@Mokkawolf Nein, so pauschal lässt sich das nicht sagen. Werbung startet man, um neue Produkte zu lancieren, neue Zielgruppen zu erschliessen, Marktanteile zu gewinnen oder zurück zu holen, Konkurrenten vom Markt zu fegen etc.
Das hängt ganz individuell vom Produkt ab.
Es gibt beispielsweise Produkte, die wechseln deutsche Konsumenten fast nie:
Zigarettenmarke, Bank, Versicherung, meist, ab einem gewissen Alter, auch Automarke oder Alkohol. Da dient Werbung nur der stumpfen Wiederholung und Verankerung in den Köpfen.
Andere sind umkämpfte Wechselprodukte, wie besipielsweise Lebensmittel, Pflegemittel, Putzmittel.
Noch wieder anders sieht es bei Statusobjekten aus. Eine Rolex wird anders und woanders beworben als ein billiger Reisewecker.
Übrigens werden etwa 10 - 20% (je nach Definition) der Konsumenten als "werberesistent" angesehen. Die gucken und hören keine Spots, die beachten keine Mailings, die beeindruckt kein Plakat etc. Die versucht man dann mit "Guerilla-Marketing" zu bekommen - oder mit Product-Placement.
Werbung ist ja heute schon lange auch Sponsoring im Sozialbereich oder im Sport, bei kulturellen Events. Audi ist jetzt beispielsweise gerade Partner der Frankfurter Buchmesse geworden.
Kleine Andekdote am Rande: In etwa 50% der Kaufentscheidungen für ein Familienauto sind die Kinder das bestimmende Element. Bei Familienurlauben ist die Grössenordnung ähnlich. Darum werden beispielsweise in Kinderzeitschriften wie Dein Spiegel, Geolino und verwandten Printmedien für die Zielgruppe der hochgebildeten Kinder besserverdienender gezielte Anzeigen geschaltet.
Das wäre der Bereich der B2C-Werbung, d.h. der, die sich an Endverbraucher richtet. B2B, also Business to Business sieht dann schon wieder ganz anders aus. Ein Entscheider in einem Unternehmen, der über den Kauf von 4 Milliarden Schlauchschellen zu bestimmen hat, oder über 200 LKW, der entscheidet anders als die Hausfrau zwischen Persil und Weisser Riese.