Schweissausbrüche beim Einkaufen!

Das liegt am Überangebot das einen schier erdrückt und der unpersönlichen, unmenschlichen Atmosphäre!

"Ja, beim Einkauf, da ist der Mann noch Mann. Unter Lebensgefahr ein Paket Toastbrot für die Lieben daheim erbeutet. Schatz, bin ich nicht ein toller Typ!

Ja, und wo ist die Butter?"

Der Gute hat wahrscheinlich Golden Toast gekauft und dachte sich, da sei die Butter schon drin, immerhin steht Buttertoast drauf :D

@ hammelbein

Hast du - wie ich - ADS ?
Bei mir gehen mit dem Betreten von Einkaufzentren innerlich die Jalousien runter , sonst würde ich bei soviel Wahrnehmungen von Menschen , Gerüchen , Geräusche und nicht zuletzt das viele Warenangebot wahnsinnig werden .
Ist ein automatischer Schutzmechanismus , der mich aber wie in Trance durch die Hallen laufen lässt.
Spaß am Einkauf hatte ich noch nie - Klamotten bestell ich lieber in Ruhe im Internet und Lebensmittel kauf ich in den Discountern an den Randbezirken - meist sind sie recht menschenleer.
Versuch einfach das zu meiden , was du hasst.

@me262:
"Das liegt am Überangebot das einen schier erdrückt und der unpersönlichen, unmenschlichen Atmosphäre!"


Lieber das überschaubare Angebot realsozialistischer Kramläden auf dem platten Lande eines beliebigen RGW-Staates vor 1989?

Und jemanden, der einen permanent zutextet, damit es nicht so unmenschlich/unpersönlich ist?

Was ich nicht leiden kann, sind die kleinen Geschäfte, wo gleich die Bedienung daherkommt und mir ihre Hilfe aufdrängt, denn ich seh ja so bekloppt aus, dass ich nicht weiß, wonach ich suche :| Und wenn man sie vergrault hat, steht man über das Spiegelsystem unter Beobachtung, denn man könnte ja ein Ladendieb sein ...

Viel. hast du paltz angst? ein freudn von mir hat das der hat das gefühl die regale kommen immer näher.
und hat dann auch schweiß ausbrüche

Baumarktangestellte, die nix zu tun haben und einen gleich mit kompletten Umbauvorschlägen für das Haus überziehen, nur weil man ein Tütchen Moltofill kauft.

Herrenausstatter, die einem gleich noch das Hemd zum Anzug, die Krawatte zum Hemd und die Socken zu Hose aufschwatzen.

Marktstandbetreiber, die sich für die Wiedergeburt von Heinz Erhardt halten "Was bin ich heute wieder für ein Schelm!"

Autohändler sind auch so eine Spezies von schleimigen Widerlingen.

Doors:

Lieber eine dezentrale Struktur in den Wohngebieten mit vielen kleinen Fachgeschäften, wie es hier bis vor 30-40 Jahren noch durchgehend üblich war!
Das förderte so ganz nebenbei das Sozialleben insgesamt und den Austausch von Informationen usw. usf.

Äh, ich habe sie damals in meiner Kindheit und Jugend (Ende der Fünfziger bis Ende der Sechziger) gehasst. Diese Kramläden, in denen die ganzen alten Weiber herumstanden und tratschten. In denen bekannt war, wer nicht genug Geld hatte, was zu kaufen, wer anschreiben liess, wer wieviele Flaschen welchen Alkohols kaufte. Das war nicht Sozialleben, das war miefig, piefig und blockwartig/hobbystasig.
Auf kleine Fachgeschäfte mit Apothekerpreisen kann ich auch gut verzichten. Viva el Internet!

Mmh. Komisch, ich weiß zwar nicht, wo Du aufgewachsen bist, aber alleine um den Häuserblock, wo die Familie meiner Mutter wohnte gab es damals 4-5 Bäcker, 2-3 Lebensmittelgeschäfte (auch Obst-und Gemüse etc.), 1 Metzgerei, 1 Milchwarenladen, 1 Eisenwarengeschäft und noch diverse andere, wie Schuhmacher, Apotheke, Fernseh- und Rundfunkgeräte etc. etc., wunderbar in Laufweite und mit Anschreiben, wenns sein mußte!

Also die fanden es im Nachhinein deutlich besser. Später mußte meine Großmutter entwürdigend mit einem "Trolli" einkaufen gehen, weil alles zu und weg war und sie ziemlich weit zu einem Tengelmann-Supermarkt gehen mußte, bei dem niemand zuständig war und die Qualität und Preise kokurrenzlos schlecht und überteuert (wenn man nicht an den Stadtrand fahren wollte) vorgeschrieben wurden!

