Mystery
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Kaspar Hauser

418 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kaspar Hauser ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kaspar Hauser

11.01.2018 um 16:25
Ohje, man kommt in dem Fall über Kaffeesatzleserei nicht hinaus... Das ist irgendwie so vergeblich wie der Versuch, Jack the Ripper zu fangen...

Ich sage mal so:

Die Wahrscheinlichkeit, dass Hauser eine verkrachte Existenz war, die irgendwo in den Wirren der Napoleonischen Zeit ihren Ausgang nahm und scheinbar urplötzlich auftauchte, sich Selbstverletzungen mit tödlichem Ausgang beigefügt hat, ist vermutlich deutlich größer, als dass er ein Prinz war, der schließlich beiseite geräumt worden ist. Romantische Fantasien und große Krimi- und Mystery-Begeisterung ziehen uns magisch zur 2. Variante. Es wäre einfach zu schön, wenn es so gewesen wäre...

In seiner Not hängt sich dann der holde Interpret an den einen oder anderen Umstand, die eine oder andere Aussage, den einen oder anderen Fetzen Textil oder Haar. Aber bei genauerer Betrachtung trägt nichts wirklich. Es bleibt so oder so interpretierbar.

Was unbestritten ist - und gegen einen gewöhnlichen Betrüger spricht - ist scheinbar das Charisma, mit dem Hauser zum "Rätsel seiner Zeit" wurde. Kein einfacher Hochzeitsschwindler, kein Dr. Guttenberg, kein Felix Krull, sondern eine Person, die viele Persönlichkeiten intensiv beschäftigt hat. Daher wage ich schon die Einschätzung, dass Hausers Lebensweg vor seinem Auftauchen in Nürnberg außergewöhnlich gewesen sein muss und sich gewaltig von dem unterschieden hat, was andere Kinder erleben konnten.

Seinen Schilderungen über seine Kindheit und Jugend maße ich deshalb durchaus einen wahren Kern zu.

Zugleich hatte man um 1830 - lange vor Sigmund Freud - überhaupt kein Handwerkszeug, mit psychischen Auffälligkeiten umzugehen. Weder ließ sich so etwas wie eine posttraumatische Belastungsstörung noch eine Borderline-Störung oder ein Asperger-Syndrom allgemeingültig diagnostizieren. Von den diversen Persönlichkeitsstörungen mal ganz zu schweigen. Auch über sog. Wolfsjungen gab es kaum gesicherte Erkenntnisse. So fehlte dem eigentlich schon aufgeklärten Bürgertum der vertiefte wissenschaftliche Background in Form systematischer Untersuchungen. Jeder Zeitzeuge machte sich so aus dem was er sah und hörte seine eigenen Reim. Welche Auswirkungen sein Vorleben auf seine Persönlichkeit gehabt haben könnte, genauso wie sein Leben in "Freiheit", das von deutlichen Anpassungsstörungen geprägt gewesen sein könnte, wurde mit den Maßstäben der Biedermeierzeit gemessen.

Vorteil für uns: Das Rätsel bleibt - und der romantische Traum auch.

Anzeige
2x zitiertmelden

Kaspar Hauser

12.01.2018 um 13:03
Zitat von monstramonstra schrieb:Was unbestritten ist - und gegen einen gewöhnlichen Betrüger spricht - ist scheinbar das Charisma, mit dem Hauser zum "Rätsel seiner Zeit" wurde. Kein einfacher Hochzeitsschwindler, kein Dr. Guttenberg, kein Felix Krull, sondern eine Person, die viele Persönlichkeiten intensiv beschäftigt hat.
Das dürfte zutreffen, aber nicht alle seine Fans durften ihn live erleben. Man hat wohl vieles in ihn hineingefragt und er hat schnell gemerkt, dass er seinem Affen Zucker geben musste, um ein angenehmes Leben zu haben. Ohne Zweifel hatte er viel Fantasie und ließ die anderen interpretieren, was genau seine vermeintlichen Träume von einem fremden Wappen oder seine bruchstückchenhaften Ungarisch-Kenntnisse bedeuten mochten. Er musste Spuren legen anstatt Lösungen anbieten, um geheimnisvoll und interessant zu bleiben.
Zitat von monstramonstra schrieb:Daher wage ich schon die Einschätzung, dass Hausers Lebensweg vor seinem Auftauchen in Nürnberg außergewöhnlich gewesen sein muss und sich gewaltig von dem unterschieden hat, was andere Kinder erleben konnten.
Der Auftauch-Brief seines Erziehers sagt es ja: "Ich habe ihn keinen Schritt weit aus dem Haus gelassen!" Es ist schon möglich, dass er isoliert aufgewachsen ist, aber er wusste, dass man den Hut zieht, wie man die Türglocke betätigt und wie man miteinander redet.
Zitat von monstramonstra schrieb:Auch über sog. Wolfsjungen gab es kaum gesicherte Erkenntnisse.
Heute dagegen weiß man, dass Wolfsjungen nicht wie unser Hauser zutraulich das Gespräch suchen und rufen: "He Bue! Neutorgasse...?"


