"Suizidbegleitung/-unterstützung" - Was haltet Ihr davon?

Fidelia schrieb:Nochmal die Frage: Ein Patient mit Krebs im Endstadium ist Deiner Meinung nach "berechtigter" als beispielsweise ein Patient mit Schizophrenie oder Depressionen?^^ Woher willst Du denn wissen wessen Leidensdruck größer ist?

Dazu habe ich mich überhaupt nicht geäussert. Mein Punkt ist eigentlich glasklar zu erkennen. Aber ich kann es auch mal noch etwas anders formulieren.

Der Sterbewunsch eines körperlich schwer kranken Menschen, dem man die Erkrankung auch äusserlich ansieht, ist für den Fernsehzuschauer einfach viel besser nachvollziehbar, als der Sterbewunsch eines psychisch Kranken, dem man keine Krankheit ansieht. Das ist und war mein Statement dazu.

Emodul

--- subjektives Empfinden ---

Die Sterbehilfe als solche, sollte durch keinerlei Gesetze eingeschränkt werden.
Selbstverständlich sollte gleichsam kein Gesetz bestimmten, dass Sterbehilfe zu leisten ist.

--- subjektives Empfinden ---



Speziell hier sollte man nicht nach Wahrheit fragen.
Wir können nur selbst zwischen richtig und falsch unterscheiden, mit Zuhilfenahme von beispielsweise dem Utilitarismus oder anderen, ethisch-philosophischen Leitsätzen.

Bedeutungen:

[1] Philosophie, Ethik: ethische Position, die eine Handlung danach bewertet, ob sie im Vergleich mit anderen Handlungsalternativen die größte Anzahl positiver, nicht-moralischer Werte hervorbringt

- http://de.wiktionary.org/wiki/Utilitarismus
- Wikipedia: Utilitarismus

Ja, ich würde es begrüßen, wenn es in Deutschland legalisiert würde. Habe den Beitrag auch gesehen und finde, das die Entscheidung bei jedem selbst liegt. Davon hängt ab, welche Situation für jeden Menschen noch lebenswert ist. Für mich persönlich wäre es z.B. undenkbar, als plötzlich Erblindeter oder von jetzt auf gleich im Rollstuhl, weiter zu leben. Da fehlt mir einfach die Lebensqualität, welche ja dann nicht mehr so vorhanden ist, wie ich sie bisher hatte.

Ich finde man sollte mit einem Psychologen reden MÜSSEN. Mit dem redet man ca 6-12 Monate lang. Der Psychologe müsste dann versuchen Alternativen aufzuzeigen. Wenn der Wunsch noch immer besteht, wird es dann erlaubt.

Immer noch besser als vor den Zug zu springen, dilettantisch einen Strang zu knüpfen oder irgendwelche gemischte Cocktails zu schlürfen.

Wir werden geboren um zu leben und um zu sterben, die Würde des Menschen ist unantastbar, mir kommt es so vor, als würden wir unseren Tieren mehr Würde zugestehen als uns selbst. Wenn jemand den Wunsch zu sterben hat, sollte man ihn anhöhren, wenn jemand leidet, sollte man ihn erlösen. Ich habe schon einige Menschen erlebt, die erzählten mir etwas davon, sie sagten, das Leid gehöhre zum Leben dazu und sowas macht auch das leben aus. Solche Leute haben wahrscheinlich noch nie richtig gelitten, unseren Tieren wollen wir das Beste, wenn es leidet erlösen wir es aber mit der eigenen Spezies gehen wir hart ins Gericht. Sterbehilfe sollte legalisiert werden, warum lässt man so viele Leben leiden?

Klares nein.

Menschen in den tod gehen zu lassen hat nichts mehr mit Menschenwürde zu tun.
Wo auch immer psychologen und Ärzte sind, da sind auch Menschen, die Fehler machen können.

Man öffnet damit Tür und Tor für Menschen, die in einer schweren Phase sind, eifnach Schluss zu machen, mit gesellschaftlichen support.
So weit darf es niemals kommen, es entwertet das Menschenleben eher als ihm eine Würde zuzugestehen.

Als Ausnahme sehe ich Todkranke, die lediglich noch einige wochen Schmerzen erwartet und sonst nichts, die also ohnehin sterben würden.

Sollten diese so einen Wunsch äußern, so würde ich es, nach gründlicher Prüfung zweier Ärzte und eines Richters, erlauben.

ich finde sowas schrecklich.
Einfach ein gesellschaftliches und menschliches Desaster. :(
Das hilft denjenigen nicht ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen sondern unterstützt sie noch beim Aufgeben...hilft ihnen weiter in die falsche Richtung zu denken.

Hilfe beim Leben brauchen diese Menschen die krank sind, nicht beim Sterben.
Verboten gehört sowas.
Das Leben ist kurz genug.

Einzige Ausnahme wäre natürlich, wenn jemande unheilbar, akut krank ist und unsägliche Schmerzen hat trotz Medikamente.

Verdammt was ist mit der Menschheit los??!!

Ic h bin dagegen.

