Nicht glücklich sein wollen

KillingTime schrieb:Echte Freunde jedoch immer.

Kann ich nicht beurteilen. Von meinen Freunden ist niemand so übel dran, dass ich sagen könnte, ich hätts besser.

@Zeo
Du hast mich missverstanden. Ich meinte, echte Freunde gönnen dir deine Freude, sie freuen sich mit dir und leiden auch mit dir.

Fremde dagegen, da ist es genau umgekehrt. Fremde freuen sich, wenn du leidest, und sind neidisch, wenn es dir gut geht. Eventuell ist es denen auch egal ("Zombies").

Eine ganz einfache Möglichkeit, Freund von Feind zu unterscheiden.

KillingTime schrieb:Eine ganz einfache Möglichkeit, Freund von Feind zu unterscheiden.

Stimmt. Aber manchmal ist es entsetzlich, wie man sich doch täuschen kann.

Zeo schrieb:Aber manchmal ist es entsetzlich, wie man sich doch täuschen kann.

Ja, ich kenne das. Aber darum sollte man Freundschaften langsam aufbauen. Eigentlich kann es dann kaum passieren, dass der andere einem in den Rücken fällt. Kannst du mal ein Beispiel geben, was passiert ist?

KillingTime schrieb:Kannst du mal ein Beispiel geben, was passiert ist?

Kann ich. Stell dir vor, du hast einen Freund, mit dem du dich super verstehst. Ihr verbringt die tollste Zeit miteinander. Irgendwann kommst du drauf, dass er leider auch der Freund von deinem schlimmsten Feind ist. Und plötzlich passiert etwas, wodurch du ihn nicht nur an diesen Bastard verlierst, sondern er selber zu deinem Feind wird. Das ist so ein richtiges Worst Case Szenario.

@Zeo
Ok das klingt nach worst case. Da ist es auch zu verstehen, wenns dir dabei nicht gut geht, weil du etwas (nämlich dein Freund) "verloren" hast.

Andererseits hast du die Existenz eines 'schlimmen Feindes' genannt. Ich gehe jetzt einfach mal *nicht* davon aus, dass dieser dein schlimmster Feind der Alkohol ist, und dein Freund zum Alki geworden ist. Wenn nämlich doch, wären meine weiteren Überlegungen zweckfrei.

Was wiegt denn schwerer, der "Verlust" des Freundes, also dass du ihn nicht mehr hast, oder dass er jetzt auch dein Feind geworden ist? Ich finde einen Begriff wie "Feind" eigentlich etwas unpassend, Feinde hat man früher in der Schule gehabt. Als Erwachsener doch nur, wenn man sich mit Assipack oder Gangs abgibt.

@KillingTime
Genannter Feind war ein Mensch.

Am allerschwersten wiegt dieses Gefühl des Verrats. Wenn sich jemand gegen dich entscheidet, von dem du geglaubt hast, er würde dir durch die Hölle folgen.

Zeo schrieb:Am allerschwersten wiegt dieses Gefühl des Verrats.

Ok das ist in Ordnung. Es wäre ja auch möglich gewesen, dass am schwersten wiegt, dass du dir selber Vorwürfe machst, weil du ihm vertraut hast.

Aber das wird bei dir ja nun kaum die Regel gewesen sein, dass du $Menschen kennengelernt hast, und dass sich später alle von dir abgewendet haben, weil sie meinten, du bist ein komischer Kauz?

KillingTime schrieb:Aber das wird bei dir ja nun kaum die Regel gewesen sein, dass du $Menschen kennengelernt hast, und dass sich später alle von dir abgewendet haben, weil sie meinten, du bist ein komischer Kauz?

Nope. Die meisten haben sich deswegen gleich von Anfang an abgewendet.

@Zeo

Zeo schrieb:Die meisten haben sich deswegen gleich von Anfang an abgewendet.

Hmm komisch. Siehst du irgendwie seltsam aus, hast du ein eigenartiges Äußeres? Schmutzige Klamotten, fettige Haare, Lispeln, Sprachfehler, stechender Blick? ;) Oder hast du eigenartige Ansichten, wo die anderen gedacht haben müssen, "was für ein Spinner"? Ein "ich trinke keinen Alkohol" ist übrigens keine eigenartige Ansicht.

@KillingTime

Na ja, viele irritiert, dass ich nur schwarz trage. Ich mag keinen Smalltalk, lache selten und ja, meine Ansichten sind in den Augen vieler Leute eigenartig.

