Was die Eltern/Großeltern noch wussten.

Den einzigen Spruch in meinem Elternhaus der in eine spirituelle Richtung ging, war:" Wenn du denkst es geht nicht mehr kommt irgendwo ein Lichtle her!"
Aber welches Lichtle es sein sollte oder woher dieses Lichtle kam darüber wurde nie geredet, das habe ich als Erwachsene mir selber gesucht. :)

Babsi6 schrieb: "Wenn du denkst es geht nicht mehr kommt irgendwo ein Lichtle her!"

Ja, diesen Spruch, hat man mir auch oft gesagt. Das hat auch irgendwo, seine Richtigkeit. Manchmal sage ich mir das auch. Egal, es ist schön, wenn man sich dies denkt und oftmals, ist es ja wirklich so.

@ackey
Hoffnung macht dieser Spruch auf jeden Fall und wenn man noch Hoffnung hat , hat man auch noch Kraft und Reserven.

@Babsi6

Babsi6 schrieb:Hoffnung macht dieser Spruch auf jeden Fall und wenn man noch Hoffnung hat , hat man auch noch Kraft und Reserven.

Da gebe ich dir auch vollkommen Recht. Er macht Hoffnung und wenn man sich dies denkt, beruhigt es einem auch. Das ist das Wichtigste.
Btw. Ich sage mir das heute noch manchmal, es gibt immer eine Lösung.

@ackey
Als ich grade so nachdenke was für Sprüche es in meinem Elternhaus noch gab fällt mir noch einer ein . Als Kind hat er mir eine unheimliche Angst eingejagdt. Wenn Gewitter war sagte meine Mutter immer zu uns Kinder:" Hört der liebe Gott schimpft mit euch!"
Eigentlich seltsam, denn meine Eltern waren nicht religiös!

@Babsi6
Also weder meine Großeltern, noch meine Eltern haben mir mit "negativen" Sprüchen, Angst eingejagt, wenn, dann nur positive Sprüche.

Aber ich kann mich noch gut erinnern, als ich noch klein war, haben mich meine "lieben" Brüder gerne mal in den Schrank eingesperrt, wenn meine Eltern nicht zuhause waren und sie sagten mir, wenn du nicht brav bist, kommt der "schwarze Mann"... ich hatte da schon Angst, ich konnte oft net gut schlafen. Aber wir waren halt Kinder, heute lachen wir darüber.

Aber eines blieb mir, meine Mutter hat heute noch Angst vor Gewitter, das Blitzen und Donnern, sie traut sich bis heute, net mal zum Fenster gehen. Und ich muß sagen, das macht mir iwie auch Angst, allerdings ist es bei mir net so krass, zum Fenster gehe ich schon, aber wenn es net unbedingt sein muß, gehe ich auch net raus, bei diesem Unwetter.

Meine Oma war extrem abergläubisch, die konnte einen damit fast zur Verzweiflung treiben.

Einmal waren wir am 2. Weihnachtstag bei Bekannten eingeladen. Ich wollte eine bestimmte Bluse anziehen, merkte aber, dass ein Knopf lose war.
Meine Oma kam dazu, als ich mir Nadel und Faden hersuchte und war gleich ganz panisch, weil man in den Rauhnächten nicht nähen darf, man würde sonst sein eigenes Leichenhemd nähen.
Naja, um weiteren Diskussionen aus dem Weg zu gehen, habe ich mich dann für einen Pullover entschieden.

Ein anderes Mal wurde sie regelrecht hysterisch, als ich meinen Sohn im Kinderwagen "verkehrt herum", also mit den Füssen voran aus der Wohnung fahren wollte. So würden nur die Toten aus der Wohnung gebracht, ob ich Unglück über mich und mein Kind bringen wolle...blabla.
Dabei fand ich das einfach nur praktischer, weil im Flur kein Platz zum Wenden war und ich extra ins Wohnzimmer musste, um den Kinderwagen zu drehen.

