Warum nehmen manche Menschen Drogen?

Trotzdem denke ich, dass jeder Konsument stabil genug ist seinen Konsum unter Kontrolle zu halten.

Trotzdem denke ich nicht, heisst es

@martialis

Die Menschen sollten sich besser zudröhnen als das, was man täglich in der Zeitung liest. Sich gegenseitig die Köpfe einhauen und co..

@x-ray-2

Als "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" Gruner & Jahr reich und Christiane F. tragisch-berühmt machte, monierten Suchtkrankenhelfer im damaligen Westberlin, dass Provinzkids mit dem Buch in der Hand am Bahnhof Zoo herum lungerten und anschaffen und fixen gehen wollten. So eine Art Elendstourismus mit Nachahm-Effekt.

Die meisten Menschen sollten inzwischen wissen, welche Auswirkung der Tabakkonsum hat. Und wer keine Krebskranken im Bekanntenkreis hat, der kann immer noch die Warnhinweise auf den Packungen lesen. Trotzdem qualmen genug Menschen ganz freiwillig. Na gut, per Anno beissen gut 150.000 von ihnen ins Gras - aber der Nachwuchs bleibt nicht aus. Ganz freiwillig. Sehenden Auges in den gesundheitlichen Ruin.

Regierungsberater hält Alkohol für gefährlicher als Cannabis

London — Drogen wie Cannabis, Ecstasy oder LSD sind nach Ansicht des Chef-Drogenberaters der britischen Regierung weniger gefährlich als die legalen Suchtstoffe Alkohol und Tabak. In einem Bericht für das Kriminalitäts-Forschungszentrum des Londoner King's College kritisierte David Nutt insbesondere die geplante Einstufung von Cannabis als illegale weiche Droge. Schließlich bestehe bei der Substanz nur ein "geringes Risiko", psychische Krankheiten zu versursachen. Wenn die Regierung glaube, junge Leute durch eine drohende Strafe von Drogen fernzuhalten, habe sie "wahrscheinlich unrecht".

Die britische Regierung hatte im Januar Cannabis als weiche Droge der Kategorie B eingestuft, deren Besitz mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden kann. Damit machte sie eine Entscheidung von 2004 rückgängig machen, als Haschisch noch als einfaches Beruhigungsmittel der Kategorie C eingestuft worden war. Laut Nutt schlug die Regierung mit der Änderung in diesem Jahr wissenschaftliche Erkenntnisse einfach in den Wind. Die Öffentlichkeit werde durch solch ein Vorgehen verunsichert.

Suchtmittel müssten nüchterner eingestuft und die Menschen besser über die Gefahren der einzelnen Drogen informiert werden, forderte Nutt. Basierend auf den Kriterien körperliche Schäden, soziale Auswirkungen und Abhängigkeitsgrad stellte der Vorsitzende des Beratergremiums der britischen Regierung zu Drogenmissbrauch selbst eine Rangfolge der gefährlichen Drogen auf.

Alkohol kommt demnach auf Rang fünf, nur Heroin, Kokain, Barbiturate und der Heroin-Ersatzstoff Methadon richten laut Nutt mehr Schaden an. Die Volksdroge Nikotin in Form von Zigaretten belegt bei Nutt Platz neun. Cannabis, LSD und Ecstasy landeten hingegen auf den Plätzen elf, 14 und 18. Ecstasy sei auch nicht gefährlicher, als ein Pferd zu besteigen, meinte der Drogenberater.

Quelle:

http://www.hannover-zeitung.net/aktuell/vermischtes/126272-wissenschaftler-gegen-bestrafung-von-haschisch-konsum

bravo.
dass das überhaupt ne meldung wert ist, ist ein armutszeugnis.
müsste eigentlich jeder wissen und jeder, der sich ein wenig mit der materie auseinandergesetzt hat, weiß das auch schon längst.
aber gut, dass sowas mal öffentlich gesagt wird
die armleuchter, die es immer noch nicht gepeilt haben, cannabis als böse droge und alkohol und kippen als ungesunde genussmittel sehen, müssen es irgendwann auch mal kapieren

-Amos- schrieb am 05.09.2009:Warum nehmen manche Menschen Drogen?

Warum lecken sich Hunde die Hoden?

Auf beides kann man die selbe Antwort geben:

Weil sie es können!

