Hallo verehrte Leser,
wie ich bereits vor einigen Wochen bekannt gegeben habe, wollten meine engsten Freunde und ich einen gemeinsamen Ausflug, in den berüchtigten „Hammer Hexenwald“ unternehmen.
Dies haben wir dann auch im Urlaub gemacht, da allerdings nicht ich derjenige, war der für die Fotos verantwortlich war. Hat es leider noch ein wenig gedauert bis ich diese erhielt, denn da ich dieses Forum bereits als stiller Leser seit einigen Jahren kenne, habe ich es nicht gewagt diesen Bericht ohne belegende Fotos zu erstellen.
Nun möchte ich aber mit meinem Bericht beginnen
:)Wir sind für 2 Tage dorthin gefahren und haben somit eine Nacht im eigentlichen Wald verbracht.
Nun möchte ich noch ein paart Worte zur Vorbereitung der Reise verlieren.
Ich hatte für diesen Ausflug, alle Wanderwege die bei Google verzeichnet sind mit einem Programm verstärkt dargestellt und somit Karten von beiden Wäldern erstellt.
Des Weiteren haben wir Kompasse zur Orientierung und zwei Wildkameras mitgenommen, bei diesen Wildkameras handelt es sich um Foto- und Viedeokameras für Jäger, die mit einem Bewegungssensor und einer für Tiere unsichtbaren Beleuchtung ausgestattet sind.
Dies ermöglicht es, nachdem man die Kameras, mit Halteriemen, an einem Baum befestigt hat, sowohl bei Tag wie auch bei Nacht Fotos und anschließend Videos von allem zu machen was den Sensor auslöst, ohne das der Auslöser dies überhaupt bemerkt.
Ich habe des Weiteren versucht mich mit allen Lauten der größeren Tiere des Waldes vertraut zu machen um nicht durch die Urangst vor der Dunkelheit gepaart mit den sonderbaren lauten eines Dachses oder Wildschweins ein Monster vor mir zu glauben.
Da ich auch nach kompletter Durchsicht aller Beiträge zu diesem Thema nicht sicher war, welcher der beiden Wälder, denn nun der „richtige“ ist. Haben wir als unseren Startpunkt, das nördliche Ende des kleinen Waldes auserkoren. Dort befinden sich, soweit ich das beurteilen kann, auch zahlreiche Ferienhäuser.
Original anzeigen (0,8 MB)Original anzeigen (0,6 MB)Ich und meine Gefährten
Nach unserer Ankunft machten wir uns sogleich auf in den Wald, der sich nicht wirklich von anderen Wäldern unterschied, es handelt sich um einen Laubwald mit vereinzelt Nadel Gehölz. Mithilfe der Karte wanderten wir nun zum südlichen Ende des Waldes auf dem Weg dorthin bemerkten wir wenig Ungewöhnliches.
Die Straße in der Mitte des Waldes ist durch Kies sehr gut befahrbar und auch recht breit, doch es gibt auch zahlreiche wenig sichtbare Wege, weil diese stark bewachsen und nicht gefestigt sind. Bauschutt konnten wir dort vereinzelt auch finden und die einzige Ruine die wir fanden, war leider kein Haus sondern, eine Bank die zerbrochen und teilweise verrottet auf dem Boden lag.
Einen Bauwagen voller Kindernamen haben wir auch nicht erblickt, dafür allerdings einige Namen die in Bäume, direkt am Rand des gut befahrbaren Kiesweges, geritzt wurden. Diese Namen könnten selbstverständlich von verschwundenen Menschen stammen oder aber natürlich einfach von Wanderern die das Bedürfnis verspürt haben ihren Namen zu hinterlassen, was ich eher annehme.
Original anzeigen (0,9 MB)Die Namen
Im späteren Verlauf der Wanderung mussten wir voller Unmut feststellen, dass die Wanderwege im südlichen Bereich des Waldes absolut nicht korrekt sind. Somit sind wir ein wenig Ziellos weitergegangen und kamen letztendlich südöstlich aus dem Wald wieder heraus. Auf diesem Weg sind wir dann auch wieder zurückgekehrt.
Wir sahen auch ein oder zwei Hochsitze und keine „Jägerdinger“ wie sie so charmant in älteren Beiträgen genannt wurden.
Dieser kleine Wald mit einer nicht sehr stattlichen Länge von ca. 1,2Km und einer überschaubaren Breite von 500 Metern, ist wie bereits die meistern der verehrten Leser sicherlich vermute haben, nicht wirklich mysteriös und auch ganz sicher nicht von einem Monster bewohnt. Er ist, in den Augen eines Leihen wie ich es in der Fortwirtschaft nun einmal bin, gut gepflegt. So gut wie keine umgestürzten Bäume, gute nicht zerfressene Rinde, nur teilweise durch Frost aufgeplatzt und es macht nicht den Eindruck als würde irgendjemand diesen Ort meiden.
