
Was wäre, wenn sich sein Zustand unverhofft bessern würde? Wenn er noch ein Vierteljahrhundert zu leben hätte?
Außerdem: Würdest du z.B. jedes Vergewaltigungsopfer töten, weil ihr Leben nicht mehr für sie erträglich ist? Wo ziehen wir dann die Grenze, wen wir töten und wen nicht? Sollen wir jemanden töten, der von seiner Freundin verlassen wird, weil er in diesem Moment unerträgliche psychische Schmerzen hat? Was ist mit jemandem, der sich sein Bein bricht? Was ist mit all den Leuten, die unerträgliche Angst vor der Zukunft haben? Sollten sie dafür sterben?

"If you want to imagine the future - imagine a boot stomping into a human face forever"
- George Orwell, "1984"
"Be yourself, no matter what they say!"
- Sting, "An Englishman in New York" (Lied)



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Euthanasie

18.11.2005 um 13:17
@ Conspiration

Du meinst also, es geschehen Zeichen und Wunder und man solle nie die Hoffnung verlieren.
Aufgrund dieses Glaubens und der daraus resultierenden Hoffnung würdest DU dann entscheiden, dem Kranken seinen Willen nach frühzeitiger Erlösung zu widersprechen.
Er würde dann nach D e i n e m Glauben und Deiner Hoffnung, sowie D e i n e m Wunsch leben.
Im Falle einer wundersamen Heiliung würde er sich bei Dir wahrscheinlich dann auch bedanken.
Im Falle seines Todes, welcher durch die Umsetzung Deiner Hilfe nur hinausgeschoben wurde, so daß man hier wirklich nur noch von einem Vegetieren sprechen könnte,
hättest Du seinen Groll, welcher auf der Tatsache der ihm aufgebürdeten Würdelosigkeit beruht und den er mit ins Grab nahm, auf dem Gewissen.
Wie schon erwähnt, aufgrund solcher Gedanken weiß ich selbst nicht, wie ich handeln würde.
Jedenfalls erachte ich es als inakzeptabel, hier eine einseitige Denkweise an den Tag zu legen.

Zu Deinem Bespiel mit den Vergewaltigungsopfern:
Erstens hoffe ich, niemals jemanden zu töten, Zweitens weiß ich nicht, was ein Vergewaltigungsopfer für Schäden davonträgt, so daß es sich wünschte, nicht mehr zu leben.
Jedoch weiß ich darum, daß man psychische Schäden behandeln kann und es auch versuchen sollte, so daß das Opfer seinen Lebenswillen zurückerobern kann.

Zu Deinen übrigen Beispielen:
Es ist ein Unterschied, ob jemand aufgrund eines banalen Beinbruchs,
einer partnerschaftlichen Trennung, oder einer Angst vor der Zukunft in Depressionen verfällt, oder ob er unheilbar krank, sowie unfähig ist, ein eigenständiges würdevolles Leben zu führen.


Ich wiederhole hier gerne noch einmal, daß ich die Sterbehilfe nicht grundsätzlich befürworte, jedoch sehe ich es als sehr bedenklich an,
wenn man hier Prinzipien einführt, und sich an diese klammert, anstatt auf das jeweilige Schicksal einzugehen, die Hntergründe zu erfahren und sich gründlich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Die Grenze, die Du ansprichst, sollte meiner Meinung nach eine flexible sein, so
flexibel, daß man je nach Situation nach einer vernunftorientierten Denkweise handeln kann.


Dieses Thema ist schwierig, und es gibt keine Ideallösung, nach der man sich richten kann. Doch sollte man zumindest versuchen, eigene festgefahrene Meinungen zu durchleuchten, beonders hier, wo es um die Würde des Menschen geht.


Gruß,
q.



They are ill discoverers that think there is no land, when they can see nothing but sea.
(Sir Francis Bacon)



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Euthanasie

18.11.2005 um 13:49
Link: www.allmystery.de (extern)

@quentin

Im Falle seines Todes, welcher durch die Umsetzung Deiner Hilfe nur hinausgeschoben wurde, so daß man hier wirklich nur noch von einem Vegetieren sprechen könnte,
hättest Du seinen Groll, welcher auf der Tatsache der ihm aufgebürdeten Würdelosigkeit beruht und den er mit ins Grab nahm, auf dem Gewissen.

Wenn du einen Menschen z.B. aus reinem Spaß daran tötest, auch wenn er nur noch eine Minute zu leben gehabt hätte, wird das vom Gesetzgeber als Mord betrachtet. Diesen Maßstab wende ich hier auch an, obwohl natürlich die Situation augenscheinlich eine ganz andere ist. Aber ab wann sollen wir die Grenze ziehen? Wie lange muß ein Mensch noch zu leben haben, damit er noch lebenswert ist? Einen Tag, einen Monat oder ein Jahr?
Schau außerdem mal in den verlinkten Thread!