melden

Kaspar Hauser

12.01.2018 um 13:16
Ach so, zu den Quellen:
Zitat von monstramonstra schrieb am 03.01.2018:Blinder Gehorsam der einen Quelle gegenüber und gleichzeitige Abwertung der anderen Quelle, um die präferierte These zu untermauern, ist beim momentanen Stand der Erkenntnisse wenig hilfreich.
Man muss aber schon unterscheiden zwischen Aussagen von Zeitgenossen mit guten Argumenten oder
Quellen-Angaben mit "Erkenntnissen", die auf Spekulationen herauslaufen und weithergeholt sind. Einmal wurde hier ein B*LD-Artikel verlinkt. Naja, soll ich dem huldigen? :-) Ich halte diejenigen Quellen für die interessantesten, die von Zeitgenossen stammen. Auch die online gratis lesbaren Bücher von Daumer und Fuhrmann (mit Pro-Hauser-Einstellung) habe ich mit Interesse gelesen. Ich glaube auch beiden, dass sie ihren Zögling nett fanden. Die Argumente von Meyer und Stanhope erscheinen mir stichhaltiger.


melden

Kaspar Hauser

01.04.2018 um 00:05
So wie es aussieht sind die zwei Kindersärge in der Familiengruft vorhanden.

Quelle DNA Analyse Wikipedia.

2012 versuchte ein Karlsruher Rechtshistoriker aufzuzeigen, dass die Eigentümerschaft an der Fürstengruft sowie an den Särgen und den darin befindlichen sterblichen Überresten in der Pforzheimer Schlosskirche, bis Mitte des 19. Jahrhunderts Grablege der regierenden Markgrafen und Großherzöge von Baden und deren engsten Familienangehörigen, beim Land Baden-Württemberg liege.[101][102][103] Wenn dem so wäre, könnte den sterblichen Überresten der Großherzogin Stéphanie und ihrer ebenfalls dort bestatteten, früh verstorbenen Söhne DNA-Proben entnommen und untereinander verglichen werden, wobei öffentliches Interesse und Pietät dennoch abzuwägen seien. Gleichzeitig kursierte in der regionalen Presse das Gerücht, dass in der Gruft die Kindersärge der beiden Söhne Stéphanies schon seit längerer Zeit verschwunden wären. Dies erwies sich jedoch als Irrtum, denn die Särge sind vorhanden.[104]


melden

Kaspar Hauser

11.04.2018 um 10:19
Sicher romantisch, aber die Fürstin glaubte ja selber nicht an die, wie sie sich selbst ausdrückte, "unsinnige Fabel".

Zitat aus "Kaspar Hauser" von Otto Flake (der allerdings an die märchenhafte Lösung glaubt)
"(...) erklärte sie der Baronin Belli: »Denken Sie sich, man ist grausam genug, Kaspar Hauser als meinen Sohn auszugeben.« Eines Tages brachte Napoleon III. das Gespräch auf Kaspar und fragte, wie sie sich zu den Gerüchten stelle; sie erwiderte: »Eine unsinnige Fabel.«"

https://books.google.de/books?id=e6YlCAAAQBAJ&pg=PT81&lpg=PT81&dq=stefanie+kaspar+hauser+fabel&source=bl&ots=xNbV6fyTD1&sig=o7cSJposDuVkCEMzXFzeztYXQpI&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjPlP_O47HaAhXMfFAKHfhbCPQQ6AEITjAI#v=onepage&q=stefanie%20kaspar%20hauser%20fabel&f=false


melden

Kaspar Hauser

04.10.2018 um 14:53
Hab ich gelesen, auch die alten Hauserbücher (Hans Scholz, Ulrike Leonhardt usw. zuviele Mosaiksteine...….),
gibt schon viel zu denken



eZeitung Abo Newsletter Shop




Startseite Südwesten Städte Crailsheim Geschichte: „War Kaspar Hauser ein Betrüger aus Crailsheim?“