>>Warum nehmen manche Menschen Drogen?
Warum lecken sich Hunde die Hoden?
Auf beides kann man die selbe Antwort geben:
Weil sie es können!<<

Was is' das denn für'n Vergleich ...?! Also bitte ...
Weil sie es können ... Ich würde, eher sagen, weil sie es brauchen ... Sozusagen, ein Grundbedürfnis des Menschen.

Wenn jemand seinen Morgenkaffee braucht, um morgens in Gange zu kommen, dann ist das auch Drogenkonsum. Und das ist ja auch gar kein Problem, nur sollte man sich dessen bewusst sein. Und der Morgenkaffee ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass es beim Drogenkonsum nicht zwangsläufig um Rausch geht. Eher um Wirkung.

@martialis
>>... zudröhnen, um die Böse Fratze Realität nicht sehen zu müssen<<

Speziell beim Kiffen kommen bei mir die Alltagssorgen erst recht in mein Bewusstsein. Unbekifft funktioniert meine Verdrängung besser. Ich kenn Leute, die, wenn sie bekifft sind, so verunsichert sind, dass sie nicht mal in 'nem Bus mitfahren mögen. Das ist allerdings ein Problem, dass ich nicht habe. Was Cannabiskonsum angeht, finde ich Umschreibungen wie Realitätsflucht oder zudröhnen besonders unpassend. Und selbst was Beruhigungsmittel angeht, zaubern die die Realität ja nicht weg, sondern die Wirkung rückt die Dinge lediglich wieder in die rechte Perspektive. Gegebenenfalls kann es auch sein, dass die Drogenwirkung einen überhaupt erst in die psychische Verfassung bringt, sich mit den Alltagsproblemen überhaupt auseinanderzusetzen zu können. Aber worauf ich hinauswill, Drogennehmen und Zudröhnen sind zwei Dinge, die zumindest grundsätzlich nichts miteinander zu tun haben. Und ein bißchen Realitätsflucht - wer macht das nicht in der einen oder anderen Weise.

@Doors
>>Na gut, per Anno beissen gut 150.000 von ihnen ins Gras - aber der Nachwuchs bleibt nicht aus. Ganz freiwillig. Sehenden Auges in den gesundheitlichen Ruin.<<

Da sind wir wieder bei der Freiwilligkeit. Ein glücklicher und ausgeglichener Mensch fängt doch auch nicht einfach an zu Rauchen. Dann auch noch wider besseren Wissens. Da muss doch vorher schon was im Argen liegen. Und wenn Leute sagen, sie hätten nur aus Neugier angefangen Drogen zu nehmen, und nicht aufgrund eines vorherbestehenden Suchtpotenzials, kann ich nur sagen, dass die sogenannte Neugier schon Sucht ist. Was war denn an dem "normalen" Zustand so schlimm, daß diese Person im wahrsten Sinne des Wortes nach einem "Neuen giert" und sich diesen mit den Drogen verschafft? Für Langeweile als Motiv mit Drogen angefangen zu haben, gilt Ähnliches. Chronische Langeweile könnte vielleicht schon ein Anzeichen für oder ein Symptom von Depressionen sein. Worauf ich hinauswill - im Gegensatz zu vielen anderen, bin ich der Meinung, dass der Süchtige nicht süchtig wurde, weil er Drogen nimmt, sondern Drogen nimmt weil er vorher schon süchtig war. Was ist Ursache, was ist Wirkung ...?

Dass nicht jeder der Drogen nimmt, auch gleichzeitig ein Drogenproblem hat, ist klar. Ich kenn zig jahre- bis jahrzehntelange Kiffer, die nicht das Geringste Drogenproblem haben und auch gesundheitlich bestens auf'm Damm sind.

Speziell beim Kiffen kommen bei mir die Alltagssorgen erst recht in mein Bewusstsein. Unbekifft funktioniert meine Verdrängung besser.

Naja beim Kaffeetrinken würde ich mich nicht unbedingt als Kiffer bezeichnen. Zugerdröhnt habe ich mich mit Kaffee auch noch nicht.
Na gut ich nehme keine Drogen, kann also auch nicht die Beweggründe kennen.
Denke aber schon, dass man sich im Grunde in einen angenehmeren Zustand versetzen will, als es die Realität zulässt^^

Ach so Kiffen. Sorry ich las gerade Kaffee. Dann nehme ich das erste zurück

@x-ray-2
du willst mir jetzt aber nicht im ernst einreden, dass wenn Menschen das erste mal zu Drogen greifen, sie es deshalb machen weil sie es brauchen^^

Nein, sie machen es weil sie es können!

