Auf Wiedersehen, Allmystery!

.lucy. schrieb:Wenn ich Mutter eines kranken Kindes bin akzeptiere ich seine Wünsche und beharre ich nicht auf mein Recht ihm beim Sterben zuzusehen.

Ich als Mutter würde mein Kind aber auf seinem letzten Weg begleiten, ihm zur Seite stehen und bei ihm sein, ihm über die schweren Stunden helfen, sich gegenseitig helfen.

Was redest Du von "ihm beim sterben zugucken"?

Es geht nicht um begreifen, sondern um akzeptieren.

Wer ist so gefühllos, einem Sterbenden noch in seinen letzten Augeblicken aufzuzwingen, was er (oder sie) für richtig hält ohne selbst je in der Situation gewesen zu sein.

Ihr habt alle Gelegenheit, eure Vorstellungen zu verwirklichen, wenn es so weit ist.

@BlackPearl
@Lindsey__
@Chefdecuisine

Habt ihr es jetzt?

@BlackPearl

TE ist volljährig .
Hab ich als Mutter irgendwelche Rechte , die ich beanspruchen kann ?

Nein, hab ich nicht .

Es ist freiwillig, wenn mein Kind mir etwas erzählt .

@Outsider

Ne, haben wir nicht, wir diskutieren über das Thema, ob es richtig ist das der TE es seiner Familie verschweigt oder nicht.

@Lindsey__

Ja sicher ist er Volljährig, aber es ist für die Familie auch sehr wichtig über sowas zu reden damit der Abschied nicht plötzlich und aus heiterem Himmel kommt, damit man sich noch verabschieden kann.

Er weiß jetzt seit drei Monaten das er krank ist und ich weiß nicht ob er seine Eltern in der zwischenzeit gesehen hat oder nicht, aber stell Dir doch mal vor deine Mutter oder dein Bruder würden Dir nicht sagen das sie schwer krank wären, Du hättest lange nichts mehr von einem von beiden gehört und machst Dir eh schon Sorgen und plötzlich hörst Du das einer der beiden tot ist.
Würdest Du Dich da nicht auch fragen warum sie nichts gesagt haben? Warum sie nicht noch ein einziges mal mit Dir geredet haben?

@BlackPearl


Bei Dir ist es jetzt nur die Mutter .
Andere schrieben : Im Kreis der Familie sterben .

Ich stell es mir furchtbar vor , Schmerzen zu haben ,Angst vor dem Tod zu haben , vielleicht zu weinen , mich elend zu fühlen und die Familie hilft mir noch mit guten Ratschlägen .
Sie hat ja ein Recht darauf

@Lindsey__

Das hab ich ja nicht geschrieben, im Kreis der Familie sterben, das klingt für mich als ob ich sterbend mitten im Raum liege und alle stehen um mch rum und warten bis es vorbei ist.
Nein, was ich meine ist das gespräch, die Ehrlichkeit dahinter. Meine Mutter hat mich groß gezogen, alles für mich getan und mich unterstützt wo sie nur konnte, da hat sie doch ein recht drauf die Wahrheit zu erfahren und nicht belogen zu werden, so ist das gemeint.

@BlackPearl


Denkst Du jetzt nicht nur an Dich?
Damit der Abschied für DICH nicht aus heiterem Himmel kommt ?

TE könnte einen Brief schreiben warum er so gehandelt hat .

Vorhaltungen Dritter angesichts so einer Situation? Irgendwer postete doch tatsächlich, der TE müsse hinterher mit Vorwürfen rechnen. Geht's noch?

Verfolgt ihr jetzt schon Sterbende bis in den Tod mit Rechthaberei, und offenbar sogar noch darüberhinaus? Wisst ihr eigentlich, was ihr hier tut?

Wer von euch stand denn schon mal in so einer Situation?

Vor manchen muß man Angst haben, weil sie einen selbst im letzten Augenblick noch mit infantilen Ideen verfolgen. In jeder Klinik bekommt man dafür Hausverbot und von jedem Gericht würde man dafür wegen schwerer Nötigung abgeurteilt.

Es steht niemandem zu, anderen vorzugeben, wie man sich in seinen letzten Wochen verhält. Dazu kann es keine Diskussion geben. Wenn ich schweigend gehen möchte, dann tue ich das. Niemand ist verpflichtet, anderer Leute Vorstellungen von "heiler Welt" gegen seine Wünsche umzusetzen.