Abschließend haben wir uns noch einige Einheimische um Interviews gebeten.
Wir fragten insgesamt 5 Personen (ein Rentnerpaar, 2 Wanderer und 1 Herr der Gartenarbeit verrichtete ) alle gaben uns zu verstehen, dass die Geschichten über diesen Wald, wohl im Internet entstanden sind und sich niemand in der Umgebung vor diesem Wald fürchtet oder etwas sonderbares um, in oder aus ihm vernommen hat.
Von dieser Erkenntnis leicht demotiviert zogen wir weiter mit meinem Auto, denn unser nächstes Ziel hatten wir bereits festgelegt. Wir wollten uns das Fundament der Mühle ansehen, doch was wir dort fanden war wesentlich interessanter.
Wir fuhren also den holprigen und von starker Vegetation umgebenen Weg hinunter, welchen ich durch Beschreibungen in älteren Berichten kannte, und fanden ein verrostetes Tor ohne dazugehörigem Zaun. Wir dachten natürlich alle, dass dahinter das Fundament wäre, doch bei genauerem betrachten war dort nichts, nur sonderbarer Weise ein Misthaufen. Doch dieser interessierte uns wenig also fuhren wir den Weg weiter und was sahen wir vor uns ?
Original anzeigen (1,6 MB)Das Tor
Es war die Brücke die von den zwei jungen Grazien überschritten wurde, sie luden auch ein Foto von eben dieser Brücke hoch und behaupteten, dass dies die „Brücke ohne Wiederkehr“ sei und das sie eigentlich am Eingang des Hexenwaldes liegt. Diese Brücke wurde auch in den ersten Berichten des Waldes auf Allmystery bereits von einem gewissen FLorian voller Ehrfurcht erwähnt. Deshalb war ich doch sehr verwundert, sie ausgerechnet bei der Mühle zu entdecken. Da diese ja direkt bei Manhagen liegt, dem Nachbarort von Hammer.
Original anzeigen (1,2 MB)Wir auf der Brücke, leider hat der Fotograf es versäumt ein Bild von der normalen Ansicht der Brücke zu schießen.
Doch nichts destotrotz sahen wir uns auch die Brücke genauer an. Sie War definitiv nicht sonderlich alt, vielleicht maximal 60 Jahre, unter der Brücke konnten wir ein Vogelhaus ausmachen und die einzige Auffälligkeit war ein sehr rostiges Rohr, welches neben der Brücke aus einer Erhebung herausragte und völlig verstopft von einer Art Schleim war. Höchst wahrscheinliche hat sich einfach sehr viel Metall von dem Rohr im Laufe der Zeit gelöst und somit in Verbindung mit dem Wasser diesen Brei Erzeugt oder waren hier doch Hexen, Geister und Teufel am Werk ?
Original anzeigen (1,0 MB)Die Unterseite der Brücke
Original anzeigen (1,1 MB)Das Rohr
Neben der Brücke sahen wir noch einen uninteressanten und recht neu wirkenden verschlossenen Schuppen oder Stall.
Wir folgten anschließend dem Verlauf des Flusses in Nördliche Richtung und auf dem Weg dorthin sahen wir einen Steinkreis der von sehr alten Bäumen umgeben war. Dies ermutigte uns alle sichtlich uns alle umzuschauen und weiterhin fanden wir noch andere vereinzelte Findlinge und dann sahen wir eine recht Interessante Ruine. Diese Ist auf den Fotos leider nicht gut zu erkennen, ich entschuldige mich dafür.
Original anzeigen (1,2 MB)Alte Bäume mit schlecht sichtbarem Steinkreis
Original anzeigen (1,2 MB)Der Steinkreis
Es befanden sich jedenfalls auf beiden Seiten des Flussufers Reste einer Art Schleuße oder vielleicht Brücke? Ich bin mir nicht sicher und möchte auch nicht zu stark mutmaßen, ihr könnt mir eure Vermutungen auf jeden Fall gerne mitteilen.
Original anzeigen (1,1 MB)Die Ruine
Was wir allerdings im Fluss sahen, war doch recht eigenartig. Dort befand sich auf einem aus dem Fluss ragenden flachen Stein eine Art Lehmgebilde es mutete entfernt an eine Schale an und wir wussten das es aus Lehm geformt war, da es nicht wie Sand oder Erde zerfiel als wir einen größeren Ast auf diese Objekt schmissen. Erreichen konnten wir es leider nicht, da es in der Mitte des Flusses war und die Hänge sowieso tief und steil waren.
