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Todesstrafe

22.615 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Deutschland, Menschenrechte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Todesstrafe

19.06.2018 um 13:43
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:es ist halt immer so weit weg, aber wenn genau der eine DEINE frau/dein kind abschlachtet, dann ist der eine auch für dich zuviel.
Witzigerweise gibt es in den USA viele Faelle, in denen es gerade die Angehoerigen der Opfer waren, die sich gegen die Todesstrafe fuer den Moerder ausgesprochen haben.

Und wenn man Angehoerige der Opfer nach der Hinrichtung fragt, wie es ihnen geht, geht es ihnen auch nicht besser als vorher. Die Hinrichtung aendert fuer sie rein gar nichts. Es gibt keine Genugtuung und keinen Trost.

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19.06.2018 um 13:44
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:und wenn nur ein einziger rückfällig wird ist es schon einer zuviel.
Und die unschuldig Hingerichteten, sind da nicht auch schon einer zu viel?
Ich denke mit Haft kann man schon genug Sicherheit bieten, da braucht es keine solch drastischen Lösungen, wie die einer Hinrichtung.


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19.06.2018 um 13:44
@Doors
Leute die so krass drauf sind dass sie eine todesstrafwürdige Straftat begehen haben sich meistens sowieso schon von Leben und Gesellschaft verabschiedet, deswegen begehen Amokläufer und co. oft Suizid. Wenn die also schon nicht durch die eigene Hand sterben dann ziehen die wohl die Todesstrafe dem ewigen Knastaufenthalt vor, zumal das Ganze noch ne Art zusätzliche Publicity zur Folge hat. Und man stirbt quasi als Rebell. Ist für diese Leute meist attraktiver als mit 80 mit Demenzhirn an Durchfall zu sterben oder Ähnliches.
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:es ist halt immer so weit weg, aber wenn genau der eine DEINE frau/dein kind abschlachtet, dann ist der eine auch für dich zuviel.
Ist halt auch immer so weit weg wenn ein Unschuldiger oder Sozialisierter hingerichtet wird, aber wenn genau der DEINE Frau/dein Kind ist, dann ist der auch einer zu viel.


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19.06.2018 um 13:45
Zitat von Sixtus66Sixtus66 schrieb:Leute die so krass drauf sind dass sie eine todesstrafwürdige Straftat begehen haben sich meistens sowieso schon von Leben und Gesellschaft verabschiedet, deswegen begehen Amokläufer und co. oft Suizid. Wenn die also schon nicht durch die eigene Hand sterben dann ziehen die wohl die Todesstrafe dem ewigen Knastaufenthalt vor
Wenn das so waere, wuerde nicht die ueberwiegende Anzahl der zum Tode Verurteilten in endlos viele Berufungen gehen.


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19.06.2018 um 13:47
Zitat von wichtelprinzwichtelprinz schrieb:Du wärst also bereit 99% Hinzurichten um 1% zu verhindern?
ich hab hier weiter vorne schon gesagt in welchen fällen ich pro todesstrafe bin.
wenn ein 19jähriger das nachbarskind mit 50 messerstichen, davon einen ins auge, abschlachtet, weil er zu feig ist, sich selbst zu suizidieren, danach noch einen freund quält und tötet und bis heute kein bisschen reue zeigt, dann bin ich dafür, ja. sowas wegsperren mit sicherheitsverwahrung? nein, niemals bleibt der bei unseren gesetzen bis zu seinem lebensende drin, außer er beendet es selbst, was zu hoffen bleibt.


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19.06.2018 um 13:50
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:niemals bleibt der bei unseren gesetzen bis zu seinem lebensende drin
Das ist aber nun auch nur eine haltlose Behauptung deinerseits.


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19.06.2018 um 13:50
@Alarmi
Weils wohl nicht mehr im Affektsbereich passiert. Hinrichtungen passieren ja immer Äonen danach, was ebenfalls Schwachsinn ist. Die würden aber dasselbe tun wenns auch nur um die Verurteilung im Gefängnis ginge, man sieht sich halt im Recht und würde am liebsten überhaupt keine Strafe davontragen, man sieht die Justiz als Feind an.