Jeder, der einem Menschen dieses Recht abspricht, ist nicht bei Trost. Es gibt keine Vorschriften für solche Fragen, keine Verpflichtungen und keine Berechtigung für solche Ideen. Gar keine.

@Lindsey__

Na da kommen wir doch schon eher auf einen Nenner, das mit dem Brief halte ich für ne gute idee :)

@sinan
Ciao

.lucy. schrieb:Denkst Du jetzt nicht nur an Dich?
Damit der Abschied für DICH nicht aus heiterem Himmel kommt ?

Wie meinst Du das?


@Chefdecuisine

Ja natürlich hast Du da Recht, aber ich habe doch jetzt nicht geschrieben wie er sich zu verhalten hat, oder? Ich habe nicht gesagt das er das machen muss, ich habe lediglich gesagt wie ich das sehe und niemandem Vorhaltungen gemacht wie man sich zu Verhalten hat wenn man stirbt.

der te wird seine gründe haben warum er für sich diesen weg gewählt hat. ob das für den einzelnen nun nachvollziehbar ist oder nicht.
das sollte man respektieren und es auch akzeptieren.

mein schwiegervater ist gestorben und hatte ebenfalls krebs. dieser hat gewünscht, dass die familie anwesend ist und daran teil nimmt. da ich beide situationen kenne und dadurch für mich auch rückschlüsse ziehen kann sage ich mir... die angehörigen haben das recht sich mit dem sterben des "geliebten" menschen auseinandersetzen zu dürfen. da auch diese ihre trauer verarbeiten müssen.
im nachhinein zu hören.. er ist gestorben ist m.m.n. für den jeweiligen hinterbliebenen ein schlag ins gesicht.

aber das muss jeder mensch für sich selbst entscheiden.

@Outsider

Mehr wollte ich damit auch nicht gesagt haben. Danke @Outsider das Du mir bei der Formulierung geholfen hast.
Ich selber kenne die Situation auch sehr gut, das einem verschwiegen wird das die Mutter stirbt, das ständig gesagt wurde das alles wieder gut wird und das sie gesund wird.
Am Ende war es schlimm für mich nicht vorher bescheid gewusst zu haben weil ich mir Hoffnung gemacht habe.

@BlackPearl

BlackPearl schrieb:Ja sicher ist er Volljährig, aber es ist für die Familie auch sehr wichtig über sowas zu reden damit der Abschied nicht plötzlich und aus heiterem Himmel kommt, damit man sich noch verabschieden kann.

Du willst nicht überrascht werden
Du willst Dich verabschieden .

@Lindsey__

Wovon will ich mich veraschieden? Verstehe ich nicht ganz. geht hier doch nicht um mich, geht darum das es schwer für die Familie ist so vor den kopf gestossen zu werden, es gehören immer zwei Seiten dazu.

@BlackPearl


Aber wenn der Sterbende das doch nicht will .

Es gibt kein Gesetz auf das Du pochen kannst , dass dir ein Familienmitglied Auskunft gibt wann es stirbt .
Damit Du vorbereitet bist

@BlackPearl

BlackPearl schrieb:Am Ende war es schlimm für mich nicht vorher bescheid gewusst zu haben weil ich mir Hoffnung gemacht habe.

Es war schlimm für DICH .
Du denkst an Dich und nicht an die Rechte des Kranken oder Sterbenden

@Lindsey__
@BlackPearl hat aber das recht, in der situation an sich zu denken. der sterbende ist weg und man selbst steht wie en begossener pudel da, weil man die gesamte situation nicht versteht. am ende bleibt einem immer nur die frage "warum?". und diese frage kann einen in den jahren zermürben.
deshalb bin ich selbst dafür den angehörigen reinen wein einzuschenken.

@Lindsey__

Ich poche auf keine Recht, das ist doch so überhaupt nicht zu vergleichen, wir reden aneinander vorbei.

Lass gut sein. Lies das was outsider geschrieben hat, das trifft meine Einstellung dazu ganz gut.
Und ob ich nicht an das Recht des Sterbenden, in deinem kopierten Fall meine Mutter, gedacht habe kannst Du überhaupt nicht beurteilen.