Führerschein für Tierhalter?

Meiner Meinung nach müsste jeder angehende Tierhalter (egal, um welches Tier es sich handelt), eine Art "Führerschein" machen, bevor er sich Tiere anschaffen darf.

Es könnte z.B. ein Wissenstest gemacht werden, in dem geprüft wird, ob wichtiges Hintergrundwissen vorhanden ist, ob man sich informiert und belesen hat und sich klar ist, welch Verantwortung auf einen zukommt. Ich würde auch einen "Wesenstest" gut finden...

Ein Beispiel: Eine Familie möchte dem Kind eine Schildkröte schenken. Die meisten Schildkröten werden im Handel als juvenile Tiere angeboten. Solange sie klein sind, mag das alles auch niedlich und schön sein. Nur sind sich die wenigsten Leute darüber im klaren
a) wie alt eine Schildkröte werden kann
b) wie groß sie wird
c) was eine Schildkröte für Ansprüche an ihren Lebensraum hat. (Um nur mal 3 Punkte zu nennen)

Irgendwann wird das Tier zu groß, das Interesse geht verloren o. Ä.. Was passiert mit dem Tier? Im besten Fall landet es im Tierheim, meist jedoch werden die Tiere einfach irgendwo ausgesetzt.

Das Beispiel kann man gut und gern auf sämtliche andere Tiere übertragen.

Was haltet ihr von der Idee, eines Tierhalter"führerscheins" und wie sollte er eurer Meinung nach aussehen?

(Sollte es diesen Thread schon geben, dann sorry...)

Halte ich für eine sehr gute Idee, vor allem bei empfindlichen Tieren (Exoten wie Schlangen, Amphibien, Salzwasserfische...) und großen Hunden.

@17

Schön, dass Du meine Meinung teilst :-)

Ich finde auch, gerade für Reptilien sollte es so eine Art Tierhalterführerschein geben. Wir haben selber einige Reptilien zu Hause und halten es immer so, bevor ein Tier bei uns einzieht, wird sich belesen, sich erkundigt, welche Haltungsbedingungen das jeweilige Tier braucht usw. Erst danach wird entschieden, ob wir dem Tier das bieten können, was es braucht.

Es sind auch schon desöfteren Tiere bei uns gelandet, die aus falscher Haltung und "Pflege" kamen. Einfach aus Unwissenheit...

schliesse mich an

Bin auch dafür dass es sowas in der Art geben sollte.

Manche Tierheime gehen ja schon in die richtige Richtung. Da wird sich wenigstens schonmal danach erkundigt ober der potentielle zukünftige Halter ein bisschen Ahnung vom jeweiligen Tier hat und ob er sich die Versorgung leisten kann, teilweise wird sogar das zu Hause besichtig. Das ist schon mal nicht so schlecht.

Aber bei Zoohandlungen gibts sowas leider noch nicht. Da ist es noch viel zu einfach sich eben mal irgendein Tier zu holen.

Warum nur für Tierhalter?
Was ist mit Babies?
Wieviele Kinder werden in die Welt gesetzt, ohne dass sich die Eltern über die Konsequenzen im klaren sind?
Wieviele Kinder werden täglich gequält, misshandelt oder nicht "artgerecht gehalten"?
Kinder brauchen ihre Eltern wesentlich länger als die meisten im Haus gehaltenen Tiere.
Wäre da nicht ein Führerschein für "Eltern in spe" mindestens ebenso wichtig?

@Nereide

Bestes Beispiel ist der Fall, der letztens in den Medien war: Als sich ein 19jähriger auf einer großen Reptilienbörse eine Monokelkobra angeschafft hat, die ihm "ausgebüchst" ist. Wenn man nur ein kleines bisschen Ahnung von Schlangen hat weiß man, dass es wahre Ausbruchskünstler sind. Zumal die M.kobra auch noch giftig ist.

Nereide schrieb:Manche Tierheime gehen ja schon in die richtige Richtung. Da wird sich wenigstens schonmal danach erkundigt ober der potentielle zukünftige Halter ein bisschen Ahnung vom jeweiligen Tier hat und ob er sich die Versorgung leisten kann, teilweise wird sogar das zu Hause besichtig. Das ist schon mal nicht so schlecht.

Das ist richtig. Hierzu aber ein Fall aus meinem Bekanntenkreis:
Ein Tierheim vergibt jetzt demnächst eine Schildkröte (Breitrandschildkröte) an eine Bekannte. Normalerweise würde vorher die Wohnung angeschaut und geprüft, ob dem Tier optimale Haltungsbedingungen ermöglicht werden können. Da sie aber mit einem Mann zusammen ist, der sich einen Namen in der Reptilien"szene" gemacht hat, fällt bei ihr diese Prüfung weg. Was ich mehr als schändlich finde. Nur wegen des Namens XY heißt es noch lange nicht, dass diese Person frei von Fehlern ist und jedem Tier optimale Bedingungen schaffen kann.

