Was war euer schlimmster Schicksalsschlag?

Der Tod meiner Tochter letztes Jahr war Der Schlimmste Schicksalsschlag..

Mein beileid an euch alle..

@Kasekage
Dir ebenfalls mein Beileid, das ist ja noch relativ frisch. :( Viel Kraft für die weitere Zeit.

Bei mir toppt ein Unglück das nächste, die einzige Frage die ich mir stelle ist die, wann ich mal eine Weile meine Ruhe habe.

Den schlimmer geht ja immer...

Meine Krebsdiagnose

Das gute nach den Schicksalschlägen ist der Abstand, der einem ein bisschen hilft, mit dem Umstand einigermaßen klar zu kommen.

Der Tag an dem ich das wahre Gesicht meines Lebens und meiner Eltern sehen durfte.

Also bei mir gab es paar sachen wo ich nicht sagen kann was das schlimmste ist ...
mit 4 jahren an colitis ulcerosa erkrankt oder als ein kumpel von mir gestorben ist als wir beide 6 waren und als die beste freundinn meiner mom anfang des jahres starb ...
ich meine das ist nix gegen den tod der eigenen tochter aber das soll hier ja auch kein wettbewerb sein ...
ich wünsch trotzdem allen mein beileid ...

Meins ist es jetzt 17/18/19 zwischen cemtrails und 27 mythologien. PR drin ein schlechtes ein liebes und zwei gute. Bestimmung Aufklärung etc. Und dem X nasa. Und nun möchte ich nur noch das mein gutes + liebesschicksal läuft. Die anderen haben wir schon hinter uns. Hab aber nicht all zuviel Ausdauer mehr. Zwei Jahre bin ich schon drin. Nun bitte ich um Zuspruch 😊✊ drückt mir alle bitte die Daumen und hofft das das gut ausgeht ✊✊✊einfach laut beim offenen Fenster sagen schicksal 🙅‍♂️Steffi v. Marek. 🙅‍♀️Damit würdet ihr uns sehr helfen.. Vielleicht mit Ort. Dann würde ich hier rein schreiben von wo der Ruf kam. 😄Lust drauf?
An alle ganz doll danke und ja 🙊🙈🙉🇩🇪🤩💓

Der Schlaganfall meines Papas im Februar.

Gerade heute, wo wir alle grillen waren im Garten, ich ihn vorher im Auto eingesackt habe, bzw mit seinem gefahren bin, merkt man einfach wie sehr sich alles seither verändert hat.
Vorallem weil sein Auto nicht mehr da stand, wo ich es letztens geparkt hatte, als wir zusammen unterwegs waren. Ich fragte ihn ob er heimlich wieder allein gefahren wäre (es war das dritte Mal) und er senkte einfach nur traurig den Kopf und fing an zu weinen.
Das Autofahren ist ihm von allen Ärzten weiterhin erlaubt aber durch seinen tauben Arm soll er auf Automatik umsteigen und wir haben noch kein passendes Auto gefunden, solang soll er es halt lassen.

Und ihn weinen zu sehen ist immer wieder ein Schlag in Fresse für mich, seine Tochter. Weil ich sehe und spüre das er sich in seiner Freiheit und einstigen Selbstständigkeit beraubt fühlt und das tut mir so weh. Wenn ich könnte wie ich wollte, er würde alles sofort und jetzt bekommen um sich einfach wieder besser zu fühlen.

Auch das er nun immer 19 Uhr schlafen geht, mein damaliger Vater ging halt frühstens 0 Uhr ins Bett.
Sein ganzes Verhalten ist so anders, manchmal mir total fremd, manchmal aber auch nicht.

Es wird zwar alles immer etwas besser... aber es wird nie wieder wie es mal war und damit komme ich sogut wie garnicht klar.

Als ich als Kind realisiert habe, was Tod bedeutet. Als ich merkte dass meine beste Freundin einfach nicht mehr ist und nie wieder zurück kommen wird und ich nie mehr ihre Stimme oder ihr Lachen hören werde.

Ich habe sehr früh meine Mutter verloren, dann Vater und Großvater. Wie dann meine Großmutter gestorben ist hatte ich schon arge Zweifel, wie ich alleine alles bestehen werde, aber man macht halt weiter. Trauert und bald lernt man mit dem Verlust umzugehen.

