Narkose. Keiner weiß es, viele führen es durch!

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Wow, 14000 Test in nicht ganz 2 Minuten gelesen.
Und zu allem Überfluss auch noch in Englisch.
Hut ab.^^

@emanon
Propofol dient auch die meiste Zeit zur Narkoseneinleitung. Aber wie du eben sagtest, Überdosierung!

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Unklar bleibt natürlich auch, wieso es die Wissenschaft der Pharmakokinetik überhaupt gibt, wenn sie doch keinerlei Anwendung findet.

Die Pharmakokinetik beschreibt die Gesamtheit aller Prozesse, denen ein Arzneistoff im Körper unterliegt. Dazu gehören die Aufnahme des Arzneistoffes (Resorption), die Verteilung im Körper (Distribution), der biochemische Um- und Abbau (Metabolisierung) sowie die Ausscheidung (Exkretion). Ist zusätzlich vor der Resorption die Freisetzung (Liberation) des Arzneistoffes aus der Arzneiform von Bedeutung, wird auch die Abkürzung LADME für die Gesamtheit dieser Prozesse verwendet.

Als Begründer der Pharmakokinetik gilt der Kinderarzt Friedrich Hartmut Dost, der 1953 mit dem ersten Lehrbuch über die Pharmakokinetik Der Blutspiegel diese der klinischen Praxis und Forschung zugänglich machte. Grundlage seiner Überlegungen war die Erkenntnis, dass Dosisempfehlungen für Arzneimittel nicht einfach von Erwachsenen auf Kinder „heruntergerechnet“ werden dürfen. Aus diesen Grundüberlegungen entwickelte sich ein eigener Wissenschaftszweig, der heute ein wichtiger Bestandteil der Arzneimittelforschung und der Arzneimittelentwicklung ist.

Wikipedia: Pharmakokinetik

@Alarmi
Ich versuche mich ja auch immer aufzubauen und diese Ängste zu unterdrücken aber manchmal
wenn sone Gedanken kommen ist halt auch die Angst da.

Im Grunde ist sogar so gut bzw fast jedes Medikament bei einer Überdosis tödlich, oder schädlich! Auch Medikamente, die ohne Rezept in der Apotheke zu erhalten sind, zwar haben die die Packungen verkleinert, jedoch kannst du in Stadt A in die Apotheke fahren, dir eine Packung Paracetamol holen, mit 10 Stk. Dann in die 10 km entfernte Stadt B fahren, dir dort noch ein Paket Paracetamol holen und hättest eine tödliche Waffe. Du kannst auch eine Kiwi essen. Passiert nix. Bei 5 Kiwis sitzte die ganze Nacht aufm Pott! :) Laktoseintoleranz. Ein Schuss Milch im Kaffee macht vielen nichts aus, ein ganzes Glas Milch führt zu nicht endenen Magenkrämpfen.

@Bassmonster
Propofol ist nur eines der verwendeten Medikamente. Ich habs lediglich als Beispiel genommen um @---- zu zeigen wie unsinnig sein Ansinnen war.

@emanon
Im Grunde ist es try or die. Nur weil da steht dass diese Dosis getestet wurde und okay ist, heisst es nicht dass ich sie auch so vertrage. Wie gesagt es kommt halt individuell auf den Menschen an.

@emanon
Du sprachst zu Beginn von den Zulassungstest. Das ganze drumherum ist da erstmal unwichtig.

@emanon
Propofol wird aber in vielen Häusern am häufigsten verwendet! ;)

Natürlich weiß man wie Narkosen funktionieren.
Man kennt sogar die Ursache für diese unerwünschten Wachheiten.
Das sind einfach zu niedrige Dosierungen oder falsche Zusammensetzungen der Narkose.
So selten sind diese Wachheiten gar nicht. 0,2% der Eingriffe etwa. Man bekommt zwar alles mit, spürt aber keinen Schmerz. Bei 0,03% der Eingriffe kommt es vor, dass zusätzlich der Schmerz empfunden wird.
Der Vorteil ist hier, dass die Ärzte sofort merken, dass etwas nicht stimmt weil der Blutdruck stark steigt.

Viele Ärzte fordern eine bessere Überwachung des Gehirn um diese Wachheiten zu erkennen und dementsprechend zu handeln.

