@tingplatzIch hab das Essen ja nicht runterbekommen. Ging nicht. Schlechtes Gewissen war dennoch da - und das bin ich auch jetzt nicht los. Einfach weil es verschwendet ist. Da ich aber selbst Koche, wird das dadurch ausgeglichen, daß die nächste Mahlzeit dann halt sehr viel später ist.
Das Schlagen hat auch nix genutzt. Fand' es von anfang an ungerecht aber habe es lieber über mich ergehen lassen, als was zu essen, was bei mir Brechreiz auslöst. Hab's dann übrigens als jüngster hinbekommen, daß wir alle nicht mehr geschlagen wurden: Irgendwann sagte ich "ihr könnt mich auch gleich schlagen, aber ich esse das trotzdem nicht!".
Nur, selbst einfachste Verbesserungsvorschläge für das Essen konnte meine Mutter nicht annehmen. Das hat sie schlicht nicht ausgehalten.
Damit Ihr das besser einordnen könnt:
Meine Großmutter väterlicherseits hat auch 20 jahre alten Tee nicht weggeschmissen, denn es könnten ja wieder schlechte Zeiten kommen. Jeder Böller und jedes Gewitter hat sie an den Rande eines Herzinfarktes gebracht.
Mein Vater hatte wegen des Krieges eh kaum die Schule besucht und mußte die dann auch danach früh abbrechen, um das Geschäft von seinem Vater zu retten.
Auf meine Mutter trifft das voll zu, was wir als Kinder lernen mußten:
>>Maikäfer flieg!
Der Vater ist im Krieg,
Die Mutter ist im Pommerland,
Und Pommerland ist abgebrannt.
Maikäfer flieg!<<
Screet
KittyMambo schrieb:diese arschkriecherei von manchen männern gegenüber den kochkünsten der partnerin ist ja sowieso einer der erbärmlichsten charakterzüge.
