Intersexuell na und!

Intersexualität? Nein Danke!

@Ahiru

Ja, verstehe schon. Aber muss man das denn zwingend einordnen? Wie wichtig ist denn das, in welche "Schublade" man passt?

@CthulhusPrison
Das ist hier nicht als Frage gemeint, die betroffenen Menschen haben auch keine Wahl. Man wird so geboren. Oder hast du generell eine ablehnende Haltung solchen Menschen gegenüber?

@cRAwler23
Ja aber die beruht nur auf Klischees.

@CthulhusPrison
Welche Klischees meinst du denn?

@Südlicht
Für manche ist es bestimmt disskussionswürdig.

@Ahiru

Nur gibt es wohl darauf keine befriedigende Antwort.

Anbei noch ein paar interessante Zitate:

Geradezu revolutionär muten die Überlegungen an, die in der Stellungnahme zur Angabe des Geschlechts in amtlichen Dokumenten geäußert werden: Der Ethikrat betrachtet es als Eingriff in das Persönlichkeitsrecht und das Recht auf Gleichbehandlung, wenn Menschen gezwungen werden, sich im Personenstandsregister zwischen den Kategorien „männlich“ oder „weiblich“ zu entscheiden, obwohl sie sich aufgrund ihrer körperlichen Konstitution keiner von beiden zuordnen können. Eine mögliche Lösung könne darin bestehen, dass auch die Geschlechts-Kategorie „anderes“ zum Ankreuzen angeboten würde.

Denkbar wäre auch, die Festlegung aufzuschieben, bis ein Heranwachsender sich selbst entschieden hat – oder der völlige Verzicht auf den Eintrag, dessen Notwendigkeit man durchaus infrage stellen könne.

http://www.tagesspiegel.de/wissen/intersexualitaet-etwa-8000-bis-10-000-betroffene/6245830-2.html

Und wer sagt denn, dass das Kind nicht so in Ordnung ist, wie es ist? Nur weil es nicht eindeutig bestimmbar ist? Es gibt nicht nur schwarz und weiß, sondern eine große Grauzone - das fängt schon bei maskulinen Frauen oder weiblich wirkenden Männern an.

Einfach in Ruhe lassen - und später selbst entscheiden lassen, ob "Korrektur" oder einfach nur eine Akzeptanz dessen, was vorhanden ist. Ein Mensch ist nicht "krank" oder "falsch", wenn er nicht eindeutig "zuzuordnen" ist - es nimmt ihm nicht das Menschsein und schon gar nicht Empfindung und Seele.

(...)


Aufgrund der ganzen Geschlechternormierung, dieser Zwänge, die damit einher gehen (denn die Natur hält sich nicht an die gesellschafftliche Zwei-Geschlechter-Norm), leiden in der Folge ziemlich viele Menschen darunter... - ob das jetzt z. B. Babys sind, an denen herumgeschnitten wird ohne wirklich zu wissen welchen Geschlechts sie sind bzw. welchem Geschlecht sie sich zugehörig fühlen, ob das z. B. Männer oder auch Frauen sind, die es nicht mehr schaffen sich der Geschlechternorm zu unterwerfen und lieber daraus ausbrechen, bevor sie ganz kaputt daran gehen (z. B. über die TS-Schiene (psychosozial motiviert)), usw.

Menschen, die nicht der Geschlechternorm entsprechen, wird das Recht über sich selbst zu entscheiden genommen, sie sind Diskriminierungen und Gewalt ausgesetzt und teilweise wird sich über sie lustig gemacht.

In was für einer Gesellschaft leben wir, dass wir diese Zwänge und dieses Unrecht aufrecht erhalten?


(...)

Wieso muss man überhaupt ständig und überall sein Geschlecht angeben? Das ist Diskriminierung!
Die entsprechende Fragespalte sollte einfach ganz abgeschafft werden - auf sämtlichen Fragebögen und amtlichen Dokumenten. Genauso wie die Pflicht, seinem Kind einen Vornamen zu geben, aus dem man sofort auf das Geschlecht schließen kann.


(...)