Geschichte
„War Kaspar Hauser ein Betrüger aus Crailsheim?“


Previous

Next
1 / 2
Das Kaspar-Hauser-Denkmal in Ansbach zeigt ihn als Findelkind und als selbstbewussten Mann.
© Foto: Helga Steiger
Teilen Twittern

Crailsheim / Helga Steiger 13.04.2018
Crailsheim gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum Markgrafentum Brandenburg-Ansbach, bevor die Stadt zunächst preußisch, dann bayrisch und schließlich 1810 württembergisch wurde. Wenige Jahre später rückte die ehemalige Markgrafenstadt Ansbach durch die Ankunft einer einzelnen Person in den Fokus europäischer Aufmerksamkeit: Kaspar Hauser, der am 26. Mai 1828 in Nürnberg als offenbar geistig zurückgebliebener Jugendlicher auftauchte, wurde nach einem Attentat zu seiner Sicherheit nach Ansbach gebracht. In Nürnberg hatten sich Gerüchte gebildet, dass der Junge ein tot geglaubter Erbprinz von Baden sei.
Bis heute konnte die Identität Kaspar Hausers nicht abschließend geklärt werden. In Ansbach, wo Hauser schließlich am 17. Dezember 1833 nach einem zweiten Attentat an den Folgen von Stichwunden in der Herzgegend starb, ist kontinuierliches Interesse festzustellen: „Wenn man Stadtführungen macht, kommt man um das Thema nicht herum. Kaspar Hauser ist ein Alleinstellungsmerkmal“, sagt Alexander Biernoth (kleines Foto). Der Gymnasiallehrer ist als Stadtführer in Ansbach aktiv und hat sich intensiv mit Ansbachs berühmtestem Bürger auseinandergesetzt. Das Stadtarchiv Crailsheim und der Historische Verein hatten Biernoth deshalb zum Vortrag ins Forum in den Arkaden eingeladen.
Informativ und äußerst kurzweilig präsentiert Biernoth die bekannten Fakten über den geheimnisvollen Findling: Wie er in Nürnberg auftauchte und bald zu einer Sensation für Schaulustige wurde. Biernoth berichtet, wie der verwahrloste Junge, dem der Nürnberger Bürgermeister in einem Fahndungsaufruf „einen reinen, offenen, schuldlosen Blick“ bescheinigte, durch Förderung seine künstlerisch-musische Begabung ausbaute und schreiben, malen und Klavierspielen lernte. Durch sein einnehmendes Wesen sei Hauser ein gern gesehener Gast geworden, gleichzeitig seien auch die Bedenken gewachsen, dass er ein Betrüger sei.
Stationen nachgezeichnet
Viele Hinweise auf seine Identität präsentiert Biernoth, er zitiert aus erhaltenen Schriftstücken, die Kaspar Hauser bei sich getragen hat, und den Aussagen der Zeitgenossen. Dabei zeichnet er mit Bildern die Stationen des kurzen öffentlichen Lebens Kaspar Hausers nach. Er verweist auf das Markgrafenmuseum in Ansbach, wo eine eigene Abteilung Kaspar Hauser gewidmet ist, in der unter anderem die originalen Kleidungsstücke ausgestellt sind. Biernoth erklärt: „Im Markgrafenmuseum wird der Kriminalfall gezeigt, nicht die Rezeptionsgeschichte.“ Während der Kaspar-Hauser-Festspiele werde heuer im Museum ein Holzpferdchen als Leihgabe ausgestellt, mit dem Hauser während seiner Gefangenschaft gespielt haben könnte.
Abschließend fragt Biernoth augenzwinkernd: „War Kaspar Hauser nun ein Betrüger aus Crailsheim – oder ein Prinz aus dem Hause Baden?“ Für Biernoth verdichten sich die Indizien auf die letztere Annahme: „Die meisten Mosaiksteine führen auf den Erbprinzen von Baden.“ So sei damals von verschiedenen Seiten in Ansbach vermehrt badisches Geld aufgetaucht, und die zweite DNA-Untersuchung habe entsprechende Vermutungen mit größter Wahrscheinlichkeit bestätigt. Auch das Schweigen des Hauses Baden spreche für sich.
Aber: „Je unaufgeklärter der Fall, desto besser für Ansbach!“, sagt Biernoth mit Blick auf die Touristenströme schmunzelnd. Nur Stadtarchivar Folker Förtsch hält dagegen: „Die Version, dass es sich um einen Betrüger aus Crailsheim gehandelt hat, würde uns in Crailsheim natürlich auch gefallen!“
Profunder Kenner der Ansbacher Historie
Alexander Biernoth (47) arbeitet als Lehrer an den beruflichen Schulen in Neuendettelsau. Der gebürtige Ansbacher hat Deutsch, Geschichte und Sozialkunde in Erlangen studiert. Nach seinem Referendariat hatte er kurzzeitig die stellvertretende Leitung des Ansbacher Amts für Kultur und Touristik übernommen, seit 2001 ist er als Gymnasiallehrer tätig. Biernoth ist Vorsitzender der Ansbacher Gruppe des Frankenbunds sowie zweiter Vorsitzender im Ansbacher Kunstverein. Seit 1989 ist er zudem Stadtführer. hst

