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Wenn Helden nach Antworten suchen...

66.028 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Plaudern ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Wenn Helden nach Antworten suchen...

10.09.2021 um 15:40
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Zum Zitat: ja klar - aber wenn die Organe entnommen werden, ist der Sterbeprozess ja bereits abgeschlossen.
So hat sie das nicht empfunden. Ihr Sohn war warm, hat geatmet und hatte Körperfunktionen. Der Sterbeprozess mit dem Ergebnis „atmet nicht mehr“ war nicht abgeschlossen; DARF nicht abgeschlossen sein, da sonst eine Entnahme der Organe ja nicht mehr möglich ist.

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10.09.2021 um 15:46
Mir dürfen gern Organe entnommen werden, ich habe allerdings meinen Ausweis nicht mehr griffbereit. Ich gehe aber auch davon aus, dass bei mir nicht wirklich noch was gutes, gesundes zu holen ist.
Ich weiß aber selbst nicht, ob ich ein fremdes Organ überhaupt bekommen wollte. Ich glaube, damit würde ich echt psychische Probleme bekommen. Ich habe mich ja sogar bisher auch gegen die Gabe von Fremdblut entschieden, wenn es im Vorfeld von Operationen möglich war.


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10.09.2021 um 15:59
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Ausweis
Wir sind heute auf einem anderen Campingplatz angekommen. Ich habe uns angemeldet und wurde nach dem Ausweis gefragt. Normalerweise ist der immer in meinem Portemonnaie, aber ich konnte ihn nicht finden...bis ich bemerkte, dass das Kärtchen vom Organspendeausweis davor steckte. Puh! Das war schon irritierend.


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10.09.2021 um 16:00
Ich hab es mir jetzt durchgelesen. Ich finde, Frau Greinert ist da auf dem falschen Dampfer. Sie schreibt ja selbst, dass sie eigentlich immer schon gegen Organspende war und das beeinflusst natürlich ihre Sichtweise.

Man kann einen natürlichen Sterbeprozess wie bei ihrer Tante, Mutter und Schwiegermutter, die ja anscheinend im Alter eines natürlichen Todes gestorben sind, nicht mit einem plötzlichen Unfalltod vergleichen. Sie hat recht, dass das Sterben normalerweise ein längerer Prozess ist, auch bei einer tödlichen Erkrankung. Bei einem Unfall wie bei ihrem Sohn wird der Mensch aber abrupt aus dem Leben gerissen und deshalb gibt es den Sterbeprozess eben nicht in derselben Form, es läuft alles beschleunigt ab. Die Eltern haben den Sterbeprozess nicht miterlebt, sie sind ja erst in die Klinik gekommen, als ihr Sohn schon hirntot war. Man hat zwar noch versucht, ihn zu retten, die Ärzte haben aber von Anfang an gesagt, dass es keine große Hoffnung mehr gibt. Natürlich kann man da als Angehörige nicht so Abschied nehmen und loslassen, wie das bei einem natürlichen Tod der Fall ist, wo man ja mehr Zeit hat, sich darauf vorzubereiten.

Was ihr passiert ist, sollte aber auch so nicht ablaufen, ich habe beim Lesen den Eindruck, als habe man sie sehr schnell nach dem Tod ihres Sohnes gedrängt, eine Entscheidung zu treffen. Sie hatte noch gar keine Zeit, zu akzeptieren, dass ihr Sohn gerade gestorben ist. Ich finde, da hätte man den Eltern mehr Zeit lassen müssen. Der Bub hätte auch noch länger künstlich am Leben erhalten werden können. Auch wenn da natürlich Menschen auf ein Spenderorgan warten.

