Wie Schulen uns systematisch verdummen

Auch ich war so ein Schüler, der die Schule einfacht gehasst hat. Ich war nicht in der Lage so lange ruhig herumzusitzen und still dem Lehrer zuzuhören. Meine Aufmerksamkeitsspanne war schnell aufgebraucht und so habe ich seehr häufig Stoff nicht mitbekommen. Für mich war es einfach absolut anstrengend den ganzen Tag nur rumzusitzen und sich zu konzentrieren. Es ging einfach nicht und ich war deshalb oft krank. Also ja: Schule und Ich passte nicht so recht zusammen.

Dennoch denke ich nicht, dass es sich hierbei um systematische Verdummung handelt. Es gibt eben immer Leute, die irgendwie "anders" sind und diese haben dann eben manchmal Probleme. Dazu kommt eben auch noch, dass es gute und schlechte Lehrer gab, ohne dass ich definieren könnte, was einen Lehrer zu einem guten Lehrer machte. Das einzige Kriterium für mich ist hierbei: er hat mich für das Fach begeistert. Ein guter Lehrer ist also auch etwas subjektives.
Hier gab es zum Beispiel einen Politiklehrer, der eigentlich stinkfaul war, wo mich aber die Diskussionen absolut gefesselt haben. Dann gab es einen Geschichtelehrer, bei dem ich erstmals ein Interesse für Geschichte entwickelt habe, den ich aber in Französisch abgrundtief gehasst habe und praktisch immer unterm Strich war :D

Zerstört wurde mir in der Schule leider das Interesse an Mathematik und Physik. Da kam ich einfach ab einem gewissen Punkt in meiner Schulzeit überhaupt nicht mehr mit meinen Lehrern klar. Dieses Interesse kehrt erst jetzt wieder vollständig zurück. Aber erstens habe ich noch genug Zeit und zweitens bin ich jetzt erwachsen genug mich selbst um meine Bildung zu kümmern.

Individuelle Probleme wird es in der Schule immer geben. Vor Allem weil Kinder in dem Alter auch rebellieren wollen, oft trotzig sind und und und. Aber systematische Verdummung? Die sehe ich eher in Politik-Talkshows, der derzeitigen Medienkultur und Entwicklungen wie den Sozial-Networks und Smartphones.

@horusfalk3

Warum sollten Smartphones einen verdummen? :D

Höchstens wenn die Leute ihren Orientierungssinn verlieren, weil sie nur noch dem Navi nachlaufen.

@NeoKortex

die fredüberschrift ist totaler unsinn.

was kann die schule dafür, wenn unsere jugend freiwillig
verblödet?

@Dr.Shrimp

Weil Smartphones zum größten Teil nur für Blödsinn verwendet werden und die Zeitspannen, in denen man sich mit einem Thema beschäftigt dadurch eher noch kürzer werden. Mit dem gleichen Argument könnte man natürlich auch das Internet als Verdummungsinstrument bezeichnen. Das kommt aber vielleicht auf die Art der Nutzung an :D

horusfalk3 schrieb:Das kommt aber vielleicht auf die Art der Nutzung an

Ebenso wie beim smartphone, oder etwa nicht? :D

@horusfalk3

Naja, ich wäre ohne mein Smartphone ziemlich aufgeschmießen, da dies als Wörterbuch sehr wertvoll ist. Da ich gerade ein Auslandssemester mache, ist mein Smartphone ideal dafür geeignet den Unterricht zu folgen. Es wäre eine Plage ständig im Wörterbuch nachschlagen zu müssen. Das würde viel Zeit kosten und man könnte dem Unterricht nicht adequat folgen.

Und man kann sich ja nicht nur mit dem Smartphone ablenken. Wer etwas anderes im Sinne hat als den Unterricht zu folgen, findet immer einen Weg das zu tuen.

@horusfalk3

horusfalk3 schrieb:Weil Smartphones zum größten Teil nur für Blödsinn verwendet werden

Die Meinung kann ich leider nicht teilen. Ich konnte noch nie so effektiv emails ignorieren. :)

Aber wie schon von Can geschrieben, können Smartphones, bei richtiger Verwendung, sehr hilfreich sein.
Aktuell ersetzt meines:
-Scanner
-Taschenrechner
-Wörterbuch
-Lexika diverser Ausführungen
-Formelsammlung
-Diktiergerät
-Terminkalender
-Wecker
-diverse andere Dinge an die ich mich nicht erinnern kann :)

@WüC
@Can
@Pantha

Ich bezweifel ja nicht, dass man sie effektiv einsetzen kann. Aber bei den meisten sehe ich einfach nur, dass sie die Dinger benutzen um sich effektiv abzulenken, ständig irgendwelchen Blödsinn nachschlagen oder sogar bei Diskussionsrunden ständig auf ihr Smartphone blicken müssen und dann nicht mehr wissen wohin das Gespräch gewandert ist.

