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Der Fall "Jens Soering"

732 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Der Fall "Jens Soering"

21.01.2018 um 05:11
Zitat von yasumiyasumi schrieb:oder auch direkt z.B. auf Twitter: https://twitter.com/ABC2020/status/953796842587697152
Danke für den Link. Hoffentlich, dieses mal mit Crime Scene Experten. :)
Zitat von yasumiyasumi schrieb am 08.01.2018:Falls es irgendwann wieder eine Doku zu dem Fall geben sollte, dann wünschte ich mir, dass Crime Scene Experten den Tatort mal analysieren.


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Der Fall "Jens Soering"

21.01.2018 um 05:52
Zitat von Mr.Mystery1990Mr.Mystery1990 schrieb am 16.01.2018:Aber ich finde nicht, dass er Menschen massiv versucht zu beeinflussen.
Auch glaube ich nicht, dass er so ein böses Genie ist und es geschafft hat so viele Menschen zu beeinflussen. Wenn er ein Genie wäre, dann wäre er nicht dort, wo er ist, oder das intelligente Menschen wie Gail Marshall,Harding, Reid und viele mehr seine Marionetten sind, die sich einfach von ihm beeinflussen lassen.

Zudem glaube ich nicht an einer fast perfekten Spendenkampagne/Marketingkampagne/Geschäftsstrategie um ihn ein schöneres Leben im Knast zu ermöglichen. Denn das Griffiths,Schanfields und McClintocks Gutachten auf eine nicht bekannte "Extra summe" basieren, halte ich für ausgeschlossen.

Es kann sein, dass JS für seine "Anhänger"(keiner von uns) nur der Retter, eine lebende Legende und ein Heiliger ist und für für seine "Gegner" wahrscheinlich ein brutaler Doppelmörder ist. Aber ich denke, dass die Wahrheit wohl irgendwo in der Mitte liegt.


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Der Fall "Jens Soering"

21.01.2018 um 13:33
Zitat von Mr.Mystery1990Mr.Mystery1990 schrieb:Hoffentlich, dieses mal mit Crime Scene Experten.
Oh ja, das wär's.
Zitat von Mr.Mystery1990Mr.Mystery1990 schrieb:Es kann sein, dass JS für seine "Anhänger"(keiner von uns) nur der Retter, eine lebende Legende und ein Heiliger ist und für für seine "Gegner" wahrscheinlich ein brutaler Doppelmörder ist. Aber ich denke, dass die Wahrheit wohl irgendwo in der Mitte liegt.
Ich denke, einer der Gründe, warum der "Fall Söring" so kontrovers diskutiert wird, dürfte an der uneindeutigen Spurenlage liegen, so dass man geneigt ist, anderes heranzuziehen, um über seine Schuld oder Unschuld entscheiden zu können.

Seine angebliche oder mutmaßliche Intelligenz - wenn man ihn für unschuldig halten will. Seine empfundene Schnöseligkeit oder vermutete manipulative Durchtriebenheit - wenn man ihn für schuldig halten will. Und Etliches mehr.

Alles wird grell und übertrieben dargestellt. Er hat nicht nur Bücher geschrieben, er ist gleich eine "preisgekrönter Autor". Er soll nicht nur die Eltern seiner Freundin ermordet haben, er ist auch noch ein Psychopat, der - wenn er denn mal raus käme - bestimmt gleich wieder morden würde.

Aber wenn irgendetwas eindeutig an den Spuren wäre, könnten alle auf solche angedichteten Zuschreibungen, solche Übertreibungen verzichten.

Wenn er rauskommen will, dann muss er - so sehe ich das - die Öffentlichkeit überzeugen, dass er diese Morde nicht begangen hat. So wie damals die Anklage die zwölf Juroren von seiner Schuld überzeugen musste und letztlich konnte. Wenn die Öffentlichkeit irgendwann mal von einem Justizirrtum spricht, dann könnte das zu seiner Begnadigung führen. Insofern wird es interessant werden, wie die Sendung "20/20" auf ABC - als Teil der amerikanischen Öffentlichkeit - den Fall bewerten wird.