Sie wurde auch ärgerlich, wenn sie mal den Schornsteinfeger verpasste, um ihm die Hand zu schütteln, weil das angeblich Glück bringen soll.
Einmal ist sie ihm bestimmt 200 Meter die Strasse nach gerannt, um doch noch an ihr Glück zu kommen. :D

@Rumpelstein
:D lustig iwie. Ich habe z.B. auch früher ein vierblättriges Kleeblatt als Glück empfunden. Egal, es ist nur der Glaube daran und es macht viel aus, man kann sich derart reinsteigern, aber es half tatsächlich. Wenn ich z.B. an irgendwas dachte, auch wenn es nur Humbug ist, sage ich immer .."und wenn ich an meine Kippenpackung glaube...", aber der Gedanke daran macht schon viel aus, es ist im Prinzip egal, an was man glaubt, sowohl im positiven, wie auch im negativem Sinne. Der Glaube daran, beeinflußt einem.

Das hat aber meiner Meinung nach, sehr viel mit dem UB (also Unterbewußtsein) zu tun.

@ackey

Mein Opa war ein "Sonntagskind" also an einem Sonntag geboren, deshalb wollte Oma auch nicht, das er bei ihren geliebten Kartenspielen mitmacht, weil er als Sonntagskind von vornherein ein Glückspilz wäre und deshalb sowieso immer gewinnen würde.
Auch wenn ihm mal etwas besonders gut gelungen war, oder er mal einen Dreier im Lotto hatte, hieß es immer: "Kein Wunder, Sonntagskinder sind halt geborene Glückspilze!"

Mein Opa hielt nicht viel von dem abergläubischen Gerede und hat oft geschimpft, weil er der Ansicht war, dass es meine Schwestern und mich verängstigen würde.
Dabei konnten wir gar nicht genug von Omas Geschichten hören, das war oft so schön gruselig.

Einmal als sie wieder erwähnte, mein Opa sei als Sonntagskind ein besonderer Glückspilz, meinte er nur ganz lapidar: " Nur in einem Punkt war mir das Glück nicht hold. Warum musste ausgerechnet ich so eine abergläubische Frau ab bekommen?"
Die Reaktion meiner Oma war dann alles andere als lustig..

Rumpelstein schrieb:Dabei konnten wir gar nicht genug von Omas Geschichten hören, das war oft so schön gruselig.

Ja diese Geschichten der "Älteren" können oftmals wirklich gruselig scheinen.

Rumpelstein schrieb: mein Opa sei als Sonntagskind ein besonderer Glückspilz

Das erinnert mich an ne Schnulze.. " Ich bin an einem Sonntag geboren.." :D

Rumpelstein schrieb:Die Reaktion meiner Oma war dann alles andere als lustig..

Das kann ich mir vorstellen, lol, was sagte denn deine Oma dazu ?

Rumpelstein schrieb:Nur in einem Punkt war mir das Glück nicht hold. Warum musste ausgerechnet ich so eine abergläubische Frau ab bekommen?"

Ähm, ist zwar hart, diese Aussage, aber er wird schon gewußt haben, was er damit meinte... :D

@ackey

ackey schrieb:Das kann ich mir vorstellen, lol, was sagte denn deine Oma dazu ?

Sie hat alle Frauen aus der Nachbarschaft aufgezählt und kein gutes Haar an ihnen gelassen, damit mein Opa erkennen sollte, was für einen Glücksgriff mit ihr getan hätte.

Manchmal nahmen ihre Ausführungen schon seltsame Züge an. So schwor sie bis zuletzt "Stein und Bein" darauf, dass meine Uroma nur deshalb einen krummen Rücken bekommen habe, weil sie in einer Sturmnacht nach draussen gerannt wäre, um zu schauen, ob die Stalltür richtig verschlossen war.
Da wäre ihrer Mutter die "Windsbraut" oder ein anderer böser Geist heulend auf den Rücken gesprungen, weil sie vergessen hatte, vorher Salz auf die Türschwelle zu streuen.

Kein Wort davon, das es einfach der Wind selber war, der da heulte und das der krumme Rücken von der schweren körperlichen Arbeit her rühren könnte.

Rumpelstein schrieb:Sie hat alle Frauen aus der Nachbarschaft aufgezählt und kein gutes Haar an ihnen gelassen, damit mein Opa erkennen sollte, was für einen Glücksgriff mit ihr getan hätte.