Weder weil ihnen danach ist sich zu entspannen, noch aus irgend einen anderen Grund.
Da man ja bevor man das erstmal zu irgendetwas greift nicht wissen kann wie es ist oder wie es schmeckt ;)
Bei keinen einzigen Menschen sind Drogen egal welcher Art Grundbedürfnisse!

Essen, Trinken, Schlafen und der tägliche Gang zur Toilette sind Grundbedürfnisse. Alles andere was der Mensch macht, sind Genussmittel.

Weil sie sich entspannen, beruhigen, erregen, konzentrieren, wollen, weil sie kreativ sein wollen und ihr Bewußtsein erweitern wollen, weil sie ihre Angst mildern und ihre Schmerzen stillen wollen. Weil sie sich nur so lieben können, und erst dann ihre Realität einigermaßen erträglich wird. Weil sie einen Lebenswillen besitzen und auch auf der Glückssuche sind.

@Ilvi
Das glaubst Du wirklich ...? Wie kann man so ignorant sein?

>>Da man ja bevor man das erstmal zu irgendetwas greift nicht wissen kann wie es ist oder wie es schmeckt<<

Deshalb fängst man Heroin zu nehmen, bzw es auch nur in Erwägung zu ziehen ...? Ich kann auch nicht wissen, wie das ist, aus dem 6. Stockwerk zu springen und auf dem Gehsteig zu zuzerschmettern. Du hast keine grosse nennenswerte Ahnung zu Thema, oder?

>>Bei keinen einzigen Menschen sind Drogen egal welcher Art Grundbedürfnisse!<<

Du bist allso so nicht abhängig von den hormonellen und biochemischen Prozessen in Deinem Körper ... Was macht man denn letztendlich anders mit Drogen, als die zu beeinflussen?

>>Bei keinen einzigen Menschen sind Drogen egal welcher Art Grundbedürfnisse!<<

Man fängst an Heroin zu nehmen aus Genuss? Das meinst Du tatsächlich ernst ?! Und Alkohol wird in Deutschland nur gegen Durst getrunken ... Alles klar ...

Mach Dich erstmal schlau zu dem Thema und komm von Deinen Vorurteilen runter.

@x-ray-2

Die meisten Menschen konsumieren psychoaktive Substanzen zunächst mal im Familienkreis "Lass den Jungen doch mal an der Zigarre ziehen", "Lass die Kleine duch mal am Sekt nippen".
Das elterliche Vorbild prägt auch hier. So ist der Start in eine Suchtkarriere oft vorprogrammiert: Das Risiko für ein Kind aus einer suchtbelasteten Familie, selbst suchtkrank zu werden, ist im Vergleich zu Kindern aus unbelasteten Familien ca. um den Faktor 6 bis 8 erhöht. Nach der oft zitierten Arbeit von COTTON (1979), deren Inhalte auch heute noch Gültigkeit haben dürften, werden 30% - 50% von Kindern aus Suchtfamilien selbst im Laufe ihres Lebens suchtkrank (Lebenszeitprävalenz), wobei der Eintritt der Störung im Durchschnitt früher als bei Alkoholabhängigen passiert, die aus einer nicht suchtbelasteten Familie stammen.

Üblicherweise ergibt sich spätestens in der Pubertät, dass die Peer-Group stärkeren Einfluss hat als das Elternhaus, hier oft eine gefährliche Kobination: Von daheim Drogenkonsum gewöhnt, gilt es jetzt, sich als "echter Kerl" (gilt auch für Mädchen) zu beweisen, bei den Drogenkonsum-Ritualen der Clique mitzumachen, um nicht als AusssenseiterIn da zu stehen. Das reicht vom Zigaretten-Teilen vor der Klassenarbeit bis hin zum soliden Koma-Suff "Wir treffen uns nachher beim Notarzt" und das ganze alberne Brimborium von Tee- bis Dope-Zeremonie.