@Zeo

Zeo schrieb:Na ja, viele irritiert, dass ich nur schwarz trage.

Eigentlich sollte es völlig hupe sein, was jemand trägt. Wenn jemand als Wookie verkleidet in die Oper geht, sollte klar sein, dass das unpassend ist, aber um einen solchen Fall geht es hier nicht. Wenn ich einen Andersgekleideten sehe, und das Aussehen ist passig, würde ich denken, oh der hat aber Mut und steht dazu. Ich würde den nicht sofort für einen Rebellen halten.

Zeo schrieb:Ich mag keinen Smalltalk, lache selten

Gerade Smalltalk dient dazu, andere kennenzulernen, und 'Rapport' herzustellen. Und Smalltalk kann man lernen, dabei gehts um keine bestimmten Themen, sondern nur blah blah. Auch wenn das zunächst oberflächlich erscheint, aber zusammen mit 'Lachen' kann das Situationen entkrampfen. Oder ist das bei dir eher ein Fall von 'low self confidence', weil du glaubst, die anderen wollen eh nichts mit dir zu tun haben?

Zeo schrieb:meine Ansichten sind in den Augen vieler Leute eigenartig.

lol was soll ich da sagen^^

KillingTime schrieb:Eigentlich sollte es völlig hupe sein, was jemand trägt.

Wahrscheinlich wäre es ihnen auch scheißegal, wenn ich eklig bunt rumlaufen würde. Aber Schwarz stört die Leute ungemein. Die spinnen echt rum deswegen.

KillingTime schrieb:Gerade Smalltalk dient dazu, andere kennenzulernen

Aber ich will gar niemanden kennen lernen.

KillingTime schrieb:'low self confidence'

Check!

@Zeo

Zeo schrieb:Aber Schwarz stört die Leute ungemein.

Und nur darum trägst du es. Du willst dich abgrenzen, von den Schlappschwänzen. Ihnen signalisieren, lasst mich in Ruhe.

Zeo schrieb:Aber ich will gar niemanden kennen lernen.

Aber sicher willst du das. Darum schreibst du in Internetforen. Auch hier lernst du Menschen kennen, mit dem Unterschied, du kannst hier selbst entscheiden, wie weit du sie an dich heranlässt. Dein Aussehen ist hier von geringer Relevanz, und du musst dich nicht in ungeliebte Themen verwickeln lassen. Wenns dir zu blöd wird, steigst du einfach aus.

Zeo schrieb:Check!

Was ist denn bei dir Ursache, und was ist Wirkung? War das geringe Selbstvertrauen schon immer da, oder ist das erst entstanden, als Reaktion auf deine Inkompatibilität zu den Massen?

Manche Leute fühlen sich nur wohl, wenn sie sich nicht wohlfühlen.

@spiegelchen

Leider kann man diese Frage nicht verallgemeinernd beantworten, doch einige Parallelen gibt es bei vielen.

Es sind immer die Glaubenssätze, die dahinter stehen, die das Unglücklichsein ausmachen, und die beruhen oftmals auf dem Vorgelebten unserer Eltern usw.

Viele werden zum Glauben erzogen, dass das Leben ein Kampf ist. Wenn man glücklich ist, kämpft man jedoch nicht und somit muss - laut Glauben - Glücklichsein falsch sein.
Weiterhin wird unser Kindliches Ich immer darin bestärkt, dass es nicht ok ist. Demnach glauben viele, es nicht wert zu sein, glücklich sein zu dürfen.

Ganz extrem kann es beim religiösen Glauben sein, der einige davon abhält, HIER glücklich zu werden, weil sie effektiv erst an eine Seligkeit nach dem Tode glauben. Deren Motto ist es, dass nur der ins Paradies eintreten kann, der hier (wie Jesus) gelitten hat.

Das sind nur einige Basisgründe, doch bewegen sie den Menschen direkt oder indirekt dazu, ihr Glück hier zu boykottieren.

Gruss

Shade

KillingTime schrieb:Und nur darum trägst du es. Du willst dich abgrenzen, von den Schlappschwänzen. Ihnen signalisieren, lasst mich in Ruhe.

Ja, aber in Ruhe lassen einen nur die Passanten. Man kann sich ziemlich sicher sein, dass es niemand wagen wird, sich im Zug oder Bus neben dich zu setzen. Von Leuten, mit denen man den ganzen Tag arbeitet, bekommt man aber ständig blöde Meldungen.