Und so wie damals, als das Überzeugen von seiner Schuld nur gelang, weil die Anklage übertrieb, verzerrte, aus dem Zusammenhang riss, wird er vermutlich auch nur die Öffentlichkeit von seiner Unschuld überzeugen können, wenn er übertreibt und verzerrt und aus dem Zusammenhang reißt.

Und das, was damals der "Sockenabdruck" war, sind heute die "DNA-Funde". Eine Art gefühlter Beweis, der das Bauchgefühl in die eine oder andere Richtung lenken soll. Denn wenn eindeutige Beweise fehlen, bleibt nur sowas Vages wie Bauchgefühl oder Intuition oder (noch schlimmer) eine "Überzeugung".

Vermutlich werden wir nie erfahren, was da an diesem Abend in 'Loose Chippings' tatsächlich passiert ist.

Aber um die Frage, was ist da eigentlich wirklich geschehen, geht es vermutlich in unserem Rechtssystem nicht unbedingt. Es geht wohl vor allem darum, dass manche Verbrechen nicht ungesühnt bleiben dürfen, wenn wir wollen, dass wir den Glauben an Gerechtigkeit nicht verlieren. Deswegen gibt es auch Indizienprozesse. Denn die Angst, dass für manche Taten niemand büßen muss, wiegt offenbar schwerer, als die Möglichkeit, jemanden zu Unrecht einzusperren. Und Indizien sind eben nur Indizien - wenn man jemanden deswegen verurteilen will, muss man das auch wollen und die Breitschaft mitbringen, Indizien zu einer Indizienkette zusammenzufügen.


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Der Fall "Jens Soering"

21.01.2018 um 15:19
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Und das, was damals der "Sockenabdruck" war, sind heute die "DNA-Funde". Eine Art gefühlter Beweis, der das Bauchgefühl in die eine oder andere Richtung lenken soll. Denn wenn eindeutige Beweise fehlen, bleibt nur sowas Vages wie Bauchgefühl oder Intuition oder (noch schlimmer) eine "Überzeugung".
Stellst du die neuen DNA- Erkenntnisse qualitativ auf die gleiche Stufe wie die Sockenabdrücke? Ich nicht.
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist doch zumindest dadurch erwiesen, dass eine, wenn nicht zwei, Personen am Tatort waren und Blutspuren hinterlassen haben, die nicht identisch mit Jens Soering sind. Mir ist schon klar, dass das nicht unbedingt ein positiver Beweis dafür ist, dass Söring n i c h t auch am Tatort gewesen sein kann. Aber wie wahrscheinlich ist das denn dann noch?
Zitat von yasumiyasumi schrieb: Es geht wohl vor allem darum, dass manche Verbrechen nicht ungesühnt bleiben dürfen, wenn wir wollen, dass wir den Glauben an Gerechtigkeit nicht verlieren. Deswegen gibt es auch Indizienprozesse
Na ja, ich meine, dass es Indizienprozesse vor allem deshalb gibt, weil das sonst bedeuten würde, dass jeder Täter, der seine Schuld nicht gestehen würde, freigesprochen werden müsste. Und das würde meines Erachtens die Rechtssicherheit in hohem Maße gefährden und bedeuten, dass ein Täter einfach nur nicht gestehen müsste, um straffrei davon zu kommen, wenn die Sachbeweise ihn nicht zu 100% eindeutig überführen.