Aber das ist die Medizin. Hier arbeiten Menschen, da kann immer mal was schief gehen. Ausserdem ist der menschliche Körper nicht immer zu 100% berechenbar.
Aber wir haben keine besseren Alternativen, deswegen müssen wir diese kleinen Risiken eingehen.

Ich hatte vor kurzem eine OP,hat auch alles super geklappt,Nadel gelegt,Narkose gespritzt,eingeschalfen.Hinterher hat mich die Schwester bestimmt 10mal gefragt ob ich denn wirklich nix mehr weiß,ich bin wohl mehrmals aufgewacht.Aber ich kann mich an nichts erinnern.

@1.21Gigawatt
Man weiß wie die Narkose funktioniert, immerhin ist sie ja aus diversen Punkten zusammen gesetzt ABER man weiß nicht, wie es im Gehirn funktioniert, dass das Bewusstsein ausgeschaltet wird. Natürlich weiß man auch, wieso weshalb warum die Leute wach werden, eben wie du schon sagtest Dosierungs und Zusammensetzungsfehler. Es stimmt dass die Ärzte eine bessere Überwachung fordern, um eher einzugreifen. Ich sagte ja bereits, dass die Vorkommnisse nicht allzu selten sind.

@Bassmonster
Dass die Leute relativ haeufig wach werden, liegt sicherlich auch daran, dass man die Narkose immer so niedrig wie moeglich dosiert, um die Risiken so klein wie moeglich zu halten.

@Bassmonster
Doch, man weiß auch wie Narkosen im Gehirn wirken.
Unser Bewusstsein ist das Produkt von Informationsübertragung.
Stopt man diese, das macht man bei Narkose, kann kein Bewusstsein mehr erzeugt werden.
Da man aber nicht genau weiß wie das Bewusstsein genau erzeugt wird hat man hier keine vollständig Narkosetheorie. Das meinte dein Dozent wohl.
Man weiß aber aus Erfahrung was man tun muss.

Das Prinzip der Narkose ist aber mehr als Simpel.
Dazu musst du eigendlich nur wissen wie die Informationsübertragung im Körper funktioniert.
Wir haben Synapsen.
Da gibt es ein Axon und einen Dendrit. Dazwischen ist ein Spalt, der synapstische Spalt. Wenn jetzt eine Information kommt schüttet das Axon Neurotransmitter aus die von Dendrit aufgenommen werden, der leitet die Info dann weiter.
Um das zu verhindern blockiert man die Aufnahmestellen am Dendrit. => Die Information wird gestopt und kommt nicht im Gehirn an.
Bei Vollnarkosen macht man das überall. Bei Lokalanesthesien nur an bestimmten Stellen.

Narkosen bestehen aus 3 Teilen.
1. Schlafmittel
2. Muskelerschlaffendes Mittel
3. Der Informationsblocker

Wenn man von dem 3. nicht genug gibt kommt es vor, dass der Patient die OP mibekommt. In seltenen Fälle bekommt er sogar den Schmerz mit.
Die Sinneseindrücke werden also wieder aktiv. Das Schmerzempfinden glücklicherweise als letztes das es der "extremste" Reiz ist den wir empfinden können. Das klappt nur wenn wirklich erheblich zu wenig von den Blockern da sind.

@Alarmi
Noope. daass die so oft wach werden, soll wohl daran liegen, dass die Anästhesisten auf Aussage des Operateurs das Narkosegas ausstellen, die Operateure sich aber auch mal verschätzen können und es somit zu leichten Wachheitszuständen kommen kann. So wurds mir erklärt.
@1.21Gigawatt
Danke für deine Darlegung. Finde es aber immer noch krass dass man an etwas rumhantiert, mit dem man sich nicht zu 100% auskennt. Er sagte nur sie wüssten das mit dem Bewusstsein ausschalten nicht so ganz, hauptsache es funktioniert.

@Bassmonster
Hm, naja also man weiß zwar nicht 100% alles darüber aber trotzdem kann man die Risiken sehr gut kalkulieren und damit tagtäglich tausende Leben retten.
Wieso sollte man es also nicht tun?

In der Medizin zählt nur der Heilungserfolg. Der Weg dorthin ist irrelevant.
Angenommen man entdeckt jetzt ein Medikament von dem man absolut keine Ahnung hat wie es wirkt, aber es funktioniert nunmal. Dann würde man da ein paar Studien machen zu den Nebenwirkungen und dann würde man es einsetzen. Egal ob man weiß wie es funktioniert oder nicht.
Am Ende zählt nur der Patient der gesund wieder nach Hause geht.