Es kann natürlich hilfreich sein, wenn man es dann einsetzt, wenn man es braucht. Was ich aber eher beobachte ist, dass die Leute absolut süchtig sind nach den Dingern und ununterbrochen daran rumwerkeln.

@Pantha

Pantha schrieb:... -diverse andere Dinge an die ich mich nicht erinnern kann

Darf ich Dir behilflich sein?
Du meinst telefonieren. :D

Ich finde es auch sehr erschreckend, dass man in der Schule niemanden mehr ohne Smartphone sieht. Es wird überhaupt nicht mehr nachdeacht. Wie in dieser einen Werbung:" Wir denken nicht, wir googlen, ..."

Was ich aber auch noch furchtbar finde, ist dass manch sogar beim shoppen mit ihren Freunden nicht ohne können und dich umrennen, nur weil sie nicht mehr nach vorne gucken sondern aufs Handy.

@der-Ferengi
:)
Das ersetzt es ja nicht, war ja von Anfang an die Hauptfunktion.
Aber emails darf ich darüber nicht verschicken. Ich neige sowieso schon zur Einsilbigkeit, bei Touchscreentastaturen nimmt das extreme Züge an.

@LilaLu doch nicht etwa deswegen weil der unteerricht meistens jenseits dessen ist was man spannend nennnen kann?

@LilaLu

Unnötiges und vermeidbares Denken belastet das Gehirn nur. Eine Wikiapp oder wie in meinem Fall eine dict.Leo App ist ideal um das Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren.

@Alienpenis
Ist es nicht die aufgaben der schulen appetit auf bildung zu machen? Oder hat sich der spruch „nicht fuer das leben sondern fuer dir schule lernen wir„ endgueltig durvhgesetzt?

@Can

Für das Allgemeinwissen ist es aber schlecht, wenn du Sachen überhaupt nicht mehr erinnerst, sondern immer nur nachschlägst. Das ist jedenfalls für das Gedächtnis sicher nicht das Beste ;)

@LilaLu
Google und Wikipedia helfen einem ja nicht direkt bei Problemlösungen. Man kann sich darüber nur benötigte Informationen besorgen, denken muss man immer noch selber.

@NeoKortex
Manche Fächer interessieren einen und manche nicht. Das wird, unabhängig vom Schulsystem, auch immer so sein.Ich habe früher auch in Geschichte und Erdkunde unter dem Tisch gelesen. Durch die Tests war ich aber gezwungen, mir ein gewisses Grundwissen anzueignen, dass mir heutzutage nur nützlich ist.

Es gibt verschiedene rezepte fuer ein gericht. Manche rezepte bringen leckere speisen hervot mamche verdorbene, isst man mur verdorbenes hat man kein bock drsuf logisvherweise

horusfalk3 schrieb:Es kann natürlich hilfreich sein, wenn man es dann einsetzt, wenn man es braucht. Was ich aber eher beobachte ist, dass die Leute absolut süchtig sind nach den Dingern und ununterbrochen daran rumwerkeln.

Das unterschreib ich. (hab ich hier Beitrag von habe-fertig (Seite 226) ja schonmal ähnlich ausgedrückt)

Auch so ein eklatanter Unterschied von früher (war alles besser^^) zu heute. Die Ablenkungsmöglichkeiten sind heute schier "unendlich".
Sowas wirkt sich auch auf schulische und berufliche Leistungen aus.

@NeoKortex
Und bestimmte Speisen mag man einfach nicht, unabhängig wie sie zubereitet wurden.

@horusfalk3

Ja und das ist die Aufgabe des Lehrers und Professors, dir die Zusammenhänge verständlich zu machen. Das Hirn hat nicht die Kapazität sich mit jedem Detail auseinanderzusetzen, also komprimiert es und trennt das vermeintlich Wesentliche vom Unwesentlichen.

Wenn ich beispielsweise ein Thema in der Schule drannehme dann ist es in den meisten Fällen nicht möglich es gesondert von etwas anderem zu betrachten. Es entstehen Verzwickungen, Zusammenhänge, Ableitungen, Gemeinsamkeiten und und und.

Wir haben aber nicht die Zeit und Kapazität uns mit all den Details auseinanderzusetzen, von daher ist komprimiertes Wissen ala Wikipedia sehr wertvoll um Informationen abrufen zu können