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Exorcismus

50 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Exorzismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
corey ehemaliges Mitglied

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Exorcismus

18.06.2005 um 21:13
wie kann man in zeiten von google und büchern noch solche vertrottelten fragen stellt?

Es wäre leichter die Menschheit zu vernichten als sie zu verstehen (ich)
Die Zeit ist ein Feind, denn wir uns selbst erschaffen haben(ich)
Energie ist Gott
Lasst Venus gewähren. Sie wird Mars zu euch führen (Henri Bergson)


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Exorcismus

18.06.2005 um 21:14
Exorzismus ist eine große schande der Kirche.

Es gibt noch in Italien "Männer Gottes" die so etwas durchführen.


.....und war irgendwann weg (verständlicherweise), aber auf unverständlich harte Weise....


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corey ehemaliges Mitglied

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Exorcismus

18.06.2005 um 21:30
http://religion.orf.at/projekt02/news/0506/ne050617_exorzismus_fr.htm

Die neusten Nachrichten

Rumänische Nonne bei Teufelsaustreibung gestorben
Eine junge rumänische Nonne ist eines qualvollen Todes gestorben, weil ein Priester und vier Mitschwestern der angeblich Besessenen den Teufel austreiben wollten.
Von Gläubigen gerufene Sanitäter fanden die 23-Jährige im orthodoxen Kloster zur Heiligen Dreifaltigkeit in Tanacu tot an ein Kreuz gefesselt, wie die Polizei am Donnerstag in der Provinzstadt Vaslui mitteilte. Die Schwester sei seit drei Tagen geknebelt am Kreuz gehangen. Zuvor sei das Opfer mehrere Tage an Händen und Füßen gefesselt ohne Wasser und Nahrung in einem Anbau des Klosters gefangen gehalten worden, sagte eine Polizeisprecherin. Der Priester und die vier Nonnen erklärten nach Polizeiangaben, die junge Frau sei vom Teufel besessen gewesen.

Abt: Wir haben "genau das Richtige getan"
Nach Aussage der Polizei lebte die Nonne erst seit drei Monaten in dem Kloster im Nordosten Rumäniens. Nach einem Besuch bei einer Freundin habe der Priester, der sie jetzt exorzierte, ihr geraten zu bleiben. "Sie war krank und besessen. Wir haben mehrere Messen gelesen, um den Bann zu lösen. Deshalb haben wir vom religiösen Standpunkt her genau das Richtige getan", sagte der Abt des Klosters von Tacanu, Bruder Daniel, gegenüber der Nachrichtenagentur Mediafax. Der orthodoxe Patriarch in Bukarest, Bogdan Teleanu, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, er könne den Fall nicht beurteilen, weil er nicht wisse, "was die junge Frau getan" habe.







Es wäre leichter die Menschheit zu vernichten als sie zu verstehen (ich)
Die Zeit ist ein Feind, denn wir uns selbst erschaffen haben(ich)
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Exorcismus

18.06.2005 um 21:33
..zum kotzen....

.....und war irgendwann weg (verständlicherweise), aber auf unverständlich harte Weise....


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Exorcismus

18.06.2005 um 21:52
Was soll man dazu schreiben.
..zum kotzen.....
genau.

Und da merkt man mal, was passieren kann, wenn man den *Glauben* falsch auslegt und falsch lebt.

Wenn die Weisheit mit dem Alter kommt, steckt die Menschheit noch in den Kinderschuhen


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Exorcismus

18.06.2005 um 21:54
@Gwy

...genau, genauso schlimm ist es aber auch wegen paar Idioten ganze gruppen zu verurteilen. (Christen,Juden,Moslems.ect....)

.....und war irgendwann weg (verständlicherweise), aber auf unverständlich harte Weise....


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tumi ehemaliges Mitglied

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Exorcismus

20.06.2005 um 20:09
also ich hab mal im tv gesehn dass bei einer frau auch gedacht wurde dass sie vom teufel besessen ist und des kamen ständig priester zu ihr usw... und nach ihrem tod wurde festgestellt, dass sie nur das tourtt sndrom hatte.. also naja ich bin da bisschen kritisch.. evtl haben die leute früher nich gewusst das es eine krankheit sein könnte und haben einfach gesagt es wär der teufel

sleep with one eye open.. ;)


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Exorcismus

20.06.2005 um 20:11
wie dum doch die menschen sind...