Vielleicht ist es an der Zeit einmal gewachsene eingefahrene Konstrukte infrage zu stellen, zu überdenken und sich neu zu orientieren.

entnommen aus der Kommentarspalte dieses Artikels:

http://www.tagesspiegel.de/politik/intersexualitaet-ethikrat-will-mehr-als-zwei-geschlechter/6245392.html

OMG -.- nein, warum sollte man es "besser wissen wollen" als die liebe Natur?? :D
Das ist einfach lächerlich. Bin eine Frau und ich bin es ausgesprochen gerne ;)

@popcorncandy

Intersexualität gehört zur lieben Natur. :-)

Wieso muss man überhaupt ständig und überall sein Geschlecht angeben? Das ist Diskriminierung!
Die entsprechende Fragespalte sollte einfach ganz abgeschafft werden - auf sämtlichen Fragebögen und amtlichen Dokumenten. Genauso wie die Pflicht, seinem Kind einen Vornamen zu geben, aus dem man sofort auf das Geschlecht schließen kann.

Ja lass eine Zwitter Gesellschaft bilden ist doch egal wenn die Menschheit aus stirbt
stühle brauchen auch liebe, lass den kind einen nicht "geschlechtsspezifischen" Namen geben
huch wie wiers 931838 Toll was, noch eben RFID Chip implantieren jojo...

psst. Ich hab gehört die Leute die Geschlechter unterscheiden sind die vorarbeiter der Echsen menschen und werden mit dem RFID Chip kontrolliert um das Metang level zu halten!

Und die neue Partei wird sein: VNRP - Verrückte Nudistische Reptilien Partei

Ich denk mal das sich das wohl keiner selber aussucht. Und ich bin dagegen das zum Beispiel die Ärzte oder die Eltern oder alle zusammen Gott spielen wollen und einem intersexuell geboren Kind irgendein Geschlecht zuordnen wollen. Nur weil es eben der gesellschaftliche Norm entspricht?
mir persönlich geht es gerade ähnlich, das ich nicht den gesellschaftlichen Normen entspreche sozusagen ein Freak bin, aber dafür kann ich nichts sondern das sind die Nebenwirkungen von Medikamenten die ich einnehmen muss ohne die ich jetzt vielleicht schon tot wäre.

@Südlicht

Eine mögliche Lösung könne darin bestehen, dass auch die Geschlechts-Kategorie „anderes“ zum Ankreuzen angeboten würde.

Denkbar wäre auch, die Festlegung aufzuschieben, bis ein Heranwachsender sich selbst entschieden hat – oder der völlige Verzicht auf den Eintrag, dessen Notwendigkeit man durchaus infrage stellen könne.

Also ich finde so einen Eintrag schon wichtig. Oft kann man vll von Aussehen/Namen nicht aufs Geschlecht schließen. Die Eintragung "anderes" sollte dann auch wirklich begründet sein, also medizinisch.

Südlicht schrieb:Einfach in Ruhe lassen - und später selbst entscheiden lassen, ob "Korrektur" oder einfach nur eine Akzeptanz dessen, was vorhanden ist. Ein Mensch ist nicht "krank" oder "falsch", wenn er nicht eindeutig "zuzuordnen" ist - es nimmt ihm nicht das Menschsein und schon gar nicht Empfindung und Seele.

Ich bin der Meinung das jegliche plastische Korrektur eines Babies eine Körperverletzung darstellt, auch eine Beschneidung.

Südlicht schrieb:Menschen, die nicht der Geschlechternorm entsprechen, wird das Recht über sich selbst zu entscheiden genommen, sie sind Diskriminierungen und Gewalt ausgesetzt und teilweise wird sich über sie lustig gemacht.

Physiologisch oder psychologisch?

jabbathecup schrieb:Wieso muss man überhaupt ständig und überall sein Geschlecht angeben? Das ist Diskriminierung!
Die entsprechende Fragespalte sollte einfach ganz abgeschafft werden - auf sämtlichen Fragebögen und amtlichen Dokumenten. Genauso wie die Pflicht, seinem Kind einen Vornamen zu geben, aus dem man sofort auf das Geschlecht schließen kann.

Das halte ich für Blödsinn, sorry.

@jabbathecup

jabbathecup schrieb:VNRP - Verrückte Nudistische Reptilien Partei

Gibts bestimmt schon längst.

@Ahiru

Ahiru schrieb:Also ich finde so einen Eintrag schon wichtig. Oft kann man vll von Aussehen/Namen nicht aufs Geschlecht schließen.

Warum hältst Du persönlich das denn für wichtig?