@cassiopeia1977
Das Beispiel ist aber extrem speziell, ist wie Hitler als Beispiel bringen. Ist in der Realität aber meist nicht so. Was ist mit einem Mann der seine Frau umbringt oder ein Kind seine Eltern oder ein Vater seinen Sohn? Und wann genau Todesstrafe? Wenn das Opfer die anderen vorher quälte? Wohl eher nicht dann, aber wo fängt das an?


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19.06.2018 um 13:51
Zitat von AlarmiAlarmi schrieb:Witzigerweise gibt es in den USA viele Faelle, in denen es gerade die Angehoerigen der Opfer waren, die sich gegen die Todesstrafe fuer den Moerder ausgesprochen haben.

Und wenn man Angehoerige der Opfer nach der Hinrichtung fragt, wie es ihnen geht, geht es ihnen auch nicht besser als vorher. Die Hinrichtung aendert fuer sie rein gar nichts. Es gibt keine Genugtuung und keinen Trost.
nochmal: mir persönlich geht es null um genugtuung, sondern um folgeverbrechen. ich denke ich habe es jetzt oft genug erwähnt.
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Und die unschuldig Hingerichteten, sind da nicht auch schon einer zu viel?
und nochmal, weils so schön ist: ich habe erklärt, dass ich bei geständigen, reuelosen schwerverbrechern dafür bin. siehe mein erster beitrag.
Zitat von Sixtus66Sixtus66 schrieb:Ist halt auch immer so weit weg wenn ein Unschuldiger oder Sozialisierter hingerichtet wird, aber wenn genau der DEINE Frau/dein Kind ist, dann ist der auch einer zu viel.
🙄 ein drittes mal jetzt nicht, ok?


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19.06.2018 um 13:52
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:ich hab hier weiter vorne schon gesagt in welchen fällen ich pro todesstrafe bin
Aber das funktioniert doch nicht in menschenrechtskonformen Rechtsstaaten wo alle vor dem Gesetz gleich sind. Das hört sich doch alles eher nach mittelalterlichen Rechtssystemen an bzw es gibt Staaten wo die Hinterbliebenen ein wenig wählen dürfen was mit dem Täter geschehen soll. Ein wenig Augenausätzen mit Säure und so. Wer will denn das bitte und wer kann endlich belegen das in Ländern mit Todeststrafe es zu weniger Verbrechen kommt.


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19.06.2018 um 13:53
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:und nochmal, weils so schön ist: ich habe erklärt, dass ich bei geständigen, reuelosen schwerverbrechern dafür bin. siehe mein erster beitrag.
Und man hatte dir hier sicher schon erklärt das Geständnisse erzwungen werden können.
Zum Teil sind Ermitler sogar so geschult um jemandem einen Mord anzuhängen, den er gar nicht begangen hat. In den USA haben sie mal einem Jungen eingeredet seine Schwester getötet zu haben. Er hat alles gestanden, sich ausgemalt wie er sie wohl getötet hat, doch war der Junge völlig unschuldig.


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19.06.2018 um 13:54
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:nein, niemals bleibt der bei unseren gesetzen bis zu seinem lebensende drin
Das ist schlicht falsch. Mehr bleibt dazu nicht zu sagen! Und wenn Du wirklich nur dafuer bist, Folgeverbrechen zu verhindern, dann sollte Dir tatsaechlich lebenslaengliches Gefaengnis ausreichen.


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19.06.2018 um 13:55
„Und immer dieser 70er Trend, ich bin ein friedlicher Mensch. Aber Mörder sollten alle einen qualvollen Tod sterben, damit sie ihre Lektion lernen„


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19.06.2018 um 13:56
Zitat von Sixtus66Sixtus66 schrieb:Weils wohl nicht mehr im Affektsbereich passiert. Hinrichtungen passieren ja immer Äonen danach, was ebenfalls Schwachsinn ist. Die würden aber dasselbe tun wenns auch nur um die Verurteilung im Gefängnis ginge, man sieht sich halt im Recht und würde am liebsten überhaupt keine Strafe davontragen, man sieht die Justiz als Feind an.
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, was Du damit sagen willst.


