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Altenheim

147 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Altenheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Amila ehemaliges Mitglied

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Altenheim

19.12.2005 um 16:59
Ich finde das ist ein schwieriges Thema und sehr vorsichtig zu behandeln, denn ich denke, dass das auf jeden Fall auf individueller Basis abzustimmen ist.

Ich selbst hab es nur insofern bis jetzt erlebt da ich ab und zu Essen austragen war, also für Essen auf Räder und eben auch ab und zu in Altersheime oder ähnlichen Unterkünften war.
Ich denke, dass das Altersheim dann eine Möglickeit bietet, wenn keine andere Variante offen bleibt.
Es ist schwer sich um jemanden zu kümmern der nichtmehr selber gehen kann, oder alleine aufs Klo kann. Es ist nicht nur der Zeitliche Aufwand sondern auch die seelische Belastung, dennoch könnte ich mir das nur schwer bei mir oder meiner Familie vorstellen.
Aber wie schon gesagt, manchmal ist die Anforderung der Pflege so groß, dass sie ein berufstätige Mensch, der auch weiter sein Leben führen möchte, dem nicht gewachsen ist.
Außerdem können Altersheime ja auch Vorteile mit sich bringen, es sind nicht einfach gefühlskalte Betonkästen, sondern mehr Pflegeanstalten für Bedürftige.
Ich persönlich kenne und kannte ein paar älter Menschen die sich sehr wohl fühlen/ gefühlt haben.

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Altenheim

19.12.2005 um 17:01
Eine Bekannte arbeitet im altenheim, und die Zustände,wie von ihr beschrieben sind echt erschreckend.

Nur um ein paar Beispiele zu nennen.

Eine Bettlägerige Frau wird durch einen Tropf zwangsernährt, obwohl sie normale feste Nahrung zu sich nehmen könnte. Grund : Diese Zahnprotese müsste regelmässig entnommen und gereinigt werden. Das allerdings ist wohl nicht kosteneffizient.

Alte Menschen ohne Angehörige werden jede zweite woche gewaschen. Grund: Da sie keinen Besuch empfangen, ist dies nicht nötig, somit spart man Geld. Hygiene Versus Kosteneffizienz.

Es kümmern sich ca. 5-10 Mitarbeiter pro Schicht um ein Haus mit mehr als 120 Bewohnern. Wie man sich vorstellen kann, läuft deren Arbeit ab, wie im Accord. Die Zeiten für den einzelnen Pflegebedürftigen sind auf die Minute berechnet.

Die Hygiene. Eine Zeitarbeitskraft mit einem Stundenlohn von 3-5€ privater Reinigungsfirmen putzt 20 Zimmer innerhalb einer Stunde. Die Kräfte sind nachlässig und schlampig da oft einfach fehlbesetzt, und haben zudem keine Zeit ihre Beschäftigung wirklich gründlich zu nchzugehen.

Das selbe Dilemma auch bei dem Hauspersonal. Immer mehr schlechtbezahlte Zeitarbeitskräfte ohne nötige Berufsgrundlagen finden sich in diesen Bereichen wieder, die eigentlich mit Charikativen handwerklich wie auch charakterlich gutausgebildeten Kräften besetzt werden müssten.


Altenheime werden ihrem Ruf gerecht, das weiss ich durch ehemalige Zivis, durch meine Freundin die ein freiwilliges Soziales Jahr hintersich hat sowie durch meine besagte bekannte.

Ich muss auch dazu sagen das ich erstaunt darüber war, als ich ihr mal zu besuch kam, wie ordentlich so ein altenheim in der Empfangshalle wirken kann.
Alles schön im Stil der Gründerzeit eingerichtet, und fein marmorierter Boden, trotzdessen, die zustände hinter dieser edlen Fassade sind erschreckend.


Ich würde niemals freiwillig in ein altenheim gehen, egal welcher preisklasse, denn auch in vielen rennomierten Häusern sind die Alten nur sparschweine und meinenEltern werd ich das selbstverständ lich auch nicht antun.

gruß Deadpoet


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Altenheim

19.12.2005 um 17:03
Ich hab ein Jahr in einem Altenpflegeheim Zivildienst geleistet, dabei sowohl in der Küche, in der Betreuung und auch in der Pflege gearbeitet.

Ich denke dass man das Thema sehr differenziert betrachten muss. Je nach Situation und Perspektive kann ein Altenheim für alle Beteiligten eine sehr gute, annehmbare bzw. glückliche Lösung sein.

