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War die Asienflut schlimm?

55 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Asien, Flut, Asienflut ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
ashert Diskussionsleiter
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War die Asienflut schlimm?

09.01.2005 um 03:51
Natürlich! Was ich aber nicht verstehe, wenn 10 Leute sterben sagt man Auweia, wenn 100 Leute sterben AUUWEIAAAAAAAAA und wenn 100.000 Leute sterben muss es natürlich mathematisch korrekt auch 100 multipliziert 1000 sein also ein: AUWEIAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA AAAAA... und nicht etwa nur ein: AU die Katze hat den Spatz gefressen.

Wie kommt das? Man kann doch nicht induviduelles Leid mit der Zahl von Toten multiplizieren, das macht aus uns doch nur zu reine Computer-Statisten. Auch in unserem Land passieren doch jeden Tag Autounfälle wo die halbe Familie ausgelöscht wird und das Leid ist dann für den Überlebenen genauso gross als wenn es jetzt noch 10 oder 100 Familien etwa bei einem Flugzeugabsurz irgendwo getroffen hätte!

Wieso ist die Flut in Asien also schlimmer als etwa irgendein Arbeitsunfall bei dem sich jemand schwer verletzt hat? Wieso ist das Elend von zweien die irgendwo frieren schlimmer als das von einem der gerade vom Auto überfahren wurde und verblutet?

Ich glaube das wird einfach nur von den Politikern inzeniert, denn die sind ja schuld an all dem induviduelle Elend in unserem Land, der Familie die sich verschuldet hat weil sie arbeitlos wurde und dadurch das Haus verliert oder das Kind das sich an Drogen vergiftet hat weil es in der Schule gemobbt wurde oder eben dem Bettler der im Winter erfroren ist, weil ihm die Repression zu gross wurde. Um sowas in unserer Wahrnehmung zu löschen wird es eben nur noch auf die Zahlen reduziert und dazu dann noch nach dort, wo diese weit weg sind.

Das selbe Elend wie in Asien gibt es also auch bei uns, jeden Tag, der Unterschied ist nur dort trifft es mehr Menschen aber eben den Einzelnen nicht schlimmer als wie jeden Tag der schlimmste Fall hier!

Also was soll bitte diese ständige Synchronisierung der eigenen Betroffenheit mit den Opferzahlen? Das Leid ist doch nicht das! Das ist im Gegenteil das Kind das auf der Strasse steht und entführt wird oder sich selber von der Brücke stürzte weil die Katze krank war und ihr niemand helfen wollte! Da gibt es unendlich viele Besipiele die jeden Tag vor der eigenen Haustür passieren, bei denen eigentlich genauso 100% Hilfe "vorher" benötigt wurde, als wie die jetzt für etwas "nachher" nach Asien geht!

Als was ist bitte dort schlimmer als was es hier nicht schon immer gab?

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War die Asienflut schlimm?

09.01.2005 um 03:54
Stimmt.
Hmm....hey, wieso vernichten wir nicht einfach die gesammte Menschheit? Is doch eh egal. Dann gibt es auch kein Leid mehr, weil ja alle tot sind!
Brauch doch sowieso keiner...

Krieg trifft nie nur die Schuldigen, auch das Blut der Unschuldigen wird vergossen und der Hass der Friedlichen geschürt.

Verallgemeinerung ist unfair dem einzelnen gegenüber.



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09.01.2005 um 04:02
Das Leben ist das Leid.
Das Ende des Leides ist die Erlösung


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ashert Diskussionsleiter
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09.01.2005 um 04:15
Es geht darum den Menschen zu helfen, das geht aber nicht wenn ständig alles und jeder sagt guck mal was DORT passiert ist, es gibt Elend überall, dagegen kann man vielles machen, das erste kann aber nur sein zu erkennen das es hier und überall ist und nicht nur immer woanders, wo sich Leute hier dann vor der Verantwortung drücken können!


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09.01.2005 um 04:22
der Tod deines einzelnen ist eine Tragödie, der Tod Tausender, nur eine Statistik
[Stalin]

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ashert Diskussionsleiter
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09.01.2005 um 04:24
Vor nur 150 Jahren hätten wir von der Flut mit egal wievielen Toten nichmal erfahren, einfach weil es die Medien noch garnicht gab, da sieht man mal wie das Leid künstlich importert wird, Dinge die vor garnicht allzu langer Zeit noch zum anderen Ende der Welt zählten, dem fernen Morgenland für das es vielleicht noch nichtmal Karten gab!
Das ist ja so als wenn hier zu Unrecht im Gefängnis Sitzende meinen würden, naund im fernen Abu Ghraib sitzen mehr, denen muss gespendet werden!