Umgekehrt ist es aber genauso. Es gibt viele Mittelchen die theoretisch wirken sollten, es aber nicht tun. Man weiß oft nicht wieso die Wirkung die man sich erhofft ausbleibt. Solche Mittel setzt man dann natürlich nicht ein.

PS: Der Placeboeffekt ist auch noch sehr Rätelhaft, trotzdem spielt er oft eine Rolle in der Behandlung.

Das hab ich mal bei Recherchen über "Nahtod-Erfahrungen" entdeckt und finde es sehr interessant;

Narkotika, welche die Anästhesie herbeiführen und aufrechterhalten: Die beiden Funktionen können von ein- und demselben Mittel oder von verschiedenen übernommen werden. Nach Verabreichung eines schnell wirkenden, bewusstlos machenden Mittels wird entweder ein anderes Anästhetikum oder eine fortlaufende Infusion desselben Mittels eingesetzt, um diesen Zustand aufrecht zu erhalten.

Starke Schmerzmittel: Die Narkose allein macht den Patienten noch nicht schmerzunempfindlich. Deshalb werden ihm starke Schmerzmittel verabreicht, welche unwillkürliche Schmerzreaktionen des Nervensystems unterdrücken.

Muskellähmende Mittel, ähnlich Curare, dem tödlichen Pfeilgift der Amazonas-Indianer: Ein narkotisierter Patient, der unter der Einwirkung starker Schmerzmittel steht, befindet sich, medizinisch betrachtet, in einer besonderen Situation. Durch das Zusammenwirken beider Komponenten hört der Patient auf zu atmen. Die Schmerzmittel bewirken außerdem eine Anspannung der Muskeln, sodass nicht einmal die verbleibende Atmung ausreicht. Reflexartige Schmerzreaktionen lassen sich durch eine Kombination der Mittel indes nicht ausschalten. All diese Wirkungen, werden aufgehoben, indem man die gesamte Körpermuskulatur mit curareähnlichen Mitteln lähmt. Dies vereinfacht die Arbeit des Chirurgen, ja macht sie in manchen Fällen überhaupt erst möglich.

http://www.heise.de/tp/artikel/21/21392/1.html

Auch diese Patient wurde während der OP öfters wach und wusste später welche Abläufe wie stattgefunden hatte.

@1.21Gigawatt
Klar, aber wie gesagt es verwirrte mich in dem Moment nur, da ich nicht damit gerechnet hätte, dass der Anästhesist sowas sagt. :) Ja, Placebo Effekt, hab da auch mal ne Studie drüber gelesen, soll wohl doch nicht so ganz Placebo sein, da doch irgendwelche Stoffe drin enthalten sind, die die Schmerzen lindern, oder so? :D Kann mich nur noch ganz grau dran erinnern.

bei mir gab es auch schon 3 kleinere Zwischenfälle

1. Ich bin mal während der OP wach geworden, hatte aber keine Schmerzen und nix. Die OP-Schwestern haben es aber wohl gemerkt und mich sofort wieder "eingeschläfert"


2. Ich habe während einer OP mal geträumt, das dürfte doch eigentlich auch nicht sein, oder? Ich meine, wenn das Bewusstsein ausgeschaltet ist

3. Ich war, als ich mal aufgewacht bin nach der OP noch intubiert, das passiert aber angeblich öfters mal. Eklig ist es trotzdem wenn man aufwacht und hat so einen Schlauch im Hals

@YvonneS
ja das bezieht sich dann auf den Moment, also dein dritter Fall, dass die Gase zu früh abgedreht wurden.

@Keysibuna
Ja genau, eingeschläfter wirst du meistens Intravenös, aufrecht erhalten per Narkosegas. Du kriegst bevor du intubiert wirst auch noch einen Schub sauerstoff, weil die Muskeln da relaxiert werden und du es mit dem Schub sauerstoff ziemlich gut überlebst also noch genug Sauerstoff in der Lunge hast, bis du fertig intubiert bist. Ja du bekommst bei vor während der Narkose auch starke Schmerzmittel bzw Betäubungsmittel.