Genausogut kann das Gegenteil der Fall sein- es kann schrecklich sein.

Ich würde mal als erstes die Persönlichkeit, den gesundheitlichen Zustand und natürlich den Willen (!) des potenziellen Altenheimbewohners als Kriterium nennen.
Dann die familiären Umstände, das Verhältnis zu den Kindern. Weiters natürlich das Personal im Altersheim, die Ausstattung, Lage (in der Nähe der Kinder, im Grünen, in der Stadt mit oder ohne Garten usw.), die Zimmer / Appartments, und die Möglichkeiten an Pflege/Wohnvariationen die geboten werden UND nicht zuletzt die Bewohner des Altenheims selbst- gibt es "brauchbare" Gesellschaft?

Berücksichtigt man all das, (was beileibe nicht einfach ist, aber so gut es eben geht) bekommt man zumindest einen Eindruck über die möglichen Auswirkungen bzw. über eine mögliche Entwicklung, die sich aus dieser Entscheidung ergeben.

Wenn's nach mir ginge, gäbe es keine Altersheime in der jetzigen durchschnittlichen Erscheinungsform. Aber ging's nach mir, würde so einiges anders aussehn in unserer Gesellschaft, also ist das in dieser Diskussion weniger relevant.

Jedenfalls gibt es äußerst ungute Schicksale in Altersheimen. Es ist einfach unerträglich, dass man intelligente, redselige ältere Menschen (die allerdings schon auf Hilfestellung in der Fortbewegung angewiesen sind) neben "fast Toten" dahinvegetieren lässt, ohne Möglichkeit zur Konversation z.B...

Meine Eltern sprechen es ab und zu eher scherzhaft an, obwohl es eigentlich ein sehr ernstes Thema ist. Meine Mutter ist selbst Altenpflegefachbetreuerin mit sehr viel Engagement, kein Wunder, dass das also ab und zu Thema ist.

Ich weiß noch nicht, in welcher Lebenslage und Situation ich mich befinde, sollte es nötig werden sie zu betreuen. Aber ich würde mich für die bestmögliche Lösung für alle Beteiligten einsetzen.


Sei deines Willens Herr und deines Gewissens Knecht.


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Altenheim

19.12.2005 um 17:06
moin

aber hallo,
ich seh den altbauern noch vor mir,
kurz vor 90 kriegt der in der küche morgens um 9 nen zinkeimer voll kartoffeln hingestellt, die sollen bitteschön bis halb zwölf geschält und im topf sein.
dazwischen die altbäuerin, die ihrer "zugeheirateten" schwiegertochter noch die letzten tricks beim kochen beibringen will, im allgemeinen trubel (7kinder und enkel toben unverdrossen rein und raus) aber gar nicht bemerkt, dass die "junge deern" schon lange das szepter übernommen hat.

kitsch as kitsch can be - but it´s true, believe

buddel


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Altenheim

19.12.2005 um 17:12
ganz interessant dazu. http://www.mypage.bluewin.ch/hoepf/fhtop/fhalter1J.html

"You know how I stayed alive this long? ...Fear... A spectacle of fearsome acts. Somebody steals from me, I cut off his hands. He offends me, I cut out his tongue. If he rises against me, I cut off his head, stick it on a pike and rise it high up, so all in the streets can see. That's what preserves the order of things...Fear."


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Altenheim

19.12.2005 um 17:14
@poet:

Mein Beitrag wirkt möglichereweise zu optimistisch, das stimmt.

Meiner Erfahrung nach variieren die Zustände innerhalb eines Heims deutlich, je nach "Bereich" und der Einstellung des zugehörigen Personals.

Mein Bereich zählte Eindeutig zu den Top Bereichen des Heimes.

In anderen Bereichen roch es teilw. schon am Gang penetrant nach Urin. Überfordertes Personal und Minutenabfertigung sind meist Standard, ganz klar.




Man müsste sich an diesem Punkt vielleicht einig werden welche Situation man diskutieren will.

Es gibt ja ein breites Spektrum an (potenziellen) Altenheimbewohnern. Von kommt selbst zurecht bis ist bettlägrig, nicht mehr so recht bei Sinnen bzw. Alzheimer-Patient in mehr oder weniger fortgeschrittenem Stadium.

Sei deines Willens Herr und deines Gewissens Knecht.