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19.06.2018 um 14:04
Zitat von BastoBasto schrieb:Aber Mörder sollten alle einen qualvollen Tod sterben, damit sie ihre Lektion lernen„
um es nochmal am beispiel bissiger hund zu erklären: ein hund, der gebissen hat, wird erschossen oder eingeschläfert. er wird weder gequält, noch soll er dadurch seine lektion lernen 🙄 er wird getötet, damit er niemanden mehr beisst.
und die meisten finden das völlig normal und kein hahn kräht danach, leider. ist ja nur ein säugetier namens hund und kein säugetier namens mensch.

ja, ich vergleiche tiere mit menschen. für die meisten unverständlich. für mich nicht.

wie gesagt, wir werden hier auf keinen gemeinsamen standpunkt kommen, daher verabschiede ich mich aus der diskussion wieder. :)


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19.06.2018 um 14:08
@cassiopeia1977
Ich bin bei dir. Für mich stehen Tiere neben uns, nicht unter uns. Was Maßen wir uns an, über anderen Tierarten zu stehen?

Das da oben eben war ein Zitat aus einem Lied. Ein sehr treffendes wie ich finde. Die tripplemoral beißt sich selbst halt irgendwann in den eigenen Schwanz.


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19.06.2018 um 14:12
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:um es nochmal am beispiel bissiger hund zu erklären: ein hund, der gebissen hat, wird erschossen oder eingeschläfert. er wird weder gequält, noch soll er dadurch seine lektion lernen 🙄 er wird getötet, damit er niemanden mehr beisst.und die meisten finden das völlig normal und kein hahn kräht danach, leider. ist ja nur ein säugetier namens hund und kein säugetier namens mensch.
Einen Hund so wegzusperren, dass er niemandem mehr was tun kann, waere ja auch aeusserst grausam und keine artgerechte Haltung! Ich waere absolut dagegen, einen Hund so einzusperren wie einen Straftaeter!


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19.06.2018 um 14:13
@cassiopeia1977


Du kannst doch Hunde nicht mit Menschen vergleichen. Wir essen ja keine Menschen. Und wenn man gegen Fleischverzehr ist, dürfte man auch keine Hunde halten- die fressen nämlich auch Fleisch.


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19.06.2018 um 14:18
Zitat von BastoBasto schrieb:Ich bin bei dir. Für mich stehen Tiere neben uns, nicht unter uns. Was Maßen wir uns an, über anderen Tierarten zu stehen?
hm naja das maßen wir uns eben an. Dann ist jeder potentielle Fleischesser der am Abend seine Chick-Wings oder Schnitzel isst ebenso ein Hinrichter bzw. mit diesem gleichzusetzen.
Kann man also nicht. Ein Tier wird nicht in dem Sinne "hingerichtet"....sonst müssten wir alle längst Veganer sein wenn wir das so sehen würden.
Wir stehen über Ihnen genauso wie die Raubspinne oder der Löwe bzw. die Hauskatze die ihre Beute brutal erlegen.


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19.06.2018 um 14:57
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:ich wäre aus mehreren gründen in diesem fall für die todesstrafe.
1. wette ich mit Dir, dass ich mindestens genauso viele Gründe fände die dagegen sprechen
2. wird bei der Diskussion "Todesstrafe ja oder nein" immer gern vergessen, dass Gesetze nicht für Einzelfälle gemacht werden, sondern für Regelfälle.
Es ist also müßig sich den üblen Täter/Fall rauszusuchen oder auszudenken bei dem man Todesstrafe richtig fände, es wäre viel mehr notwendig ein Konzept vorzuschlagen wie Todesstrafe in unser bestehendes Rechtssystem integriert werden könnte OHNE dabei die Grundsätze abzuschaffen, die aus unserem Land einen Rechtsstaat machen und das ist vorsichtig gesagt unmöglich.
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:wobei ich nicht sicher bin, was für die verbrecher "humaner" ist: ein schneller tod oder 50-70 jahre in einer zelle auf 3 qm in isolation.
Deswegen ist eine Isolationshaft auf 3qm ja auch als Folter anzusehen und folglich indiskutabel.