Es sollte bei so einer Prüfung keinerlei Ausnahmen geben, nur weil mein Name Müller, Meyer, Lehmann oder Schulze ist...

@emanon
Bei manchen sind Tiere eben wirklich wichtiger. :|

fänd ich auch gut aber ich glaub da würden ganz schön viele durchfallen ^^

Es sollte bei so einer Prüfung keinerlei Ausnahmen geben, nur weil mein Name Müller, Meyer, Lehmann oder Schulze ist...


Sehe ich auch so. Wenn eine Prüfung, dann auch konsequent.

Ich erinner mich grad an nen Besuch im letzten Jahr in ner Zoohandlung. Da war so ein armer Kakadu der mit gestutzten Flügeln auf so nem Ast rumsaß.

Ich als Vogelfan sofort hin und wir haben uns auf Anhieb verstanden.

Irgendsone Verkäuferin hat das gesehn und wollte mir den Vogel regelrecht andrehen. Der war das scheiß egal ob ich Ahnung von Papageien habe oder überhaupt fähig wäre so ein Tier richtig zu halten. Das finde ich schon bedenklich.

Ich hätt ihn schon gern mitgenommen, weiß aber selber dass das nicht geht. Bin voll berufstätig und hab zwei Wellis mit denen der sicher nicht so gut zusammengepasst hätte.

Was ist mit Babies?

Fänd ich auch nicht so falsch wenns dafür nen Führerschein gäb. ^^

Moin Kay
so hart würde ich es gar nicht ausdrücken, obwohl du bei manchen sicher recht hast. Aber als Speziesist ist mir die eigene "Rasse" da am nächsten.
Für mich gäbs da auch keine moralische Zwickmühle, ob ich jetzt den Schäferhund oder das Baby aus dem sinkenden Boot retten solle. ;)

@emanon
Diesen Thread (Wäre ein "Elternführerschein" überzogen?) gibt es schon. Und natürlich hast Du da vollkommen recht.

@Kayleigh
Falsch. Den Elternführerschein-Thread gibts schon, wie gerade schon gesagt. ;-)

@gwenda
Das fragte ich doch nicht, ich schrieb bloß das es viele gibt denen die Tiere wichtiger sind als das eigene Kind.

@Kayleigh
Sorry :-)

Sowas hab ich auch schon mitbekommen.

Leider wird es da trotzdem schwarze Schafe geben die den Prüfern das blaue vom Himmel versprechen und erzählen wie erfahren sie doch sind und dann sogar zwei drei Sätze die sie im Internet aufgeschnappt haben vortragen und somit ohne Probleme ein Tier bekommen das sie dann die erste Zeit auch noch umsorgen und hegen und pflegen...nach einigen Wochen kann es aber trotzdem lässtig werden.
Ausserdem frag ich mich wer das bezahlen soll und will? Tausende zukünftige heimtier besitzer kommen an und wollen den Test machen, das Personal kostet viel Geld und Zeit, wer will das denn machen?

Aber auch für kleine Hunde.
Ich möchte nur mal ein Beispiel für falsche Tierliebe aufzählen.
Meine über 5 ecken fast verwandte "Halb-Tante" hatte früher einen kleinen Hund. Dieser Hund ist krank geworden, weil er jeden Tag große Stücke Kluntjeszucker bekommen hat. Er ist sogar blind geworden und ich bin mir sicher das ist ihre Schuld, denn als dieser Hund endlich von seinen Leiden erlöst wurde bekam die gleich einen neuen Hund, der auch kurz darauf wieder krank und blind wurde.

Hunde und andere Tiere sind nunmal kein kein Ersatz für Menschen und manchen Menschen würde ich diese Erkenntnis am liebsten einprügeln.

@BlackPearl
Hauptsache die Sachkunde ist vorhanden.
Es werden ja auch nicht alle Menschen auf Steuerhinterziehung kontrolliert. Irgendwann kommen schon die Anzeigen von Dritten, wenn die Menschen kapieren was sie da für einen Frevel treiben.

@BlackPearl
Ich denke, würde sowas eingeführt werden, würde das viele zukünftige Tierhalter abschrecken. Und natürlich müsste so ein "Führerschein" auch was kosten.

@luvinia
So würde sich die Spreu vom Weizen trennen ;-)

@Pommes83
Generell für alle Tiere sollte sowas eingeführt werden.

@Pommes83
Schönes Beispiel :-))

Ja. Für alle Tiere ausführliche Wissenstests. Und beim Kauf muß man einen Vertrag unterschreiben, der die artgerechte Haltung beinhaltet. Einklagbar!

@Omega.

Meine Meinung. Mit unregelmäßigen, unangekündigten Kontrollen vor Ort. Und hohen Strafen bei Missachtung.