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gsb23 ehemaliges Mitglied

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Altenheim

19.12.2005 um 17:15
Ja Buddel,

die Szene "Altbauer" gehört nun wirklich schon zum Kitsch...Du beschreibst es aber ganz richtig - da tummeln sich ne Horde Kinder...

Kinder sind heutzutage Mangelware - also ist für Alte ein Heimaufenthalt in späteren Jahren nicht ausgeschlossen...ausser, man ist mit extra-Gesundheits-Genen und Extra-Gutscheinen für ein selbständiges Leben gesegnet...Für alle hilfebedürftigen Krankheitsfälle sehe ich doppelt schwarz. Darum ist das Thema "Sterbehilfe" ja auch kein heimlich diskutiertes mehr.


Gruß

Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot....Oo.NWIO-WBIN.oO



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Altenheim

19.12.2005 um 17:15
Wir hatten bei uns zu Hause auch unsren Opa zu versorgen. Meine Mutter hat alles für ihn getan, viel ZU viel. Mein Opa war ein alter Stinkmorchel, hat immer rumgestänkert, in der ganzen Familie. Meine Mutter hat das richtig psychisch fertig gemacht, doch sie hat ihn nie aufgegeben. Dann war er verstorben und der nächste pflegebedürftige Opa kam ins Haus, mit dem war es noch VIIIEL schlimmer. Der hat Kaufsucht und hat tausend Sachen gekauft, alle Schränke voll. Hier alles zugestellt und einfach nicht aufgehört. Dazu kam dass er auf rumgestänkert hat. Er hat sogar behauptet, wir würden ihn beklauen. Auch Freunde der Familie, alle waren Diebe und wollten ihn bestehlen und ihn hintergehen, dabei haben so viele Leute, so viel für ihn getan. Dann nach langer zeit haben wir ihn endlich rausgeschmissen, es ging einfach nich anders und er wohnt jetzt im Pflegeheim. Wir haben gar keinen Kontakt mehr zu ihm, müssen jedoch die Kosten mit tragen.
Natürlich hab ich im Pflegeberuf auch schon viele alte Menschen gesehen, die einem richtig leid tun können, weil sich niemand um sie kümmern will und es wirklich total liebe Menschen sind.
Ich meine nur, man muss nicht unbedingt sagen: Seinen Opa oder Oma ins Altenheim zu schicken ist unmenschlich. Es wäre unmenschlich ihn zu Hause zu lassen, wenn man sich aus Zeitgründen nich um ihn kümmern kann und es wäre unmenschlich ihn selbst zu versorgen, wenn man selber daran kaputt geht und der ganze Haussegen schief hängt.
Manchmal gibt es halt gute Gründe.


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Altenheim

19.12.2005 um 17:20
und hier mal ein kurzer auszug, seite ist anbei verlinkt....



Wer ist laut Gesetz pflegebedürftig?

Pflegebedürftig sind nach dem Gesetz Menschen,

Hier kommen geschulte Pflegekräfte zu Ihnen nach Hause und helfen z.B. beim Anziehen oder Waschen. Wer nur einmal am Tag für ca. 30 Minuten Hilfe braucht, den kostet das pro Monat ca. 600 bis 800 Euro. Soll der Dienst dreimal am Tag je 45 Minuten kommen, kann das zwischen 2.000 und 2.500 Euro pro Monat kosten.

Eine 24-stündige „Rundum-Betreuung“ mit einem ambulanten Pflegedienst ist dagegen unbezahlbar, die Kosten würden hier pro Monat bei etwa 15.000 bis 20.000 Euro liegen. Die Kosten werden in solchen Fällen zwischen Krankenkasse, Pflegekasse, Sozialamt und Betroffenem aufgeteilt.

Vorteil: Der Patient kann in seiner gewohnten Umgebung bleiben, die Hausbesuche können sich nämlich dem Lebensrhythmus des Betroffenen anpassen.
Nachteil: Der ambulante Pflegedienst hat nur einen gewissen Zeitrahmen. Das heißt, der Patient ist nach dem Besuch wieder auf sich alleine gestellt.



Pflege- und Altenheim:

Hier zieht der Betroffene in ein Heim und ist dort untergebracht. Je nach Pflegestufe und Lage der Pflegeeinrichtung liegen die monatlichen Kosten zwischen 2.000 und 4.000 Euro.

Vorteil: eine ganztägliche Betreuung.
Nachteil: Die Person muss sich an dortige Lebensabläufe anpassen und wird aus seiner gewohnter Umgebung herausgerissen.



