Schubladendenken: Ein Werkzeug der Faulheit?

Wer kann denn vorurteile vermeiden?alles was neu und anders ist,wird von den einen bejubelt (vorurteilsmässig) und von den anderen mies gemacht (vorurteilsmässig).egal ob es die bahncard,die wiedervereinigung,riesterrente,punker,jugendliche oder arbeitslose und ausländer sind.
man kann nur mit dem bild arbeiten,was sich einem darstellt.und die medien arbeiten an diesen bildern (propaganda) fleissig mit.

als die iraker 1990 kuwait überfielen,wurden greuelmärchen über irakische soldaten verbreitet,die sich hinterher als lügen entlarvten.und doch hatte sich die masse der menschen daraus ein urteil gebildet und den kampf gegen saddam gut geheissen.das es dabei nur ums öl ging,wurde natürlich nicht erwähnt.
und diese propaganda zieht sich über jahrhunderte durch die geschichte.deshalb überleben vorurteile auch immer,weil man hat ja mal davon gehört,irgendwo,irgendwann und irgendwas muss ja dran sein.
ich glaube auch nicht das man völlig vorurteilsfrei leben kann.man ist ja praktisch jeden tag gezwungen sich für einen weg,eine meinung zu entscheiden.man kann diese meinung zwar immer wieder revidieren,aber eine vorgefasste meinung setzt doch erst den motor in gang.

Ich beschäftige eine türkische Mitarbeiterin und Du kannst Dir nicht vorstellen, was hier manchmal abläuft.... Es ist unfassbar.

Interessanterweise sind es fast nur ältere Leute, die so einen Schwachsinn erzählen... und die sind auch nur zweimal hier.... das erste und das letzte Mal.

@A.Darko

schade dasss sich solche leute in ihrem "schubladendenken" kaum veranlassung darin sehen diese zu vergrößern, zu verkleinern oder neu anzustreichen . . .@skeptikerin

@skeptikerin

Das geht natürlich nicht. Ich krieg auch einiges an Ausländerfeindlichkeit mit. Das geht aber nicht in die Richtung "alle sind kriminell", sondern mehr "Scheiss Gebährmaschinen" etc. Man kann's zwar schon verstehen, aber durch solche Aussagen schafft man nur Hass und durch Hass wird jegliche rationale Diskussion vernichtet.

@e.jakulatt

Interessant das du 1990 erwähnst, wo doch der dritte Golfkrieg, 2003, DAS Beispiel für die Macht der Medien und deren Propaganda ist.

Ein sehr großer Teil dieser Vorurteile kommt tatsächlich von den Medien. Das diese noch immer im Umlauf sind, liegt aber nicht zuletzt an dem naiven Zuschauer, der alles abkauft, was die Röhre einem vorgaukelt...

nun was die medien anbelangt: jeder steht in der pflicht sich nicht nur einseitig zu bilden

@Y34RZ3RO

Erinnerst du dich an die angebliche kuwaiterin,die vor einem untersuchungsausschuss unter tränen behauptete,das irakische soldaten babys aus brutkästen nahmen und gegen wände schleuderten?diese pr war eine lüge.aber das vorläufige urteil der westlichen welt wurde damit geformt.
ach und die propagandamaschinerie der nazis konnte das auch schon.überfall von polnischen...bereits regulären truppen auf den radiosender gleiwitz..ab jetzt wird kugel mit kugel,bombe mit bombe..usw
die amerikaner haben das konzept der medialen vorverurteilung nur perfektioniert.
chemische waffen..er hat sie.....wir wissen wo sie sind....hier,dort,dort und dort.

Heutzutage muss man eh aufpassen, wo und was man so hört.

aber stets bleibt es schwierig zu differenzieren - wie bekomme ich raus, was wirklich "wahr" ist ?

Nun, das erste Opfer eines Krieges ist, meist schon vor dem ersten Schuss, die Wahrheit. Nicht erst seit dem Sender Gleiwitz.
In diesem Zusammenhang empfehle ich den Film "Wag the dog", der die mediale Inszenierung eines Krieges zwischen den USA und Albanien beschreibt, weil der US-Präsident gern mal kleine Mädchen ferkelt. Eine schöne mediensatire mit einem hohen Wahrscheinlichkeits-Anteil.

Andererseits hat man heutzutage eben die Möglichkeit, sich aus vielen Blickwinkeln über eine Angelegenheit zu informieren. Man bekommt weder die Antenne neu ausgerichtet, wie in den DDR-Spät-Fünfzigern, noch wird man hingerichtet, wie in den gesamtdeutschen Früh-Vierzigern.