Sie schreibt, ihr Sohn atmete, war warm und schaute lebendig aus. Ja, aber der Schein trog. Er schaute deshalb so aus und atmete deshalb, weil er an Maschinen hing. Er war trotzdem nicht mehr am Leben. Man hätte ihnen aber nicht mehr erlauben sollen, den Sohn nach der Organentnahme noch einmal zu sehen, denn dass das traumatisch sein würde, ist naheliegend. Auch die Geschichte mit dem Ring und der Kette war definitiv nicht in Ordnung. Man hätte die Eltern auch aufklären müssen, dass Organspende bedeutet, dass alle brauchbaren Organe entnommen werden und nicht nur eins. Das wurde offenbar verabsäumt, davon ausgegangen, dass das bekannt ist. Offenbar wissen die Menschen nicht viel über Organspende, wie der Absatz zeigt:
Alle Angehörigen der Organspender sind davon ausgegangen, dass ihre Kinder so tot waren, wie man sich Tot-Sein vorstellt. Alle erinnerten sich daran, dass ihre Kinder aber gerade nicht kalt, starr, leblos und ohne Atem waren. Im Gegenteil: sie waren warm, einige schwitzten, bekamen Fieber und Hautausschläge, sie wurden wie Patienten versorgt und behandelt.
Wenn ich das lese, denke ich mir: Klar, was hast du denn erwartet? Wenn der Patient tot, starr, leblos, ohne Atem ist, sind die Organe ja auch kaputt und nicht mehr brauchbar. Logisch wird der Mensch künstlich am Leben erhalten, bis alle Organe entfernt wurden.

Das zeigt eigentlich nur, wie wichtig es ist, dass man sich rechtzeitig darüber informiert, bevor man in einer solchen Situation steckt. Dann ist es nämlich zu spät, wenn man gerade den Schock des Verlustes eines Angehörigen erlebt, kann man diese Informationen nicht auch noch aufnehmen, dann ist man wie paralysiert.


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10.09.2021 um 16:03
Zitat von ThildaThilda schrieb:So hat sie das nicht empfunden. Ihr Sohn war warm, hat geatmet und hatte Körperfunktionen. Der Sterbeprozess mit dem Ergebnis „atmet nicht mehr“ war nicht abgeschlossen; DARF nicht abgeschlossen sein, da sonst eine Entnahme der Organe ja nicht mehr möglich ist.
Genau das. Das ist aber logisch und wenn sie sich irgendwann vorher mal mit dem Thema Organspende auseinandergesetzt hätte, hätte sie das gewusst. Drum dachte ich mir beim Lesen oft: Wie naiv kann man eigentlich sein, dass man glaubt, man hat da einen toten, starren, kalten Körper vor sich? Und warum man die Eltern den Körper nach der Transplantation noch sehen ließ, verstehe ich auch überhaupt nicht.


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10.09.2021 um 16:06
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Genau das. Das ist aber logisch und wenn sie sich irgendwann vorher mal mit dem Thema Organspende auseinandergesetzt hätte, hätte sie das gewusst. Drum dachte ich mir beim Lesen oft: Wie naiv kann man eigentlich sein, dass man glaubt, man hat da einen toten, starren, kalten Körper vor sich? Und warum man die Eltern den Körper nach der Transplantation noch sehen ließ, verstehe ich auch überhaupt nicht.
Ich weiß nicht, ob man in dem Zusammenhang wirklich von Naivität sprechen kann. Auch wenn ich intellektuell weiß, dass ein potentieller Spender nicht starr und tot-tot sein darf, so ist es doch das eigene Kind (in dem Fall), was da liegt und da ist es nahezu unmöglich, intellektuell an das Thema zu gehen.
Über den Bericht nach der Transplantation war ich auch sehr erschrocken; selbstverständlich wird da der Körper als „Ersatzteillager“ genutzt, aber das sollten Angehörige nun wirklich nicht zu Gesicht bekommen.


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10.09.2021 um 16:16
Unerwünschte Quelle? Wo treibst Du dich denn herum?

Im Ernst:

Würde ich mit betroffenen Eltern sprechen, dann würde ich versuchen den Blick vom - unwiederbringlich - vergehenden Leben des Kindes weg und hin zu den "Leben", die man mit heutiger Medizin damit retten könnte, zu lenken.

Das wird die Trauer und den Schmerz nicht lindern, aber es setzt Hoffnung und Menschlichkeit dagegen.