Noch mal was anderes @yasumi:
Ist zwar inzwischen nicht mehr so wichtig, aber :
Wir hatten mal im Hauptstrang vor etlicher Zeit ein Gespräch über den langen, mehrteiligen Artikel aus dem "Albemarle- Magazine". Die Autorin Amy Lemley hat ja sehr vieles zusammengetragen und stellte ja m. W. auch die These auf, dass a) Soering Elizabeth zur Flucht genötigt habe oder haben könnte b)Elizabeth erst viel später den langen Tagebuch-Brief Sörings aus dem Winter 1984/85 gelesen habe, wenn sie überhaupt vor ihrem "Trial" davon Kenntnis hatte.
Ich hatte immer etwas "Bauchschmerzen" bei diesen Thesen, obwohl die Autorin recht gut recherchiert zu haben schien. Erst jetzt ist mir aufgefallen, dass die Artikel-Serie ja aus dem Jahr 1989 stammte. D.h. aber, Amy Lemley hatte - neben dem, was veröffentlicht war, und evtl. Aussagen von Freunden und anderen - nur das, was Elizabeth Haysom in Wort und Schrift zur Verfügung stellte. Denn Jens Söring saß ja zu dem Zeitpunkt in GB in Haft. Den wird sie nicht befragt haben können. Und Frau Haysom muss natürlich in den Interviews nicht die Wahrheit gesagt haben, ein Teil kann genau so gut erlogen sein. Das liegt sogar nahe, wenn man sich ihr sonstiges Aussageverhalten so ansieht.


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Der Fall "Jens Soering"

21.01.2018 um 15:40
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Wenn die Öffentlichkeit irgendwann mal von einem Justizirrtum spricht, dann könnte das zu seiner Begnadigung führen.
Das wird wohl das Problem sein, denn ich glaube, dass die breite amerikanische Öffentlichkeit ihn nicht für unschuldig hält. Aber ich glaube, dass der Schein trügt.
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Es geht wohl vor allem darum, dass manche Verbrechen nicht ungesühnt bleiben dürfen, wenn wir wollen, dass wir den Glauben an Gerechtigkeit nicht verlieren.
Ja, aber nach über 31 Jahren, hat jemand schon eine 2te Chance verdient, mMn, selbst wenn man ihn für den Killer hält.


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21.01.2018 um 15:48
Zitat von ligalaligala schrieb:Stellst du die neuen DNA- Erkenntnisse qualitativ auf die gleiche Stufe wie die Sockenabdrücke? Ich nicht.
Ich hab gewusst, dass das Widerspruch hervorrufen würde. ;-)

Ich sag es mal so: Wenn ich wüsste, dass die gefundene DNA nicht die von Herrn Haysom wäre, dann fände ich ich die DNA-Funde als Beleg, dass noch mindestens ein Unbekannter am Tatort war, überzeugender. Das wäre dann für mich ein Hinweis darauf, dass Elizabeth Haysom die Morde mit jemanden anderen verübt haben könnte.

Ich würde mich ungern auf die Bedeutung von Worten wie "Gift" und "Mist" festlegen wollen, wenn ich nicht weiß, welche Sprache das sein soll. So ungefähr meine ich das.
Zitat von ligalaligala schrieb:Wir hatten mal im Hauptstrang vor etlicher Zeit ein Gespräch über den langen, mehrteiligen Artikel aus dem "Albemarle- Magazine". [...] Amy Lemley hatte - neben dem, was veröffentlicht war, und evtl. Aussagen von Freunden und anderen - nur das, was Elizabeth Haysom in Wort und Schrift zur Verfügung stellte. Denn Jens Söring saß ja zu dem Zeitpunkt in GB in Haft. Den wird sie nicht befragt haben können. Und Frau Haysom muss natürlich in den Interviews nicht die Wahrheit gesagt haben, ein Teil kann genau so gut erlogen sein. Das liegt sogar nahe, wenn man sich ihr sonstiges Aussageverhalten so ansieht.
Wir haben Bücher von Herrn Söring, in denen er alles aus seiner Sicht darstellt. Und da finde ich es schon interessant, Elizabeth Haysoms Sicht der Dinge zu erfahren. Bei den Tagebuch-Briefen decken sich ihre Angaben mit den Schreibmaschinen-Seiten aus einer der Dokus und mit den Angaben von Söring in einem seiner Bücher. Deswegen neige ich dazu, das als gegeben anzusehen. Und die Behauptung der Anklage, die Briefe seien Beleg dafür, dass die beiden die Morde geplant haben, als grobe Verzerrung der Wirklichkeit.
Zitat von ligalaligala schrieb:Na ja, ich meine, dass es Indizienprozesse vor allem deshalb gibt, weil das sonst bedeuten würde, dass jeder Täter, der seine Schuld nicht gestehen würde, freigesprochen werden müsste.
Es gibt ja schon auch Beweise wie: wenn Blut von einem Getöteten bei mir in der Wohnung gefunden würde, und ein Messer mit meiner DNA und dem Blut des Opfers an einem Ort, zu dem nur ich Zugang habe, da bräuchte es dann kein Geständnis. Das ja auch falsch sein kann.

