Unwissender = glücklicher?

Tyranos,

"Ja und dann, wenn man eine Erfahrung rückgängig gemacht hat, kommt man
auf die Idee wieder die selbe aus Neugier machen zu wollen. Ist ein Teufelskreislauf. Man
kann eben nichts dafür, dass man etwas zu wissen bekommt."

deine Aussage
beinhaltet Logikfehler.

und zwar, kann man erstens keine Erfahrung rückgängig
machen.

und zweitens, wenn man mal annimmt man könnte es, -rein hypothetisch-,
wäre das vergleichbar damit, sich zu einem früheren Zeitpunkt einzufinden (in der
Vergangenheit), was ebenso bedeutet, dass man -dort- noch kein Wissen über diese
Erfahrung der Zukunft erlangt hat, die man eigentlich rückgängig machen will.

und
somit hat man ebenso kein Wissen darüber, ob man dieselbe Erfahrung ein weiteres Mal
machen würde und somit entfällt auch daran zu denken, dass man diese eine Erfahrung
rückgängig machen möchte.

ob man sie tatsächlich wiederholen täte, spielt so
erstmal keine Rolle.

darüber lässt sich nämlich überhaupt kein Urteil bilden. und
ist auch unerheblich, darüber nachzudenken, über das "was wäre wenn...".

Es sei
denn, Du nimmst an, das Leben an sich verläuft linear nach einem feststehenden Plan und
ist komplett determiniert.

Ferner sogar, müsste man -deiner Aussage nach- befähigt
sein, in die Zukunft zu sehen um zu entscheiden eine Erfahrung rückgängig zu machen, und
man müsste in die Vergangenheit reisen können.

aber hatten wir das nicht schon mal
irgendwo mit dem Determinismus? ;)

und über die Auswirkungen, wenn es so "wäre"
und ein Jeder so denken würde, dass alles determiniert ist, möchte ich mir eigentlich
keine Gedanken machen. (Beipiel: Fatalismus)

denn das hieße auch, das man
-überhaupt- keinen Einfluss auf sein Leben hätte, weil Alles linear verläuft.
die
Annahme der Linearität als unumstößliche Gegebenheit, ebenso der Kausalität ist aber bloß
"eine" "Konsensrealität". (leider die Verbreiteste, die sich zwar mithilfe der Physik
widerlegen ließe, nur leider nicht belegen, da ist der Knackpunkt)

Und dieses
lineare Denken ist es ebenfalls welches impliziert, es würde -immer- eine Entwicklung zum
"Besseren" (Vorteildenken) geben, woraus der dogmatische Fortschrittsglauben
resultiert.
aber selbst die Evolution verläuft nicht linear.


und genau das
ist eigentlich der tatsächliche Teufelskreis, in dem sich die Menschheit seit
Jahrtausenden befindet.

dieselbe Erfahrung, bzw. denselben Fehler wieder und
wieder zu wiederholen (trotz Wissens oder keinen Gebrauch von der Möglichkeit dieses
Wissen darüber zu erlangen, sie nicht rückgängig machen zu können) hat -nicht- mit
Neugier zu tun, sondern damit nicht die Konsequenzen aus seinem Handeln zu
ziehen.[Nach]Denken ;)

das mag jetzt insgesamt eventuell sophistisch daherkommen,
aber die Konsequenzen aus solchem Denken sind fundamental für das Weltgeschehen.

Doors,


"Wer gerne auf den Bäumen geblieben wäre, kann sich gern wieder dahinzurückziehen, wenn ihn das Leben überfordert."

jeder Mensch der über ein wenigVernunft verfügt, wird wohl einsehen, dass es unmöglich ist, auf die Bäume oder in Höhlenzurückzukehren.
ein Ding der Unmöglichkeit in Anbetracht des technologischen"Fortschritts" und ebenso auch auf die Weltbevölkerungszahl bezogen.

eine Frage anDich, wie kommst du darauf, dieses Denken würde mit Zurückzug oder damit zu tun haben,man wäre mit dem Leben zwangsläufig überfordert, wenn man den Fortschrittsglaubenkritisiert?

"Nein, ich glaube nicht, dass diese Welt ein besserer Ort wäre, wennwir alle (noch) blöder wären."

darum geht´s nicht, wie Navigato schon anmerkte.;)

"Ich persönlich finde, ich kann nie genug wissen und kann nicht aufhören, zulernen."

sicher, das ist auch gut so, aber speist sich Wissen auschließlich ausBuchwissen? ebenso doch aus der Erfahrung.

und wenn nicht aus dem Wissen, es istja egal welcher Art, nicht -kein Stück- gelernt wird, dann ist alles Wissennutzlos.


tja, zynisch werd´ich wohl nie werden. das wäre für mich mitGleichgültigkeit gleichzusetzen.