Was glaubt ihr verehrte Leser, was ist dieses Objekt ? Das Werk von abenteuerlustigen Kindern, gelangweilten Halbstarken oder vielleicht doch etwas heidnisches ? Die Tatsache das dieser Fund nur ca. 25 m vom Steinkreis entfernt lag erschien uns doch recht sonderbar. Ich muss gestehen das wir von diesen beiden Funden doch leicht irritiert waren und das erste Mal nicht über die Geschichten lächeln konnten.
Original anzeigen (1,1 MB)Das sonderbare Lehmobjekt
Doch wir waren noch nicht fertig mit unserer Besichtigung der Schauplätze, deshalb reisten wir nun zu dem großen Wald. Nach kleineren Navigationsproblemen die die Laune allerdings nicht zu trüben vermochten, fanden wir letztendlich das südliche Ende des Waldes und auch eine passable Parkmöglichkeit.
Dort angekommen machten wir einen kleinen Spaziergang um den Wald auszukundschaften und nach einem guten Zeltplatz zu schauen. Bei eben dieser Suche, fanden wir noch eine weitere Brücke, welche tatsächlich in einen Wald führte.
Original anzeigen (1,0 MB)Die zweite Brücke
Bedingt durch Stacheldrahtzäune, sowie Brennnesseln und andere Vertreter der Flora, war es uns leider nicht möglich, die Unterseite dieser Brücke zu begutachten.
Deshalb zogen wir weiter und fanden auch bald eine gut gelegene erhöhte Fläche an welcher wir geschützt vor Neugierigen Blicken Zelten könnten. Doch nun war es an der Zeit uns mit einer Stärkung für die Nacht einzudecken, bei einem bekannten Fast-Food Lokal mit einem goldenen M als Symbol.
Nachdem dies erledigt war, trugen wir unter verschiedensten lauten der Verzweiflung, die fürchterlich schwere Ausrüstung durch den Wald, zu der Fläche wo wir sie aufbauen wollten. Als das Lager stand, was wir noch vor der Dämmerung errichtet hatten. Warteten wir auf die Dunkelheit.
Als diese kam, kam auch die Furcht auf leisen Sohlen und nach einer kurzen Vortrag meinerseits über die primitiven Urängste des Menschen gepaart mit der schaurigen Kulisse, eines angeblich mit Schrecken bevölkerten Waldes bei Nacht, gab auch jeder dieser tapferen Männer zu das ein gewisses mulmiges Gefühl oder Unwohlsein nicht von der Hand zu wiesen sei.
Wir hörten komischerweise eine Zeitlang ein monotones Bellen von der Mitte des Waldes her und waren darüber sehr erstaunt zu solch einer späten Zeit noch einen Hund in diesem Wald zu hören.
Die Erklärung für dieses Ereignis ist ebenso simple wie erstaunlich. Als ich mich mit den Lauten der Tierwelt beschäftigt habe, vergaß ich leider, mich mit den Lauten eines gewissen lieblichen Zeitgenossen vertraut zu machen, nämlich dem Rehbock! Ja tatsächlich, er bellt wie ein Hund, doch das erfuhr ich erst von meinem Bruder, der seines Zeichens Jäger ist.
Original anzeigen (1,2 MB)Das Lager
Wir saßen dort nun, erzählten uns Geschichten und einige, darunter ich, genossen das Aroma eines guten Zigarillos. Für Alkohol hatte ich gesorgt doch niemand verspürte ein Bedürfnis danach und wir alle waren gespannt auf den Zeitpunkt, wenn wir aufbrechen zu der Nachtwanderung durch diesen großen Wald.
Ich sah kurzzeitig eine schaurige Gestallt hinter meinen Freunden im Wald stehen, doch da ich mich auf solch eine Erscheinung vorbereitet hatte, wandte ich meinen Blick nicht ab sondern starrte solange auf das Gebilde vor meinen schreckgeweiteten Augen, bis sie realisierten das es sich nur um eine ungünstige Verbindung von Ästen und Mondlicht handelte.
Wie kam es dazu ?
Ich schätze die Tatsache das ich lange nicht Richtung Mond geschaut hatte führte dazu sich meine Augen zu sehr an die Dunkelheit gewöhnt hatten und deshalb versuchten meine Augen krampfhaft etwas bekanntes in dem zu sehen, was sich vor mir befand, so sah ich eine humanoide schwarze gestallt mit hellem Kopf und nicht die Äste. Vor allem nach dem spielen eines gewissen Spieles bei dem es 8 Seiten zu sammeln gilt, war dieser Anblick ein nicht zu unterschätzender Schock für mich. Doch meine Augen hatten mir nur einen Streich gespielt und eine tatsächliche Bedrohung war nie vorhanden.