Liebe...überlässt du sie der Zeit wird sie hässlicher als Leichenfleisch...


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Exorcismus

25.09.2005 um 16:12
Exorzismus

Ein Exorzismus ist ein religiöses Ritual, um Satan oder böse Geister aus einem Menschen, einem Ort oder einem Gegenstand zu treiben, der besessen ist.

In der Antike hatten viele Kulturen solche Rituale. Heutzutage glaubt die katholische Kirche noch immer an teuflische Besessenheit, und ihre Priester führen noch immer etwas durch, das „echter Exorzismus" genannt wird, wobei sie heiliges Wasser, Anrufungen, zahlreiche Gebete, Weihrauch, Reliquien oder christliche Symbole wie das Kreuz verwenden, um die bösen Geister zu bannen.

Die meisten protestantischen Sekten glauben ebenfalls an satanische Besessenheit und Exorzismus.

http://www.skeptischeecke.de/Worterbuch/Exorzismus/exorzismus.html (Archiv-Version vom 08.11.2005)

Im Kino gibt es dazu auch schon wieder einen neuen Film
"Der Exozismusder Emily Rose"

Der Präsident hat’s auch getan ist keine Entschuldigung.
Auf den Alkohol – den Ursprung und die Lösung sämtlicher Lebensprobleme.
Wenn man Dummheiten macht, müssen sie wenigstens gelingen.



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Exorcismus

25.09.2005 um 16:17
@leopold

woher kennst du ritalin??
du hast aba nich adhs oder??

ich kenn wen der hats und es is einfach shice wenn du mit
dem zusammen unter einem dach leben musst :/

диD íƒ u wдиt tнe [ мoon ]
.í sweдя.. í´ℓℓ bяíиg ít Dowи ƒoя u



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Exorcismus

26.09.2005 um 11:16
Michi gehe zu einem katholischen Geistlichen und frage Ihn danach. Er wird dir mit Sicherheit eine umfassende Antwort geben.

Da man als Politiker ohnehin nie weiß, wie das, was man tut, sich auswirken wird, kann man gleich das Anständige tun.
(Winston Churchill)



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Exorcismus

06.11.2005 um 18:53
Exorzismus-Was ist dieses ritual wirklich? Hab da was gefunden:

Exorzismus


Herausbeschwören

Das griechische exorkizein bedeutet "etwas herausbeschwören". Ziel des Exorzismus ist es, einer Person, die von Dämonen besessen sein soll, diese Teufel auszutreiben. Als Anzeichen für Besessenheit gelten: Aggressivität, Halluzinationen, Verhaltensstörungen, Krämpfe und Aversionen gegen sakrale Gegenstände.


In seiner kürzesten christlichen Form lautet die Formel des Exorzismus: "Ich gebiete dir, unreiner Geist, als Diener der Kirche in der Kraft des gekreuzigten und auferstandenen Herrn Jesus Christus, weiche!" Der auch heute in der katholischen Kirche geltende Exorzismus geht auf das "Rituale Romanum" aus dem Jahr 1614 von Papst Paul V. zurück.


Darin wird die Folge von Gebeten, Bibelversen und Beschwörungen sowie das Erkennen und Verhören der Dämonen geregelt. Der Exorzist soll den Dämonen das Dasein in der besessenen Person derart vergällen, dass sie aufgeben und "ausfahren". Zulässige Hilfsmittel: Kruzifix, Rosenkranz, Weihwasser und andere geweihte Gegenstände.


Der Exorzist soll experimentieren, was dem Dämon besonders zuwider ist. Körperliche Gewalt ist nicht erlaubt, kommt aber besonders bei Laienexorzismen vor. 1999 aktualisierte der Vatikan in "De Exorcismis" die bisherigen Regeln zur Teufelsaustreibung. Demnach müssen vor der bischöflich genehmigten Dämonenjagd alle Möglichkeiten medizinischer Heilung ausgeschöpft sein.


Christliche Exorzisten und ihre Befürworter berufen sich auf ein Jesuszitat in der Bibel: "Treibt böse Geister aus" (Matthäus 10,8; Markus 16,17). Kritische Christen sehen darin keinen Freibrief für die Geisterjagd, sondern die Mahnung, die Menschheit von jeglicher Unterdrückung (etwa durch Aberglauben und Intoleranz) zu befreien.