Es ist keine Schwäche Todesstrafe abzuschaffen, es ist LUXUS.

Wenn mir in einer Zombieampocalypse in der sämtliche Systeme zusammengebrochen sind jemand übern Weg läuft der nen Kind vergewaltigt hat, dann würd ich dem sein Köpfchen auch von den Schultern hauen und zwar ganz ohne mich dafür zu entschuldigen.
ABER ich leb nicht in der Postapokalypse, sondern in einer Welt in der ich diesen Menschen am Schlafittchen packen, bei der Polizei abliefern und dem Justizsystem übergeben kann, dass sich dann, bei ausreichender Beweislage, darum kümmert, dass er anderen nicht mehr gefährlich werden kann und menschenwürdig untergebracht wird.

Da seh ich einfach keinen Grund das zu investieren, was es einen Staat an Menschlichkeit kostet um den dann "weil darum" umzunieten.
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:nur wenn es darum geht gefährliche, abartige menschen zu töten zum schutz anderer, da schreien alle. weil ja doch der mensch die krönung der schöpfung ist, wir sind viiieeel mehr wert als ein tier.
Das ist eine Fehlannahme. Ich z.B. bin vegan aber das hat so voll total gar nichts mit meiner Einstellung zur Todesstrafe zu tun.
Vielleicht hat es eher u.A. damit zu tun, eine Stiefmutter zu haben, die über 20 Jahre in der Diakonie Flüchtlinge betreut hat und Lebensgeschichten zu kennen, die mich mit Stolz und Glück erfüllen, wenn ich mir eine alberne Commedysendung ansehe in der irgendein Regierungsmitglied so richtig durch den Kakao gezogen wird und die Macher KEINE Angst haben müssen dafür abgeholt zu werden.

So ein Rechtsstaat, der fällt nicht vom Himmel, das ist ein ganz schön luxuriöses und fragiles Konstrukt und bei vielen Dingen, die einem aus irgendeinem Impuls heraus "gerecht" erscheinen ist es sinnvoll inne zu halten und sich klar zu machen, dass diese "Kleinigkeiten" diesen Rechtsstaat für immer massiv verändern würden und nicht zum besseren.

Vielleicht hat es aber auch damit zu tun, dass uns die Geschichte nun echt oft genug lehrt, dass am Ende niemals etwas Gutes hinauskommt, wenn wir schon bei unserer eigenen Spezies anfangen zu unterscheiden wer "lebenswert" ist und wer nicht.
Eher im Gegenteil, da kommt am Ende stets etwas so ganz und gar nichts Gutes bei raus und zwar niemals.

Fehden und Co können enden, wenn einfach niemand mehr übrig ist oder einer die Eier hat zu sagen "Komm, lasst uns mit dem Scheiss mal aufhören, ich mach den ersten Schritt und lass Dich nu heimgehen obwohl Du den Backstein in mein Fenster geworfen und mich am Kopf getroffen hast."
Zitat von TouchTouch schrieb: behind_eyes schrieb:
Es gibt in meiner Welt keine Rechtfertigung einen Menschen zu töten.

Leid wäre ein gutes Argument.
Da stimme ich Dir mal komplett zu, ABER ich bin bei diesem "Motiv" auch eher bei der Sterbehilfe als bei staatlich angeordnetem Mord.
Zitat von nainnain schrieb:Großartiger Beitrag, vielen vielen Dank dafür!
Danke zurück und gern geschehen.
Zitat von nainnain schrieb:Vergeht das Brennen auf der Haut wenn man die Flamme erstickt?
Mir geht es manchmal besser, wenn ich eine Brennnessel die mir weh getan hat ordentlich beschimpfe.