Nun war es mittlerweile ca. halb 1 Uhr in der Nacht und ich empfand es als eine angemessene Zeit um loszuwandern, doch siehe da. Meine Kumpanen schoben nun fast alle einen mehr oder minder guten Grund vor um nicht mitzukommen. Sätze wie: „Ich passe lieber auf das Lager auf, falls noch jemand was klauen will.“ fielen zur Genüge.
Einige verkündeten plötzlich das sie, doch die vorherige Nacht sehr ausgiebig im wachen Zustand verbracht haben und ihnen nun massiv Schlaf fehlen würde, den es nun natürlich augenblicklich nachzuholen galt. Meine Verweise auf Cola oder Energy-Drinks sowie Eistee, die in weißer Voraussicht zur Genüge vorhanden waren, wurden natürlich rasch dankend abgelehnt. Die Tatsache das ich meine Pläne für einen nächtlichen Ausflug bereits längere Zeit vorher bekannt gegeben hatte und man deswegen in der vorherigen Nacht, als erwachsener Mensch logischerweise Zeitig zu Bett geht, sowie die Tatsache das ich von dem Großteil meiner Begleiter weiß, dass wenn sie eine Nacht tatsächlich durchmachen wollen, sie nichts und niemand davon abhält dies zu tun. Lies nur noch eine Schlussfolgerung übrig meine verehrten Leser, meine guten Freunde hatten die Hosen voll!
Daraus resultiere natürlich ein Problem, denn nur noch einer meiner Vertrauten wollte mir in die Finsternis folgen, das lies mich natürlich nachdenken. Zusammen mit nur einem Freund in diesem Wald ? Ich wusste das die Wildschweine momentan Frischlinge haben und mit den Bachen nicht zu spaßen ist. Ich wusste das wenn auch nur ein Hauch von den Geschichten über das Gehölz um mich herum wahr ist, ein Freund mir keine große Hilfe sein könnte.
Denn wir alle wurden von mir mit Messern zur Verteidigung für den Fall der Fälle ausgestattet. Ich hatte mir des Weiteren einen Teleskopschlagstock gekauft und war davon ausgegangen das wir uns gegenseitig den Geist wachhalten würden, um zu verhindern das die Urängste unseren Verstand vernebeln oder die Augen Dinge erfinden lassen würden, die es niemals gab.
Doch so wie die Lage aussah, würde ich mit einem Freund all dem ausgesetzt bleiben und somit wusste ich, wenn wir zu zweit losgehen, würden wir uns zitternd und verwirrt verirren. Also liebe Leser, es schmerzt mich sehr es zugeben zu müssen aber wir machten keine Nächtliche Begehung des Waldes und so blieb uns vielleicht so manches verborgen.
Doch ich dachte noch daran die bereits erwähnten Wildkameras, an die Bäume zu gurten und scharf zu stellen. Die eine richtete ich auf unsere Zelte die andere genau vom Lager weg. Doch leider wurden dabei nur aufgenommen, wie ich mein Zelt im Lager betrete und wie ich es verlasse um die Kameras auszuschalten.
Am nächsten Morgen, haben wir dann gepackt und sind bei bester Gesundheit abgereist.
Ich möchte also auch zu diesem großen Wald, den ich leider nicht intensiv durchwandert habe sagen, dass es sich auch hier um einen Laubwald handelt der allerdings wesentlich urtümlicher ist und auch nicht mit einem Auto befahren werden kann. Dieser Wald hat auch eine wesentlich beachtlichere Größe von 2 Km Länge und 2 Km breite.
Dieser Wald beinhaltet auch kleinere Wasserbecken und bietet sich somit als Lebensraum für allerlei Getier sehr gut an. Entgegen der Geschichten über völlige Unbewohntheit, sahen wir einen Rehbock beim Betreten des Waldes, hörten später einen weiteren und den Gesang von Vögeln konnten wir auch wahrnehmen.
Durch das Ausscheiden der meisten meiner Begleiter, fiel leider auch das Besuchen der bereits besichtigten Orte, allerdings dann bei Nacht, aus.
Doch ich bin mir recht sicher, dass an den Geschichten, wie es sich die meisten die bis hierhin mitgelesen haben bereits gedacht haben, nichts dran ist. Der Ursprung der Geschichten, Legenden möchte ich sie nicht mehr nennen, liegt wohl im Internet oder bei gelangweilten Halbstarken.
Ich hoffe ihr fandet meinen kleinen Bericht wenigstens etwas unterhaltsam und würde mich über Kommentare oder Anmerkungen sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen,
schwarze Motte