Nachdem der "Fall Klingenberg" weltweit Aufsehen erregte, forderten Theologen den Vatikan vergeblich auf, dem "Teufelsglauben" abzuschwören. 1982 führte Papst Johannes Paul II. persönlich einen Exorzismus durch. 1983 beschloss die anglikanische Staatskirche, dass ihren 43 Diözesen je ein Exorzist zugeordnet wird. 1992 richtete die Italienische Bischofskonferenz eine Kommission zur Ausbildung von Exorzisten ein. Im April 2002 trat der Mainzer Weihbischof Eisenbach zurück. Eine Professorin hatte ihn wegen Körperverletzung im Zuge eines Exorzismus angeklagt.


Bis heute sind hunderte Exorzisten im Auftrag der katholischen Kirche unterwegs.

Vom "Wirken Satans und dämonischer Mächte" ist der Vatikan weiterhin überzeugt.

Auch in islamischen Ländern gibt es Teufelsaustreibungen, die Exorzisten berufen sich auf den Koran und verweisen auf die darin beschriebenen "Dschinns".



Jährlich finden weltweit tausende sowohl von Religionsgemeinschaften genehmigte als auch "wilde Exorzismen" statt.

Oft sind neurologisch oder psychisch kranke Kinder Opfer solcher Riten.

Noch heutzutage werden Menschen mit Spasmen, Epilepsien, Tourette-Syndrom, Psychosen, aber auch Blinde und Taube dämonisiert, misshandelt oder getötet.



"Unreiner Geist, weiche!"

Vor 25 Jahren endete der "Aschaffenburger Exorzistenprozess" gegen zwei Geistliche und die Eltern des Opfers wegen fahrlässiger Tötung. Die katholische Kirche beschäftigt noch heute hunderte Exorzisten


Als Oberstaatsanwalt Karl Stenger den Telefonhörer auflegt, schüttelt er den Kopf. Dann überlegt er, ob er gerade Opfer eines Scherzes seiner Kollegen geworden ist. Exorzismus? Vor einer Stunde war das für ihn ein Fremdwort. Dämonen? An diesem Nachmittag des 1. Juli 1976 ahnt er nicht, dass er bald Hauptankläger im "Fall Klingenberg" sein wird, einem der obskursten Strafprozesse in der Geschichte der Bundesrepublik. Über den Inhalt des bizarren Anrufs macht sich Staatsanwalt Stenger schließlich Notizen: Ein Pfarrer Alt habe ihn angerufen und behauptet, er habe einen so genannten Exorzismus an einem in Klingenberg am Main wohnhaften Mädchen praktiziert. Auf Nachfrage erklärt der Pfarrer, dass es sich beim Exorzismus um eine "Teufelsaustreibung" handelt und dass das besagte Mädchen gerade verstorben sei.


"In Deutschland ist der Teufel los!", titelt in den Folgetagen eine Zeitung und beschreibt dadurch die Anteilnahme, die der Tod der Anneliese Michel weltweit auslöst. Kurze Zeit vorher, Ende 1974, war der US-Horrorfilm "Der Exorzist" von William Friedkin auch in deutschen Kinos angelaufen. Er schildert das Leiden einer Zwölfjährigen, die nach Krampfanfällen zunehmend aggressiv auf ihre Umwelt reagiert. Sie verändert ihre Persönlichkeit, verletzt sich und andere, stößt Obszönitäten aus und spricht in fremden Sprachen. Von der satanischen Besessenheit des Mädchens überzeugt, versucht ein Jesuitenpater in exorzistischen Sitzungen, ihm den Teufel auszutreiben.


Der Film suggeriert: Das Böse existiert. Zum Beispiel in Form eines Dämons, von dem die Leidende besessen sein soll. In Deutschland löst der "gruseligste Film aller Zeiten" eine Welle abergläubischer Hysterie aus. Psychiater berichten in dieser Zeit vermehrt von durch den Film hervorgerufenen Zwangsvorstellungen ihrer Patienten. Das Zeitalter der Aufklärung ist auf eine harte Probe gestellt.


