"Behindert" = Menschen zweiter Klasse?

@cheos
"Es kann ja wohl nicht Aufgabe der Lehrer sein die Kinder zu erziehen!!
Sowas den Kindern zu vermitteln, sollte eigentlich schon Aufgabe der Eltern sein."

Aber eben auch die der Lehrer.

nicht nur auf die anderen abwälzen, sondern selbst mit hinlangen.
Viele meiner Freunde haben bereits Kinder im schulpflichtigen Alter, und anstatt sie sich mit ihnen beschäftigen, schicken sie sie weg.

Ich spiele gerne mit den Kids, erzähle ihnen was ich weiss, erkläre ihnen die Welt, zumindest so wie ich sie verstanden hab, und siehe da...sie hören zu, und haben spass drann. Nicht immer aber oft.

Man muss es einfach machen. Nicht sagen, die Eltern, die Lehrer, die Kindergärtner usw.

@rockandroll
Meinte ich ja. Natürlich ist es auch Sache von mir als Mutter - selbstverständlich. Aber da die Kinder nunmal einen Großteil ihrer Zeit in der Schule verbringen, gehört auch das zu dem erzieherischen Auftrag der Lehrer/innen.

Ich weiss noch, es war in meiner Kindheit, ich kam mit einem Freund aus der Schule.
Vor uns auf der Strasse stand ein VW Bus. Kein Fahrer, die 3 Passagiere hinten hatten jeweils das Down Syndrom.
Und wir hatten natürlich nichts besseres zu tun, als Grimasen zu schneiden.
Der eine von denen hatte mich sofort verunsichert, da er mir einen Vogel zeigte.
Die anderen Beiden jedoch schnitten ebenfalls Grimasen, Backen an der Scheibe aufblähen usw. Sie haben zugegeben haushoch gewonnen und waren Selbstbewusst genug, dies auch zu wissen.
Na jedenfalls kam dann bald der Fahrer, wir winkten uns alle zum Abschied, als sie davon fuhren.
Ich war wirklich tief und auch nachhaltig beindruckt und denke nicht, danach jemals wieder einen behinderten Menschen unterschätzt zu haben, oder Ihm eben Grimasen zu schneiden. ^^

@cheos

Wenn ich mir so anschaue was du hier auf Allmy so schreibst denke ich eher, dass du hier der Witz bist.
Und meine Aussage sollte kein Witz sein... was sollen die Eltern deiner Meinung nach machen? Sicher können sie ihren Kindern erzählen, dass behinderte Menschen ebenfalls Menschen sind, die halt nur in manchen Sachen eingeschränkt sind, aber das ist immer noch was anderes als wenn man z.B. einen Tag in einer Behindertenschule verbingt oder darüber in der Schule etwas lernt.
Meine Mutter hat mir auch immer erzählt, dass behinderte Menschen halt eingeschränkt sind, aber sonst auch völlig normal sind. Ich habe es zwar so beigebracht bekommen, aber erst durch den Umgang mit behinderten Menschen gelernt, was diese Worte bedeuten.

eyecatcher schrieb:Wenn ich mir so anschaue was du hier auf Allmy so schreibst denke ich eher, dass du hier der Witz bist.

Bist ja ganz schön beleidigend!

eyecatcher schrieb:Sicher können sie ihren Kindern erzählen, dass behinderte Menschen ebenfalls Menschen sind

Den sozialen Umgang mit anderen Menschen und Altersgenossen, lernen die Kindern normalerweise im Kindergarten!

rockandroll schrieb:nicht nur auf die anderen abwälzen, sondern selbst mit hinlangen.

Genau so sehe ich das auch @ navigato.

@cheos

Das war sicherlich unverschämt von mir das geb ich auch zu, aber so bin ich nunmal. Tut mir Leid wird nicht wieder vorkommen.

cheos schrieb:Den sozialen Umgang mit anderen Menschen und Altersgenossen, lernen die Kindern normalerweise im Kindergarten!

Sicher lernt man da sozialen Umgang, aber sofern man nicht in einem integrativen Kindergarten ist, lernt man den Umgang mit behinderten Menschen eben nicht.

Natürlich sind sie zweiter klasse.
Das hat garnichts mit Moral oder Ethik zu tun , sondern mit der Wirtschaft und wie die Menschen heutzutage Leben.
Ein Mensch mit einem Arm wird sicher nicht in einer Werkstatt mehr bevorzugt als einer mit zwei.
Oder wenn einer schwierigkeiten beim Lesen/schreiben etc hat, wird er sicher sehr sehr schwer ein Lehrer. Und wenn ja, läuft etwas falsch.
Er passt sich dem "grad" seiner behinderung (ob nun von ihm selber ausgehend , Unfall oder geboren) an.

Wieder anders sieht es bei Behinderten Sport aus, da werden wir "normalen" nicht wirklich mitspielen dürfen.

Es kommt immer drauf an aus welchen Standpunkt man das betrachtet.
Wir sind leider nicht "c" : ( !

Ob er in der Gesellschaft zweiter klasse ist , hängt von jedem selber ab.
Ich definiere mal nicht was die Gesellschaft ist , das müsste eig. jeder selber unterscheiden können.

