Gewissen/antisoziale Persönlichkeitsstörung

Soman schrieb:Nun zum eigentlichen Diskussionsthema, ich würde gern eure Meinung und Erfahrungen zum Thema Gewissen hören. (Habt ihr manchmal ein schlechtes Gewissen und wenn ja wie äussert sich dies?)

Auch eine gute Erziehung zeichnet sich ja häufig dadurch aus, dass man den Mitmenschen nicht zeigt, wie viel man von sich selbst, und wie wenig man von den anderen hält. Und so ist es doch auch mit dem grundsätzlichen sozialen Miteinander und "moralischen" Grundsätzen. Man verhält sich in den meisten Fällen angepasst, schon aus Angst vor sozialer Ächtung, und nicht zu vernachlässigen, vor Strafe. Wie viele hätten wohl noch "moralische" Grundsätze, wenn sie genau wüssten, dass ihr Verhalten ungesühnt bleibt, oder noch besser, erst gar nicht bemerkt wird. Das perfekte Verbrechen zum Beispiel. Wie stünde es dann um die eigenen Leitlinien.

@Soman

Soman schrieb:@Xoxxo
Dankeschön sauber und ausführlich. Es äussert sich also wie bei Wüstenblume in einem unguten Gefühl? in der Magengegend?

Bis vor kurzem habe ich mein Gewissen auch immer unterdrückt, bzw. diesen Gedankenblitz meistens beiseite geschoben bis er aus Gewohnheit gar nicht erst wieder auftauchte - bis ich gemerkt habe, dass es für mich auf Dauer immer "stressiger" wurde (zu viele Stresshormone im Körper sind reines Gift) - man bekam seine Fehler immer wieder durch "Reaktion" von Aussen auf sich zurückgeworfen - es entstanden immer mehr Situationen die bei mir zur Ausschüttung von Stress führen - ein sehr ungutes Gefühl.

Also begann ich "umzudenken" - ich dachte über Ursache und Wirkung nach und fing an auf meine Körpersignale einzugehen. Ich dachte, wenn ich als Wirkung bei mir "Glückshormon-Ausschüttung" erreichen will statt "Stresshormone" - dann müssen die Ursache die ich nach "Aussen" abgebe (Denken/Handeln/Reden) positiv geartet sein. Dann erhalte ich durch meine positive Wirkweise auf mein Umfeld Positives zurück: "Glückshormone statt Stresshormone".

Und seit dem versuche ich immer einen klaren Verstand zu bewahren (Konzentration anstatt Gedankenversunkenheit) und damit hört man auch sein Gewissen (selbstkritische Gedanken) und es kann dadurch "rein" werden - man hat "Glückshormone" im Körper und hat ein gutes "Gefühl".

Veringere deinen Egoismus und du hast wieder ein Gewissen. "Du erntest was du säst" heißt es doch. ;)

@Xoxxo

Ich will ja gar kein Gewissen haben ich bin zufrieden mit meinem Egoismus, das Problem haben wohl eher Mitmenschen und nicht ich. Mein grösstes Problem ist wohl wie so sollte ich "gut" handeln wenn es auf die gemein art hintenrum viel leichter geht?

Komisch. Irgendwie behauptet jeder von sich, der Patrick Bateman als Avatar hat, eine antisoziale Persönlichkeitsstörung zu haben. Scheint irgendwie so eine Internetmode zu sein.

Tihi, und dann auch noch ein Frischling.

@Schnurrgerüst

Unschön erst, wenn er mit dem Bolzenschussgerät kommt, oder einem mit dem Feuerzeug die Augen ausbrennt.

@Schnurrgerüst
Oder manche Mensche mit APS können sich mit Bateman zu einem gewissen Teil identifizieren und wählen ihn als Avatar ;)

@Soman
Aber natürlich.

@Soman

warum interessiert dich das schlechte Gewissen anderer? Du dich sowieso nicht in andere hinein versetzen kannst. Schwierig auch für Betroffene wie dich sein Verhalten zu ändern bzw eine Therapie zu starten. Gerade weil es dieses Krankheitsbild ist. Das heißt.. im Prinzip nur durch andere möglich. Druck der Familie .. ODER letztendlich dem Gesetz.. wegen Vergehen.

@Hornisse
Weil ich es persönlich nicht kenne.
Mit dem zweiten teil hast du Recht obwohl ich bezweifle das eine nur durch Druck erzwungen Therapie
Fortschritte erzielt. Da der Grundlegende Faktor bei den meisten Therapien der Wunsch ist zu ändern und der bei manchen fehlt.