Tagespflegeeinrichtungen:

Sie sind eine gute Alternative zum Pflegeheim. Hier werden Pflegebedürftige meist von 9 bis 17 Uhr unter der Woche von gut ausgebildeten Kräften betreut. Die Kosten belaufen sich auf 60 bis 97 Euro pro Tag, pro Monat sind das etwa 1.200 bis 1.900 Euro.

Vorteil: Der Betroffene kann zu Hause wohnen bleiben und die Kosten sind relativ günstig. Der Transfer wird von der Tageseinrichtung übernommen.
Nachteil: Fehlende Betreuung am Wochenende und in den Abendstunden.


"You know how I stayed alive this long? ...Fear... A spectacle of fearsome acts. Somebody steals from me, I cut off his hands. He offends me, I cut out his tongue. If he rises against me, I cut off his head, stick it on a pike and rise it high up, so all in the streets can see. That's what preserves the order of things...Fear."



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Altenheim

19.12.2005 um 17:21
Link: www.hr-online.de (extern) (Archiv-Version vom 31.07.2005)

mist, hier der link.....


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Altenheim

19.12.2005 um 17:21
Eh Buddel, das streitet auch niemand ab. Stellt aber im Verhältnis gesehen eher den Minderheitsfall dar.

@rocket: Stimmt, interessanter Artikel.

Sei deines Willens Herr und deines Gewissens Knecht.


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gsb23 ehemaliges Mitglied

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Altenheim

19.12.2005 um 17:24
Dante6,

das Thema "Stinkmorchel" ist ganz klar zu bearbeiten - auf keinen Fall sich selbst damit belasten. Es bringt nix. Du wirst nur fertig gemacht, zusammengefaltet und ausgesaugt. Stinkmorcheln erkennen sofort, mit wem sie's treiben können....Also, ab ins Heim - schön mit anderen Stinkmorcheln zusammen, denn das ist es, was diese Alten brauchen - Kontakt und Trubel und Rummel...Da braucht man auch kein schlechtes Gewissen zu haben.

Gruß

Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot....Oo.NWIO-WBIN.oO



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Altenheim

19.12.2005 um 17:25
Hi Wolfspirit ;

Ich teile deine Meinung ( besser gesagt erfahrung) bezgl. der Varianz innerhalb der Institute. Die einzelnen Patienten, die Betreuer und auch die Institute und ihr Schwerpunkt müssen defiziel behandelt werden.

Man müsste sich an diesem Punkt vielleicht einig werden welche Situation man diskutieren will.

Ganz klar , die Pflegebedürftigsten, nur an denen ist der Standart für diese Einrichtungen festzumachen. Das grösste Problem ist ja folgendendes. Ein Elternteil (oder beide?!) wird bettlägerig und muss ärztlichbetreut werden, braucht geschulte pfleger, alleine schon wegen den medikamenten uä. Gerade im worst Case muss ein Atenheim eine optimale Betreuung garantieren, und das seh ich einfach nicht.

Meine eltern als halbwegs vitale personen die noch selbst essen und ihre notdurft verrichten können ( in zukunft ) werden klar von mir versorgt, aber sicher bin ich mir bewusst das meine kompetenzen eingeschränkt sind.. allein schon zeitlich.


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=quentin= Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Altenheim

19.12.2005 um 17:46
Da Kirche und Friedhof oft eine räumliche Einheit bilden, sah man es als praktisch an, ein Altenheim in der Nähe anzusiedeln, um auf diese Weise die geistliche Betreuung der Bewohner sicherzustellen. Außerdem wurde der Gedanke an das Sterben nicht einfach aus dem gesellschaftlichen Bewusstsein verdrängt.<wiki

Gruß an @gsb23



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=quentin= Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Altenheim

19.12.2005 um 18:13
(Obiger Auszug stammt übrigens aus wiki.)

Hier wurde viel von Kosten gesprochen. Wenn man danach geht, scheint es sich zu lohnen, im Alter kurzzeitig kriminell zu werden, und sich daraufhin zu stellen, in der Hoffnung, ein Minimum an Pflege zu bekommen.
Bei der vielen Ironie, die hier gesät wurde, wäre dies ein passender Gedankengang.^^

Auch zeugt es nicht gerade von einer intakten humanitären Einstellung, wenn man seine Eltern nur nach eigenem Ermessen entsprechend behandelt.

Es ist auch meiner Meinung nach eine Frage der Beziehung, ob ein gemeinsames Leben überhaupt möglich ist, denn wenn man sich nicht miteinander vertragen kann, wird es schwer sein, zueinander zu stehen.