Entsprechend laut ist der Aufschrei, als im Juli 1976 die Umstände bekannt werden, unter denen die damals 23-jährige Pädagogikstudentin Anneliese Michel starb. Parallelen zum Film drängen sich auf. Auch für die Ermittler scheint die Sachlage derart bizarr, dass es noch fast zwei Jahre dauert, bis der "Fall Klingenberg" vor Gericht verhandelt werden kann. Angeklagt sind die Eltern des Opfers sowie Pfarrer Ernst Alt und Pater Arnold Renz. Der Tatvorwurf: fahrlässige Tötung. Die Hauptfrage: Was hat den Tod der Anneliese Michel verursacht?


Angefangen hat es wohl 1968. Bis dahin verhält sich Anneliese wie viele Mädchen aus streng katholischen fränkischen Familien: Sie geht zweimal wöchentlich zur Messe, betet Rosenkränze und will Lehrerin werden. Eines Nachts erleidet sie einen Anfall: Sie ist gelähmt, wird durchgeschüttelt. Weder ihre Eltern noch ihre drei Schwestern kann sie zu Hilfe rufen. Ein Neurologe diagnostiziert eine schwere Epilepsie vom Typ Grand Mal. Nach längerem Krankenhausaufenthalt erscheinen ihr beim täglichen Rosenkranzbeten Teufelsfratzen, die sie von 1970 bis zu ihrem Tod verfolgen.


Obwohl viele Neurologen eine psychotherapeutische Ausbildung haben und Depressionen, die nach Epilepsien auftreten, rechtzeitig erkennen müssten, fand diese Diagnose bei Anneliese Michel nicht statt. Im Herbst 1970 besucht sie wieder das Gymnasium. Mitschülerinnen beschreiben Anneliese Michel als "zurückgezogen und sehr religiös". Während andere Mädchen die Freiheit der Siebzigerjahre genießen, glaubt Anneliese, besessen zu sein. Anders kann sie sich die teuflischen Fratzen, die sie verfolgen, nicht mehr erklären. Dazu kommen jetzt Stimmen, die ihr sagen, sie sei verdammt und werde "in der Hölle schmoren".


Schuld, Buße, Sühne, das sind Begriffe einer Religion, mit der Anneliese aufgewachsen ist. Opfer, Sünde, Leiden, jedes Erlebnis muss in einen religiösen Zusammenhang gebracht werden. Anneliese baut eine Leidenserwartung auf. Denn leiden mussten auch die vielen Heiligen, die sie täglich anbetet. Trotzdem denkt sie an Selbstmord. Die Depressionen werden stärker. In den Arztbesuchen, die keine Linderung verschaffen, sieht sie keinen Sinn mehr. Nur einmal, da ist sie bereits volljährig, versucht sie, einem Arzt von den "Dämonen" zu erzählen, die ihr inzwischen sogar Befehle erteilen. Danach schweigt sie. Zu groß ist die Kluft zwischen der nüchternen Analyse der Humanmedizin und ihrer katholischen Weltanschauung. Fortan umschreibt sie Ärzten ihr Problem mit "Auseinandergerissenheit" oder "nicht sich selbst sein können".


Ab Sommer 1973 ersuchen ihre Eltern verschiedene Pfarrer um eine Teufelsaustreibung. Die katholischen Geistlichen lehnen dies ab und empfehlen die weitere fachmedizinische Behandlung der jetzt zwanzigjährigen Pädagogikstudentin. Die Feststellung einer "Besessenheit" (infestatio) sei streng geregelt und bedeute, dass Dämonen Besitz vom menschlichen Körper ergriffen haben. Aversionen gegen religiöse Gegenstände und "übernatürliche Kräfte" könnten erste Anzeichen dafür sein. Erst wenn alle Besessenheitskriterien erfüllt seien, könne die bischöfliche Genehmigung für den Exorzismus erteilt werden.


1974 beantragt der Anneliese betreuende Pfarrer Ernst Alt beim Würzburger Bischof eine solche Genehmigung. Erneut wird das Gesuch abgelehnt. Pfarrer Alt empfiehlt der enttäuschten Anneliese einen noch strengeren, noch religiöseren Lebensstil und rennt offene Türen ein. "Ich bin nichts, alles an mir ist Eitelkeit, was soll ich tun, ich muss mich bessern, beten Sie für mich", schreibt sie ihm Anfang 1975.