Ich kann mich über Afghanistan bei den US-Streitkräften UND bei den Taliban erkundigen.

sollte ich nicht lieber doch die bevölkerung fragen - die erleben beides die soldaten und die taliban -

und selbst da wird dieser jenes und jenes dieser sagen - bin ich wirklich objektiv?

ich könnte jetzt jubeln und sagen: ich höre auf meine intuition . . . ;)

@Doors

Doors schrieb:Ich kann mich über Afghanistan bei den US-Streitkräften UND bei den Taliban erkundigen.

Mal angenommen, du würdest es tatsächlich tun: Du wirst 2 völlig verschiedene Sichtweisen bekommen. Das stand in dem Falle sogar vorher fest, d.h., du hättest dir die Fragen auch sparen können. Woher willst du wissen, wer nun die Wahrheit spricht oder nicht, solange du keine Fakten hast?

Natürlich muss man versuchen, sich sein eigenes (und hoffentlich vernünftiges) Bild von der jeweiligen Situation zu machen. Dies gestaltet sich aber manchmal schwierig, da so viele Urteile und Meinungen um einen herumschwirren und man nicht sinnvoll filtern kann!

Oder noch ein beispiel:
Für die russen sind die tschetschenischen rebllen einfach nur banditen und terroristen.in den augen anderer sind es freiheitskämpfer.was sind sie nun?patrioten oder verbrecher?sind sie am ende beides?

@Doors
"wag the dog" ist mir bei dem thema auch durch den kopf gegangen.fiel mir zu der angeblichen kuwaiterin ein

@e.jakulatt

Ja das war doch die Tochter des kuwaitischen Botschafters in den USA. Propaganda gibt es schon seit Menschengedenken, doch ist dieses Mittel im dem medialen Zeitalter mächtiger den jeh geworden.

Dazu kann ich nur mit dem Film Network antworten:

Network

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@Mr.Dextar
ich denke, dass doors damit sagen möchte wie schwer es ist eine wahre aussage dazu zu treffen - man kann was dazu meinen - aber sich ein richtiges bild machen?

für uns, die wir nicht in diesem kulturkreis leben - ist es sowieso schwerer - zu schnell kann man sich falsch positionieren - in dem falle brauch man keine schublade, weil man nicht weiss für was . . .

@kiki1962

Ja, genau darauf wollte ich ebenfalls hinweisen.

Woher wollen wir außerdem wissen, was richtig ist, wenn es nicht mal die Betroffenen selbst wissen?
Oder sind gerade deshalb Aussenstehende wichtig?

Außerdem halte ich eine gewisse Aufklärung für wichtig, wenn man schwerwiegende Vorurteile aus dem Weg räumen möchte.

und deshalb sind militärische einsätze stets sehr kritisch zu sehen

wie oft wurden positionen bezogen, die sich im nachhin als falsch darstellten

hussin - erst gebauchpinselt und dann gehängt

bin laden erst hoffiert und dann gejagt . . .

@Mr.Dextar


Ich habe bewusst diese Extrembeispiele gewählt, weiss aber beispielsweise aus Gesprächen mit Älteren, dass sich während des 2. Weltkrieges nicht wenige Deutsche unter Lebensgefahr in punkto Information eben nicht nur auf den reichsdeutschen Rundfunk verlassen haben, sondern auch den deutschen Dienst der BBC und den neutralen schweizer Sender Radio Beromünster konsultiert haben, um sich ein Bild vom Kriegsverlauf zu machen.
Simples Beispiel lt. meiner Mutter: Haben die Deutschen gemeldet, sie hätten 50 britische Bomber abgeschossen, die Engländer gemeldet, sie hätten 10 verloren, so waren es wahrscheinlich 30.

So ähnlich halte ich es heute, wenn ich mir Informationen aus verschiedenen Radio- und TV-Sendern hole, mehrere Zeitungen und Zeitschriften lese und mir zusätzlich noch das eine oder andere im Internet oder einem simplen Buch an Zusatz-Information und/oder Meinung besorge.

@Doors

Das ist wohl auch die sinnvollste Lösung, wenn man schon ein solch intensives Netz an Informationen "erfährt".

Natürlich könnte man wieder Partei ergreifen, um somit aus der eigenen Neutralität (und evtl. gar Sachlichkeit) zu flüchten. Doch hier wären wir wieder bei den Vorurteilen und diesem Denken. Getreu dem Motto "Hoch, die sind doch die wahren Bösen, die haben dies und das angestellt!" Obwohl die andere Seite natürlich das Gegenteil behauptet.

der großteil jener, die sich für "tiefe" interessieren nutzen verschiedene quellen - der allgemeinheit wird die sachinformation aus den nachrichten genügen