Es gibt viele Menschen die sich mal umbringen wollten, jetzt aber froh sind das es nicht geklappt hat.

@MrhirschQ

stimmt, ich sehe das auch so.
Meistens sehen diese Leute ein paar Jährchen später alles von einem anderen, von einem neuen Standpunkt aus. Sie fragen sich vielleicht: wie sie sowas nur denken konnten.


Eine Depression bzw andere seelische Erkrankung ist wie ein dickes Nebelfeld:
Man sieht nicht weit und man sieht alles grau.
Man kann sich nicht vorstellen, daß es auf der anderen Seite einen anderen Weg gibt...
nein viele Wege sogar.
Aber wenn sich der Nebel dann mal endlich lichtet, dann staunt man nicht schlecht.
@neonbible

Her damit, es gibt genug Menschen auf der Erde, und wenns einer nach seinem Tod bereut, hat er eben Pech gehabt.

@shionoro
Unter der Hand spielen Ärzte mit Morphium auch gerne mal Gott. Der Patient wird da in vielen Fällen nicht mal gefragt. Selbstbestimmung gehört auch zur Würde.

@popcorncandy
Deshalb hatte ich bei meinem Beispiel eine obligatorische Frist von 6-12 Monaten gesetzt, währenddessen der Psychodoc Alternativen aufzeigen kann.

@White_Death

Was wider das Gesetz passiert ist kein argument dafür, das gesetz zu ändern.
Und wie bereits gesagt, bei todkranken ist es eine andere sache als bei depressiven.

@shionoro
Was gehört für dich alles zur Menschenwürde? Warum nicht die Selbstbestimmung auch wenn sie dir/der Mehrheit vielleicht in diesem Falle gegen den Strich geht?

Meiner Meinung nach ist nicht jeder Selbstmörder depressiv.

@White_Death

es ist menschenunwürdig leuten beim sterben zu helfen anstatt ihnen beim leben zu helfen und wenn man damit anfängt mindert man den wert eines menschenlebens erheblich

@shionoro

Wenn ich sterben will, dann will ich das. Punkt. Das hat nix mit dem Wert des Menschenlebens zu tun.
Wenn du willst, kannst du es ja als Massnahme zur Verhinderung der Traumatisierung von Lokführern sehen, die haben nämlich sonst das Problem, wenn ich mich auf die Schienen lege.

@Thawra

Und wenn du wen töten willst dann willst du das.
Wenn du willst, kannst du das ja als verkleinerung des rentenproblems sehen.

@shionoro

Ach komm, lass dich jetzt nicht auf dieses Niveau runter. Du weisst genau, wieso man das nicht vergleichen kann.

@shionoro
Aber angenommen man hat alles versucht und die Symptome sind unverändert. Darf die Allgemeinheit dann dem Betroffenen immer noch jede Unterstützung verwehren?

Die Suizide im Alter sind auch so eine Sache. Warum sollte ihnen nicht die Möglichkeit gegeben werden wie Tiere im Alter zu sterben, wenn sie das wollen? Warum sollten sie leiden müssen und warten bis die Zeit reif ist oder bis ein Arzt sich ihrer erbarmt?

Wenn man mehrere Kontrollinstanzen einbaut und die Vorraussetzungen erhöht, wäre ich mit der Suizidbegleitung einverstanden.

Was wenn er die Lehren zum Beispiel Schopenhauers vertritt oder aus rationalen Gründen zu der Erkenntnis gelangt jetzt sterben zu müssen? Alle depressiv?

@Thawra
Was sollten die Vorraussetzungen sein, damit die Suizidbegleitung bei einem Betroffenen erlaubt wird? Bis jetzt habe ich schon 6-12 Monate Psychodoc-Betreuung erwähnt, doch möglicherweise muss mehr her, bin mir jedoch nicht sicher.

@Thawra

Doch, das kann man.
Nur weil jemand etwas will, kann man noch lange nciht zulassen guten gewissens, das das passiert.

Wir erlauben auch keine dogensucht, bzw lassen die leute nicht frei konsumieren.

Ich jedenfalls möchte nicht in einer Gesellschaft leben, in der man leute die potentiell hoffnung auf die zukunft haben können wenn man sich genug bemüht einfach hilfestellung zum selbstmord leistet.

genau wie bei der todesstrafe werden dabei außerdem fehler gemacht werden, immer und immer wieder, bis sich dann liebeskranke teenies die tabletten abholen kommen.

@White_Death

Nicht alle selbstmörder sind depressiv.
Aberdie aller größte mehrheit will nicht sterben.

Sie sterben aus angst, oder, wenn aus rationalen gründen, aus enttäuschung.

Alle würden sie utner anderen Vorraussetzungen aber gern weiterleben.

Die einen brauchen einen liebenden partner oder eine aufgabe, andere medikamente und therapeutische behandlung.

Besser als ein system zum geordneten selbstmord installiert man also besser präventionsmaßnahmen.

Und eine bessere Altenversorgung, denn vom Grundsatz her müssten heute die wenigsten alten 'wie tiere' leben.