Teilen Twittern

Jetzt registrieren
Abonnieren Sie das Morning-Briefing aus der Chefredaktion
Damit starten Sie topinformiert in den Tag. Außerdem im Newsletter: Die Wettervorhersage und die aktuelle Verkehrslage in der Region.

Meist gelesene News

Crailsheim
Brandschutz für Kindergarten vergessen

Langenburg
Gruß aus fast vergessenen Türmen

Crailsheim
Die Zeitreise kann beginnen

Crailsheim
Verantwortung verteilt sich auf zwei Bürgermeister



Crailsheim
Laufschuhe schwirren über den Asphalt

Startseite Südwesten Blaulicht Sport Politik Unterhaltung Panorama Anzeigen
© NPG digital GmbH 2018 Content Management von
AGB Datenschutz  Mediadaten Impressum
Noch
20
kostenlose Ansichten


1x zitiertmelden

Kaspar Hauser

04.10.2018 um 15:23
Zitat von errarehumanumerrarehumanum schrieb:Laufschuhe schwirren über den Asphalt
Mysteriös...


melden

Kaspar Hauser

04.10.2018 um 15:50
@DiePandorra
Zitat von DiePandorraDiePandorra schrieb am 15.02.2015:Und bei Wiki kann jeder schreiben, was er glaubt zu wissen.^^
Das glaubt auch nur der, der wenig Ahnung hat, wie WIKI funktioniert. Oder der meint, mit dieser Art Argumentation unliebsame Gegenmeinungen ignorieren zu können.

Nein, Du kannst nicht jeden Blödsinn schreiben, der Dir einfällt. Jeder Eintrag wird kontrolliert. Es kann zwar dauern, aber Unsinn wird korrigiert.
Die Ähnlichkeit Kaspar Hausers mit Napoleon II. der sehr jung angeblich an einer Krankheit kurz vor Kaspar starb ist ziemlich frappierend
Ehrlich gesagt, kann man auf solche Ähnlichkeiten wenig geben.
Zum Einen neigen Menschen dazu, sich zu täuschen und glaubensmäßig feste selbst zu belügen und dann zu "sehen", was sie sehen möchten. Das kann man jederzeit in seiner eigenen Umgebung überprüfen. Kommt doch oft vor, dass man zB TV sieht oder einen Fremden auf der Straße, und einer sagt, "Oh, der sieht aus wie der und der" und andere dann "Nö, gar nicht wahr".

Das Sehen von Ähnlichkeiten und das Schätzen von körperlichen Maßen ist kein objektives Verfahren.