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10.09.2021 um 16:48
Spoiler
20210910 163330Original anzeigen (2,1 MB)


Passt nur im weiteren Sinne zum Thema...


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10.09.2021 um 17:03
Ich verstehe schon was @Thilda meint, glaube ich. Ist irgendwie ein schöner Gedanke.

Gleichzeitig habe ich die Krankengeschichte eines schwerkranken kleinen Jungen(3) "begleitet" und er war fast 3 Jahre ausschließlich im Krankenhaus am künstlichen Herz und hat nun ein Spenderherz bekommen und kann jetzt ein halbwegs normales Leben führen. Das ist schon toll.


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10.09.2021 um 17:04
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Unerwünschte Quelle? Wo treibst Du dich denn herum?
@Thilda aka VT-Thilda oder auch Querdenker-Thilda :troll:


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10.09.2021 um 17:18
Zitat von ThildaThilda schrieb:Ich weiß nicht, ob man in dem Zusammenhang wirklich von Naivität sprechen kann. Auch wenn ich intellektuell weiß, dass ein potentieller Spender nicht starr und tot-tot sein darf, so ist es doch das eigene Kind (in dem Fall), was da liegt und da ist es nahezu unmöglich, intellektuell an das Thema zu gehen.
Über den Bericht nach der Transplantation war ich auch sehr erschrocken; selbstverständlich wird da der Körper als „Ersatzteillager“ genutzt, aber das sollten Angehörige nun wirklich nicht zu Gesicht bekommen.
Eigentlich ist Ignoranz das bessere Wort. Ich bin erschüttert darüber, wie wenig Allgemeinwissen die Menschen anscheinend haben.

Wie oft stolpert man im Leben über das Thema Organspende? Warum kommen die Menschen nicht auf die Idee, sich bei einer dieser Gelegenheiten darüber Gedanken zu machen, wie sie dazu stehen und sich im Zuge dessen darüber informieren, wie das genau abläuft?

Ich hatte eher den Eindruck beim Lesen, dass die Betroffenen das wirklich nicht wussten und nicht, dass der Blick, die Wahrnehmung durch den Schock getrübt war, aber ich kann mich natürlich auch täuschen. Wenn es so war, dann ist das für mich wieder etwas zum Thema menschliches Verhalten, das mir absolut rätselhaft ist und ich beim besten Willen nicht nachvollziehen kann.

Niemand weiß alles, aber was ich vermisse, ist die Bereitschaft, sich mit Themen auseinanderzusetzen, die jeden von uns jederzeit betreffen können.

Vor der Coronapandemie wusste ich auch nichts über mRNA-Impfstoffe, es waren ja noch keine zugelassen. Um mir jedoch eine Meinung bilden zu können, ob ich mit einem solchen geimpft werden möchte oder nicht, muss ich mich zunächst darüber informieren, wie sie genau funktionieren. Wie sonst kann man sich eine fundierte Meinung bilden? Das tun manche Menschen bis heute nicht, deshalb kursiert so viel Unsinn über die Coronaimpfungen, bei dem sich jedes Mal bei mir alles zusammenkrampft. Ich verstehe einfach nicht, wieso man lieber Unsinn glauben möchte als wahrheitsgemäße Informationen.

So ähnlich denke ich auch bei anderen wichtigen Themen wie eben Organespende, Euthanasie etc.

Leider schreibt Frau Greinert nicht, wie es dazu kam, dass sie ihren Sohn nochmals sah. Vielleicht haben die Eltern ja darauf bestanden, ich bin mir nicht sicher, ob man ihnen das dann verweigern darf. Möglicherweise haben ihnen die Ärzte ja davon abgeraten, aber sie haben nicht auf sie gehört. Ich würde das zumindest annehmen, dass es so ist, aber wissen kann ich es natürlich nicht.


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10.09.2021 um 17:20
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Würde ich mit betroffenen Eltern sprechen, dann würde ich versuchen den Blick vom - unwiederbringlich - vergehenden Leben des Kindes weg und hin zu den "Leben", die man mit heutiger Medizin damit retten könnte, zu lenken.
Das haben die Ärzte auch getan, wie Frau Greinert schreibt. Sie hat sich dadurch aber gedrängt gefühlt, weil sie sich sehr schnell entscheiden mussten.