DAS wäre doch mal nen guter Kompromiss:
Angehörige von Gewaltopfern, bzw die Opfer selbst dürfen dem Verurteilten einmal so richtig saftig in die Schnauze hauen.
Also so, dass es keine bleibenden Schäden hinterlässt, aber sie mit einem Gefühl der Genugtuung aus dem Raum gehen können.
Ich glaub manchem Vergewaltigungsopfer würd das mehr bringen als so manche Therapie ;)
Zitat von KcKc schrieb:Lediglich der Täter oder die Täterin selbst kann niemandem mehr etwas zufügen.
Jaha, WENN der Täter den man da hat denn auch der Richtige ist.
Falls nicht, dann bestraft man ja nicht nur den Falschen, im Falle einer Todesstrafe nimmt man ihm außerdem jede Chance seine Unschuld doch noch zu beweisen, was nicht nur dazu führen würde, dass der Falsche wieder raus kommt sondern auch die Suche nach dem echten Täter wieder aufgenommen werden würde.
Also zumindest theoretisch. In der Praxis sind die Spuren natürlich meist ein für alle Male kalt wenn man nach 20 Jahren merkt "upsi, ist der Falsche im Knast, lasst uns mal den echten Täter finden."
Zitat von PaulyDPaulyD schrieb:Richtig, aber alle anderen "potentiellen Täter" bekommen die Todesstrafe mit und überdenken eventuell ihr "Vorhaben"
Zitat von NerokNerok schrieb:Die Todesstrafe hat exakt 0 Abschreckende Wirkung.
Das ist bewiesen.
So isses. Permament wird einer von Abschreckung erzählt und vergleicht man dann die Verbrechensstatistiken von Bundesstaaten mit und ohne Todesstrafe ist es offensichtlich, dass die Sache mit der Abschreckung nur ne blöde Ausrede ist.

WARUM das mit der Abschreckung nicht funktioniert, das kann jeder 5 jährige, der Bonbons aus Mamas Süßigkeitenschrank stibitzt erklären:

Der Anteil der Verbrecher, die damit rechnen gefasst zu werden und auch noch schuldig gesprochen zu werden ist einfach mal mehr als einfach nur gering.
Üblicherweise geht ein Mensch der eine Straftat verübt davon aus entweder gar nicht mit dem Verbrechen in Verbindung gebracht zu werden oder sich in dem Falle doch irgendwie herauswinden zu können.

Für einen Abschreckungseffekt müsste ja eine signifikante Anzahl der Straftäter vor Tatbegehung fest damit rechnen erwischt und überführt zu werden und das ist doch mal total unrealistisch.
Zitat von PaulyDPaulyD schrieb:Ich möchte zu meinem Beitrag noch ergänzen, dass ich es für unglaublich unverantwortlich halte, Menschen mit dem Umbringen von Mördern oder ähnlichem, zu beauftragen. Keine weiß was das für psychische Folgen nach sich ziehen wird
Doch. Das weiß man sogar sehr gut.
Gibt es durchaus einige Dokumentationen und Berichte drüber.
Die Antwort ist einfach:
Diese Menschen zerbrechen, Tag für Tag ein bisschen mehr. Ich erinnere mich gut an die Worte eines Mannes, der solch eine Anstalt leitet in die Todeskandidaten gebracht, auf ihre Hinrichtung vorbereitet und hingerichtet werden und der sagte u.A. "Hier geht niemand so wieder raus wie er rein kam und die, die als Befürworter der Todesstrafe reinkamen, gehen in der Regel als Gegner."

Es hat doch seine Gründe, dass es Konzepte gibt für diese Liegen auf denen man Giftspritzen kriegt bei denen dann nur die Arme durch Löcher in der Wand ragen und der, der die Venenzugänge legt den ganzen Menschen möglichst gar nicht sieht.
Die Pumpen die die Medikamente reinspritzen halbautomatisch laufen...