Je nach Pflegebedarf muß man sicherlich die eigenen finanziellen, zeitlichen und räumlichen Möglichkeiten mit einbeziehen, und wenn eine persönliche Pflege unmöglich ist, sollte man stets für die Eltern da zu sein versuchen, den Kontakt nie abbrechen.


q.




"You never really understand a person until you consider things from his point of view... until you climb into his skin and walk around in it." -- Atticus Finch


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Altenheim

19.12.2005 um 18:19
@ Dante

Diese Stinkmorchel kenne ich auch ganz gut. Sie war die Grossmutter einer damaligen Freundin. Wir waren damals noch relativ klein, und ich hatte immer respekt vor ihr, sie konnte einem regelrecht Angst machen. Sie saß immer auf ihrem Stuhl fast ganz in schwarz gekleidet, ( stark katholisch erzogen und verwitwet) und ihre ansichten bzgl pupertierender Mädels hatte meine Freundin aber auch die ganze Familie ziemlich belastet. Klar, alte Leute können zur last werden, aber es kommt wohl auch immer drauf an wie man mit sowas umgeht.


@gsb, polemisch wie immer,...

gruss deadpoet


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Altenheim

19.12.2005 um 19:10
Hm.. ich versuche dieses Thema mal differenzierter zu betrachten..

Zuerst: Altenheim finde ich persönlich als recht abwertende Bezeichnung. Seniorenstift oder Seniorenheim ist da meines Erachtens menschenwürdiger.

Sollte ich im Alter einmal pflegebedürftig sein, so sollte es aus meiner Sicht nicht meinen Kindern obliegen, mich zu pflegen, waschen ect.

Es sollte dahingehend auch mein Willen berücksichtigt werden, eben nicht derart das Leben und die Existenz meiner Kinder zu gefährden. Sicherlich kostet ein Aufenthalt im Seniorenheim wesentlich zu viel Geld und teilweise werden die Anverwandten mit horrenden Summen zur Kasse gebeten. Ich persönlich bezweifele das teilweise Summen wie sie oben genannt werden, tatsächlich anfallen. Vor allen Dingen unter der Voraussetzung, das das Pflegepersonal zu unterbezahlt für diese Arbeit ist.

Für mich als älterern, evtl. gebrechlichen Menschen, ist so ein Aufenthalt im Altenheim eventuell recht förderlich. Sicherlich hat man keine Wohnung mehr für sich, aber ob einen die Kinder im Seniorenheim oder in der eigenen Wohnung selten bis gar nicht besuchen, bleibt sich gleich. Im Seniorenheim habe ich zumindestens noch die Möglichkeit der Kommunikation mit Leidensgenossen ;).

Wenn die Weisheit mit dem Alter kommt, steckt die Menschheit noch in den Kinderschuhen
Schau dem Schicksal ins Gesicht, nicht auf die Schuhspitzen.
Vor Inbetriebnahme des Mundwerks: Gehirn einschalten.



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Altenheim

19.12.2005 um 19:14
Ich habe im Altenheim gearbeitet...
also die einrichtung hat 2 stationen mit je 2 wohnbereichen pro station.
wir waren vormittags zu 4. und nachmittags bis zur nacht waren wir zu dritt.
dazu muss ich sagen das während den schichten nur eine examinierte schwester im dienst war.
ich find die arbeit mit den leuten eigentlich ganz cool weil die manchma richtig geile sachen ablassen.
was weniger lustig ist, sind halt die leute die den ganzen tag nur im bett liegen und vor sich hin vegetieren.
am anfang hat mich das schon recht mitgenommen, was aus einem so werden kann.
zum beispiel die demenz kranken.. wir hatten da eine die konnte nich mal mehr einen satz sprechen und hatte heftige stimmungsschwankungen, dann stand se mitten auf dem flur und hob die hand und schrie h l dem siegeszug (oops) naja ich fands witzig.. also nich die sache mit hitler sondern naja
dann gabs da auch ncoh recht gruselige sachen wie: ich hab einer omi essen gereicht und sie starrte immer so neben mir vorbei und hat "mutter" gesagt. ich sach nee ich bin et.. und sie immer wieder "mutter" und ich nee ich bin hier und will ihnen essen reichen... da sagtse " ja siehste denn meine mutter nich, die sitzt doch direkt neben ihnen und starrt sie an.." jaaa ciao ey.. aber durch die medikamente halluzinieren die leute ja stark, dann bilden die sich halt ein, dass irgendwelche leute im zimmer sind ( " schafft ma die ganzen männer hier raus) oder käfer die an der wand krabbeln...
ah und noch eine meinte das ihre alte freundin, die schon lang tot is wieder auferstanden is und in irgendsoner familie als magd arbeitet lol.. is schon faszinierend das den omis das dann irgendwie auf einmal so einfällt...
naja bei uns sind 9 leute innerhalb 2 monaten gestorben, das war in der frühjahrs zeit, da kommt das häufiger vor, weil die den wandel nich vertragen können.
jedenfalls denk ich heut noch an die leute. der eine is so plötzlich und ohne grund gestorben dass es der einen schwester leid tat dasse ihm an dem mittag nur eine frikadelle zu essen gegeben hat .... muaha
ja jedenfalls hat man wenig zeit für die leute während der pflege.. alles muss husch husch gehen. eine schwester bei mir inner schicht die hat zb die leute im rollstuhl schwimmen lassen oder die waren zu geschissen, ich war zwar nicht in ihrem wohnbereich aber ich hab mich dann um die leute gekümmert. die sagen ja immer das alles top aussehen soll, für die besucher.. super wenn oma vollgekackt im speiseraum sitzt,.... naja in dem sinne...