KillingTime schrieb:Aber sicher willst du das. Darum schreibst du in Internetforen. Auch hier lernst du Menschen kennen, mit dem Unterschied, du kannst hier selbst entscheiden, wie weit du sie an dich heranlässt.

Es gibt Leute, die rücken einem ganz schön auf die Pelle, wenn sie mit dir reden. Nicht mal ein Meter Abstand ist drin. Man bekommt direkt Angst, dass man angespuckt wird, bei ihrer feuchten Aussprache. Dieser Sicherheitsabstand ist auch ein Grund, warum ich Internetkommunikation dem persönlichen Kontakt vorziehe. Aber kennen lernen tut man hier niemanden. Jeder verrät nur soviel, wie er von sich preisgeben will. Und ich hab auch nicht die Absicht, irgendwem alles zu erzählen.

KillingTime schrieb:War das geringe Selbstvertrauen schon immer da, oder ist das erst entstanden, als Reaktion auf deine Inkompatibilität zu den Massen?

Letzteres. Wenn man es ständig zu spüren bekommt, dass man anders und damit unerwünscht ist, hinterlässt das Spuren.

Zeo schrieb:Ja, aber in Ruhe lassen einen nur die Passanten. Man kann sich ziemlich sicher sein, dass es niemand wagen wird, sich im Zug oder Bus neben dich zu setzen. Von Leuten, mit denen man den ganzen Tag arbeitet, bekommt man aber ständig blöde Meldungen.

Klar doch, du bist bestimmt absolut unschuldig, machst niiiiiieee blöde Meldungen, bist mit jedem nett und zuvorkommend, es können ja nur die anderen sein.

Zeo schrieb:Es gibt Leute, die rücken einem ganz schön auf die Pelle, wenn sie mit dir reden. Nicht mal ein Meter Abstand ist drin. Man bekommt direkt Angst, dass man angespuckt wird, bei ihrer feuchten Aussprache. Dieser Sicherheitsabstand ist auch ein Grund, warum ich Internetkommunikation dem persönlichen Kontakt vorziehe. Aber kennen lernen tut man hier niemanden. Jeder verrät nur soviel, wie er von sich preisgeben will. Und ich hab auch nicht die Absicht, irgendwem alles zu erzählen

Ebenso: Was unterscheidet dich denn von den anderen? Auch in RL verrät man nur so viel wie man von sich preisgeben will. Du machst ja mit deinen schwarzen Klamotten auch eine Aussage, von der du erwartest, dass andere sie gefälligst respektieren.

Zeo schrieb:Letzteres. Wenn man es ständig zu spüren bekommt, dass man anders und damit unerwünscht ist, hinterlässt das Spuren

Ebenso falsch. Welche Spuren etwas hinterlässt, liegt ausschliesslich bei DIR! Aber es ist - wie halt immer - wesentlich einfacher, das Opfer zu spielen, anstatt zuzugeben, dass auch die eigene Haltung bei anderen etwas triggert.

Und ja, ich weiss wovon ich rede. Ich war in der Schule immer die Aussenseiterin, heute respektieren mich Menschen, weil ICH meine Haltung geändert habe

The_Shade schrieb:Klar doch, du bist bestimmt absolut unschuldig, machst niiiiiieee blöde Meldungen, bist mit jedem nett und zuvorkommend, es können ja nur die anderen sein.

Stimmt. So wie du jetzt. Machst mich grundlos an.

The_Shade schrieb:Und ja, ich weiss wovon ich rede. Ich war in der Schule immer die Aussenseiterin, heute respektieren mich Menschen, weil ICH meine Haltung geändert habe

Weil du es ihnen Recht machst. Das ist natürlich viel besser, als so akzeptiert werden, wie man ist...

@Zeo
Was ich nicht so ganz verstehe: du sagst, du bekommst von deinen daily people ständig blödes Feedback. Aber warum? Das kann doch nicht nur an der schwarzen Kleidung liegen. Selbst wenn du eher ein schweigsamer Typ bist, was ich im Übrigen bezweifle, da du sehr redegewandt bist, wird man dich eher in Ruhe lassen, als blöd anzupaulen. Du scheinst auch niemand zu sein, der von sich aus andere dumm macht. Also, wie kommts?