Im Personalausweis und in medizinischen Akten hat das vielleicht noch seinen Sinn, dort sind ja auch Augenfarbe & andere phänotypische Merkmale angegeben. Aber sonst?

Ahiru schrieb:Das halte ich für Blödsinn, sorry.

Und warum? Wem tut das weh wenn das auf Fragebögen einfach wegfiele - warum ist das überhaupt wichtig auf Fragebögen? Ich muss ja idR auch nicht meine Haarfarbe irgendwo angeben.

Ebenso der Name - warum können die nicht neutral sein?

Dem Geschlecht wird in unserer Kultur/ Gesellschaft m.E. eine viel zu große Bedeutung beigemessen. Ich finde es bemerkenswert dass selbst die Höflichkeitsanrede (Herr / Frau) sich danach richtet was man zwischen den Beinen hat. Wozu ist das im Alltag so wichtig?

Medizinisch und fortpflanzungsmäßig ist die Bedeutung unbestritten, aber was die Gesellschaft alles drumherum konstruiert hat, halte ich mittlerweile für völlig überholt.

(ich wollte sogar mal nen Thread dazu aufmachen, aber denke das kann auch hier diskutiert werden.)

@Südlicht

Südlicht schrieb:Im Personalausweis und in medizinischen Akten hat das vielleicht noch seinen Sinn, dort sind ja auch Augenfarbe & andere phänotypische Merkmale angegeben. Aber sonst?

Naja, wo muss man es denn sonst noch angeben?

Südlicht schrieb:Und warum? Wem tut das weh wenn das auf Fragebögen einfach wegfiele - warum ist das überhaupt wichtig auf Fragebögen? Ich muss ja idR auch nicht meine Haarfarbe irgendwo angeben.

Z.B. wenn jemand Geschlechtsunterschiede erforschen möchte? Z.B. ob sich mehr Männer oder Frauen an Weiterbildungen interessieren, wird eben das Geschlecht erfasst.

Südlicht schrieb:Ebenso der Name - warum können die nicht neutral sein?

Weil man dann bei vielen Leuten ins Fettnäpchen treten würde.

Südlicht schrieb:Dem Geschlecht wird in unserer Kultur/ Gesellschaft m.E. eine viel zu große Bedeutung beigemessen. Ich finde es bemerkenswert dass selbst die Höflichkeitsanrede (Herr / Frau) sich danach richtet was man zwischen den Beinen hat. Wozu ist das im Alltag so wichtig?

Ich würde gerne wissen, wer mich schwängern kann und wer nicht ;P
Und es ist nunmal so, das es gewisse Unterschiede gibt. Oder wie sollte man die Leute sonst ansprechen? Es ist ja wohl nichts schlimmes, eine Geschlechtszugehörigkeit zu haben.

@Ahiru

Ahiru schrieb:Und es ist nunmal so, das es gewisse Unterschiede gibt. Oder wie sollte man die Leute sonst ansprechen? Es ist ja wohl nichts schlimmes, eine Geschlechtszugehörigkeit zu haben.

Man könnte sich weiterentwickeln und sich Neues ausdenken (neutrale Namen, Anrede, etc.). Die heutigen Begriffe sind ja auch nicht vom Himmel gefallen, sondern wurden irgendwann einmal von Menschen erdacht und kultiviert.

Die Unterschiede gibt es, aber welche Rolle spielen die im Alltag?

Ich finde es "schlimm", dass es immer und überall "betont" und hervorgehoben wird, egal was im Alltag man tut. Das ganze Gesellschaftssystem ist so aufgebaut. Deswegen fällt es den meisten Normalkonditionierten auch so schwer, sich was anderes vorzustellen. Man kennt es nicht anders.

Früher wurden Menschen auch noch nach Hautfarbe / "Rasse" bzw Ethnie separiert. Das wurde in den meisten Ländern abgeschafft.

In diesem Sinne:

Südlicht schrieb: Vielleicht ist es an der Zeit einmal gewachsene eingefahrene Konstrukte infrage zu stellen, zu überdenken und sich neu zu orientieren.