Apropos:

Eine Sache wollte ich noch sagen: letztens wurde ja der etwas ausführlichere Bericht von Andrew Griffiths hier besprochen. Das war für mich noch eine der offenen Fragen, wie Griffith zu seinen Ergebnissen kam, das Geständnis sei falsch. Ich konnte das gut nachvollziehen und finde seine These überzeugend, dass Jens Söring ein bewusstes falsches Geständnis abgab - ob er nun Elizabeth schützen wollte oder (auch) sich selbst, sei mal dahingestellt.


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Der Fall "Jens Soering"

21.01.2018 um 15:58
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Wir haben Bücher von Herrn Söring, in denen er alles aus seiner Sicht darstellt. Und da finde ich es schon interessant, Elizabeth Haysoms Sicht der Dinge zu erfahren
Das sehe ich genau so, ich wollte damit nur sagen, dass mir das erst im Nachhinein aufgefallen ist, dass es eben weitgehend ausschließlich Elizabeths Sicht ist.
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Es gibt ja schon auch Beweise wie: wenn Blut von einem Getöteten bei mir in der Wohnung gefunden würde, und ein Messer mit meiner DNA und dem Blut des Opfers an einem Ort, zu dem nur ich Zugang habe, da bräuchte es dann kein Geständnis. Das ja auch falsch sein kann.
Ganz klar, so habe ich das ja auch gemeint, als ich geschrieben habe: "...wenn die Sachbeweise ihn nicht zu 100% eindeutig überführen."


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Der Fall "Jens Soering"

21.01.2018 um 15:59
Zitat von ligalaligala schrieb:Ganz klar, so habe ich das ja auch gemeint, als ich geschrieben habe: "...wenn die Sachbeweise ihn nicht zu 100% eindeutig überführen."
Sorry, mein Fehler. Hab das überlesen.


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21.01.2018 um 16:11
Zitat von ligalaligala schrieb: Erst jetzt ist mir aufgefallen, dass die Artikel-Serie ja aus dem Jahr 1989 stammte
Das müsste auch der Artikel sein, in dem der Richter mit dem Satz zitiert wird, der ihn dann den Vorwurf der Befangenheit beim Söring-Prozess einbrachte. Ist mir auch erst viel später aufgefallen. Es müsste glaub ich der Satz mit dem "Double-Dare You" sein.


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Der Fall "Jens Soering"

21.01.2018 um 17:15
Was meinst Du, dass er meinte, dass der Mörder schon fest steht?
Was mir dazu einfällt, Englade muss ja, wenn das Buch auch in der Zeit geschrieben wurde, viel Kontakt mit EH gehabt haben - sein Vorgänger hat sich ja in sie verliebt.
Er schreibt nicht so sehr im Sinne von Elisabeth, aber mit JS scheint auch er nicht geredet zu haben, sondern nur ihre Sicht als Grundlage dazu genommen zu haben.

Was anderes: Ich kann die Episoden nicht ansehen von diesem Sender, allerdings gibt es in den Hauptsträngen ein Strang über die Eltern mit den 13 Kindern. Dort wurde diese Episode (die statt JS kam) verlinkt und ich kann es schauen. An was liegt das denn?


