Warum können manche Männer so schwer über ihre Gefühle reden?

@Vymaanika
Man sollte einfach den Threadtitel um das Wort warum ergänzen, damit kann dann wohl jeder leben. ;)
Und das es auch einige Frauen gibt die keine Gefühle zeigen, warum auch immer....

OOPs ich meinte einige Männer.

@myself

Ich das Porto, du die Widmung. ;)

myself schrieb:Wir leben in keiner Kriegszeit, richtig, aber trotzdem gibts heute noch dieses Schubladendenken. Aber sind wir mal ehrlich, wo gibts denn keine Schubladen?

Ich denke, solch Schubladendenke gibt es nicht bei Menschen, die zum Beispiel hungern müssen, oder Naturvölker oder aber usw.

myself schrieb:Ich persönlich könnte nichts mit einem Mann anfangen, der beim Film schauen mehr Taschentücher benötigt als ich - weil der Film so traurig ist. Heißt nicht, dass ich einen "Macho" möchte. Also kann ich mich selbst nicht ganz freisprechen. Und trotzdem finde ich es nicht schwach, wenn ein Mann weint.

Sehe ich auch so, aber ich denke, hier gehts nicht ums Kino, sondern ums "Sackaufmachen", eine Grenze zu übertreten, die weit in die Intimssphäre eines jeden Menschen geht.Die meisten, egal ob Mann oder Frau verstecken sich lieber.

@Vymaanika

Dagegen war die Bibel dann wohl nen dünnes (Märchen) Buch :D

Vymaanika schrieb:Ich denke, solch Schubladendenke gibt es nicht bei Menschen, die zum Beispiel hungern müssen, oder Naturvölker oder aber usw.

Hm, ich weiss es nicht. Ehrlich, wenn man nichts hat, ausser das Getratsche und die Tradition, hängt man sich dann nicht noch mehr da rein? Manche leben heute noch Traditionen aus, die gesundheitsgefährlich, dumm, und menschenverachtend sind. Und die hungern auch. Ich hoffe du kannst mit meinem Vergleich gerade was anfangen?! :D

Sehe ich auch so, aber ich denke, hier gehts nicht ums Kino, sondern ums "Sackaufmachen", eine Grenze zu übertreten, die weit in die Intimssphäre eines jeden Menschen geht.Die meisten, egal ob Mann oder Frau verstecken sich lieber.

Das ist der Knackpunkt. Man steht quasi nackt vor jmd. Liebe hin oder her. Wenn da nicht das Vertrauen zu 150% stimmt, wird die Angst immer größer sein. Und ernsthaft: So ein Vertrauen baut man sich lange und hart auf.

Weil bekanntlich die Frauen das reden und die Männer das denken übernehmen. :)

Nee, das eine wie das andere isn klischee denken.

Wenn Mann - Frau, Frau - Mann wirklich Vertraut dann wird auch über das Gefühlsleben geredet.

Gefühle sind zu wertvoll um mit jedem darüber zu reden.

Ich habe kein Problem darüber zu sprechen, wenn sich eine ersnthafte Partnerin gefunden hatte.

Ich rede oft, gern und viel und das auch noch ohne Tabus oder Rücksichtnahme auf mich oder andere. Und zwar über alles, incl. Gefühle.


Fehlt eigentlich nur noch jemand zum Zuhören.

Männer reden gerne über ihre Gefühle.

"Boah hat Du die gesehen, was für ein geiler Arsch" "Absolut man"

"Das war doch klar Abseits, was für ein Idddiiooot"

Vielleicht haben Männer teilweise einfach ein anderes Gefühlsleben als Frauen? :D

@jimmybondy


Ich glaube, das hängt eher mit der Erziehung zusammen, wonach "echte Männer" keine Gefühle haben oder zeigen dürfen. Ein grosses Problem beispielsweise in Therapien, nicht nur bei männlichen Missbrauchsopfern, Gewaltopfern oder Suchtkranken.

@Doors

Na klar, sowas gibts. Dennoch unterscheiden sich meiner Meinung nach Männer und Frauen doch auch generell ein bisschen in diesen Dingen.