Korrektur

und wenn nicht aus dem Wissen, es ist ja egal welcher Art, nicht -keinStück- gelernt wird, dann ist alles Wissen nutzlos.

man streiche bitte das erste-nicht-. *g

@Saravati:
Ich lebe, um Erfahrungen zu sammeln, um zu lernen, um mich und ggf. dieWelt zu verändern.
Lernen erfolgt nicht nur aus Büchern oder anderen Medien. Lernenerfolgt in erster Linie durch Erfahrung, durch den Umgang mit Menschen undSituationen.

Natürlich sucht man sich sein "Buchwissen" schon nach Neigung aus.Ich fresse ja nicht wahllos alles in mich hinein, was der deutsche Buchmarkt jedes Jahran Papier vollmacht. Gleiches gilt für andere Medien.

Was ich absolut nicht teile,ist die verbreitete Meinung, es sei irgendwann früher irgendwie besser gewesen. Bislanghat mir noch nie jemand schlüssig darlegen können, wann und wo das gewesen seinsollte.

Zitat Eröffnungspost:
"Wäre es nicht einfacher, gesünder, friedvoller,umweltbewusster und bequemer an irgendeinem Punkt die neusten Erkenntnisse sein zulassenund zu sagen, das ist jetzt unsere Welt und basta? Sich an irgendeinem Punkt einigen,wenn das überhaupt möglich ist?"

Individuell ist das natürlich möglich. Manbeschliesst, einfach nicht mehr geistig weiterzuwachsen, so wie Oskar Matzerath mit Dreibeschloss, körperlich nicht mehr weiterzuwachsen. Wem das gefiele, der mag es tun, egal,ob auf dem geistigen Stand von Drei oder Dreizehn. Meine Sache wäre das nicht.


"Oder ist es für die Menschheit wichtig weiter zumachen. Zu forschen,entdecken, diskutieren, kriege führen, Raubbau an der Erde betreiben, sich selbstvergiften und hoffen, dass alles irgendwie gut gehen wird?"

Das wird sich "dieMenschheit" nicht verbieten lassen. Und selbst wenn. Soll es so bleiben, wie es ist, mitKriegen, Hunger, Unterdrückung, Umweltzerstörung?
Sollen wir denn gar nichts dagegentun - und ist das dann nicht auch ein "Weitermachen", nur in eine andereRichtung?

Doors,

da kann ich mich eigentlich größtenteils anschließen undaber...

"Was ich absolut nicht teile, ist die verbreitete Meinung, es seiirgendwann früher irgendwie besser gewesen. Bislang hat mir noch nie jemand schlüssigdarlegen können, wann und wo das gewesen sein sollte."

darum ging´s hier aber janicht. und es gibt(gab) aber sicher Gesellschaftssysteme, wo der Hase andersläuft.

und

"Ich lebe, um Erfahrungen zu sammeln, um zu lernen, um mich undggf. die Welt zu verändern."

das ist doch positiv, so sollte es ja auch sein.(eigentlich)

nur die meisten nehmen die Aussage, die Welt wäre eben so schlechtals Rechtfertigung dafür, nichts verändern zu müssen.
wie groß die Ignoranz einigerZeitgenossen ist, muss ich dir ja nicht erzählen. *g
tja...

@Doors

>>Individuell ist das natürlich möglich. Man beschliesst, einfach nichtmehr geistig weiterzuwachsen, so wie Oskar Matzerath mit Drei beschloss, körperlich nichtmehr weiterzuwachsen. Wem das gefiele, der mag es tun, egal, ob auf dem geistigen Standvon Drei oder Dreizehn. Meine Sache wäre das nicht. <<

Ich habe, soweit ich michentsinne, mit keiner Silbe etwas gegen das geistige Wachstum gesagt, ich bin selbst eingrosser Fan davon.
Wogegen ich tatsächlich argumentiert habe, ist der blindeFortschrittsglaube.
Du musst zugeben, dass der Fortschritt nicht nur Gutes zur Folgehatte.
Wenn man ganz ehrlich ist, hatte er mehr Nachteile als Vorteile.

>>Das wird sich "die Menschheit" nicht verbieten lassen. Und selbst wenn. Soll esso bleiben, wie es ist, mit Kriegen, Hunger, Unterdrückung, Umweltzerstörung?
Sollenwir denn gar nichts dagegen tun - und ist das dann nicht auch ein "Weitermachen", nur ineine andere Richtung?<<

Dass sich die Menschheit das nicht verbieten lässt,befürchte ich leider auch.
Denn alles was gemacht werden kann, das wird auchgemacht.
Und nein, es soll eben nicht so bleiben wie es ist. Aber die Richtung, diezur Zeit eingeschlagen ist, ist eine Sackgasse.
Der Technische Fortschritt hat seitAnbeginn der Geschichtsaufzeichnung an Kriegen, Hunger, Unterdrückung undUmweltzerstörung nichts gebessert. Im Gegenteil, mit ihm ging alles einfach nur schnellervoran.
Das was ich gerne dagegen tun würde ist einfach mal einen kleinen Schrittzurück zugehen. Mental, sozusagen. Sich auf die "gute" alte Zeit besinnen, in der man derNatur noch ab und an eine Verschnaufpause gegönnt hat. Zwangsläufig, denn man hatte dieTechnischen Mittel noch nicht ;)
Heute fehlen diese Verschnuafpausen weitestgehend undVieles kann sich nicht mehr erholen. Das ist das Fatale an diesem sturen Vorwertsgalopp:(
Ich hoffe Du verstehst mich jetzt besser :)

@rockandroll
"Der Technische Fortschritt hat seit Anbeginn der Geschichtsaufzeichnung anKriegen, Hunger, Unterdrückung und Umweltzerstörung nichts gebessert. Im Gegenteil, mitihm ging alles einfach nur schneller voran."

