Warum nehmen manche Menschen Drogen?

Ich bin für die Freigabe aller psychoaktiven Substanzen. Gleichzeitig sollte aber am Arbeitsplatz und bei Verkehrsteilnahme absolute Drogenfreiheit herrschen.
Massnahmen für Aussteiger sollten über die Steuereinnahmen aus dem Verkauf der Substanzen finanziert werden.
Jeder sollte wissen, auf was er sich bei der Entscheidung für den Konsum einlässt und hinterher keine daraus abgeleiteten Schadensersatzansprüche stellen.

Wäre es nicht sinnvoller eine Gesellschaftsordnung anzustreben, in der psychoaktive Substanzen unnötig sind?
Ich würde sagen, dass das Problem nicht die Drogen sind, sondern der Mensch der sie braucht.
Opium für`s Volk, damit es sich weniger um die Realität kümmert?

@martialis

martialis schrieb:Wäre es nicht sinnvoller eine Gesellschaftsordnung anzustreben, in der psychoaktive Substanzen unnötig sind?

Und wie soll deiner Meinung nach solch ein Staat aussehen?

@martialis
Die Realität wird wegen Drogen nicht unrealer, nur eben anders.
Man kann sie als Stimulanz nehmen, so wie den Morgenkaffee, oder als Mittel zum langsamen, aber angenehmen dahinverrecken, so wie H. Jeder sollte nur wissen was wofür "gut" oder "schlecht" ist, der rest liegt bei einem selbst.

@Vymaanika

Tja, ich habe vergessen das hier einzufügen: '(wenn sowas überhaupt möglich ist)'

@rockandroll
Jeder sollte nur wissen was wofür "gut" oder "schlecht" ist, der rest liegt bei einem selbst.

Tja, das ist wohl wahr.
Glaube aber, dass ab einem bestimmten 'Toleranzbereich' die Frage "gut" oder "schlecht" durch "Wo gibt`s mehr" ersetzt wird^^

@Doors
>>Jeder sollte wissen, auf was er sich bei der Entscheidung für den Konsum einlässt und hinterher keine daraus abgeleiteten Schadensersatzansprüche stellen.<<

Von der Tatsache abgesehen, dass sich niemand bewusst entscheidet Junkie zu werden, stellt sich die Frage, ob auch der Erstkonsum wirklich freiwillig erfolgt, oder ob auch er schon aus einer Art Notlage herraus begangen wird. Aber das ist wahrscheinlich ein Thema, dass sich nicht in zwei, drei Sätzen erörtern lässt ...

Is' halt insgesamt so'ne Sache mit dem "freien" Willen ...

@martialis

Dennoch muss es auch in einem Staat wie unserem ein Recht auf Rausch geben, wir können schließlich kein neues Land gründen für alle Drogisten bei uns.Politik muss auch für Drogen offen sein und da nun diverse Grauröcke weiterhin an der Macht sind und konservativ das Zepter schwingen, das es rummst werden wir soetwas die nächsten 4 Jahre nicht mehr erleben, gott wer hat die bloß gewählt?Henkerswahl.

Es würde jedenfalls viel bringen, zumindest die Kiffer zu entkriminalisieren, um schlussendlich alle Drogen zu legalisieren.

@rockandroll

Das ist wahr, aber was würdest du dazu sagen, wenn dein Sohn schwerstabhängig wäre aufgrund von Drogenkonsum?Wärst du dann immer noch so tolerant?

@martialis
Unersättliche wird es natürlich auch immer geben. Doch ob sie sich ob ihrer Depris mit Schokolade totfressen, oder mit Hasch zudröhnen, dass die Lungenflügel von alleine Wegfliegen, ist nicht von Bedeutung.
Es wird immer Substanzen geben, die missbraucht werden, und sei es "bloss" der Zucker. Aber Verbote werden da nicht viel bringen, sondern eher das Gegenteil bewirken. Der Stoff der ilegal erworben wird, wird immer dreckiger, und der Konsument noch mehr vergiftet, als er es ohnehin schon ist. Am Ende hat man rein garn nichts gekonnt, mit solcherlei Verboten.

@Vymaanika

Vymaanika schrieb:Das ist wahr, aber was würdest du dazu sagen, wenn dein Sohn schwerstabhängig wäre aufgrund von Drogenkonsum?Wärst du dann immer noch so tolerant?