Selbst den Befürwortern der Todesstrafe ist doch völlig klar, dass man da nur verlieren kann:

Entweder man setzt Henker ein, die normale Menschen sind, also wissen, dass Töten falsch ist, die zerbrechen.
ODER man greift auf Menschen zurück, die der Tötung eines anderen Menschen mit Gleichgültigkeit oder Freude entgegensehen... die Idee ist allerdings auch nicht ganz so gut.

Das wird von Befürwortern der Todesstrafe doch generell so gern übersehen.
Dass da eben nicht "nur" ein "böser Abschaum" gekillt wird.
Sondern dass wir als soziale Tierart in einem Gefüge leben in dem sowas Einfluss auf mehr als einen Menschen hat.

In absehbarer Zeit wird es einen Hinrichtungstermin für die böse, böse Kindermörderin Darlie Routier geben und der Pöbel wird sich an der Gerechtigkeit die dann endlich den von ihr ermordeten Söhnen zu Teil wird weiden.

Und das drum herum... Och Kollateralschaden.. Unwichtig.

Wen kümmert es schon, dass ihre ganze Familie an ihre Unschuld glaubt (das ist nicht verblendet sondern total normal, dass man einem Menschen den man liebt so etwas nicht zu traut).

Wen interessiert es schon, dass Darlies Schwester, die mit der Ermordung ihrer Neffen absolut gar nichts zu tun hatte niemals wieder glücklich werden wird, weil sie gar nicht wahrnehmen kann, dass ihre Schwester aufgrund von ganz vielen sehr guten Indizien verurteilt wurde. Im Kopf ihrer Schwester gibt es diese Indizien nicht, die wird nur den Rest ihres Lebens daran glauben, dass SIE es war, die ihre Schwester in den Tod geschickt hat, denn Darlies Schicksal wurde auch durch dieses bescheuerte Video besiegelt in dem sie diese albernen Dosenluftschlangen auf das Grab ihres Sohnes sprüht.
Dosenluftschlangen, die ihre Schwester mit zur Trauerfeier brachte, weil ihr kleiner Neffe das Zeug über alles liebte.
Diese an dem Verbrechen völlig unbeteiligte Frau wird den Rest ihres Lebens davon überzeugt sein, dass ihre Schwester nicht hingerichtet wurden wäre, hätte SIE ihr nicht diese blöde Dose gekauft, mitgebracht und in die Hand gegeben.

Außerdem ausgeschlossen bei dem "Schrei nach Gerechtigkeit" ist Darlies dritter und einzig überlebender Sohn Drake.
Zur Tatzeit noch ein Baby, das oben beim Vater schlief, taucht er in den Ermittlungsakten eher als Randnotiz auf.
Was aber leider dem Mob der nach "Gerechtigkeit und Hinrichtung" brüllt irgendwie entgangen ist, ist das diese Aktennotiz ein richtig echter Mensch ist und auch kein Säugling mehr.
Das ist jetzt ein richtig echter, junger Mann, der von Menschen aufgezogen wurde, die fest an die Unschuld seiner Mutter glauben. Folglich tut er das auch, liebt seine Mutter.
Damit, dass sie nicht an seiner Seite sein konnte als er gegen den Krebs kämpfte muss er halt durch, denn der Schuldspruch war ziemlich fundiert.

Aber was wird es mit diesem jungen Mann machen wenn seine Mutter die er sehr liebt und von deren Unschuld er vollkommen überzeugt ist hingerichtet wird und es nichts gibt das er dagegen tun kann?

Ich behaupte mal, damit, dass die Mutter lebenslang im Gefängnis sitzt, damit kann man durchaus irgendwie Frieden schließen, er kann sie ja besuchen, Kontakt halten, ihr sagen das er sie liebt und davon träumen, dass irgendwann ihre Unschuld doch noch bewiesen wird.

Aber der Hinrichtung der eigenen Mutter in die Augen blicken zu müssen?

Wie reden Befürworter der Todesstrafe sich das schön?

Erbsünde?

Egal ob beteiligt, unbeteiligt, zur Tatzeit noch ein Säugling, wenn der mit einer eiskalten Mörderin verwandt ist verdient er kein Mitgefühl, während seine ermordeten Brüder die tot sind und bleiben werden ja nur in Frieden Ruhen können wenn die Mörderin auch gekillt wird?