Uii, deine Oma hats aber drauf. :D

Rumpelstein schrieb:Manchmal nahmen ihre Ausführungen schon seltsame Züge an. So schwor sie bis zuletzt "Stein und Bein" darauf, dass meine Uroma nur deshalb einen krummen Rücken bekommen habe, weil sie in einer Sturmnacht nach draussen gerannt wäre, um zu schauen, ob die Stalltür richtig verschlossen war.
Da wäre ihrer Mutter die "Windsbraut" oder ein anderer böser Geist heulend auf den Rücken gesprungen, weil sie vergessen hatte, vorher Salz auf die Türschwelle zu streuen.

Das ist natürlich schon sehr krass. Wenn man daran glaubt, beziehungswiese andere Leute damit beeinflussen kann und sie glauben dieses auch noch, ziehen diese Menschen tatsächlich einiges an sich, also vom UB her gesehen.

Hat es deinen Opa irgendwie beeinflusst ? @Rumpelstein

@ackey

Hat es deinen Opa irgendiwe beieinflußt ?

Dazu war mein Opa ein zu praktisch denkender Mensch, Ab und zu hat er halt mal eine Bemerkung vor sich hin gegrummelt.

An eine Situation kann ich mich besonders gut erinnern.Da wollte Oma in ihrem neuen Sonntagsstaat in die Kirche und dazu gehörten auch neue Schuhe (man will ja schließlich einen guten Eindruck beim Pfarrer und der Gemeinde machen, wenn man sonst durch Abwesenheit "glänzt", weil man an diesen ganzen "Hokuspokus" nicht so besonders glauben mag).
Jedenfalls hatte es geregnet und die Schuhe waren glatt, der Boden in der Kirche auch.
Meine Oma kam ins Trudeln, der Pfarrer streckte ihr noch hilfreich die Hand entgegen, aber zu spät!
Mit einem laut hörbaren "Gottverdammich" riss sie den Pfarrer mit zu Boden.

Da habe ich meinen Opa ganz deutlich etwas von "gefallenen Englein" nuscheln hören.

Rumpelstein schrieb:Dazu war mein Opa ein zu praktisch denkender Mensch

Dann hat er absolut richtig gehandelt.

Rumpelstein schrieb:An eine Situation kann ich mich besonders gut erinnern.Da wollte Oma in ihrem neuen Sonntagsstaat in die Kirche und dazu gehörten auch neue Schuhe (man will ja schließlich einen guten Eindruck beim Pfarrer und der Gemeinde machen, wenn man sonst durch Abwesenheit "glänzt", weil man an diesen ganzen "Hokuspokus" nicht so besonders glauben mag).
Jedenfalls hatte es geregnet und die Schuhe waren glatt, der Boden in der Kirche auch.
Meine Oma kam ins Trudeln, der Pfarrer streckte ihr noch hilfreich die Hand entgegen, aber zu spät!
Mit einem laut hörbaren "Gottverdammich" riss sie den Pfarrer mit zu Boden.

Da habe ich meinen Opa ganz deutlich etwas von "gefallenen Englein" nuscheln hören.

Er dürfte wohl, so wie ich, sehr praktisch veranlagt sein.

Mein Ex-Freund z.B. ist kein abergläubischer Mensch, aber er kam vom Land, soll heißen, ihm wurde eingetrichtert, alles Böse käme von Adam und Eva. Er hatte bis heute übrigens, wir sind noch in Kontakt, diese schlimme Vorstellung, was die Schlange in der Bibel betrifft, dazu muß ich sagen, er ist ein beinharter Mensch, steht mit beiden Beinen im Leben und wie gesagt, nicht im Geringsten, religiös, oder abergläubig, aber diese Angst vor Schlangen, kostete mich Nerven....

Einmal, lag er im Bett, träumte schlecht, iwas von Schlangen und ich mußte, "sage und schreibe", das Schlafzimmer bis in jedem Winkel absuchen, ob da net ne Schlange wäre.... bis er endlich zu dem Schluß kam, es wäre nur ein böser Traum und da ist keine Schlange. -.-

Ich bin an einem Sonntag geboren aber an mir klebt das Pech seit Jahren.