Manche Leute haben sich soein starken character gebildet (vll. wegen job oder dem Lebensumständen entsprechend) das sie sicher nicht einen Geistlich-behinderten Menschen verstehen wollen. Da haben sie andere "probleme" im Leben.
Oder die anderen sind nur knapp davon entfernt , selber geistlich behindert zu sein, dass sie diesen sogar als konkurenten ansehen können.
Ich habe schon vieles erlebt.

Nun geh ich soweit einen behinderten Menschen erstmal soweit zu definieren das er sogar ein Hip-Hopper sein kann. (klingt lustig ? ist es auch)
Jeder von uns hat eine gewisse Behinderung.
Ob es nun Angst ist, oder eine Abwehrhaltung gegenüber etwas, war er nicht versteht oder ihm eingetrichtert wurde.
Denkt nach was wir sein können , es aber nicht sind.
Das wäre eine Utopie.
Was wir uns die ganze Zeit kreieren ist eine Dystopie.

Wir passen uns alle der Behinderung die uns vorgegeben wird , an !

jaja.. wir sind alle Behindert .. manche mehr.. manche weniger..


Fuck me like u hate me (dig it up, tear it down) *sing und wegstolzier*

@Locke

Locke schrieb:Natürlich sind sie zweiter klasse.

Die Gesellschaft macht sie zu Menschen zweiter klasse.
Dazu finde ich JimboJoes Bild echt passend.

Nicht nur die Gesellschaft.
Aber im großem Umfang, ja.

Ich wollte eig. noch unter meinen Post schreiben, dass sein Bild genau das aussagt was ich geschrieben habe.
wollte aber einen DP vermeiden. ;]

@ locke

den ersten teil deines posts fande ich schon recht gut. auch wenn du zu sehr verallgemeinerst.

es gibt natürlich auch gesetze die vorschreiben einen eingeschränkten menschen mit einer mindestquote eines betriebes einzustellen.
dies ermöglicht diesem sich zu integrieren und gleichheit zu schaffen.

wirtschaftlich? schwachsinn.
Wir haben hier mehrere behindertenwerkstätte und ich muss sagen die qualität an sich ist meiner meinung nach um einiges besser als von "normalen" menschen gefertigt.

gefühle als behinderung aufzuzeigen finde ich als falsch. den gefühle machen den menschen individuell und frei.

Wobei man diese Bild und den Spruch wirklich nur auf Menschen mit Koerperbehinderung beziehen kann, geistig behinderte sind eben leider oft so eingeschraenkt das sie intensiver Pflege beduerfen und wirklich froh sein koennen das sie in unserer modernen Gesellschaft leben und nich ein paar Jahre oder Jahrzehnte frueher geboren wurden... wenn man ueberlegt wie es schwehr Behinderten in der Verganenheit ergangen ist muss man sagen das sich doch sehr viel gebessert hat

doc_snyder schrieb:geistig behinderte sind eben leider oft so eingeschraenkt das sie intensiver Pflege beduerfen

Körperlich behinderte Menschen brauchen ebenso intensive Pflege und Betreuung, weil z.B. viele von ihnen nichtmal alleine auf die Toilette gehen können.

Wenn man es nicht verallgemeinert wird es eine endlose "Ich finde du findest ich kenne du kennst aber das und ich dies etc diskussion"

Die "kleinen" Gesetze die zum großteil nur die Behinderten kennen sind auch davon betroffen. Genauso wie die Behindertenvereine die solche Chancen für die betroffenen erhöhen sich "normal" sich zu integrieren.
Sport , Rollstuhltreppen etc etc.
Dann gibt mal der Staat für diese Sachen 2 Euro aus usw.

Wenn wir uns drauf einigen wollen, müssen wir erstmal definieren über welche behinderten wir sprechen.

Du meinst die Wirtschaft hat keine auswirkung auf unser Denken gegenüber den behinderten , weil du mehrere behindertewerkstätten kennst und meinst die produktion davon sei besser ? ..

das ist wieder soeine "ich kenne ich weiß mein umfeld ich bin aber nicht so etc"

lol .. Rollstuhltreppen...

ich war grad woanders.. *drop*

Ich habe mich vielleicht etwas falsch ausgedrueckt, die meisten Koerperbehinderten sind ja geistig fit und werden von der Gesellschaft eben durch rein physikalische Probleme Behindert, eben z. B. durch Treppen.... Geistig Behinderte dagegen bringen oft nicht die Grundlegenden geistigen Faehigkeiten mit um ihr Leben zu organisieren... wobei der Punkt am Ende auch egal ist, Behinderte gehoeren genau so zu unseren Mitmenschen und brauchen eben mehr Hilfe im Leben als andere, die wir ihnen nicht verwehren duerfen, wer weis ob wir unser ganzes Leben so gesund bleiben wie wir sind.

Und bei manchen offiziell "normalen" fragt man sich auch, ob der nicht etwas Lebenshilfe brauchen koennen... Dummheit zaehlt eben noch nicht als Behinderung (ohne jetzt irgentjemanden hier anzusprechen)

Doc

das ist die Utopie doc_snyder.

sicher ist es eine Utopie, aber man wird ja noch hoffen duerfen das der Mensch noch irgentwann zur Vernunft kommt.... obwohl wenn ich es mir jetzt so ueberlege?