Die meisten psychoaktiven Substanzen werden konsumiert, weil man sich davon eine Steigerung des Wohlbefindens oder eine Abmilderung des Missbefindens verspricht.
Daher ist Drogenkonsum immer auch eine Form der Selbstmedikation.
Ich trinke Alkohol, um in Stimmung zu kommen, oder die Stimmung zu verbessern. Wir kiffen zusammen, weil wir eine entspannte Runde sind. Ich rauche eine Zigarette, um meine Nerven zu beruhigen. Ich ziehe eine Line, um fit zu sein.

Auch H konsumiert man nicht, weil man das muss, wenn man arbeits-, obdach-, perspektiv und zahnlos ist. Das wird man davon erst noch.
Zunächst probiert man es in geselliger Runde so wie andere einen Single Malt. "Probier mal!"

Für jeden gibts die richtige Droge zu finden.Ich hab Junkies mit adhs zu Speedheads bekehrt,vierzig Jahre alt,davon 20 in Heimen und Knästen verbracht und 25 an der Nadel,ein Widerwort und es kracht.Ungezählte Suizidversuche
Nun bekommt der eine Speed verschrieben und ist aus dem Abikurs gleich an die Uni wegdelegiert worden,via Stipendium,der ist nicht Hoch sondern Höchstbegabt,das heisst der IQ ist gar nicht mehr ermessbar

@Doors
Du hast ein seltsames Bild von einem Morphiumanhängigen Menschen. Was glaubst Du. wieviele Morphinisten arbeiten, sich pflegen, Perspektive haben. Das wird den Heroinsüchtigen nicht durch das Heroin weggenommen, sondern durch die Drogenpolitik, durch die gesellschaftliche Ausgrenzung, wenn es bekannt ist.
Churchill wird immer wieder gern als Beispiel dafür genommen, dass man sehr wohl in Würde mit Morphium alt werden kann. Oder die Schmerzpatienten. Leider wird Morphium nur bei Schmerzen gegeben, die schon physisch sind, und nicht psychisch.
Die Verelendung, die Du beschreibst, sind Folgen einer Hetzjagd auf den Heroinabhängigen durch Kriminalisierung des Opiats, dass hilfreich wäre, die emotionale Pest zu behandeln.

@Dämonlilith


Das ist nich MEIN Bild von Opiatabhängigen, sondern das, was via Medien in den Köpfen der Menschen verankert ist.

Im Laufe meines Lebens habe ich die typischen Wochenend-FixerInnen ebenso kennen gelernt wie die fixenden Klinikärzte. Und jede Menge SelbstaussteigerInnen.

Im übrigen bin ich, das habe ich in diesem Forum schon dutzende Male geschrieben, grundsätzlich für eine Freigabe aller illegalisierten psychoaktiven Substanzen.

Dann entschuldige ich mich dafür, dass ich nicht den ganzen thread gelesen habe, aber für 60 Seiten fehlt mir einfach die Zeit.
Was meinst du mit psychoaktiven Substanzen? Psychedelika nur oder alles, was euphorisiert, Schmerzen lindert, Angst nimmt,.....? Kannst Du da bißchen differenzieren, weil ja so vieles illegalisiert ist.

@Dämonlilith

Alles, was an Substanzen, von außen zugeführt, eine Veränderungen Deiner Psyche und Deines Bewusstseins zur Folge hat, bezeichne ich als "psychoaktive Substanz".
Unabhängig von ihrem Legalitätsstatus.

@Doors

Stimmt, deswegen mag ich es besonders, wenn mir jedes Wochenende jemand eine Glasflasche über den Schädel haut, ersatzweise darf man mich auch mit dem Holzhammer bearbeiten, wenn grade keine Flasche zur Hand ist.

Ich lege aber wert darauf, dass man nur so stark zuschlägt, so dass ich die Wirkung im wachen Zustand genießen kann.

am wochenende sind hier 16 junge leute (zwischen 17 und 20) nach einer party ins krankenhaus eingeliefert worden, nachdem sie 'liquid extasy' zu sich genommen hatten. mit der partydroge soll das angeblich nichts zu tun gehabt haben, es wurde als ein betaeubungsmittel klassifiziert. zwei von ihnen liegen immer noch im koma, werden aber ueberleben. ich denke mal, bei so etwas ist die grenze des akzeptablen weit ueberschritten...und ueberhaupt, woher haben die leute das zeugs bekommen? das gibt es selbst in irland nicht im laden um die ecke zu kaufen