Erstens hoffe ich, niemals jemanden zu töten, Zweitens weiß ich nicht, was ein Vergewaltigungsopfer für Schäden davonträgt, so daß es sich wünschte, nicht mehr zu leben.
Jedoch weiß ich darum, daß man psychische Schäden behandeln kann und es auch versuchen sollte, so daß das Opfer seinen Lebenswillen zurückerobern kann.

Es gibt auch Schäden, die man nicht behandeln kann! Genau solche sind das! Sie sind niemals in der Lage, ein normales Leben zu führen, fühlen sich wie ein Stück Dreck und viele verfallen in tiefe Depressionen und eine Todessehnsucht. Die meisten reagieren damit, daß sie sich sexuell entweder stark verschließen, um sowas nie wieder zu fühlen, oder stark öffnen, um sich noch mehr zu bestrafen.


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Euthanasie

18.11.2005 um 13:58
Komapatienten künstlich am Leben zu halten ist wider der Natur.Ich bin gegen alles unnatürliche und somit auch gegen zwanghaftes ''am Leben halten''.
''Lasst diese Leute ganz ins Reich der Toten und kümmert euch um die Lebenden'',ist meine Devise.Ist für alle Beteiligten am besten so.
Ausser wenn's 'bloss'' nach einem kurzweiligen Koma(Wachkoma)scheint,das ist dann wieder etwas anderes.
Aber den Patient über Jahre hinweg an ein Gerät anzuschliessen,finde ich abartig.

sperrt mich, mir schnurz
Provokation ist mein zweiter Vorname



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Euthanasie

19.11.2005 um 15:28
@ Conspiration

Wenn du einen Menschen z.B. aus reinem Spaß daran tötest, auch wenn er nur noch eine Minute zu leben gehabt hätte, wird das vom Gesetzgeber als Mord betrachtet. Diesen Maßstab wende ich hier auch an, obwohl natürlich die Situation augenscheinlich eine ganz andere ist. Aber ab wann sollen wir die Grenze ziehen? Wie lange muß ein Mensch noch zu leben haben, damit er noch lebenswert ist? Einen Tag, einen Monat oder ein Jahr?
Schau außerdem mal in den verlinkten Thread!
<

Ich verstehe nicht, worauf sich dieser Text bezieht.

Bei der Euthanasie wird hoffentlich niemand "aus Spaß" getötet, sprich : sinnlos.

Die Verlinkung auf den Thread bringt mich da leider auch nicht weiter.


>Es gibt auch Schäden, die man nicht behandeln kann! Genau solche sind das! Sie sind niemals in der Lage, ein normales Leben zu führen, fühlen sich wie ein Stück Dreck und viele verfallen in tiefe Depressionen und eine Todessehnsucht. Die meisten reagieren damit, daß sie sich sexuell entweder stark verschließen, um sowas nie wieder zu fühlen, oder stark öffnen, um sich noch mehr zu bestrafen.
<

Eine Depression ist keine Krankheit, die unweigerlich zum Tode führt, ist also daher nicht vergleichbar.




q.


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(Sir Francis Bacon)



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Euthanasie

19.11.2005 um 15:56
Hm....ich halte den Grundgedanken, wie er in den Niederlanden herrscht für nicht schlecht.
In den Niederlanden wurde vor ungefähr 2 Jahren ein Sterbehilfegesetz verabschiedet, um die bis dahin seit Anfang der 90er Jahre geduldete Sterbehilfe niederländischer Ärzte rechtlich abzusichern, und sicherzustellen, dass die Patienten frei und aufgeklärt entscheiden können.

Das neue Gesetz soll nun sicherstellen, dass an der Entscheidung für die Euthanasie nicht nur Arzt und Patient beteiligt sind, sondern weitere zwei Ärzte die Aufgabe haben, den Wunsch zu prüfen und aufzuklären. Dabei können nur Patienten den Wunsch nach Euthanasie äußern, deren Leben in absehbarer (kurzer) Zeit durch die Krankheit zum Ende führen würde.


Mir ist eine eindeutige Rechtslage lieber als Ärzte, die in der Grauzone des Rechts trotzdem dem Willen des Patienten nachkommen, denn ich möchte nicht wissen, wie hoch die Dunkelziffer ist.


Und zum Thema "Gott spielen, weil man über den Tod anderer bestimmt"....das tun wir 1.) jeden Tag und 2.) auch dann, wenn man Menschen die leiden und endlose Qualen erleben künstlich am leben erhält.

LG

Ich bin meine eigene Hölle
-93-



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yoyo ehemaliges Mitglied

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Euthanasie

04.01.2009 um 15:34
Gerade läuft auf WDR5 ein dreiteiliges Hörspiel zu diesem Thema, basierend auf einem Werk von Robert Silverberg ...
http://www.wdr5.de/sendungen/hoerspielserie/sendungsdetailseite.html?tx_wdr5ppfe_pi1%5BshowUid%5D=2472512&cHash=6493723991#beitrag14022


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Euthanasie

05.01.2009 um 16:50
Sterbehilfe um Krankenkassen vor der Pleite zu bewahren finde ich undiskutabel, Kosten enstünden sowieso

Aber Sterbehilfe ist sowieso einen Grauzonenthema...

