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Die Knechtschaft der Freiheit

81 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Psychologie, Gedanken ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 14:31
Wer Teil der freien Welt ist, hat von Anfang an die Möglichkeiten seinen Weg zu waehlen je nach dem wofür er sich entscheidet unabhaengig, ob alle Konsequenzen überblickt werden, kann er alles erreichen was er will. Wenn er sich entschließt zu lernen ein gutes Zeugnis (Abitur) hat, ist ihm/ihr der weitere Weg offen. Gutes Gehalt. Ehefrau/mann. Kinder. Eigenheim. Hund. Reisen. Schrebergarten. Enkel. Rente. Und dann glücklich sterben im Gedanken ein ausgefülltes Leben geführt zu haben. Zur Gesellschaft beigetragen zu haben. (Oder im negativen. Man lernt nicht "wird HartzIV" bleibt dem und stirbt auch so. Wie man sieht ermöglicht einem die Freiheit der Entscheidung sein Schicksal selbst zu waehlen.)

Man könnte sagen, dies ist für die meisten Leute der erstrebenswerteste Weg, den man gehen kann, da man ja alles selbst bestimmt und entscheidet. Wenn man mit seiner Entscheidung unzufreiden ist, kann man sich ja auch entscheiden jemand andern die Schuld zu geben.
Es Lebe die Freiheit sich entscheiden zu können!?!

Doch denke ich, dass dieses Bild von Freheit genau die Fesseln sind, die wir schon als kleines Kind freiwilllig anlegen, indem wir beispielsweise Mutter/Vater/Kind spielten.
Und schon im Kindergarten wird gelernt Selbstentwicklung ja, aber nur in dem vorgeschriebenen Rahmen, unabhaengig davon ob es Sinn macht, denn "gleiches Recht für alle". Der Wille wird solange gebrochen bis er nur noch Gesellschaftskonform ist. Ohne Überhaupt noch außerhalb dieses Rahmens denken fehlt auch die Möglichkeit darüber hinaus zu blicken.

Wir Leben mit der uns gegebenen Freiheit ein von uns für uns nicht besser gewolltes bzw. entschiedendes Leben orientiert an einen vorgegeben Leitplan.

Wenn man es genau nimmt, kann das Leben noch so gut und erfüllt gewesen sein, jedoch werden die letzten Erinnerrungen an eine Person im Regelfall nach 75Jahren verschwunden sein. Möge die Blutlinie auch weiterbestehen so ist seinerseits keine Nachhaltigkeit mehr zu vernehmen. Die Existenz war bedeutungslos.
Nur wenigen ist es vorbehalten in den Geschichtsbüchern weiterzuleben.
Was für die meisten Personen eine Sinnlosigkeit im Sinn des Lebens darstellen sollte.

Daraus ergeben sich folgende Probleme:
1. Diese egoznetrische Ansicht der Welt ist sehr gut/zugut in unser Gesellschaftssystem integriert. Da sie ja die meisten Leute vertreten faellt sie nicht mehr auf, man hat ja das gleiche Ziel. Ein Kreislauf dem selbst nach Erkennen nicht entgegen zu wirken/entfliehen ist.
2. Wir sind wie ein Bienenstaat. Jeder macht seine Arbeit und keiner weis wer die Befehle gibt.
3. Das ware Potential der Menschheit bleibt unangetastet bzw. unentdeckt, wenn beispielsweise das Kapital, dass in den Mainstream gesteckt wird für Labels, die Schönen und Reichen, Kirche etc. auch nur für ein Jahr in Forschung und Entwicklung, Hilfsgüter investiert werden würde,könnte man vielleicht nicht die Welt über Nacht in Ordnung bringen, jedoch würde man ein Zeichen für Hoffnung setzen, dass die Welt nur das ist, was wir draus machen.
Ergo das alles viel besser sein könnte, wenn wir es nur wollten.
4. Aus dem Schutz des persönlichen Lebensweg entsteht ebenfalls ein großes Problem, der Krieg. Wenn man von vorherein sagt, der eigene Pfad muss geschützt werden, wertet man jeglichen anderen ab, wodurchman den Eigenen zum einzig Wahren erhebt. Dadurch wird man nie der Lage sein einen gemeinsamen Weg zu gehen um vielleicht etwas Nachhaltiges zu erreichen, dass der gesamten Menschheit von Nutzen sein könnte. Andersgesagt solange wir im Rahmen
bleiben werden wir nie sehen was dahinterstekcken könnte.

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Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 15:14
@thehungler

Was will uns der Gelegenheits-Philosoph mit diesen Worten sagen?

Die einen stehen im Dunkeln, die andern stehen im Licht.
Man sieht nur die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht! (Berthold Brecht)

Freiheit ist Sklaverei - Zwang ist Sklavereit? (George Orwell)

Alles so schön bunt hier, ich kann mich gar nicht entscheiden? (Nina Hagen)

Dann singen wir gemeinsam:

I close my eyes
only for a moment and the moment's gone
all my dreams
pass before my eyes in curiosity
dust in the wind
all we are is dust in the wind

Same old song
just a drop of water in an endless sea
all we do
crumbles to the ground though we refuse to see
dust in the wind
all we are is dust in the wind.... ohh

Now don't hang on
nothing lasts forever but the earth and sky
it slips away
and all your money won't another minute buy
dust in the wind
all we are is dust in the wind

All we are is dust in the wind
dust in the wind (everything is dust in the wind)
everything is dust in the wind ... the wind



Wem der Zwang, sich frei entscheiden zu können oder zu müssen, zu viel ist, der Suche sich doch einen Platz, an dem man ihm schon sagt, was er zu tun - und vor allem zu lassen - hat.