Die vom Gericht bestellten Psychologen werden später von "doktrinärer Induktion" sprechen: "Die Priester haben Anneliese die Inhalte und Formen psychotischen Verhaltens angeboten. Folglich haben sie dieses Verhalten einer vom Teufel besessenen Person später akzeptiert." Sowohl eine gestörte sexuelle Entwicklung als auch die diagnostizierte Schläfenlappenepilepsie beeinflussten, so das Resümee der Ärzte, Annelieses Psychose.


Kritik und Zweifel an den autoritären Eltern muss sie unterdrücken, dadurch wird sie aggressiv: Sie schlägt Jesusbilder von der Wand, zerfetzt Rosenkränze, zerschmettert Kruzifixe. Im Klingenberger Elternhaus reißt sie sich die Kleider vom Leib, uriniert auf den Fußboden und beschimpft, schlägt oder beißt Familienmitglieder. Stundenlang brüllt und tobt sie. Nachts schläft sie nackt auf dem Steinboden. Mahlzeiten verweigert sie, da ihr "die Dämonen verbieten", davon zu essen. Stattdessen kaut sie Spinnen, Fliegen oder Kohle und trinkt ihren Urin. Oft rast sie durchs Haus, wälzt sich auf dem Boden und fügt sich schwere Verletzungen zu. Zwischendurch lassen die Anfälle nach. Fremden gegenüber bleiben sie fast aus. Manchmal passiert wochenlang nichts, dann studiert sie an der Pädagogischen Hochschule in Würzburg und geht zur Kirche, als sei nichts passiert.


Im September 1975 beauftragt der Würzburger Bischof Josef Stangl "nach reiflicher Überlegung und guter Information" den Salvatorianerpater Arnold Renz, an Anneliese Michel einen großen Exorzismus durchzuführen. Eigentlich ist dies nichts anderes als eine festgelegte Folge von Gebeten, Anrufungen und Beschwörungen, durch die der Teufel vertrieben werden soll. Neun Monate vor Annelieses Tod wird der Exorzismus erstmals in ihrem Elternhaus praktiziert. Anwesend sind auch ihre drei Schwestern, Pfarrer Alt und ein Ehepaar, das beansprucht, Anneliese "entdeckt" zu haben.


Es wird gebetet und das Kruzifix geschwenkt, Vaterunser, Ave Maria. Zwischendurch werden Erfrischungen und Kuchen gereicht. Anneliese brüllt und tobt, besonders wenn Weihwasser fließt, sie will beißen und schlagen, von drei Männern muss sie gehalten oder gefesselt werden. Anneliese flucht: "Scheißkerl, Drecksau, hör mit dem Dreckszeug auf." Es entstehen über vierzig Tonbandprotokolle.


Vor Gericht werden die Exorzisten zu beweisen versuchen, dass die Dämonen sich namentlich zu erkennen gegeben haben: Judas, Hitler, Luzifer, Nero, Kain und ein verstorbener fränkischer Pfarrer. Von September 1975 bis Juli 1976 werden ein bis zwei Sitzungen pro Woche abgehalten.


Pater Renz und Pfarrer Alt versuchen, die sechs Dämonen durch Gebete, Gespräche und Weihwasser zu reizen, auf dass sie Anneliese verlassen: "Hitler, unreiner Geist, ich befehle dir, von dieser Dienerin Gottes zu lassen! Wann wirst du ausfahren?" Seltsam genug, dass der angerufene Österreicher dem Pater in fränkischem Dialekt und durch Annelieses Mund antwortet: "Du alte Drecksau, ich geh nit naus, da kanns noch lange dene Scheißzeug daherplappern."


Viele dieser auf Tonband dokumentierten Dialoge wirken tragikomisch. Sind den Anwesenden in diesen neun Monaten denn niemals Zweifel gekommen? Auch nicht als zwei Dämonen sich wie Pubertierende darüber streiten, wer von ihnen zuerst "ausfahren" soll? Anneliese wollte nicht "in einer Irrenanstalt ruhig gestellt und zwangsernährt werden", sagt ihre Schwester später vor Gericht, als hätte es zwischen kleiner Zwangsjacke und großem Exorzismus keine Lösung gegeben.


