Todesstrafe

Die Todesstrafe ist für manche Menschen eher eine Belohnung als eine Strafe.
Warum also jemanden umbringen, wenn man ihn auch 99 Jahre wegsperren könnte.
Allerdings ohne Tierversuche mit ihm zu veranstalten, das ist unethisch, egal was er gemacht hat. Wegsperren wäre genug, aber das wirklich bis zum natürlichen Tod bei Vergewaltigern und Mördern und auch bei langer Freiheitsberaubung mit Schwerer Körperverletzung. Die meisten davon sind eben nicht therapierbar, vor allem wenn sexuelle, oder religiös/kulturelle Triebe dahinterstecken.

Vento76,

Die Todesstrafe ist für manche Menschen eher eine Belohnung als eine Strafe.

Warum liest sich das wir der Wunsch, die Verurteilten möglichst lange leiden zu lassen?
Bei Lebenslänglichen wäre ich für die "Wahl zum Freitod".
Da ich gegen die Todesstrafe bin, bin ich logischerweise auch dagegen, das Leid in die Länge zu ziehen.
Da wäre es eine Alternative, dem Verurteilten freizustellen, ob und wie er aus dem Leben ausscheiden möchte.

Das wäre ein Stück "Menschlichkeit in diesem Wahnsinn".


Die meisten davon sind eben nicht therapierbar

An der Stelle lehne ich mich entspannt zurück und warte auf die Erklärungen - die hoffentlich folgen.

@Vento: Mich würde außerdem interessieren was du unter "kulturellen Trieben" verstehst.

Wo ist der Unterschied zwischen Todesstrafe und 99 jahre Knast?

Ich kannte einen Mitarbeiter,der 20 jahre im Knast saß,weil er in der Kneipe jemanden mit einem Faushieb umhaute.Der fiel so unglücklich zu boden,das dieser sich das Genick brach.
Der Tote hatte meinem Kollegen vorher provoziert und da beide betrunken waren,eskalierte das.
Sind 99 Jahre angemessen? Wollte er ihn töten?

@die _strafe

die_strafe schrieb:Wer gebietet uns soviel Menschlichkeit, Serienmörder zu "hegen", derweil wir die Augen vor dem Elend der Angst, der Bedrohung oder was Schlechtes auch immer, unseres nächsten Mitmenschen verschliessen ??

Vielleicht weil wir tief im Innersten alle irgendwie spüren/wissen, dass das Eine mit dem Anderen eng zusammenhängt!

Fangen wir mit dem dem "sich öffnen" an - und wir werden vom Ergebnis nicht überrascht sein :)

Ich bin schlicht der Meinung dass eben NICHT jede/r eine zweite,dritte Chance etc verdient. Natürlich ist es unpopulär hier mal etwas anderes zu behaupten als nie Masse, aber ich bin in einigen Fällen durchaus für die Todesstrafe. Und -natürlich- ist mir bewusst, dass es in vielen Fällen dort Fehlentscheidungen etc gibt. Daher kann ich auch nicht generell eine Entscheidung Pro/Contra fällen.
Aber wer einen Akt äusserster Brutalität in seinem eigenen Umfeld erlebt, sieht das vielleicht (sicher nicht zwangsläufig) etwas differenzierter.
Und um bei meiner These "keine zweite etc Chance" zu bleiben - ich lege mich da fest. Es gibt Fälle, da spreche ich (ganz persönlich) ihnen das ab.

ActaNonVerba,

wie ich die "kulturellen Triebe" einzuordnen habe, wiess ich auch noch nicht.
Aber es ist um Einiges "intelligenter" geschrieben als mancher Unsinn, der hier so verzapft wird.

realistin,

Ich bin schlicht der Meinung dass eben NICHT jede/r eine zweite,dritte Chance etc verdient.

Aber das Pendel schlägt in beide Richtungen aus.
Wenn Du Dich mit diesem "Weg" arrangierst, verwährst Du nicht "nur" jemandem seine zweite, dritte, vierte Chance, Du stellst auch gleichzeitig jemanden als "Bestimmer" hin.

Da bin ich mal auf dessen "Bewerbungsschreiben" gespannt.

@niurick
Es ist auch schwierig zu erklären. Ich bin da recht konsequent. Wenn jemand zB meinem Kind etwas antut ist Feierabend. Daher schrieb ich von der persönlichen Betroffenheit - ich hatte einen solchen Fall in meinem Umfeld. Dieser Mensch hatte schon so einige Chancen in seinem Leben...waren wohl einige zuviel.