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War die Asienflut schlimm?

09.01.2005 um 04:31
doch hätten wir ashert, denn die Flut ist die 2größte Naturkatastrophe die es je gab, nach Pompeji, wir hätten sicherlich davon erfahren.

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ashert Diskussionsleiter
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War die Asienflut schlimm?

09.01.2005 um 04:38
""doch hätten wir ashert, denn die Flut ist die 2größte Naturkatastrophe die es je gab, nach Pompeji, wir hätten sicherlich davon erfahren.""

Dann hätte trodzdem niemand gespendet, weil es weder Flugzeuge noch elektronische Überweisungen gab. Es wäre aber auch nicht notwendig gewesen, denn die Menschen waren vor 150 Jahren hier auch schon zu 100% damit beschäftigt die Geselschaft zu verändern, wegen dem Leid hier und nicht etwa dort! Warum sollte das heute anders sein?


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09.01.2005 um 04:45
spenden und wissen ist etwas verschiedenes

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ashert Diskussionsleiter
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09.01.2005 um 04:51
Wir schreiben das Jahr 2080, auf unserer 24. Mondkolonie im Jupiter Gürtel ist ein Asteroid gestürtzt, 4 Millionen Tote, vergessen sie die kleinische Flutkatasstrophe gestern auf dem Mars mit 500.000 Toten und tätigen sie ihre Transwarp Überlichtgeschwindigkeit Credit Tranfers jetzt, vielen Dank.


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ashert Diskussionsleiter
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09.01.2005 um 04:55
Solange nur ein Kind hier schreit haben wir doch überhaupt keinen Grund sie woanders zu suchen!


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09.01.2005 um 04:56
Alkohol sollte nur in Maßen genossen werden

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ashert Diskussionsleiter
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09.01.2005 um 04:59
>Alkohol sollte nur in Maßen genossen werden<

Sag ich auch immer, aber wenn dann welche sagen, In Tschechien saufen sie noch mehr als in Bayern wird mir schlecht, das ist doch wieder genau das selbe Problem!


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09.01.2005 um 05:10
G* LOL

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ashert Diskussionsleiter
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09.01.2005 um 05:10
In N-TV seh ich z.B grad den Fischer wie er über die Toten in Asien heult, ich könnt kotzen, was ist eigentlich aus der Familie geworden deren Vater er in den 70iger Jahren in seiner Jugend einen Brandsatz ins Gesicht geworfen hat, oder zumindest einer aus seiner Cliqe die er da hatte! Ist sie psychologisch vollkommen geheilt? Nein? Dann gab es auch keine Flutopfer! Wieso sollten die denn jetzt vor seinen Opfern gehen?


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09.01.2005 um 05:16
Ich hatte (asiatische) Freunde in Thailand, über deren Schicksal ich nichts weiß bitte sei ein bisschen zurückhaltender mit deinen Komentaren über Flutopfer, ich finde das Respektlos :|

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War die Asienflut schlimm?

09.01.2005 um 08:21
Hi@all !

Mal ein Gedicht dazu, das ich vor Jahren geschrieben habe...


Mückenstich

Es ist merkwürdig,
seit ein paar Tagen habe ich einen Mückenstich,
am Schienbein, und er juckt wie verrückt.
Immer wieder ruf er sich aufdringlich in Erinnerung.

Soeben bin ich zur Kantine gegangen und habe
mindestens 20 Kollegen gegrüßt, und sie mich, -
oder auch nicht.

Jetzt sitze ich wieder in meinem Büro, und
habe die Kollegen schon komplett vergessen.
Ich könnte auch der einzige Mensch auf der Welt sein !

Nur dieses kleine Mistvieh von Mücke, das ich
noch nicht einmal gesehen habe, ruft sich ständig
in Erinnerung. – Ist mir, in meiner Wahrnehmung,
näher, als der Kollege im Nebenzimmer.

Soweit zur subjektiven Wahrnehmung.



Schon im Koran heißt es, in Sure 2, Vers 24 (26)

Im Nahmen Allahs, des Barmherzigen, des Erbarmers :

Siehe, Allah schämt sich nicht,
ein Gleichnis mit einer Mücke zu machen.


Möge DIE MACHT mit uns sein !

MIKESCH





In liebevoller Hingabe an den EINEN gebiert sich der EINE wiederum liebevoll in uns.

"Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben !" P.Pilatus



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h.c.b ehemaliges Mitglied

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War die Asienflut schlimm?

09.01.2005 um 09:05
guten morgen

ich denke es kommt auf die betrachtungsweise an.

menschlich gesehen , war es eine grosse tragödie.

betrachtet man es von der sprirtuellen/geistigen seite,kann man erkennen, dass es keine tragödien gibt und alles seinen sinn hat, auch wenn wir ihn nicht sofort erkennen können, da wir menschen sind und die dinge meist von der menschlichen seite betrachten.

schönen tag noch

h.c.b.