Zum Zweiten vergleichen wir keine fotografierten Portraits, sondern Gemälde/Zeichnungen. Nuff said.


melden

Kaspar Hauser

04.10.2018 um 18:17
Wenn jemand (so wie es Kaspar Hauser erzählt hat) über Jahre in einem Raum sitzend an den Boden gefesselt leben muss dann gibt es, wie man schon länger weiss, körperliche Veränderungen: Muskelkontraktionen und -verhärtungen, Haltungsschäden, Versteifungen der wenig oder gar nicht benutzten Gelenke usw. usw. und auch psychische Veränderungen: Verlust der Sprachfähigkeit, Angst vor unbekannten Menschen, Lichtunverträglichkeit, lebensgefährliche Immunschwäche (siehe die Fälle Kampusch und Fritzl), und das Leidensspektrum des sogenannten Hospitalismus mit seinen typischen Erscheinungsformen (siehe Wikipedia). Ein solcher Mensch wäre für den Rest seines Lebens ohne ständige fremde Hilfe in allen Alltagsdingen verloren, keinesfalls und niemals aber zu den gleichen Aktivitäten fähig wie Kaspar Hauser es war.


melden

Kaspar Hauser

04.10.2018 um 18:27
Ich bin mir ganz sicher, dass ich vor längerer Zeit gelesen habe, dass der gesamte Zirkel um Kaspar Hauser: Tucher, Binder, Daumer, Stanhope, Feuerbach zusammen an einer deutschen Uni studiert hätte (Tübingen?), also das waren, was man Studienfreunde nennt.
Ausserdem soll unter der badischen Herrschaft der Bruder von Feuerbach wegen seiner napoleonfreundlichen Einstellung bestraft oder gar hingerichtet worden sein. Wer weiss darüber Genaueres oder hat schon mal davon gelesen? Ich meine dass ich es bei Meyer/Tradowski gelesen habe, aber das Buch ist hier nicht mehr im Bibliotheksbestand vorhanden.
Könnte man, falls diese Fakten stimmen, auf eine Intrige gegen das badische Herrscherhaus schließen, die auf einen Sturz hinauslaufen sollte?
Oder wäre das zu gewagt, so etwas zu vermuten?


melden

Kaspar Hauser

04.10.2018 um 21:52
Dass mit den Studienfreunden ist mir neu. Es sind wirklich so viele kleine Mosaiksteine. Irgendwas muss da dran sein...…..


melden

Kaspar Hauser

04.10.2018 um 22:54
@Gurnemanz
Ein solcher Mensch wäre für den Rest seines Lebens ohne ständige fremde Hilfe in allen Alltagsdingen verloren, keinesfalls und niemals aber zu den gleichen Aktivitäten fähig wie Kaspar Hauser es w
Das kommt drauf an, ab welchem Alter und für wie lange er gefangen gehalten worden wer. Muskeln können sich wieder erholen, und eine bereits gefestigte Psyche auch, wenn der Zustand der Isolation nicht zu lange andauerte.


1x zitiertmelden

Kaspar Hauser

08.10.2018 um 16:27
Zitat von off-peakoff-peak schrieb am 04.10.2018: wenn der Zustand der Isolation nicht zu lange andauerte.
...da hast du recht, aber das würde ja auf jeden Fall schon bedeuten, dass die Geschichte, die Kaspar Hauser erzählte, unwahr war. Er hatte ja gesagt, seit er sich erinnern könne, sei er eingesperrt gewesen.


melden

Kaspar Hauser

08.10.2018 um 18:36
@Gurnemanz

Richtig. So, wie er die Geschichte erzählt, kann sie einfach nicht wahr sein.

Wäre er wirklich ein Leben lang eingeschlossen gewesen, hätte er ja noch nicht einmal sprechen können. Oder gar schreiben. Er hätte auch keine Manieren gehabt und/oder sich in keiner Umgebung zurecht finden können.

Auch seine eigenartige Erzählung, wie er angeblich schreiben gelernt hätte, ist lerndidaktischer Unsinn.

Also, warum erzählt er so etwas? Vielleicht übertreibt er nur? "Soweit ich mich erinnern kann" ist im Grunde genommen eine hohle Phrase. Vielleicht wollte er Mitleid oder Aufmerksamkeit erregen. Vielleicht wollte er auch nicht, dass er Fragen zu seiner Herkunft wahrheitsgemäß hätte beantworten müssen.
Diese Herkunft dürfte aber eher armselig als königlich gewesen sein. Er könnte als uneheliches Kind eine Schande für seine Mutter gewesen sein, die ihn einfach versteckt hielt. Nicht unbedingt im Keller, aber im Haus oder Hof oder Stall.
Als er groß genug war, sich selbst zu ernähren, irgendwo Arbeit zu finden, hat sie ihn eben mit einem Mitleid erregenden Zettel auf seinen Weg geschickt. Sie kann ihn ja schließlich nicht ewig durchfüttern.
Vielleicht ist sie auch verstorben, und ein Bekannter oder Verwandter oder Kaspar selbst schrieb diese Zeilen.