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10.09.2021 um 17:21
Zitat von PattimayPattimay schrieb:Ich verstehe schon was @Thilda meint,
Ich denke, das kann jeder verstehen, der Mitgefühl empfinden kann.

Ich wäre auch sehr vorsichtig, im Falle einer Eltern-Kind-Beziehung den Stab über jemandem zu brechen, der die Organspende an seinem Kind ablehnt.

Es gibt eben nicht nur die Ebene der Vernunft!


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10.09.2021 um 17:25
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Ich wäre auch sehr vorsichtig, im Falle einer Eltern-Kind-Beziehung den Stab über jemandem zu brechen, der die Organspende an seinem Kind ablehnt.
Da kann ich es noch eher verstehen als bei einem Erwachsenen. Wenn das Kind sehr klein war, hatte es vermutlich noch keine Meinung dazu. Die Eltern müssen für das Kind entscheiden.

Bei Erwachsenen kann man sagen, sie hätten die Möglichkeit gehabt, sich zu kümmern.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Es gibt eben nicht nur die Ebene der Vernunft!
Ja, manchmal bedauere ich das. Es würde vieles erleichtern, wenn die Emotionen mal wegbleiben könnten.


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10.09.2021 um 17:26
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Hast du eigentlich vor anderen Tieren auch Angst o
Vor Pferden😳, auch das bekämpfe ich nach Möglichkeit. Ich nähere mich ihnen und versuche sie zu streicheln…
Vor Kamelen / Dromedaren habe ich keine Angst🤣.


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10.09.2021 um 17:27
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Es würde vieles erleichtern, wenn die Emotionen mal wegbleiben könnten.
...vermutlich leichter, ja, aber auch blutarm und im Zweifelsfalle unmenschlich.


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10.09.2021 um 17:28
Zitat von ummaumma schrieb:Vor Pferden😳, auch das bekämpfe ich nach Möglichkeit. Ich nähere mich ihnen und versuche sie zu streicheln…
Vor Kamelen / Dromedaren habe ich keine Angst🤣.
Das finde ich interessant. Mit der Größe hat das also nichts zu tun. Kennst du die Gründe dafür?


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10.09.2021 um 17:32
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Es würde vieles erleichtern, wenn die Emotionen mal wegbleiben könnten.
Da könnte man doch aber auch ganz "vernünftig" Tiere einschläfern, wenn eh ganz klat abzusehen ist das das Tier zeitnah sterben wird und das vielleicht dann auch unschön, nach einem Unfall bspw.
Das würde dann ja auch Ressourcen usw sparen.


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10.09.2021 um 17:32
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:...vermutlich leichter, ja, aber auch blutarm und im Zweifelsfalle unmenschlich.
Das sehe ich genauso...


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10.09.2021 um 17:36
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:...vermutlich leichter, ja, aber auch blutarm und im Zweifelsfalle unmenschlich.
Ich weiß nicht...
Ich selbst hab es ja nicht so mit Emotionen. Meine Gefühlswelt ist nicht so facettenreich wie die anderer Menschen und ich kann viele Gefühle und Gefühlsausdrücke anderer Menschen nicht im geringsten nachvollziehen und sie sind mir auch unangenehm.

Ich vermisse das aber nicht, ich kenne es ja nicht anders. Zu gefühlvolle Menschen meide ich eher, weil ich mit ihnen nichts anfangen kann.

Dass Entscheidungen nicht unmenschlich werden, dafür gibt es ja Werte und Normen. An die halten sich die meisten Menschen. Das macht auch unsere Sozialisierung.

Um mal ein Beispiel zu nennen: ich würde den betrunkenen Obdachlosen trotzdem wiederbeleben, auch wenn ich der Meinung bin, dass er selbst schuld an seiner Misere ist und kein Mitgefühl verdient hat. Weil es einfach richtig ist, auch wenn ich jetzt null Mitgefühl für ihn aufbringen kann.


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