Während Frauen vielleicht unter sich oft in Ihr Gefühlsleben eintauchen, alles mögliche analysieren usw., reden deren Männer zur selben Zeit über Technik, Fussball oder Autos.

Aber das sind natürlich auch Gefühle, wenn einem beim ROAMMM ROAMM - Motorradsound das Herz vor Freude überquillt. :D

@jimmybondy


Auf die Gefahr hin, als unmännlich zu gelten, aber bevor ich mit Männern über Fussball und Autos rede, rede ich doch eher mit Frauen über Gefühle.

@Doors

Ich rede auch nicht gern über Fussball und Autos, aber mit Dir kann man bestimmt gut über PCs plaudern, oder anderen Technik-Schnick-Schnack? :D

Auch würde es mich wundern, wenn ich als übertrieben männlich rüberkäme, wo ich doch in so vielen Gefühlsbetonten Threads anwesend bin und auch gerne drüber plaudere.

Und dennoch, siehst Du da nicht so gewisse kleine dezente Unterschiede zwischen den Geschlechtern?

Also wenn Du sie nicht siehst, dann werd ich nun auf Quellensuche gehen, also im Bezug auf neurobiologischen Aspekte um zu sehen, ob ich mir da was einbilde.^^

@jimmybondy


Für PCs halte ich mir meine Frau. Wir könnten Kochrezepte austauschen, Tipps zur Kindererziehung, aber ich könnte Dir auch zeigen, wie man aus einem Gasrohr eine improvisierte Schusswaffe baut, wohin man beim Strassenkampf mit Fahnenstangen bei Pferden zielen sollte.

Meine Frau kann zwar nicht kochen, könnte Dir aber vermitteln, wie man mit der Kettensäge Bäume fällt - aber auch, wie man irische Balladen auf untypischen Instrumenten wie einem Klavier begleitet.

Ich glaube nicht, dass es diese typisch männlich/weiblich-Dinger gibt. Das halte ich samt und sonders für anerzogen - wie eben die angebliche männliche "Gefühllosigkeit" und "Sprachlosigkeit".

Ich kenne mehr Maenner, die ueber Gefuehle reden koennen und wollen, als Maenner, die es nicht koennen. Wenn ich ueberlege, was ich mir manchmal an Herzschmerz und Gefuehlschaos von Maennern anhoeren muss/soll, da nehmen sich Maenner und Frauen nicht besonders viel. Genauso wie es viele Frauen gibt, die nicht ueber Gefuehle reden wollen/koennen ...

@Doors

Ja das hört sich ja auch schon ein bisschen schöner an als da Unterschiede zu machen.

In der Praxis aber, sind Frau und Mann nunmal nicht das selbe.

Das fängt bei den Chromosomen an, wandert über die Hormone hin bis zum Gefühlsleben.

Lerneinflüsse spielen sicherlich eine große Rolle, jedoch gibt es daneben auch noch diese subtilen Unterschiede zwischen den Geschlechtern.

Das Gehirn der unterschiedlichen Geschlechter ist nunmal in Teilen verschieden strukturiert.

>>>Der Einfluss von
Geschlechtshormonen auf die Emotionserkennung und auch die neuronale Aktivierung zeigt
einen weiteren Einflussfaktor bei der Analyse von Geschlechtsunterschieden im bildgebenden
Bereich. Ferner zeigte sich z.B. bei der Analyse des Einflusses von Emotionen auf Kognition,
dass Frauen bei fehlenden Verhaltensunterschieden stärkere emotionale, d.h. subkortikallimbische
Aktivität bei der Interaktion von Kognition und Emotion zeigen (Amygdala,
orbitofrontaler Kortex), während Männer eine stärkere Beteiligung präfrontaler und parietaler
Regionen erkennen lassen, die für kognitive Prozesse (Arbeitsgedächtnis) und kognitive
Kontrollprozesse wesentlich sind. Im Falle empathischer Reaktionen zeigen Frauen ebenfalls
ohne Verhaltensunterschiede generell stärkere Aktivierungen in einem breit gespannten
Netzwerk von präfrontalen, parietalen aber auch limbischen Arealen (Amygdala, anterior
cingulärer Kortex)<<<


http://www.muenchen.de/cms/prod1/mde/_de/rubriken/Rathaus/70_rgu/04_vorsorge_schutz/frau_und_gesundheit/pdf/habel_abstract.pdf


Aber dennoch geb ich dir natürlich Recht. Viele Männer sind aus falscher Erziehung heraus Gefühlskrüppel und könnten dennoch anders.