Das ergibt in wessen Kopf Sinn?
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:es geht doch darum, dass diese eine person nicht zum wiederholungstäter werden kann. nicht um potentielle andere verbrecher.
Aber es geht doch auch NICHT darum, dass Gegner der Todesstrafe dafür sind jeden Straftäter unabhängig von dem was er getan hat nach ein paar Jahren Urlaub im Knasthotel wieder laufen zu lassen.
Es geht darum, dass wir es uns als Gesellschaft leisten können Menschen die eine Gefahr für andere sind menschenwürdig sicher zu verwahren.
Aber Todesstrafe, das ist eben etwas, das sich ein Rechtsstaat nicht leisten kann.
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:es sitzt aber bei uns keiner für den rest seines lebens im knast. die gefängnisse würden wohl übergehn.
Das stimmt so nicht.
Die Zahl der lebenslang gefährlichen und völlig "unrehabilitierbaren" Straftäter ist wirklich, wirklich gering.
Das sind nach wie vor Ausnahmen und das ist eben ein Grund mehr sich gut zu überlegen ob man für diese wenigen Extremfälle die ganze Idee eine Rechtsstaats auf den Misthaufen werfen möchte..
da bin ich mal einfach total dagegen.
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:es ist halt immer so weit weg, aber wenn genau der eine DEINE frau/dein kind abschlachtet, dann ist der eine auch für dich zuviel.
Möglich, aber ich darf doch auch annehmen, dass wenn DEIN Mann, Vater, Mutter, Sohn oder wer auch immer unschuldig in der Todeszelle landet das für Dich doch sicherlich auch "einer zuviel" wäre, oder irre ich mich da?
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:aber ich weiß, dass man hier nicht argumentieren braucht
Das stimmt so nicht.
Argumentieren ist der Sinn und Zweck einer Diskussion. Aber der Sinn und Zweck einer Diskussion ist es eben auch unterschiedliche Standpunkte zusammenzutragen und gegeneinander abzuwägen.

Wenn "argumentieren" für Dich nur dann Sinn ergibt, wenn es Dir gelingt jeden von Deinem Standpunkt zu überzeugen, DANN ist es in der Tat "überflüssig".
Denn ebenso wie niemand das Recht hat Dir Deine Meinung/Überzeugung abzusprechen kannst Du nicht erwarten, dass andere ihre mal eben ändern.
Zitat von KcKc schrieb:Die angebliche Abschreckung ist DER allgemeine Hauptgedanke bei der Todesstrafe schlechthin!
Ich wünschte so, dass Du Recht hättest.
Aber irgendwie hab ich seit ich ziemlich klein bin den Eindruck, dass das nur eine Ausrede ist um etwas aktiv zu halten von dem man eigentlich weiß, dass es falsch ist.
Wie @Nerok doch bereits richtig sagte.
Das das mit der Abschreckung nicht funktioniert ist schon richtig lange bewiesen und wie ich bereits schrieb kann jeder Ermittler ein Lied davon singen, dass der Gedanke erwischt zu werden und für die Tat auch zur Verantwortung gezogen zu werden ein Punkt ist, der bei der überwiegenden Mehrheit aller Straftäter weder bei Planung noch bei Ausführung eines Verbrechens irgendeine Rolle spielt.
Das wäre für diesen Abschreckungseffekt aber unumgänglich.


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19.06.2018 um 14:57
Zitat von nainnain schrieb:Und das Leid vergeht in dem man den Verursacher tötet?
Vergeht das Brennen auf der Haut wenn man die Flamme erstickt?
Irgendetwas hast du da merkwürdig zusammengewürfelt.
Zitat von BastoBasto schrieb:„Und immer dieser 70er Trend, ich bin ein friedlicher Mensch. Aber Mörder sollten alle einen qualvollen Tod sterben, damit sie ihre Lektion lernen„
In der Regel tun sie das nicht.


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