Ich finde es ganz schlimm, wie intolerant und verklemmt unsere heutige Gesellschaft immer noch ist, dass Menschen ausgegrenzt und ein Leben lang darunter leiden müssen, nur weil sie nicht ganz der Norm entsprechen und die Mitmenschen damit nicht zurechtkommen; dass Ärzte den Eltern eine Operation im Säuglingsalter empfehlen, damit es nicht auffällt, dass das Geschlecht des Kindes zu irgendeinem Zeitpunkt mal nicht eindeutig war. Für mich sind solche Operationen schwerste Körperverletzung und der Beginn eines psychischen Leidensweges, der oft ein Leben lang andauert. Und die einzigen Personen, denen so eine Operation das Leben leichter macht, sind die Eltern, das Umfeld und die Gesellschaft.
Und es bleibt ja nicht bei dieser einen Operation, sondern Nachuntersuchungen und Nachoperationen ziehen sich durch die ganze Kindheit und Jugendzeit der Betroffenen. Um beispielsweise eine künstliche Vagina auf den Geschlechtsverkehr vorzubereiten, muss das Kind demütigendes Dehnen über sich ergehen lassen, das von dem Kind als Vergewaltigung empfunden wird (es kann dazu führen, dass das Kind keine richtige Sexualität entwickelt, asexuell wird oder jegliche Penetration als widerlich empfindet und niemals eine Beziehung mit einem Mann eingehen kann/will). Zwar gibt es immer mehr Chirurgen, die das Setzen einer künstlichen Vagina erst ab 11 Jahren anstreben, aber auch dann sind die Nachuntersuchungen sicherlich noch demütigend genug.
Wie soll sich so ein Kind jemals normal fühlen? Wie können Eltern und das Umfeld denken, dass das Kind nie was davon mitkriegt, dass es anders ist als die anderen? Wie können manche Eltern denken, es ist das Beste es gleich nach der Geburt zu operieren und dann einen Mantel des Schweigens darüber zu legen und das Kind mit dem Gefühl der Andersartigkeit allein zu lassen? Und im schlimmsten Fall waren diese ganzen Torturen umsonst, wenn sich das Kind nicht als Mädchen fühlt.
Ich hoffe für diese Menschen, dass das dritte Geschlecht in der Gesellschaft irgendwann so normal wird wie Mann und Frau. Das Babys und Kinder nicht gegen ihren Willen operiert werden und sie sich im Laufe ihres Lebens frei entscheiden, welches Geschlecht sie annehmen wollen oder ob sie ihren Körper so lassen wollen wie er ist. Für mich sind Intersexuelle so normal wie jeder andere Mensch auch.
Hier ein Link zu den Folgen der Genitalverstümmelung an Intersexuellen im Kindesalter:
http://fmt.blogsport.de/zwitter/genitalverstuemmelungen-in-deutschland-in-der-kinder-und-jugendgynaekologie/ (Archiv-Version vom 12.07.2013)
Ein Film der sich mit dem Thema Intersexualität befasst ist zum Beispiel XXY
Wikipedia: XXY (Film)

Aus Eingangspost:

yoyo schrieb am 05.02.2007:die Abschaffung der Kategorie 'Geschlecht' in all
seinen Konsequenzen;

Selten so etwas dummes gelesen. Am besten schaffen wir die Geschlechter gleich ganz ab! Aber wartet: Da hat irgendiwe Mutter Natur etwas dagegen. Sowas blödes aber auch! ^^

Es gibt nun mal Frauen und Männer und warum soll man es nun abschaffen eine Frau als Frau und einen Mann als HErr anzusprechen?

DAs gabs doch auch mal so jemanden, der einführen wollte, dass Kinder die Wörter Papa und Mama nicht mehr sagen dürfen sondern nur noch allgemein zu beiden Elter. Meiner Meinung nach ein kompletter Blödsinn. Solange es Leben auf der Erde gibt wird es Männlein und Weiblein geben, und sie werden niemals gleich sein. Wozu auch, ich bin finde es sehr gut, dass es so hübsche Weibleins gibt, und vorallem, dass sie eben nicht wie Männlein oder ne Mischung aus beiden aussehen! :D

@Mindslaver

Du hast das Thema offenbar nicht ganz verstanden. Es geht hier nicht um die Abschaffung von Mann und Frau. Ihr immer mit Euren Ängsten. :-)

Aber Du kannst gern auch meine Frage beantworten, welche ich schon Ahiru gestellt hab, nämlich warum die Kategorisierung im Alltag für Dich so bedeutsam ist.

Was meinst du mit Kategorisierung im Alltag?

@Südlicht