Der Tod meiner Frau hat mich aus der Bahn geworfen. Damit kämpfe ich jeden Tag. Alles steckt man dann doch nicht so weg.

Der Tod eines Partners kann einen in der Tat schon hart treffen. Das weiss ich aus bitterer Erfahrung. Eben noch verabschiedet man sich beinahe beiläufig am Flughafen - und dann ist der geliebte Mensch für immer fort und wird niemals wieder kommen.

Als sich im Sommer 1982 die politische und militärische Lage im Libanon durch die Intervention Israels wieder zuspitzte, sah es meine damalige Ehefrau Salwa als ihre vordringliche politische und humanitäre Aufgabe an, den Palästinensern in dieser Situation beizustehen und nicht im fernen Deutschland tatenlos zu zu sehen. Ich blieb mit unserer Tochter in Deutschland.

Am Abend des 16. Dezember drangen christliche Milizen in das Palästinenserlager Sabra ein, das zuvor von der israelischen Armee abgeriegelt worden war. Dort ermordeten sie zwischen 800 und 1000 palästinensische Männer, Frauen und Kinder, darunter auch nahezu das gesamte medizinische Personal eines kleinen Lazaretts, in dem meine Frau zu diesem Zeitpunkt tätig war.

Am 23. Dezember erhielt ich einen Anruf eines deutschen PFLP-Vertreters, der mir die Mitteilung vom Tode meiner Frau machte.

Was da in mir vorging, kann ich nicht so einfach in Worte fassen.

Anfang 1983 flog ich noch einmal in den Libanon, um Nachforschungen anzustellen, Zeugen zu befragen, mit der deutschen Botschaft dort zu sprechen etc. Obwohl meine Frau deutsche Staatsbürgerin war, zeigten sich die Behörden nicht sehr kooperativ. Für diese galt sie als verfassungsschutzmässig observiertes PFLP-Mitglied nämlich als "Terroristin". Da war man in den zuständigen Ministerien und der Botschaft wahrscheinlich nur froh, dieses Akte schliessen zu können. Man hatte zwar keine Leiche und keinen Totenschein - aber für die war der Fall erledigt. Danach begann der jahrelange Kampf mit ihrer Versicherungsgesellschaft. Die will nämlich einen Totenschein. Sonst ist es nix mit der Lebensversicherung. Aber die christliche Falange stellte nun mal keine Urkunden für ihre Mordopfer aus. Letztlich ging der Prozess dann auch verloren.

Die Mörder meiner ersten Ehefrau laufen frei herum. Es hat sie keiner gesucht, keiner gefasst oder angeklagt, keiner gerichtet.

Am schlimmsten fand ich es, unserer damals vierjährigen Tochter zu Weihnachten zu eröffnen, dass ihre Mutter niemals wiederkäme. Das wünsche ich niemandem.

Als Leila ihr erstes Jahr zur Schule ging, fragte die Religionslehrerin die Klasse in der Vorweihnachtszeit, was Christen so zu Weihnachten machen.
Leila antwortete ihr: "Meine Mutter totschiessen!"

Wir standen von heute auf morgen nahezu komplett ohne Geld da. Sie war als Ärztin die Einkommensstütze der Familie, während ich als freier Journalist quasi nichts verdiente. Da folgten dann unsere Hunger- und Wanderjahre. Rein in die Kita, raus aus der Kita, rein in die Schule, raus aus der Schule. Rein in die Wohnung oder ins WG-Zimmer - und wieder raus. Kreuz und quer durch die Republik - immer einem Hungerlohn-Schreiberlingsjob hinterher. Es waren harte Jahre, es waren anstrengende Jahre - aber es waren auch schöne Jahre, in denen wir viel von einander und über einander gelernt haben.

@Doors

Ich bin fassungslos und mir fallen nichtmal ansatzweise die richtigen Worte für deine Geschichte ein.
Sowas lesen zu müssen ist schon hart, sowas fühlen zu müssen und zu erleben - wie schafft ein Mensch das zu verarbeiten? Das zu überstehen? Und wie schafft man es da wieder zum Glück zu finden? Ich bin beeindruckt, schön öfter, wie du dich erlittenen Situationen in deinem Leben gestellt hast und nicht den Mut verloren hast.

