Wenn Helden nach Antworten suchen...

violetluna schrieb:manchen Geschäften (Ikea zum Beispiel) ist das Unternehmenskultur

Richtig. Ich mag das nicht. Ich lasse mich nirgends duzen, außer, es ginge in der Tat von mir aus, wie es die Etikette ja auch vorschreibt. Es sei denn, eine noch ältere Person würde es mir von sich aus anbieten. Dann könnte ich immer noch ablehnen.

violetluna schrieb:Meine Schwiegermutter geht ja in die Tagespflege und das findet sie ganz amüsant. Da ist ein Herr, der immer mit ihr flirtet und ihre Meldung ist dann immer "Je oller, je doller." 😁 Aber ein bisschen gefällt es ihr doch, denke ich

Bestimmt gefällt ihr das, wenn er ihr auch sympathisch ist.

violetluna schrieb:Sie sagt immer, sie muss dahin, denn sie muss den anderen dort ja helfen. Die Betreuungspersonen meinen immer, dass sie eine total liebevolle Art hat und sie sehr froh sind, dass sie sie haben, weil sie mit den anderen Menschen so lieb umgeht. Ich denke also, dass das eine echte Win-Win-Situation ist.

Oh ja, das klingt richtig gut. Die Mutter einer ehemaligen Kollegin war auch dement und ging in die Tagespflege, d.h. sie wurde morgens abgeholt und nachmittags wieder nach Hause gebracht, wurde da betreut, hatte Kontakte und auch "Aufgaben", wie leichte Hilfsarbeiten in der Küche usw.

violetluna schrieb:Es gibt Menschen, die waschen sich nur einmal pro Monat die Haare, das finde ich dann schon unhygienisch, selbst wenn man wenig schwitzt oder die Haare kaum fetten.

Das finde ich total ekelhaft. Möchte ich mir gar nicht näher vorstellen.

violetluna schrieb:Praktisch gesehen wäre es die bessere Lösung wenn ich übrigbleibe, denn ich denke, dass ich alleine besser zurechtkomme als mein Mann ohne mich. Er würde wahrscheinlich vor Trauer total versandeln und sich zu Tode saufen. Es wäre schade, wenn er dann als total verwahrloster Messie endet.

Das kann, muss aber gar nicht sein. Ist es nicht so, dass vorwiegend er sich um haushaltstechnische Dinge kümmert (kochen, Fenster putzen usw.)?
Manche Männer sind da gut aufgestellt und kommen auch alleine gut klar.

nairobi schrieb:Das kann, muss aber gar nicht sein. Ist es nicht so, dass vorwiegend er sich um haushaltstechnische Dinge kümmert (kochen, Fenster putzen usw.)?
Manche Männer sind da gut aufgestellt und kommen auch alleine gut klar.

Die Arbeiten an sich sind nicht das Problem, ich denke da eher an seinen mentalen Zustand im Trauerfall. Ich glaube, damit kommt er nicht sehr gut zurecht. Man muss bedenken, dass er ja dann auch niemanden mehr hat, der ihm helfen kann. Sein Bruder und seine Eltern werden ja wohl auch vor ihm sterben, wenn alles seinen natürlichen Weg geht. Unsere Freunde sind etwa in unserem Alter, es kann also gut sein, dass die auch schon vor ihm versterben und er dann übrig bleibt wie Miss Sophie. Ich glaube auch nicht, dass er es dann auf die Reihe bekäme, sich einen ambulanten Pflegedienst zu organisieren oder in eine Trauer-Selbsthilfegruppe zu gehen. Dazu müsste man sich ja erst eingestehen, dass man Hilfe braucht und das ist bei den meisten Männern ein Problem.

Wenn ich bedenke, dass mein Mann nicht mal zum Arzt geht, außer es geht gar nicht anders, sehe ich da echt schwarz.

nairobi schrieb:"Früher" bedeutet? Wodurch hat sich das geändert?
Ich mag Senf und mache mir immer mächtig davon irgendwo drauf. Ich mag nicht so gerne normalen Ketchup, dieser ist mir zu süß.
Und fette Mayonnaise hasse ich geradezu. Ich finde auch Mayonnaise im Salat ganz fürchterlich, und Joghurtdressing ist auch nicht meins. Entweder Balsamico/Essig&Öl oder auch sehr gerne Honig-Senf-Dressing.