@Soman

Natürlich kennst du es nicht. :)

Durch Druck, da gerade dieses Krankeitsbild eben den eigenen Antrieb bestimmt meist verhindert. Wobei ich denke das ein Mensch mit dieser Krankheit bestimmt auch leidet. Denn jeder Mensch braucht soziale Kontakte, Nähe.. vor allem Liebe nicht wahr. Bermerkbar machen wird sich das bestimmt.

Letztendlich meist durch Druck eine Therapie gemacht wird. Wenige werden es freiwillig auf die Reihe bekommen, hm stelle ich mir schwer vor. Eben dann nur durch vertraute Personen vielleicht ? Heilung bzw. Besserung des Verhaltens liegt sicher nicht daran ob es nun freiwillig oder durch Druck gemacht wird.

Wie dem auch sei, ich wünsche auch dir das du deinen Weg findest.

@Hornisse

Eben Dinge ich nicht kenne interessieren mich.

Leiden im emotionalen Sinn tue ich nicht, ich habe gar nicht die Fähigkeit komplexere Gefühle wie Liebe zu fühlen da ich zu Menschen keine enge Beziehung aufbauen kann. Leiden kann ich natürlich durch die Umstände die diese "Störung" hervorruft wie Konflikte mit dem Gesetz oder Verschuldung etc.
Freiwillig werde ich kaum eine Therapie machen und eine vertraute Person gibt es eigentlich nicht.

@Soman

wie wird diese Lücke dann gefüllt ?

@Hornisse
Mit allem was einen Kick bringt.
Stehlen, Lügen, Fallschirmspringen, Kampfsport etc.. Man kann es sich wie ein Loch vorstellen zuerst ist es leer dann füllt man es in meinem Fall zum Beispiel ich prügel mich auf einer Party. Danach fühl ich mich für eine gewisse gefüllt, das einzige Problem ist dass, das Loch mit der Zeit an Umfang zu nimmt und die Gefahr besteht das man in extremere Bereiche abdriftet.

Na da können wir doch vorbeugen.. mach einfach ne Therapie :) ....

therapie bringt nichts, wenn der "therapierbare" nicht will.
ist diese antisoziale persönlichkeitsstörung eigentlich angeboren oder entsteht sie in der entwicklung? oder spielen beide faktoren eine rolle? weiß das jemand?

@Hornisse

Türlich kann man bis zu einem gewissen grad Vorbeugen.
Therapie eher nicht ;)

@Lillymilly

Da ist man sich nicht ganz einig , persönlich kann ich nur sagen das wohl beides einen Einfluss hat, es gibt schließlich Kinder die aus sehr zerütteten Familien kommen und sich trotzdem normal entwickeln. Somit denke ich das der genetische Einfluss doch höher ist.

@Soman

ich denke auch das viel genetisch ist. Ist dir aus deiner Familie nichts bekannt?

Genetisch, und praktisch hattest du nicht die Chance es in deinem Umfeld zu lernen. Stimmt das so Soman?

@Soman
Kannst du dir eigentlich vorstellen irgendwie so etwas wie Spiritualität bzw. zumindest Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln (bzw. Beitritt zu einem Verein: also in Politik, Sport oder eben Religion)? - Also kannst du deinem Leben einen Sinn geben?

Die "WHO" sieht Spiritualität als einen der grundlegenden Faktoren für Zufriedenheit im Leben (Die Faktoren: Physis, Psyche, Unabhängigkeit, "Soziale Beziehungen", Umwelt, Lebensqualität und Spiritualität).

@Hornisse
Über meine Familie ist mir nichts spezielles bekannt ausser das einer meiner Grossväter in seiner Jugend mehrmals im Knast war aber bevor ich geboren wurde.
Im Grossen ganzen würde ich meine Kindheit als "kalt" beschreiben. Auch wenn das ein bischen nach "typische schlechte Kindheit" klingt^^ ich kann mich nicht daran erinnern das ich je in den Arm genommen wurde.

@Xoxxo
Nö, ich glaube an nichts übernatürliches und bin Atheist. Nein Gemeinschaftsgefühl ensteht nicht, solang die Personen einen Nutzen haben beschäftige ich mich mit ihnen sonst nicht.
Dem Leben einen Sinn geben ich persönlich halte das Leben für komplett sinnlos ich einfach nach dem Prinzip der Lust Maximierung.

@Soman
Hört sich nach einem sehr "animalischen" Leben an. ;)

Also man könnte dich als einen komplett "instinktiven" Menschen ansehen. Äussert sich bei dir ein starkes Konkurenzdenken (ich muss besser als alle anderen sein: Macht/Ruhm/Erhabenheit/Reichtum) oder nimmst du einfach ein geistig/körperliches Bedürfniss nach dem anderen wahr und erhoffst dir bei Erfüllung einfach nur "Lust" (oder Glücksgefühl)?