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Der Fall "Jens Soering"

21.01.2018 um 18:06
Zitat von BluelleBluelle schrieb:Was meinst Du, dass er meinte, dass der Mörder schon fest steht?
Wahrscheinlich, dass hier:
Der Richter war mit der Familie der Opfer seit über 40 Jahren befreundet. Am ersten Gerichtstag veröffentlichte ein Magazin ein Interview mit ihm (das vor der Gerichtsverhandlung geführt wurde), in dem er von mir sagte: "Er wagte es" die Tat zu begehen. So im O-Ton.
http://www.jenssoering.de/information (Archiv-Version vom 07.01.2019)


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Der Fall "Jens Soering"

21.01.2018 um 20:04
Zitat von BluelleBluelle schrieb:Was meinst Du, dass er meinte, dass der Mörder schon fest steht?
Zitat von Mr.Mystery1990Mr.Mystery1990 schrieb:Wahrscheinlich, dass hier:

Der Richter war mit der Familie der Opfer seit über 40 Jahren befreundet. Am ersten Gerichtstag veröffentlichte ein Magazin ein Interview mit ihm (das vor der Gerichtsverhandlung geführt wurde), in dem er von mir sagte: "Er wagte es" die Tat zu begehen. So im O-Ton.

http://www.jenssoering.de/information (Archiv-Version vom 07.01.2019)
Vermutlich.
On June 1, 1990, the first day of petitioner's trial, the regional magazine Albemarle published a front cover story on the case in which the judge was quoted directly: "He (meaning the petitioner) took the dare'
http://www.jenssoering.de/appeal_rejected (Archiv-Version vom 25.02.2017)

Das dürfte die Stelle sein:
Offering a scenario for March 30, 1985, Sweeney says he imagines the couple discussed the idea of murder, but "as far as the acts themselves, I don't think she planned all that out. It was like 'Double-Dare You,'" he explains. "I think she was shocked he took the dare." Albemarle
("Double-Dare You" ist wohl eine Art Spiel: Du traust dich ja nicht, X zu tun. - Bist du wahnsinnig? Niemals! - Ok, was müsste ich machen, damit du es dennoch tust? - Wenn du Y machst, dann mach ich auch X)


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Der Fall "Jens Soering"

21.01.2018 um 20:41
Zitat von ligalaligala schrieb:Dort wurde kurz der Abschnitt des Zimmerservice aus dem Marriott- Hotel eingeblendet. Die Summe für das Essen lautete ca.14.95 $, das war dort eingetragen. Damit ist 1. klar, dass ein Essen bestellt worden war, was im Hauptstrang schon mal gern bezweifelt wurde 2. ist vollkommen klar, dass Elizabeth Haysom zu diesem Punkt mal wieder unter Eid gelogen hat, denn für 14.95 $ bekommt man keine zwei Essen und eine Flasche Whiskey. Genau das hatte sie aber angeblich bestellt, wie sie vor Gericht sagte.
Leider kann ich den Trailer nicht mehr finden, er wurde wahrscheinlich nach der Sendung herausgenommen, aber in der Langfassung müsste es ja auch zu sehen sein.
...sehr guter weiterer Beleg, für das irrsinnige Blech was Lady Macbeth so von sich gegeben hat...hoffentlich gibt es noch mehr in dem Beitrag. Wer ihr noch glaubt, dass sie im Hotel und nicht in Lynchburg war, der.......;)


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Der Fall "Jens Soering"

25.01.2018 um 15:09
Ich habe mal in letzter Zeit zusammengetragen, was Jens Soering zu den Freunden und Kommilitonen schreibt, die in der Zeit 1984/85 eine Rolle spielten. Das schien mir deshalb möglicherweise erhellend, weil es die Hintergründe und das Leben beider bis zur Flucht beleuchtet, natürlich aus Sörings Sicht.
Interessiert hat mich auch die Frage, ob Ned B., der in dem Film "Das Versprechen" mehrmals erwähnt wird, dort auch erwähnt wird und mit welchem Pseudonym er dort vorkommt. Damit soll allerdings nicht unterstellt werden, dass er oder andere Mittäter ist/sind.
Ned B. wird in der Doku erwähnt
1. als derjenige, den Buchanan erkannt haben will, der mit Elizabeth Haysom zusammen das Auto abholte und sich heute verleugnen lässt,
2. als einer der Mitglieder des "Gay Clubs" der UVA, in dem Elizabeth Haysom neben Jim Farmer ebenfalls Mitglied gewesen sein soll.
Dabei habe ich mich zunächst auf Sörings Angaben beschränkt, und zwar auf :„Zweimal lebenslänglich“ Printausgabe, München 2012. Die Seitenzahlen beziehen sich darauf.