Natürlich.
Wenn er Volljährig ist, und über sein Leben selbst bestimmt, ist es eben sein Weg, und er muss ihn auch alleine Gehen. Wenn er Hilfe sucht, würde er sie bei mir immer finden. Wenn er den Kick sucht, dann soll der ihm auch nicht verwehrt werden.

@Vymaanika


"Das ist wahr, aber was würdest du dazu sagen, wenn dein Sohn schwerstabhängig wäre aufgrund von Drogenkonsum"

Das kann er von legalen wie von illegalen Drogen. Also doch "drogenfreie Gesellschaft"?



@x-ray-2

"Von der Tatsache abgesehen, dass sich niemand bewusst entscheidet Junkie zu werden, stellt sich die Frage, ob auch der Erstkonsum wirklich freiwillig erfolgt, oder ob auch er schon aus einer Art Notlage herraus begangen wird."

Kommt jetzt wieder die böse Gesellschaft, die schuld am Drogenkonsum ist?

Ich habe von ganz allein mit dem Alkohol angefangen - und damit wieder aufgehört.

Ich habe von ganz allein angefangen, Tabak zu rauchen - und damit wieder aufgehört.

Ich habe von ganz allein angefangen, zu kiffen - und damit wieder aufgehört.


Auch Speed, Valium, LSD, Kokain musste mir früher keiner reinprügeln. Ich hab das alles höchst freiwillig konsumiert. Keine bösen dealer, die mir Koks auf die Pommes streuten, keine Gesellschaft, die mir gesagt hat: Du musst jetzt LSD nehmen.
Keiner verantwortlich. Nur ich selbst.

@Vymaanika

Dennoch muss es auch in einem Staat wie unserem ein Recht auf Rausch geben, wir können schließlich kein neues Land gründen für alle Drogisten bei uns


Ja ja, warum "begibt" sich ein Mensch in den Rausch?
Das hat im Grunde, entgegengesetzt zu meinem oberen Post, eigentlich garnichts mit dem Staat und seiner Politik zu tun.
Der Mensch muss mit sich selber im Reinen sein, auch wenn sowas ein langwieriger Prozess ist. Bin mir sicher würde man jemanden, der unbedingt Drogen braucht, um dieses Leben ertragen zu können, iwo anders aussetzen, hätte er die selben Probleme. Ganz unabhängig was der Staat für eine Politik macht.
Ich habe glücklicherweise die Erfahrung machen können die ersten 19 Jahre meines Lebens in der DDR aufzuwachsen.
Zumindest was mich betrifft, kann ich sagen, dass man sein Glück oder zumindest eine gewisse Zufriedenheit nicht in einem Staat suchen muss, sondern in sich selbst.

@Doors

Doors schrieb:Das kann er von legalen wie von illegalen Drogen. Also doch "drogenfreie Gesellschaft"?

Nein, Recht auf Rausch für alle, ABER es muss eine intensive Aufklärung geben im bezug auf etwaige und alle Substanzen, insbesondere das Thema "Sucht".

Das Problem ist eh schon, dass die Leute aus psychischen Gründen zu Drogen aller Art greifen, ich vermute daher, Süchtige wirds immer geben und gabs schon immer, allerdings ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass es mehr Süchtige geben wird, wenn man alle Drogen erlauben würde, wobei das, wie richtig gesagt wurde, es bei jedem Einzelnen liegt.Ich wollte lediglich darauf hinweisen.

@rockandroll

Schön, dass du es so siehst. :)

@martialis

martialis schrieb:Zumindest was mich betrifft, kann ich sagen, dass man sein Glück oder zumindest eine gewisse Zufriedenheit nicht in einem Staat suchen muss, sondern in sich selbst.

Das kann ich so unterstreichen.

Die Frage ist, wie weit geht die Verantwortung jedes Einzelnen?Ich meine, ich bin dagegen, dass der Staat einem vorschreibt, was an Substanzen illegal oder legal ist, dennoch gibt es Substanzen, die in der Hand von Laien zu Dynamit werden können.Wäre es nicht risikoreich, PCP für jedermann zugänglich zu machen, was wäre, wenn bösartige Menschen draußen auf PCP und Alk die Gegend unsicher machen?

@Vymaanika

Wat is PCP?

@Vymaanika

Vymaanika schrieb:wenn bösartige Menschen draußen auf PCP und Alk die Gegend unsicher machen?

Das sollte man vielleicht eher in Relation zu den vielen schwerstbewaffneten Drogendealern sehen, die ohnehin schon seit Al Kapone die übelsten Massaker wegen der Drogenkriminalität veranstalten.