@Doors
Sehr ergreifend deine Geschichte! Ich heule gerade :cry:

Heute vor einem Jahr ist eine gute Freundin von mir gestorben.
Ich sehe bei Whatsapp jeden Tag den Status ihres Mannes, wie er leidet ... es ist so schrecklich einen geliebten Menschen zu verlieren :(

@Streuselchen

Wenn man nur lange genug lebt, und bei mir sind es inzwischen 64 Jahre, hat einem das Leben schon oft genug so richtig weh getan, man hat jede Menge Fehler gemacht und an demütigenden Erfahrungen ist auch kein Mangel.

Das Leben hat sehr scharfe Zähne, und mit denen beisst es hart zu. Wann es will, wie es will und wo es will.

Natürlich muss man im Leben sowohl einstecken als auch austeilen können. Ich halte es dabei mit dem Jesus-Wort "Geben ist seliger denn Nehmen".

Grundsätzlich muss man aber immer damit rechnen, dass einen das Leben zu Boden schlägt, denn spätestens seit Peter Fox* wissen wir: Gott hat einen harten linken Haken.

Für den Schicksalsboxer zählt aber nicht, wie oft er zu Boden geht, sondern wie oft er wieder aufsteht. Und das sollte immer das entscheidende eine Mal mehr sein.

Am Ende werden wir sowieso aus dem Ring getragen. In der Kiste, mit den Füssen voran. Aber bis dahin wollen wir noch einen spannenden Kampf liefern.




*Früher die Hälfte des singenden Fuchsschwanz-Duos Fix und Foxi, trennte er sich im Erwachsenenalter von dem "i".

Anfang September 2012 erfahren müssen, dass der eigene und allseits beliebte Chef und Förderer praktisch von heute auf morgen und trotz einer wahren Bilderbuchkarriere das Unternehmen verlässt und "aus familiären Gründen" (offizielle Sprachregelung) in seine Heimat zurückkehrt.

Ende September 2012 aus der Zeitung entnehmen dürfen, dass die eigene Abteilung mit mehreren hundert Mitarbeitern quasi über die nächsten Jahre nach und nach aufgelöst wird und stattdessen für 400 Millionen Euro in 2013 ein neues Unternehmen als Joint Venture operativ startet. Die Mitarbeiter der sich auflösenden Abteilung werden zu 100% nicht übernommen.

Ende November 2012 wird eine Kollegin ermordet.

Schicksalsschläge, die bis heute nachwirken...

Mein größter Schicksalsschlag war, als mein Papa nach kurzer schwerer Krankheit gestorben ist.
Es war die Hölle für mich in so zu sehen und nichts machen zu können :(. Man musste seinem Leiden einfach Hilflos zusehen :(
Als er dann ging war das natürlich sehr schlimm, aber ich war auch gleichzeitig irgendwie erleichtert, dass er nun nicht mehr leiden musste.

@Steffiq123
@Streuselchen
@Eya
@Bumfuzzle
@Doors
@victory
@Okersumpf
@Black_Angel86

Jedes Einzelne Eurer Schicksale ist schlimm.
Jeder von Euch musste (bzw muss noch immer) leiden und eine schwere Zeit durchleben.

Ich sende Euch allen eine herzliche, tröstende Umarmung!

@FerneZukunft
Das ist etwas so herzliches von dir, jemand unbekannten eine Umarmung und tröstende Worte zu schenken, ohne nur kurz an dich zu denken. Danke. Du bist ein wundervoller Mensch. :lv:

Schwer zu sagen, entweder der lange Todeskampf meines Vaters, der von 2011 bis 2015 dauerte, oder meine eigene Krankheit (und ihre vielfältigen gesundheitlichen und sozialen Begleiterscheinungen) die ich bis heute nicht besiegt habe und die mir mein Leben im Grunde zerstört hat. Vielleicht auch die langsame, aber doch tiefe Spaltung mit im Grunde all meinen Familienmitgliedern im Zuge der Krankheit meines Vaters. Man lernt mit den Dingen zu leben, man lernt mit den Dingen umzugehen und trotz aller Rückschläge nicht aufzugeben. Darüber hinweg kommt man trotzdem nie so richtig.