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Der Fall "Jens Soering"

25.01.2018 um 15:13
Nicht namentlich genannte Kommilitonen/Freunde
Im Herbst 1984 verbrachte Elizabeth ihre Zeit mit Leuten aus dem dritten und vierten Studienjahr
Als Elizabeth ein Buch über ihre Flucht durch Europa mit ihrer Geliebten Miranda schrieb, durften einige Mädchen aus dem Wohnheim ein paar Kapitel tippen.
„Liebeskranke, zugedröhnte Pseudokünstler beiderlei Geschlechts“ hinerließen Elizabeth Nachrichten bei Karen/Christine
*S.20
Herbst 1984 geht Söring mit Mädchen zum Tanzen und zu Partys, während Elizabeth „weiterhin ihre exotischen Drogenorgien... genoss“
*S.25
Nach Söring hatten Elizabeth und er ab Winter 84/85 den Spitznamen 'die Karnickel'.

An einem Nachmittag in den ersten drei Monaten 1885 hatte Söring Haysom versetzt. Dann war einer von Jeff Rancheros Freunden gekommen und sie hatte sich dazu bringen lassen, Heroin zu spritzen.
*S.55
„Ein anderer Jefferson-Stipendiat der schon im dritten Studienjahr war, pflegte mich drohend anzusehen, und demonstrativ den Raum zu verlassen, wann immer wir uns trafen. Wie einige andere der älteren Studenten, die im Herbst häufig in Liz Zimmer zu sehen gewesen waren, war er davon überzeugt, dass sie mich bald verlassen würde. Ihr angestammter Patz war in dieser trendigen Clique von Künstlern, Homosexuellen und Drogennutzern.“
*S.64
Söring wollte zusammen mit Haysom und und einem Mitstudenten namens Jonah im Frühjahr 1985 eine Band gründen, was aber an Elizabeth scheiterte.
*S.65
Nach den Morden kapselte man sich lt. Söring mehr und mehr von Freunden und Kommilitonnen ab.
*S.104
Im Herbstsemester '85 zog Söring in das Haus, das Elizabeth mit drei anderen Mädchen und der Katze teilte. Ursprünglich wollte er mit ein paar Freunden zusammenziehen, aber jetzt ließ er nur einige Sachen dort.
*S. 109


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Der Fall "Jens Soering"

25.01.2018 um 15:15
1."Karen Wong" = Christine Kim

Söring hatte sie ca. März 1984 kennengelernt bei dem Auswahlverfahren um die Jefferson- Stipendien. Sie hatte allerdings kein Jefferson-Stipendium bekommen. Sie stellte ihm E. Haysom vor, die zu dem Zeitpunkt schon ihre Zimmergenossin war.
*S.13f
Karen Wong war zusammen mit Söring und Haysom in der Kino- Gruppe, die zweimal die Woche gemeinsam Filme ansah.
*S.21
Karen Wong war bei der Trauerfeier für die Haysoms dabei, Mr. Waitie (Massie) hatte sie zu dritt von der Universität abgeholt. „Karen Wong und Liz schliefen in einem Zimmer im oberen Stockwerk. ..Ich erinnere mich, dass ich mit Karen Wong und der Frau von einem von Elizabeths Halbbrüdern ins Kino ging“
„Staatsanwalt Updike stellte fest, dass sich nicht einmal Karen Wong erinnern konnte, ob ich zum Zeitpunkt des Gottesdienstes irgendwelche Verletzungen gehabt hätte.“
*S. 204


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Der Fall "Jens Soering"