@jimmybondy
Ich persönlich glaube nicht, dass es an der Erziehung liegt. Viele Männer SIND ganz einfach Gefühlskrüppel. (Betonung liegt auf "viele", nicht auf "alle".)

Also eigentlich rede ich immer viel mit meiner Partnerin,
Wenn ich allerdings irgendwann merke, das sowieso nicht "wirklich" zughört wird,
und fast jeden Tag über das gleiche gejammert wird, oder viel schlimmer, man merkt das einem eine geltungsbedürftige Person gegenübersitzt und eigentlich nur Aufmerksamkeit braucht, die eigentlich nur des Redens wegen Sachen sagt, die aus einer spontanen Situation heraus entspringen und nicht erhlich gemeint sind, dann verschliesse ich mich recht schnell.

Die Beziehung hält dann meist auch nicht mehr lange.
Und ich frage mich, ob es nicht sein könnte, das Männer Angst haben das falsche zu sagen.
Teilweise habe ich schon festgestellt, das Frauen mitunter etwas bestimmtes hören wollen, und wenn man dann das falsche sagt, dann brauchst Du wirklich Gottes Gnade um die Folgen zu überstehen.

Ist jetzt natürlich nicht auf alle Frauen bezogen, aber ich hatte schon solche "Exemplare" in meiner Wohnung.

Sowas zermürbt einen Mann, obwohl er angeblich keine Gefühle hat, dann doch.
Und die weiteren Folgen lassen solch einen Thread entstehen.
Weil meistens, entgegen allen Vorurteilen, die Männer Angst haben die Frau zu verlieren.
Die Evolution scheint nur noch nicht so weit zu sein, das Männer ihr kontraproduktives Verhalten erkennen und entsprechende "Gegenmaßnahmen" einleiten.

@shenmue

Ich habe dieses Thema angefangen, weil ich in meinem, zieml. grßen Bekanntenkreis, viele Frauen habe, die jammern, daß ihre Männer nicht mit Ihnen reden.
Ich war einfach neugierig auf die Reaktionen "fremder" Männer und muß sagen, es haut mich um und ich bin begeistert was für tolle Typen sich da tummeln.
Es geht nicht nur um Gefühle im partnerschaftlichen Bereich, es geht auch darum wenn ein Mann körperliche oder psychische Probleme hat. Viele oder manche ziehen sich dann zurück in ihr Schneckenhaus, die Frau hat kein Plan was abgeht, denkt komplett falsch; "Oh Gott, ich bin out, ne andere ist in" und das Mißverständnis ist da.
oder die Sache mit meiner Freundin in Amerika, die ich angesprochen hatte. Es ist scheiße für eine Frau wenn Sie helfen will,( Ihrem Partner), und der nimmt absolut keine Hilfe an, weil er denkt er kriegt es alleine auf die Reihe. (hier geht es ja um ein psychische Kriegstrauma). Und das ist auch damit gemeint mit "nicht über seine Gefühle reden".
Aber trotzdem Danke Euch allen für die tollen Beiträge.

shenmue schrieb:Und ich frage mich, ob es nicht sein könnte, das Männer Angst haben das falsche zu sagen.
Teilweise habe ich schon festgestellt, das Frauen mitunter etwas bestimmtes hören wollen, und wenn man dann das falsche sagt, dann brauchst Du wirklich Gottes Gnade um die Folgen zu überstehen.

Angst weniger...aber es ist "oft" sinnlos :-P