Neben den wöchentlichen Sitzungen in Klingenberg legt Anneliese die Abschlussprüfungen an der PH Würzburg ab. Immer häufiger jedoch ist sie bewusstlos, gelähmt oder von Zwängen geplagt. Die letzten Monate ihres Lebens verbringt sie im Haus der Eltern. Wochenlang verweigert sie die Nahrungsaufnahme. "Die bringen mich um", klagt sie über das, wovon sie sich "besessen" fühlt. Ihre Knie sind aufgeplatzt, weil sie während der Exorzismen bis zu sechshundertmal dem Zwang nach Kniebeugen nachgibt. "Ich will auch für andere Leute leiden … aber dass das so grausam ist", hatte sie Pfarrer Alt einmal anvertraut.


"Sie hat das Leid anderer auf sich genommen und ein Sühneopfer erbracht. Es war eine atemberaubende Erfahrung", wird ihr ehemaliger Seelsorger später aussagen. Beim letzten Exorzismus am 30. Juni 1976 ist Anneliese Michel bereits völlig abgemagert. Sie hat eine Lungenentzündung und hohes Fieber. Auf die zwanghaft schnellen Kniebeugen kann sie trotzdem nicht verzichten. Ihre Eltern stützen sie dabei. "Bitte um Lossprechung", ist der letzte Satz, den sie an den Exorzisten richtet. Dann: "Mutter, ich habe Angst."


Am Morgen des 1. Juli 1976 gegen 8 Uhr stellt Anna Michel den Tod ihrer Tochter fest. Gegen 13.30 Uhr verständigt Pfarrer Ernst Alt die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg. Oberstaatsanwalt Stenger ermittelt. Die Obduktion ergibt, dass Anneliese Michel verhungert ist. Wegen "fahrlässiger Tötung durch Unterlassung" werden die Eltern, Pater Renz und Pfarrer Alt im April 1978 zu dreijähriger Haft auf Bewährung verurteilt. Die Angeklagten hätten für medizinische Hilfe sorgen müssen, stattdessen haben sie durch "naive Praktiken" den Zustand der Erkrankten verschlimmert.


Eine von der Deutschen Bischofskonferenz eingesetzte Kommission gibt wenig später bekannt, dass Anneliese Michel "nicht besessen" war. Trotzdem bleibt ihr Grab ein Wallfahrtsort. Nicht einmal nach dem Tod kehrt Ruhe ein: Anneliese Michels Körper wird anderthalb Jahre nach der Beisetzung noch einmal exhumiert, weil sich der Wunderglaube hält, er verwese nicht. Er tut es doch. Für die Rosenkranz betenden Pilger steht bis heute fest: "Sie hat den Teufel besiegt."




Quelle: taz Magazin Nr. 7067 vom 31.5.2003, ANDRÉ PARIS



Wer nicht weiß, was er selber will, muß wenigstens wissen, was die anderen wollen


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Exorcismus

07.11.2005 um 16:01
Hier mal ne Anleitung zum besseren Verständnis (Auszug aus dem Rituale Romanum)

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Gebet zum heiligen Erzengel Michael
Glorreicher Fürst der Himmelsheere, heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampfe gegen die Mächte und Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, wider die Geister der Bosheit unter dem Himmel! Komme den Menschen zu Hilfe, die Gott nach seinem Ebenbilde und Gleichnis schuf und um hohen Preis aus der Tyrannei Satans erkaufte. Dich verehrt die heilige Kirche als ihren Schutzpatron; dir übergab Gott, der Herr, die erkauften Seelen, um sie einzuführen in die Freuden des Himmels. Bitte den Gott des Friedens, daß er Satans Macht unter unseren Füßen vernichte, damit dieser die Menschen nicht mehr beherrschen und der Kirche nicht mehr schaden könne! Bringe unser Gebet vor das Antlitz des Allerhöchsten, damit die Erbarmungen des Herrn bald auf uns herabkommen! Ergreife den Drachen, die alte Schlange, die nichts anderes ist als der Teufel und Satan, und stürze ihn gefesselt in den Abgrund, damit er die Völker nicht mehr weiter verführe!
Exorzismus