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09.01.2005 um 09:08
Karma

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gsb23 ehemaliges Mitglied

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War die Asienflut schlimm?

09.01.2005 um 13:02
"Vor nur 150 Jahren hätten wir von der Flut mit egal wievielen Toten nichmal erfahren, einfach weil es die Medien noch garnicht gab, da sieht man mal wie das Leid künstlich importert wird"

Ashert,

die vielen Touristen, die sich im Katastrophengebiet aufhielten und nun nach Hause kommen, denkst du, auch sie importieren das Leid künstlich?

Zu deiner "...vor 150 Jahren..." - Idee hier mal ein aufklärender Bericht aus der BZ online:

Der König entkam halb nackt
Das Beben von Lissabon 1755 als internationales Medienereignis

Matthias Georgi

Die gewaltige Flut, die wir heute Tsunami nennen, benötigte nicht einmal zwei Stunden, um vom Epizentrum des Bebens bis an die irische Küste zu rollen. "Die Fischerboote wirbelten herum wie Korken, mit einer Bewegung, so schnell wie das Flattern der Signalflaggen", berichtet die Londoner Whitehall Evening Post aus Irland. "Die leeren Schiffe schlugen sich gegenseitig in Stücke und versanken sofort in den Strudeln. Andere wurden mit großer Gewalt an Land gespült, wo sie liegen werden, bis man sie mit großer Mühe wieder ins Meer schafft."

Zuerst dachte man, es handle sich um ein lokales Phänomen - zwar ausgesprochen beunruhigend, aber schnell vergessen. Dann trafen immer mehr Berichte bei den Zeitungen ein und langsam wurde in den Medien das Ausmaß der Flut klar. Sie war nicht nur gegen Irlands Küsten geschwappt, aus Portsmouth wurde sie genauso gemeldet; über Amsterdam kam die Notiz nach England, dass auch Lübeck betroffen war. Zwei Wochen nach der Riesen-Welle war bekannt, dass alle Küstenregionen Nordeuropas an jenem Vormittag des 1. November 1755 Ähnliches erlebt hatten. Zum Glück, so muss man vor dem Hintergrund der aktuellen Katastrophe in Südasien sagen, herrschte damals Ebbe und die drei aufeinander folgenden 7 Fuß hohen Wellen überschwemmten nicht die Städte und Dörfer. Weiter im Süden war die Welle allerdings deutlich höher, in Cadiz soll sie 22 Fuß gemessen haben.

Etwas Bedrohliches war geschehen, darauf hatte sich die Presse geeinigt. Noch war aber das ganze Ausmaß der Katastrophe nicht klar. Tatsächlich hatte sich am 1. November 1755 die schwerste Naturkatastrophe in der Geschichte Europas zugetragen, heute kennen wir sie unter dem Namen "Das Erdbeben von Lissabon". Drei Erdstöße erschütterten die Iberische Halbinsel und Nordafrika, sie zerstörten Lissabon, lösten den Tsunami aus, töteten zehntausende Menschen und waren selbst in Deutschland noch zu spüren. Später hat man rekonstruiert, dass das Epizentrum kurz vor der portugiesischen Küste lag und das Beben eine Stärke von deutlich über 8 auf der Richterskala gehabt haben muß.

Drei Wochen nach der Katastrophe war man in London immer noch ahnungslos. Zwar erfuhr man in diesem Nachrichtenknotenpunkt alles, was in der Welt passiert war, doch es dauerte seine Zeit. Nachrichten kamen nicht per Kabel und Satellit; sie wurden von der Post oder persönlich mit dem Schiff oder der Kutsche überbracht. Unter diesen Umständen erreichte die erste Meldung aus Lissabon nach 24 Tagen geradezu in Rekordzeit die englische Hauptstadt: "Das Handelshaus und der Königspalast sind vollständig zerstört, die Warenhäuser der Überseehändler verloren, und, um die Zerstörung der Stadt zu vervollständigen, wurde sie von schwefligen Erruptionen aus den Gedärmen der Erde in Brand gesetzt. Mehr als die Hälfte der Gebäude sind zerstört und ungefähr 100 000 Menschen haben ihr Leben verloren. Der König und seine Familie entkamen halbnackt aus dem Palast."