*diesma kein spam*

Quidquid agis prudenter agas et respice finem


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Chiby ehemaliges Mitglied

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Altenheim

19.12.2005 um 19:37
Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.

Meine Uroma sitz in einem Pensionistenheim. Auf die dauer würde sie das alleine in ner Wohnung leben sicher nicht gut verkraften, besonders weil man ja nie weiß ob was passert und niemand zur hilfe eilen kann. Und alten Leuten kann ja leicht mal was passieren.
Zudem kriegt sie auch noch essen und sowas, also hat sie sozusagen full servic.

Trotzdem tut sie mir manchmal leid, ich würde schließlich auch nicht unter tausend unbekannten total alleine wohnen, besonders, bei alten leuten weiß man oft auch nicht wie sie sich verhalten.

Wenn ich sie besuchen gehe ist es schon oft passiert das mich andere Leute von dort als "Enkeltochter" oder so angesprochen haben, weil sie nicht mehr wussten wo sie waren.

Nun ja ..
ich weiß nicht wie ich dazu stehen soll. Irgendwie denk ich mir immer "hey, ich werd noch nicht so schnell alt", aber wenn ich dann denke das ich auch für meine Eltern entscheiden müsste und so ..

Aber ich mein, ich hab wirklich noch genügend Zeit, oder? ;)

Das Ł℮B℮η iisT Z℮iicђη℮η
oђη℮ RaDii℮RguMmii ..
uηD iicђ HaB Miicђ V℮RmaŁт ............



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Altenheim

19.12.2005 um 19:45
Meine Eltern hoffen das sie, bevor sie ins Altenheim müssen schon vorher sterben.
Falls sie doch so alt und senil werden das sie eine Pflege brauchen, werde ich sie bei mir zuhause aufnehmen und sie versorgen, vielleicht noch einen ambulanten Pflegedienst zusätzlich.
Aber da hat man wenigstens ein Auge drauf was die Schwestern machen, im Altersheim geht es manchmal furchtbar zu habe ich mir schon oft erzählen lassen.

Für mich persönlich würde ich am liebsten so entscheiden, dass auch ich vor meiner Altersheimzeit sterben könnte und vorallem, wenn dann Altersheim weil ich eigentlich meinen Kindern später dann nicht zur Last fallen möchte.

Allgemein finde ich sollte es aber für diese armen Leute eine Spritze geben die einen dann ins Jenseits befördert und man dann letzendlich seine Ruhe hat.
Wenn man manchen Menschen im Altersheim sieht der Bettlegerig ist, nur noch vor sich hinvegetiert und dauerhaft Wund sind.
Oder auch die verwirrten Alten Menschen die extrem unter Alzheimer leiden und im Altersheim sich fragen wem die Klamotten im Schrank gehören obwohl es ihre eigenen sind. Sie laufen doch permanent auf dem Flur rum und wissen nicht mehr wer sie sind, woher sie kamen und wo sie letzendlich sind.

Ich bin dafür das die Familie sprich ein Vormund, diese Person am besten kennt und merkt wann sie leidet und wann es dann an der Zeit wäre diese Person zu erlösen.

NiChT tHeRaPiErBaR !!!


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