25.01.2018 um 15:20
2.„Jeff Ranchero“ = Jim Farmer
In einem Brief um Weihnachten '84 schildert Elizabeth H., dass sie mit Jeff Ranchero und dessen homosexuellem Geliebten losgezogen sei, um Marihuana zu kaufen und natürlich zu rauchen.
*(S.42/43)
Das folgende bezieht auf das Gespräch mit E.H. am Nachmitttag vor dem Mord:
„Sie hatte Schulden bei ihrem Dealer Jeff Ranchero.
Ich kannte Jeff, weil er zwei Jahre zuvor das Jefferson – Stipendium bekommen hatte. Und wir hatten uns auch außerhalb der Veranstaltungen der Ehamaligen getroffen, weil er zu den vielen älteren, androgynen pseudokünstlerischen Drogentypen gehörte, die im Herbstsemester 1984 gelegentlich bei Elizabeth hereinschneiten.
Liz hatte Jeff durch ihre Eltern kennengelernt. Jeffs Mutter bewegte sich in den gleichen gesellschaftlichen Kreisen wie Mr. und Mrs. Haysom. In ihrem Tagebuchbrief zu Weihnachten hatte Elizabeth mir geschrieben, dass Jeff sie mit einigen Joints versorgt hätte und sie zu einem Dreier mit ihm und seinem homosexuellen Freund eingeladen hatte... Jeff wollte kein Geld von ihr, sondern ihre Kurierdienste.
Und sie hatte auch keine Möglichkeit, ihn zum Teufel zu jagen, erklärte sie mir. Wenn sie ihr Versprechen nicht einhielt, die Drogen zu transportieren, würde Jeff ihre Elern informieren. Er würde ihnen sagen, dass sie ...weiterhin Drogen nahm und und er würde ihnen sagen, dass sie ein Wochenende mit ihrem neuen Freund Jens in Washington verbracht hatte, ohne die Erlaubnis ihrer Eltern einzuholen.
Natürlich würden Mr. und Mrs. Haysom die Geschichte glauben. Er war Stipendiat und der Sohn von alten Freunden der Familie. Er war offen homosexuell, aber stand nicht unter dem Verdacht, Drogen zu nehmen, von Drogenhandel ganz zu schweigen.“
*S. 79f
Söring deutet mehr oder weniger direkt an, dass es sich bei demjenigen, der Elizabeth bei den Morden half, möglicherweise um „Jeff Ranchero“ handelte
*S.217
An anderer Stelle schreibt er, dass „Elizabeth diesen Komplizen schon kannte, bevor wir uns das erste Mal trafen.... Nach allem was ich (2012) heute weiß, hatten sie diesen Mord möglicherweise schon geplant, und suchten nur noch nach einem Sündenbock, der einfältig genug war.“
*S.11


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Der Fall "Jens Soering"

25.01.2018 um 15:26
3 .„Joe Cardinal“= ?
In einem sehr langen Brief über ihre sexuellen Beziehungen zu Mädchen/Frauen und Männern (aus dem u.a. die Passage stammt „Lange Zeit habe ich die Liebe zu Dir gehasst...“) von Anfang Dezember '84 taucht unvermittelt der Passus auf: „Ich schweife ab, bitte verzeih mir. Joe Cardinal liegt in meinem Bett“
*(S.27)
„Joe Cardinal, der auf Liz' Bett schlief, als sie mir ihren ersten Liebesbrief schrieb, kam mit seiner Niederlage um Elizabeths Gunst weniger gut zurecht: Er legte sich eine Depression zu, deren wichtigstes Symptom Weinkrämpfe waren, die nur durch Liz' Gegenwart an seinem Bett gelindert werden konnten. Wie konnte sie einen solchen Bücherwurm wie mich ihm vorziehen, einem Bodybuilder, dessen Zimmerwände mit Postern dekoriert waren, auf denen barbusige Mädchen mit UZI – Maschinenpistolen im Arm zu sehen waren? Er diskutierte dieses Rätsel auch mit mir, und ich muss ihm zugute halten, dass er sich wirklich Mühe gab, seine Geringschätzung für mich zu vebergen. Vielleicht nahm er an, irgendetwas müsse ja wohl an mir dran sein, denn Liz hätte sich doch niemals für einen kompletten Loser entschieden, so lange ein Kerl wie Joe noch zu haben war“
*(S.63)