Im Namen Jesu Christi, unseres Gottes und Herrn, und durch die Fürsprache der unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter Maria, des heiligen Erzengels Michael, der heiligen Apostel Petrus und Paulus und aller Heiligen * unternehmen wir zuversichtlich den Kampf gegen die Angriffe und die Arglist des Satans.
* Bischöfe und dazu bevollmächtigtre Priester fügen hier noch hinzu: "Gestützt auf die hl. Gewalt unseres Amtes"
Psalm 67
Es erhebe sich Gott, daß seine Feinde zerstreut werden und daß, die ihn hassen, vor seinem Angesichte fliehen. Wie der Rauch vergeht, so sollen sie vergehen; wie das Wachs schmilzt im Feuer, so mögen die Sünder vergehen vor dem Angesichte Gottes!
V. Seht hier das Kreuz des Herrn, fliehet, ihr feindlichen Mächte!
R. Gesiegt hat der Löwe aus dem Stamme Juda, das Reis Davids.
V. Deine Barmherzigkeit komme über uns, o Herr!
R. So wie wir auf Dich gehofft haben. Wir treiben dich aus, unreiner Geist, wer du auch sein magst, jedwede teuflische Gewalt, jeden Angriff des höllischen Gegners, jede teuflische Legion, Vereinigung und Sippe! Im Namen und durch die Kraft unseres Herrn Jesu + Christi seiest du entwurzelt und vertrieben aus der Kirche Gottes und aus den nach Gottes Ebenbild erschaffenen und durch das kostbare Blut des göttlichen Lammes + erlösten Seelen! Wage es nicht mehr, heimtückische Schlange, das Menschengeschlecht zu betrügen und Gottes Kirche zu verfolgen, noch die Auserwählten Gottes zu schütteln und zu sieben, + wie man den Weizen siebt.


Euer Günni


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benny ehemaliges Mitglied

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Exorcismus

07.11.2005 um 17:06
Papst Johannes Paul II soll sogar mehrere Austreibungen durchgeführt haben!
Auch unser neuer Papst Benedict (Ratzinger) hat nach eigenen Angaben schon mehrfach den Akt des Exorzismus vollzogen, beide haben jedoch nie eine Austreibung in Deutschland vollzogen!
Der letzte in Deutschland bekannte Fall von Exorzismus fand im Jahre 1979 statt, damals war ein 17jähriges Mädchen angeblich vom Teufel besessen und wurde von mehreren Priestern ans Bett gefesselt und ganze 2Wochen bei völligem Nahrungsentzug mit Predigten vollgesülzt. Nach 2Wochen starb das Mädchen völlig entkräftet und bei der anschließenden Obduktion wurde eindeutig festgestellt dass das Mädchen an Epilepsie litt, was wohl ihre ausfallerscheinungen erklärt hat.
Es gibt sogar Ton und Videoaufzeichnungen von dieser Austreibung, hab mal ne Tonaufzeichnung gehört, war schon echt heftig. Muss mal nachschauen ob ich das wiederfinde.


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benny ehemaliges Mitglied

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Exorcismus

07.11.2005 um 17:08
Uuuups, das war ja oben schon viel genauer beschrieben. Und dann hab ich mich auch noch im Jahr geirrt. -peinlich,peinlich-


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benny ehemaliges Mitglied

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Exorcismus

07.11.2005 um 17:22
Ich sollte in Zukunft wohl besser erst den ganzen thread lesen!
@mr Psycho: weißt du zufällig ob man die Tonbandprotokolle irgendwo hören kann? Hab glaub ich mal im TV was darüber gesehen aber kann im netz nix finden!?


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benny ehemaliges Mitglied

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Exorcismus

08.11.2005 um 20:30
jetzt im moment läufts wieder im TV ! Schnell auf NTV schalten!!!!


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benny ehemaliges Mitglied

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Exorcismus

08.11.2005 um 20:53
Na, hats jemand gesehen?
Hier mal n Link:
http://www.anneliese-michel.de.ms/ (Archiv-Version vom 04.11.2005)


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antje ehemaliges Mitglied

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Exorcismus

03.12.2005 um 10:10
ich hab mir die ganze seite von anneliese michel durchgelesen (http://www.anneliese-michel.de.ms/ (Archiv-Version vom 04.12.2005))! mittlerweile denke ich nicht, dass sie vom teufel besessen war! wenn ihr euch ihren lebenslauf durchlest...versteht ihr vielleicht diesen fall ein wenig besser!
kann ich nur empfehlen! wobei immer noch einige fragen bleiben!
die geschichte ist schon echt fesselnd!


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Exorcismus

03.12.2005 um 14:09
@ corey
du sagtest sie war"nur" ans kreuz "gefesslt"
also wurde sie nich direkt gekreuzigt?!
also is sie genauso verhungert wie anneliese michel...


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