Der Spruch, "Wenn du denkst es geht nicht mehr kommt von irgendwo ein Lichtlein her" bedeutet eigentlich nur dass es immer irgendwie weiter geht. Wie oft habe ich diesen Spruch in den letzten 18 Jahren gebraucht um nicht kaputt zu gehen.

Als unsere jüngste mehrfach behindert geboren wurde, wir wussten es nicht.
Als sie mit 2,5 Jahren eine böse Mykoplasmenpneumonie bekam und 7 Wochen im Krankenhaus lag, davon 4 Wochen auf Intensiv und davon 17 Tage im künstlichen Koma.
Als sie mit 3 Jahren am offenen Herzen operiert wurde und es mehrmals Komplikationen gab.
Sie schläft keine Nacht durch.
Unsere 3 Jungs erkrankten/verunglückten innerhalb 1 Woche
die schlimmsten Begebenheiten möchte ich hier nicht schreiben. und und und

Früher hieß es dass man in den Rauhnächten Wikipedia: Rauhnacht, keine Wäsche waschen und aufhängen dürfe weil das dass Böse anlocken würde. Ich kann mich erinnern dass ich zu Beginn unserer Ehe das auch noch gemacht habe.............. ich hatte es ja nicht anders gelernt. Heute würden wir bei einer Großfamilie in Wäsche ersticken und ich hab nen Trockner.

Ich kenne das mit den Rauhnächten, also zwischen Weihnachten und Neujahr, auch, aber anders. Da sollte man halt keine Wäsche aufhängen, da es das Feuer ins Haus zieht. War wohl eine Überleitung zu verirrten Feuerwerksraketen..

Leichenwagen von hinten sehen, bringt Glück.
Keine Schuhe auf den Tisch, bringt Ärger.
Niemals unter einer Leiter hindurchgehen, bringt Pech.
Bei einer Sternschnuppe sich etwas wünschen und es geht in Erfüllung. ( ebenso bei einer losen Wimper )
Vor dem ersten Hahnenschrei aufstehen, lockt Dämonen hervor.
Beim Kuckuckssvhrei mit dem Portemonaie rascheln, bringt mehr Geld.

Usw

Hab dieses Sprüche und eure genannten auch zur Genüge gehört. :D

Ich habe mich niemals danach gerichtet.

74 schrieb:Niemals unter einer Leiter hindurchgehen, bringt Pech.

Ja nur z.B. ich bin bewusst unter ner Leiter duchgegangen, es brachte mir kein Pech.. :D

Genau so wenig, wie Freitag, der 13., mir Unglück bringt, es ist ein Tag wie jeder andere auch. Was ich damit sagen will, es ist eben nur ein Aberglaube und wenn man sich dabei reingsteigert, kann es durchaus passieren, daß man das unterbewusst "anzieht".

@ackey

Da hast du recht, wenn man sich da reinsteigert dann zieht man das Unglück automatisch an.
Ich mußte immer vor den ersten Hahnenschrei aufstehen, die einzigen Dämonen die ich sah, waren besoffene Menschen in Bus und Bahn. :D

74 schrieb:die einzigen Dämonen die ich sah, waren besoffene Menschen in Bus und Bahn. :D

Lol :D, sry für meinen kurzem Einzeiler, aber das mußte ich kommentieren, kenne das auch. :P:

Ich hab von meinem Großvater gelernt, dass man mit seinem Geld in der Tasche klimpern soll, wenn man den Kuckuck das erste mal im Jahr hört.
Dann hat man immer genügend Geld das Jahr über.
Mein Opa macht das auch immer noch so.Meine Mutter lässt sich auch gern dazu hinreißen und ich hab mich auch schon dabei erwischt :D
Mein Großvater fragt mich auch jeden Frühling, ob ich den Kuckuck schon gehört und geklimpert hätte.
Ansonsten gibt es solche Bräuche bei uns in der Familie gar nicht.
Meine Uroma war da wohl abergläubischer.
Die war auch der Überzeugung, dass man sein Bett nicht mit dem Fußende zur Tür aufstellt, weil so herum nur die Toten heraus getragen werden.^^