4.Danny Finklestein= ?
Gemeinsamer Freund an der UVA. Elizabeth schrieb ihm um Weihnachten '84 einen Brief, den er Söring nach der Rückkehr im Januar '85 zeigte, entweder um Söring dazu zu bringen, Elizabeth zu verlassen 'so dass er sich wieder Hoffnungen machen könnte, oder um ihn ehrlich zu warnen.
„Liz schriftliche Kommentare über mich waren nicht offen bösartig, aber sie ließen viel von ihrer unterschwelligen Haltung durchscheinen. Sie sah durchaus einiges Potential zu echter Größe in mir, betonte aber, dass mir der Mut fehle etwas Neues zu schaffen. Bisher, so schrieb sie, seien ihre Bemühungen mich von meinen selbstgewählten Fesseln zu befreien, fruchtlos gewesen,und sie war sich nicht sicher, ob sie meine Feigheit je besiegen könnte.“
Statt Liz für den Brief zur Rechenschaft zu ziehen, bat Söring D. Finklestein, ihm eine Kopie des Briefs zu geben, damit er daraus lernen könne!
*S.50
Auch als Söring mit Liz zusammen war, blieb Danny Finklestein beiden einigermaßen freundschaftlich verbunden, „obwohl er es sich zur Gewohnheit machte, bei Elizabeth vorbeizuschauen, wenn ich anderweitig beschäftigt war, und ihr dann einige seiner melancholischen Gedichte vorzulesen.“
*S.63

5.Jim Mustafah= ?
Amerikaner ägyptischer Herkunft, lud Söring im Februar/März 85 ein, ein Wochenende bei Jims Eltern in Washington zu verbringen, betrank sich 2x die Woche sinnlos und drohte Söring mal im Suff an, ihn mit Scotch zu übergießen und anzuzünden, wenn er nicht die Finger von Elizabeth ließe.
*S.63/64


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Der Fall "Jens Soering"

25.01.2018 um 16:18
Was mir dazu eingefallen ist:
> Elizabeth Haysom scheint bis mindestens Winter 1984/85 kein " Kind von Traurigkeit" gewesen zu sein und keinesfalls ihre Zeit nur mit Söring verbracht zu haben und eine Menge "Verehrer" o.ä gehabt zu haben (und wahrscheinlich auch über diese Zeit hinaus, wie der Fund der Briefe 2014, die Heller erwähnt, belegt).

> Um die Jahreswende 84/85 lässt sie sich gegenüber einem anderen Freund ("Danny Finklestein") über Sörings 'Charakterschwächen' aus - nicht gerade ein Zeichen von Loyalität und auch nicht unbedingt vom "Schweben auf Wolke 7".

>Die Gründung der Band wurde von Haysom durch fadenscheinige Gründe (... konnte kein Saxophon finden...) hintertrieben. Wollte sie ihn von den Kommilitonen fernhalten?

> Im Herbstsemester '85 zog Söring in ein Haus, in dem schon E. Haysom und drei Mitstudentinnen - darunter Christine Kim - wohnten. Dabei kann es sich doch nur um das Haus handeln, das Ned B. gehörte, und von dem Gail Ball im Director's Cut von "Das Versprechen" spricht?

> Wer könnte Ned B. sein? Für mich am wahrscheinlichsten erscheint "Joe Cardinal". Eindeutig ist es nicht, aber was meint ihr?


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Der Fall "Jens Soering"

25.01.2018 um 16:48
@ligala
Tolle Arbeit, Ligala. Zu JS Bucheinträgen, mmh, ich weiß nicht, aber irgendwie finde ich JS Darstellung, EH, die begehrteste Frau auf der Welt, doch etwas übertrieben. Sie sah nicht schlecht aus, aber eine Miss America oder gar Miss World sehe ich jetzt nicht und ihr Charakter war bestimmt auch nicht so toll, denke ich mir mal.


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