Ich denke einpaar durchgekrache angel-dust-Opfer stehen in keinem Verhältnis zu der gewaltigen Armada an Gangstern, die mit PitBull und DesertEagle ihren Marktanteil verwalten.

@martialis

Wikipedia: Phencyclidin

@rockandroll

Mag sein, ich glaube aber eher nicht, dass ein 08/15-User Kontakt zu derartiger "Materie" hat.

@Vymaanika
genau, davon mal abgesehen.
Das Zeug ist auch gar nicht mehr so in, denn wirklicher Paryspass kommt dabei offensichtlich nich auf

Ich kann mich noch an die gute alte Zeit erinnern, als Cannabis sofort auf der Stelle tot und wahnsinnig (in dieser Reihenfolge) machte.
Später war es dann LSD, oder Koks, oder Crack, oder XTC oder PCP oder Tilidin.
Die Medien müssen ja auch was haben, womit sie den Platz zwischen den Schnaps-Anzeigen füllen.

@Doors
>>Kommt jetzt wieder die böse Gesellschaft, die schuld am Drogenkonsum ist?<<

Nein, so nun auch wieder nicht. Letztendlich liegt die Ursache in einem selbst. Ich meine, wenn z.B. jemand Christiane F. gelesen hat und auch ansonsten halbwegs über Drogen Bescheid weiss, aber trotzdem anfängt Heroin zu konsumieren; ich fühl ich mich nicht recht wohl dabei, wenn ich dieser Person einen "freien" Willen unterstelle. Da muss ja vorher schon ein Problem bestehen, damit das überhaupt passiert. Ein glücklicher und ausgeglichener Mensch fängt ja normalerweise nicht an, Heroin zu nehmen.

>>Auch Speed, Valium, LSD, Kokain musste mir früher keiner reinprügeln. Ich hab das alles höchst freiwillig konsumiert. Keine bösen dealer, die mir Koks auf die Pommes streuten, keine Gesellschaft, die mir gesagt hat: Du musst jetzt LSD nehmen.
Keiner verantwortlich. Nur ich selbst.<<

Höchst freiwillig ... Ja, der "böse Dealer" ist ein Klischee, dass höchstens in schlechten Krimis vorkommt. Die Motivation zum Konsum bringt der Süchtige in der Regel selbst auf, aber ist das das selbe wie "freiwillig" ...? Einen Zuckerkranken zwingt ja auch niemand Insulin zu nehmen, außer sein eigener Gesundheitszustand. Und in gewisser Weise ist der Zuckerkranke sogar vom Insulin abhängig, selbst wenn er es noch nie im Leben genommen hat. Das "Zuckerkranken-Beispiel" ist sehr abgenutzt, aber trotzdem komme ich immer wieder mal drauf, weil es doch irgendwie ein gutes Beispiel ist. Es sei denn, man geht davon aus, das alle Probleme, die der Süchtige hat, erst durch den Konsum entstanden sind ...

@martialis
>>Opium für`s Volk, damit es sich weniger um die Realität kümmert?<<

Warum wird Drogennehmen allgemein mit Realitätsflucht verbunden? Mir ist zwar klar, dass dieses Klischee sehr "zäh" ist, aber kann man das wirklich so sagen? Auch noch ohne sich auf eine bestimmte Droge zu beziehen? Schließlich ist "Drogen" ein recht weitgefasster Begriff.

@x-ray-2


>>Opium für`s Volk, damit es sich weniger um die Realität kümmert?<<

Warum wird Drogennehmen allgemein mit Realitätsflucht verbunden? Mir ist zwar klar, dass dieses Klischee sehr "zäh" ist, aber kann man das wirklich so sagen? Auch noch ohne sich auf eine bestimmte Droge zu beziehen? Schließlich ist "Drogen" ein recht weitgefasster Begriff.



Ja ist schon recht. Klar sind die Beweggründe Drogen zu konsumieren verschieden.
Trotzdem denke ich, dass jeder Konsument stabil genug ist seinen Konsum unter Kontrolle zu halten.
Das beste Beispiel ist der Alkohol. Ich trinke auch gerne einen. Kenne aber genug Leute, die ohne Alk garnicht mehr lebensfähig sind.
Eine Freigabe von Drogen würde meiner Meinung nach viele, die jetzt keine Drogen nehmen dazu verleiten sich auch zu zudröhnen, um die Böse Fratze Realität nicht sehen zu müssen