Als er dann auf einmal eine dermaßen tolle Aufmerksamkeit genoss und offenbar gemocht wurde, was ihm gefiel, spielte er natürlich gerne mit.


melden

Kaspar Hauser

09.10.2018 um 12:06
Das mag sein. Aber für mich sprechen zu viele Indizien für teilweise Wahrheit der Aussagen von Kaspar Hauser. Auch dass er an verschiedenen Stellen gelebt hat und teilweise frei war. Schloss Beuggen mit Kinderfrau Dalbonne. Oder vorheriger Verbleib bei der Familie Blochmann. Und das in das Sterberegister der Soldaten ein Kaspar Ernst Blochmann eingetragen wurde statt Ernst Blochmann. Für mich sprechen zu viele Indizien für die Prinzentheorie auch durch die Forscher. Dazu muss man aber auch die entsprechenden Bücher genau durchlesen. Bei so viel Hinweisen!!! Und die letzte Untersuchung mit Genanalyse hat ja ganz andere Ergebnisse. Auch seine Aussagen über die Jahre hinweg, die ihm verblieben.


melden

Kaspar Hauser

15.12.2018 um 23:06
@errarehumanum
Welche Indizien meinst du denn? Es gibt eigentlich nur seine Aussagen, die sich immer wieder ähneln... ein böser Mann, ein dunkles Loch (sein Verlies), ein böser Mann, ein dunkles Loch (der erste "Mordanschlag" in der Latrine). Ich würde mich gerne näher mit deinen Argumenten befassen, aber so ist das zu allgemein. Dass er an verschiedenen Stellen gelebt hat, also vor seinem Auftauchen in Nürnberg oder meinst du die wechselnden Erzieher in Nürnberg und Ansbach? Du sprichst von Büchern. Welche Bücher empfiehlst du denn? Wie wäre es mit Lektüre seiner Zeitgenossen Meyer und Stanhope?

Schloss Beuggen? "Die Geschichtswissenschaft verneint diese Vermutungen!"
Wikipedia: Schloss Beuggen#Angeblicher Aufenthalt Kaspar Hausers im Schloss Beuggen

Die Gen-Untersuchungen zeigen ein Patt.

Lehrer Meyer weist in seinen teilweise kleinlichen Berichten auf, dass Hauser ein notorischer Lügner in den unwichtigsten Themen war.

@Gurnemanz
Stanhope und Daumer liegen zu weit auseinander, um Studienkumpel zu sein. Stanhopes Geburtsjahr: 1781, Daumer: 1800. Beim Googeln finde ich auch nichts, was darauf hinweist. Hast du eine Quelle?


1x zitiertmelden

Kaspar Hauser

20.12.2018 um 08:53
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb am 15.12.2018:Hast du eine Quelle?
Ich habe sogar mal gelesen, dass sie zusammen spiritistische Sitzungen abgehalten haben (ohne Stanhope), ein weit verbreitetes Hobby zu jener Zeit. Sobald ich die Quelle wiedergefunden habe werde ich hier darauf zurück kommen.


melden

Kaspar Hauser

20.12.2018 um 18:35
@errarehumanum
Auch dass er an verschiedenen Stellen gelebt hat und teilweise frei war. Schloss Beuggen mit Kinderfrau Dalbonne.
Ja warum nicht? Wenn seine Mutter arbeiten gehen musste, könnte sie ihn sehr wohl mitgenommen haben. Auch in ein Schloss.


melden

Kaspar Hauser

21.12.2018 um 17:08
Schwer vorstellbar im Zusammenhang mit den Wikipedia-Klarstellungen. Aber wer träumen will, soll das tun ;)


melden

Kaspar Hauser

21.12.2018 um 17:13
Kennt WIKI denn seine Mutter und sein Leben, bevor er entdeckt wurde?


Anzeige

melden