Die Katastrophe entwickelte sich zu einem europaweiten Medienereignis - es war eines der ersten dieser Art. Voller Sensationslust wurde ständig Neues von der Katastrophe erwartet. Es ging dabei um Fragen, die uns bei den Naturkatastrophen heute genauso interessieren. Auch im 18. Jahrhundert wurde die Zahl der Toten möglichst genau ermittelt und so oft es ging korrigiert: Waren 100 000 Menschen in Lissabon gestorben oder 50 000 oder nur 10 000? Die Menge der Toten sank dann allerdings mit jedem Bericht, denn immer mehr Vermisste, die man für tot gehalten hatte, waren nur geflohen und kehrten später zurück.

Eine zeitgemäße Form von Klatsch, die sich auf den Monarchen, den Adel, den Hofstaat richtete, war damals das zweite wichtige Thema. War der portugiesische König tatsächlich unverletzt? Stimmte es, dass er 24 Stunden in seiner Kutsche verbracht hatte - ohne Wachen und Nahrung? Hatte der französische Botschafter wirklich den einzigen Sohn des Grafen Perelada gerettet? Und der spanische Botschafter, war er tot?

Später, als die wichtigsten Informationen schon lange bekannt waren, publizierte die Presse immer neue Berichte von Überlebenden. Dabei kamen Adlige genauso zu Wort wie Händler oder Diener. Alles, was als authentisch angesehen wurde, druckten die Zeitungen ab, auch wenn es nichts neues erbrachte - wie heute die vielen Korrespondentenberichte und immer neuen Opferinterviews. Über zehn Wochen hinweg blieb das Beben Thema Nummer eins in den Londoner Medien.

Auch heute, wo Kameras scheinbar in jeden versteckten Winkel leuchten, sehen wir nur das, was übermittelt wird. Was in der Berichterstattung über das Lissaboner Beben ausgeblendet wurde, ist inzwischen erhellt. Marokko und die ganze Atlantikküste müssen von Flutwellen und Erdstößen verwüstet worden sein, informiert wurde aber fast nur aus der Metropole Lissabon.

Für diese Opfer, von deren Leid man erfuhr, betete man, auch wenn die meisten wohl dafür dankten, selbst verschont worden zu sein. Doch auch damals wurde schon gespendet. Die englische Regierung schickte 50 000 Britische Pfund, Reis und Weizen, sowie "eine Ladung Rindfleisch aus Irland und viele andere nützliche Dinge", berichtete die London Evening Post stolz: "Alles steht ihrer portugiesischen Majestät zur Verfügung."

Was hatte diese Katastrophe aber zu bedeuten? Wie konnte man ihr einen tieferen Sinn abgewinnen? Einhellig war man der Meinung, es müsse eine Strafe Gottes gewesen sein. Doch wen sollte sie treffen? In Portugal sagten die Jesuiten, der König sei dafür bestraft worden, dass er die Protestanten in Lissabon tolerierte. Im protestantischen England hieß es dagegen, Portugal sei für die Inquisition bestraft worden. Obwohl auch dem widersprochen wurde: "Ich kann nicht glauben", schreibt ein anonymer Autor, "dass die Gerechtigkeit und Güte Gottes es zulässt, die englischen Händler, ihre Frauen und Kinder, in die Bestrafung der blutdürstenden Inquisition zu involvieren."

Später ging man in der Deutung der Katastrophe weiter. So heißt es einhellig seit mehr als 200 Jahren, das Erdbeben von Lissabon habe das Ende des optimistischen Zeitalters der Aufklärung eingeläutet. Heute würde man Realitätsschock dazu sagen. Die Katastrophe wurde zu einem Mythos der Neuzeit. Sie schien so groß, dass man nicht mehr an eine Welt glauben konnte, die trotz all ihrer Widrigkeiten die beste aller möglichen Welten sei, wie es noch Leibniz formuliert hatte. Voltaires berühmtes Werk Candide brachte den Umschwung auf den Punkt: "Wenn das die beste aller Welten ist, wie sehen dann erst die anderen aus?" Voltaires Held widerfährt auf seiner Reise durch die Welt ein Unglück nach dem anderen. Er erleidet Schiffbruch und kann sich gerade so nach Lissabon retten, das sofort vom Erdbeben zerstört wird. Voltaire entzweit sich über seine Deutung des Erdbebens als Indiz des Bösen in der Welt mit dem naturgläubigen Rousseau. Für den französischen Philosophen André Glucksmann macht Candide Mediengeschichte. Voltaire habe mit dem Roman das Prinzip Fernsehen erfunden - als eine schier unaufhörliche Kette schlechter Nachrichten.


Was denkst du, Ashert, war das Lissabon-Beben schlimm oder nur schlimm genug?

Gruß




Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot.



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gsb23 ehemaliges Mitglied

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09.01.2005 um 13:22
Ashert,

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Zehn Tote bei schweren Unwettern in Nordeuropa

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Gruß



Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot.



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