Zumindest für dieses Land, wenn nichtgar für weite Teile Europas, würde ich das so nicht unterschreiben wollen.
Wolltejemand zurück zum 16 Stunden-Tag, zur Kinderarbeit im Bergwerk, zur Leibeigenschaft derLandarbeiter, zur Rechtlosigkeit der Frau, zum einkommensabhängigen Wahlrecht? ZurKindersterblichkeit, zu Hungersnöten, zu einem Dutzend Menschen oder mehr in der 20qm-Kate mit Plumpsklo und Regenwasser-Versorgung, zu Analphabetismus und Aberglauben, zumelendigen Krepieren an kleinsten Verletzungen und inzwischen nahezu ausgerottetenInfektionskrankheiten. Möchte wieder jemand gern sein kärgliches Mahl im Schweisse seinesAngesichts dem kargen Boden abringen?
Mit den Hühnern ins Bett und wiederraus?
Oder vielleicht doch mal mit dem Bus in die Kneipe, einen Abend vor der Glotze,sich mit Freunden telefonisch verabreden und eine Pizza ordern, die man in der geheiztenWohnung verspeisen kann, während die Waschmaschine die Wäsche wäscht und der Kühlschrankdas Bier kühlt? Nö, nicht?
Tja, wie wäre es dann mit einem Tauschangebot an jemandenaus Afrika?
Da gibt's Millionen, die dies gern, wenigstens ansatzweise, hätten undbereit sind, ihr Leben auf morschen Booten zu riskieren, um ein Stück des von manchenübersättigten Wohlstandskindern hier verschmähten Lebens in relativer Sicherheit undannehmbarem Luxus zu verbringen.

vielleicht wäre es sinnvoll für einige mal ne bessere Hälfte zu finden....es gibt auchnoch anderes im Leben.

@Hornisse:
Möchtest Du die "bessere Hälfte" von jemandem sein, der sich in dieVor-Seifen-Zeit zurückwünscht, weil diese Krieg und Unterdrückung vorantreibt.
Scharfauf Stohsack und Plumsklo? Kann mir nicht vorstellen, dass Frauen sich so etwaswünschten.

@Doors

Du hast Recht, apsolut ohne Zweifel, die modernen Errungenschaften sindnicht von der Hand zuweisen, insbesondere das Pizza ordern :D

Nichts desto wenigermache ich mir etwas Sorgen darüber ob es unsere schöne Erde auf Dauer aushällt.
Abermalen wir den Teufel nicht an die Wand. Es kommt wie es kommen muss.
Es wird sowiesoJEDER einen feuchten Furz drauf geben ob ich dafür oder dagegen bin.
Wie gesagt, essollte ja nur ein Experiment sein um die Tendenzen zu erfühlen.

Jetzt bin ich imBilde. War aber auch irgendwie abzusehen, denn was man hat das hat man eben ;)

Darauf ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank! Oder alternativ einen lauwarmen Schluck ausder Pfütze hinterm Plumpsklo. Auf den Weltfrieden!

Im Übrigen bin ich wohl hier nicht der Einzige der eine Frau nötig hätte, ihr Angeber ;)

NAVIGATO

wenn meinst du denn?

@Hornisse

immer die, die Fragen ;)

@Doors

Du bist zwar ein Vogelaber :D

NAVIGATO

:D aber wenn da nen Mann

Ich gehe davon aus - das Unwissende sich weniger Gedanken machen - folglich besser mitdem Nichtwissen umgehen - also zufriedener sind.

Delon.

was ist den das Mass?

vorallem, frage ich mich manchmal wo manche die Zeithernehmen:D?

@Horni:
Wer nicht denkt, der hat mehr Zeit! :)

@rockandroll:
Ich vögle zwargern, aber darum muss ich noch lange kein Vogel sein. Ich bin Waage!

@Hornisse

wenn Du nen Mann willst sollst Du auch einen haben. Viel Spassjedenfalls :)

@Doors

Vögel werden bei uns Leute genannt die quasi Vogelfreisind. In ihren Gedanken also nicht leicht zu fassen. Sollte keine Beleidigungsein

Und

Wer nicht denkt, der hat mehr Zeit zum Vögeln und denkt sichkeinen Scheiss aus. Sollte Dir doch auch zuträglich sein, nachdem Du gerne vögelst:D

Bis vor kurzem war ich mit einer Waage zusammen...katastrophal...lag aber nichtan ihr ;)

Oooh! Oooooh!;)