PS.
Und ja, da würde ich -als Betroffene- "bestimmen".

realistin,

Dieser Mensch hatte schon so einige Chancen in seinem Leben...waren wohl einige zuviel.

Wir sollten dringen den Begriff "Chance" klären.
Damit es nicht mit "Wegschauen" verwechselt wird.

Wie auch immer: ich finde es a(nti)sozial von "zu vielen Chancen" zu sprechen.

@Mrs.Whiters

mrs.withers schrieb:Ich kannte einen Mitarbeiter,der 20 jahre im Knast saß,weil er in der Kneipe jemanden mit einem Faushieb umhaute.Der fiel so unglücklich zu boden,das dieser sich das Genick brach.
Der Tote hatte meinem Kollegen vorher provoziert und da beide betrunken waren,eskalierte das.

Solche schon als tragisch zu bezeichnenden Fälle gibt es sicher viele.

Das ist ja genau das Problem und man muss sich fragen, ob solche Menschen nicht schon "bestraft" genug sind damit, ein Leben lang mit dieser "Schuld" leben zu müssen, einen Menschen getötet zu haben.

Und gerade unter Einfluss von Alkohol und Drogen passieren ja sehr viele Straftaten.

Tja, es ist halt immer einfach, sich ein kleines Hintertürchen offenzuhalten. (ein in meinen Augen jahrtausendealtes "Trauma", beruhend auf "du sollst nicht töten", z. B. ;))
In der Art:
Ich bin zwar gegen Todesstrafe, aaaber, kommt auf die Tat und Täter an, da kann man ja mal eine Ausnahme machen.


Ich persönlich bin für Menschenrechte und der Meinung, dass niemand das Recht besitzt über Tod oder Leben eines Menschen zu bestimmen, egal was dieser Mensch getan hat.
Dafür ist für mich zumindestens das Thema gegessen, da es auch überhaupt kein Argument gibt, das Todesstrafe auch nur ansatzweise rechtfertigen könnte.

@sarasvati23
Persönliche Betroffenheit. Und einige andere.
Menschenrechte beeinhalten das "Recht zu leben" - wenn dieses "Recht" von anderen nicht anerkannt wird - welches "Recht" bleibt dann ihnen?

@niurick
Ich definiere Chance in diesem Falle so, dass jemand der sich zB an meinem Kind vergeht diese nicht mehr (in meinen Augen) verdient hat. Welche auch? "Resozialisierung" , "Therapien" ? Nein.

realistin,

bei dem, was Du sarasvati23 schreibst, bedienst Du Dich der gleichen Mechanismen wie die, die Du zu "bestrafen" versuchst.

welches "Recht" bleibt dann ihnen?

WAS sollte sich denn an den Grundrechten geändert haben?
Du willst "Rechte" mit "Moral" ausser Kraft setzen?


Welche auch? "Resozialisierung" , "Therapien" ? Nein.


Berücksichtigst Du dabei "Heilungschancen" - oder ist es ein kategorisches "Nein"?

Realistin, angenommen (=fiktiv) - dein Kind kann dieses Erlebnis nicht verarbeiten und begeht u.a. aus diesem Grund einen ähnlichen Fehler.

Forderst du ohne zu zögern auch für dein eigenes Kind die Todesstrafe?

ActaNonVerba,

interessante Frage.
Weitere Frage: Was, wenn Dein Kind es als "gar nicht so schlimm" empfand?

@Jupiterhead

diesen Menschen, die eine Gefahr für die Gesellschaft darstellten.

„Sterben muss jeder. Dann kann man diese Menschen auch gleich erlösen“, erklärte Bossi. Zu dieser Einsicht habe ihn sein spät entdeckter christlicher Glaube geführt. Die Schöpfung verpflichte den Menschen, „das Beste aus ihrem Leben zu machen.“

Diesen Ausspruch finde ich sehr bedenklich aus dem eingestellte link!

Mit christlichen "Deckmantel" versehen und von Erlösung sprechen - so kann man auch für die Todesstrafe "werben" :(

Jupiterhead,

aus dem Link:

Und einen konkreten Grund dafür genannt.

Habe ich seinen "Grund" überlesen?
Wo soll er denn sein?

Etwa seine unerträgliche Art, in der er schildert, man könne den Verurteilten "auch gleich erlösen"?

elfenpfad,

wenn schon hier in Deutschland die Todesstrafe gefordert wird,ist schon bedenklich,ich möchte es nicht wissen wo das hinführt.


niurick,

der Grund ist recht einfach,
manche Menschen sehen es fälschlicherweise als notwendig.