Für mich kommt Sterbehilfe in Frage wenn eine Patientenverfügung vorhanden ist,
wenn die tendenz zu sterben wahrscheinlicher ist als die Genesung
und wenn dadurch unnötige Quälerreien vermieden werden können.

Es geht dabei nicht um das Wohl der Krankenkassen oder des Staates sondern in erster Linie um das Wohl des Menschen und das kann jeder einzelne für sich in der Gegenwart selbst bestimmen eebenso kann jeder es in der gegenwart es auch so gut es geht in der Zukunft bestimmen.

organtransplantationen und organspendeausweise sind auch erlaubt, sich als Leiche irgendwann zur verfügung zu stellen um in irgendeiner Ausstellung zu landen auch, nur bei Sterbehilfe wird Moral und Ethik plötzlich wichitg.

Blos weil jemand nach selbst getroffener entscheidung die Geräte abstellen würde oder n Medicocktail mixt, is das nicht unethisch sondern nur eine entscheidung jeden einzelnen


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Euthanasie

05.01.2009 um 16:54
Wobei mir noch was einfällt, es ist doch auch legal ein behindertes Fötus bis zum 8. Monat abzutreiben, wobei dieses Kind nicht mal selbst entscheiden kann, egal welcher Grad der behinderung vorhanden ist, so ist es doch eine Sterbehilfe!!


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Euthanasie

05.01.2009 um 17:10
"Den Stecker ziehen" ist auch so ein kranker Scheiß! Da geht man langsam zu Grunde! Warum tötet man sie denn nicht gleich? Ich würde ihnen aufjedenfall so einen Gefallen tun!


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Euthanasie

08.01.2009 um 10:25
also i habe eine P-verfügung.. i will nicht mit ach u krach am leben bleiben wenn man das überhaupt so nenenen kann ... das will ich meinen angehörigen auch gar net antun.. ich spreche aus persönlicher erfahrung.. es ist der horror einen menschen zu verlieren aba schlimmer ist es ihn langsam dahin vegitieren zu sehen ohne das man etwas machen kann u man selbst kann nicht richtig weiter leben weil man jeden tag ins krankenhaus geht um zu hören das es keinen sinn mehr hat...


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Euthanasie

03.11.2013 um 23:30
da ich aufgrund von eigenen Erfahrungen nicht mehr ausschließen kann, dass es eine Verbindung zu meinen Liebsten und Nahesten gibt, bin ich völlig gegen solche Abschaltungen, da ich auch nicht ausschliessen kann, dass solche Kommunikation nicht auch solch teilnahme am leben dem Patienten das leben noch lebenswert erscheinen lassen kann.

also nö, nix abschalten


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Euthanasie

03.11.2013 um 23:33
@earthnow
Zitat von earthnowearthnow schrieb:da ich aufgrund von eigenen Erfahrungen nicht mehr ausschließen kann, dass es eine Verbindung zu meinen Liebsten und Nahesten gibt, bin ich völlig gegen solche Abschaltungen,
Ich finde diese Einstellung ziemlich egoistisch.


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Euthanasie

03.11.2013 um 23:39
@Kayleigh
Dein Argument ist ziemlich aggressiv . Gute Nacht!


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Euthanasie

03.11.2013 um 23:39
Was bringt es denn eine Hirntoten Menschen, der nur durch Manschienen am Leben gehalten wird weiter leben zu lassen?

1. dieser Mensch wird auf künstliche Art und Weise am lieben gehalten. Das ist eben unnatürlich.

2. klar, es ist schrecklich einen geliebten Menschen zu verlieren aber wenn dieser nichtmehr eigenständig lebensfähig ist, sollte man so gütig sein uns ihn in seine Freiheit entlassen.

3. ich hatte solch einen Fall in der Familie, also kommt mir nicht mit sowas wie "Du weißt doch garnicht wie das ist"


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Euthanasie

03.11.2013 um 23:45
Zitat von pokpokpokpok schrieb:Ich finde diese Einstellung ziemlich egoistisch.
wieso?


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Euthanasie

04.11.2013 um 00:20
Ich möchte nicht künstlich mit Maschinen am Leben erhalten werden
Es gibt Patientenverfügungen.
Damit kann man der Familie und Freunden die Entscheidung erleichtern


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Euthanasie

04.11.2013 um 10:45
@Missss
Hast du alles was ich geschriebeb habe gelesen und auch verstanden
Wenn es so wäre würdest du nicht schreiben das meine Argumente agressiv sind sondern der Wahrheit entsprechen.

Ich bleibe dabei das nur eine Patientenverfügung richtig ist und man keinen Freund etc. damit beauftragen sollte für einen Gift zu holen.
Dies Last würde ich keinen zumuten wollen!


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