@me 262:

Hamburg St.Pauli.
Natürlich konnte man beim Eisenhöker noch einzelne Schrauben kaufen, und die Milch gab's lose in die Kanne. Die Bäckersfrau brüllte dann zur Begrüssung schon mal durch den vollen Laden: "Segg dien Modder, se schall endlich mol betohln!"*
Da finde ich es heute weniger entwürdigend, im bösen anonymen Supermarkt auf der grünen Wiese einzukaufen. Ist preiswerter, die Auswahl ist grösser, die Qualität im Regelfalle sehr gut - und wenn das Personal da nicht spurt, hilft meist ein Gespräch mit dem Filialleiter.

*(Sag Deiner Mutter, sie soll endlich mal bezahlen)

Heute könnte sich die Durchschnitts-Oma aber die Tante Emma Preise kaum mehr leisten.
Eben auch dank der Riesensupermärkte die ja für uns einfach nur noch Normalität geworden sind. Kaum einer kann es sich noch OHNE vorstellen. Obwohl gerade jene die übelsten Preisdrücker sind,, kleine Familienunternehmen mit Verantwortungsbewusstsein für Kunden und Produkt, platt machen, und nachher Dumpingschrott ( siehe Fleisch ) anbieten.

Ich glaube der totale Reizüberfluss ist daran mitschuld,
das es einem schonmal schlecht werden kann. Auch die starke Klimatisierung, die Düfte, die Lichter. Es werden wirklich versucht alle Sinne zu triggern.

Es gibt Dinge, die ich z.B. bei ALDI nicht kaufe. Dazu gehören Kaffee und Fleisch.
Aber am Gemüse hatte selbst Öko-Test nichts zu meckern.

Aldi ist ja noch eher ein LAMM was die Produktpalette angeht im Gegensatz zu Lidl und co. Zumindest funktioniert deren PR ganz gut, die auf Markenprodukte im Billiggewandt setzen. Und von stifutung warenpest fleissig supported werden. Obs wirklich immer der Realität entspricht, siehe Medion, ist fraglich.. Aber Fleisch gibts doch glaub ich garnicht - bei Aldi?

Danke für die Übersetzung, Doors, aber ich hätts auch so erraten ; )

Ich würde lieber mehr für Lebensmittel bezahlen (wie früher) und dafür eine hohe Qualität mit kurzen Wegen vom Anbau/Aufzucht bis zum Verkauf haben. Ich finde dezentrale Strukturen sind das eigentlich normale, natürliche. Ich will meine Brötchen nicht aus China, oder daß Schweine aus den Niederlanden nach Norditalien gebracht, dort "verarbeitet" um dann in Stuttgart oder Hamburg verkauft zu werden.

Die sog. Globalisierung erlaubt lebensunfähigen Staaten zu existieren und bindet andererseits große Teile der Völker der Erde an immer weniger werdende, die immer mehr besitzen und die Macht konzentrieren!

oha!da wirds direkt wieder politisch.glaube aber dieses unwohlsein ist weit verbreitet.je grösser ein shoppingcenter desto mehr wird geschwiegen,desto greller sind die lichter,usw.einkalkulierte reizüberflutung.konsumieren statt nachdenken.schnell rein,schnell wieder raus.so wird halt gelebt und auch eingekauft.

@DeadPoet:
"Aber Fleisch gibts doch glaub ich garnicht - bei Aldi?"

Doch, unter der Marke "Bauernglück" gibt's Ekel-Gulasch und Hackpampe. Zumindest bei Aldi Nord.

@ powermausi


Obwohl die Packung zu war und das noch mindestens 2 Tage haltbar war.

Und ich dachte, die hätten die Anweisung, die Etiketten häufiger zu wechseln. :D
Seltsam, da hat LIDL schon "überall" Kameras und trotzdem funktioniert die "Überwachung" nicht. ;)



@ topic

Dafür, dass ich ein 'Kerl' bin, gehe ich sehr gern einkaufen. Als "Berater" werde ich häufig gefragt und auch für mich selbst, schaue ich gern durch die Regale.

Es laufen mir aber auch ab und zu die "Widerlinge" über den Weg, von denen Doors spricht. :|
Ich bin selbst "Verkäufer" und verstehe derlei Gebahren überhaupt nicht. Natürlich muss heutzutage jeder sehen, wo er bleibt und sich seine Kuinden 'sichern' - ihnen dabei aber nicht die Lust am Einkaufen verderben.