Da sehnt sich der in einer pluralistischen Gesellschaft offenbar überforderte mal wieder nach einer starken Hand, die ihm seinen Platz zuweist, nach kuscheliger warm-miefiger Volksgemeinschaft mit klaren Regeln. Den Diktaturen scheinen die Fans nie auszugehen.


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Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 15:21
@Doors

Du sprichst mir aus der Seele - mir ist auch sofort die "Dreigroschenoper" eingefallen :)

@thehungler
Zitat von thehunglerthehungler schrieb:Man lernt nicht "wird HartzIV" bleibt dem und stirbt auch so. Wie man sieht ermöglicht einem die Freiheit der Entscheidung sein Schicksal selbst zu waehlen.)
Uuuuuuuuuuuh! Ich kenne etliche hochstudierte HartzIV-Empfänger, die es sich nicht ausgesucht haben, solche zu werden! Mit solchen Aussagen sollte man heutzutage vorsichtig sein.


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Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 15:24
@Thalassa


Merke: Am Ende sind alle tot.


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Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 15:28
@Doors
Zitat von DoorsDoors schrieb:Merke: Am Ende sind alle tot.
Und auch das ist letztendlich keine freie Entscheidung - es sei denn, jemand begeht Suicid ;) .


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Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 15:34
@Thalassa
wie auch immer, lebendig kommt hier keiner raus, und das ist wohl der Punkt.
Die Zeit zwischen Geburt und Tod ist immer so kostbar, wie man sie selbst bewertet, anbietet oder nutzt. Der Rest ergibt sich mehr oder minder "halbautomatisch" ;)


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05.07.2010 um 15:37
@rockandroll

Wie heißt es so schön: "Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit" !


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Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 15:39
@rockandroll


Es kommt eben darauf an, seinem Leben SELBST einen Sinn zu geben - ihn sich nicht von einem anderen geben zu lassen. Das ist das "Problem" bei der Freiheit.

Früher war es einfach:
Der älteste Sohn erbt den Hof und der Rest wird Hauptdarsteller in einem Gebrüder-Grimm-Märchen oder geht ins Kloster.


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Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 15:44
@Doors
@Thalassa
mein ich auch so, mit "halbautomatisch".
Selbstbestimmung innerhalb der Strukturen, in die man reingeboren wurde.
Der TE nennt es einen Rahmen, ich nenne es mal vorsichtig das tragende Glied, das überhaupt erst dazu gefüht hat, dass man lebt, und sich entscheiden kann.


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Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 15:50
@rockandroll


Wir wurden alle in "Rahmen" hinein geboren, aber wer sagt denn, dass wir drin bleiben müssen, wir nicht ausbrechen oder den Rahmen verändern können?


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Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 15:52
@Doors
Zitat von DoorsDoors schrieb:wir nicht ausbrechen oder den Rahmen verändern können?
Solange alles im Rahmen bleibt ! *Ironie wieder aus *

Ich finde sowieso, daß die EÖ nur so von Widersprüchen strotzt - allerdings ist mir bei der derzeitigen Hitze nicht danach, jetzt alles aufzulisten.


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Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 15:52
@Doors
der Rahmen, oder seine Stabilität, oder die eigene Antipahtie zum selbigen...
Hier gibts wohl auch wieder zig Faktoren, die mitentscheiden.


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Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 15:57
@rockandroll
@Thalassa


Niemand muss sein "Schicksal" klaglos hinnehmen. Leben heisst verändern - sich selbst und seine Umwelt.


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Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 15:57
im übrigen schwingt der Gedanke, dass man ein Stück von sich selbst opfern muss, um zu etwas zu gehören, meinetwegen zu dem was ausserhalb des Rahmens zu finden wäre, wie es der TE bildlich dargestellt hat, immer ein stückweit mit.


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Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 15:59
@Doors
stimmt. Aber beklagen muss sich auch Niemand, wenn er am Ende seines Lateins ist.
Dann ist das halt so, fertig.


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Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 16:01
@rockandroll

"Opfern" muss man eigentlich immer etwas. Alles hat seinen Preis. Zeit, Gesundheit, Geld, Ruhe - immer wieder sind dies Opfer, die man bringen muss, will man nicht da verharren, wo einen das "Schicksal" hat hinein geboren werden lassen.
Keine Veränderung ohne Kraftanstrengung.


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Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 16:03
@Doors
genau


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Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 16:04
ein guter spruch steht dazu im mondkalender bei mir:

die erbittersten feinde der freiheit sind die glücklichsten sklaven


ich finde man sollte es wenigstens bemerken, wenn jemand zu etwas gezwungen wird oder nicht.


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Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 16:08
@newWorld


Nun, viele bemerken es nicht - und noch mehr wollen es nicht bemerken.
Um seine Freiheit muss man eigentlich immer kämpfen. Die fällt nicht vom Himmel.


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Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 16:12
@Doors

ja, sie fällt nicht vom himmel, das stimmt!


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Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 16:12
@Doors

Es gibt aber viele Menschen, die schon mit der vorhandenen Freiheit garnicht umgehen können bzw wollen und die werden wohl niemals um noch mehr Freiheit kämpfen wollen.


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Die Knechtschaft der Freiheit

05.07.2010 um 16:20
@Thalassa


Ja, schlimmer noch: Es gibt eben Menschen, denen ist nicht nur ihre eigene Freiheit zu anstrengend - Die der anderen möchten sie am liebsten auch gleich mit abschaffen.

Freiheit bedeutet immer auch Verantwortung.


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