Ich fand den Geschmack von Senf schon als Kind absolut abartig. Mit das schlimmste, zusammen mit Knoblauch und Meerrettich.
Mein Herz für Knoblauch habe ich dann doch schon in frühster Jugend gefunden, bei Senf hat's lediglich für ein Nachlassen der Abneigung gereicht. Vielleicht müsste ich da auch einfach mal ein paar Sorten mehr probieren, süßen Senf mag ich ja wie gesagt zum Beispiel sogar ganz gern zu manchen Dingen dazu. Aber bei ner Bratwurst mit normalem scharfen Senf stellen sich mir immer noch die Nackenhaare auf, Senf-Dressing etc. ist auch nicht so meins.

Senf darf für mich gerne bei vielen Dingen als Geschmacksnote mit rein, aber der Geschmack sollte das Gericht eher als dezente Nuance abrunden und nicht dominieren.

Mit Meerrettich kann man mich immer noch jagen^^

nairobi schrieb:Ist dieser "Senf-Kaviar" so gebrauchsfertig oder muss man damit noch etwas machen?

Ich müsste mich ehrlich gesagt selbst einmal informieren, was es mit dem Senf-Kaviar genau auf sich hat. Auf Anhieb stell ich's mir als gebrauchsfertige verarbeitete Form von Senfkörnern vor.

umma schrieb:Ich lasse mich nirgends duzen, außer, es ginge in der Tat von mir aus, wie es die Etikette ja auch vorschreibt.

Ich bin da ja eher skandinavisch eingestellt und bevorzuge das Du. Wenn mich Verkaufspersonal oder jemand in der Gastro duzt, finde ich das auch eher sympathisch als respektlos.
Wobei ich natürlich auch die allgemeine Etikette berücksichtige und nicht einfach jeden duze oder älteren bzw. mir vorgesetzten Personen von mir aus das Du anbieten würde.

Mr.Wölkchen schrieb:Wenn mich Verkaufspersonal oder jemand in der Gastro duzt, finde ich das auch eher sympathisch als

Das fände ich unmöglich und würde es mir verbitten.
Genauso unmöglich finde ich, wenn jemand z. B. meinen Mann duzt, der ja rein äußerlich als Nicht-Deutscher erkennbar ist (Er hat die deutsche Staatsbürgerschaft). Das kommt sehr selten schon mal vor. Da sage ich immer was.

Mr.Wölkchen schrieb:Mit Meerrettich kann man mich immer noch jagen^^

Den liebe ich noch mehr als Senf.

Mr.Wölkchen schrieb:Ich fand den Geschmack von Senf schon als Kind absolut abartig. Mit das schlimmste, zusammen mit Knoblauch und Meerrettich.

Das ist ja lustig, mir ging das mit Oliven so. Jetzt liebe ich sie. Als kleines Kind fand ich Estragonsenf zu sauer, aber das legte sich schnell. Dafür mag ich bis heute nichts Bitteres, damit kann man mich jagen.

Irgendwie mochte ich als Kind meistens schon das, was Erwachsene auch mögen und nicht das, was Kinder typischerweise lieben. Der Geschmack verändert sich ja auch mit dem Alter.

umma schrieb:Richtig. Ich mag das nicht. Ich lasse mich nirgends duzen, außer, es ginge in der Tat von mir aus, wie es die Etikette ja auch vorschreibt. Es sei denn, eine noch ältere Person würde es mir von sich aus anbieten. Dann könnte ich immer noch ablehnen.

Mr.Wölkchen schrieb:Ich bin da ja eher skandinavisch eingestellt und bevorzuge das Du. Wenn mich Verkaufspersonal oder jemand in der Gastro duzt, finde ich das auch eher sympathisch als respektlos.
Wobei ich natürlich auch die allgemeine Etikette berücksichtige und nicht einfach jeden duze oder älteren bzw. mir vorgesetzten Personen von mir aus das Du anbieten würde.

Wenn alle geduzt werden, ist mir das egal. Aber dieses selektive Duzen hat oft etwas Herablassendes und das ist es eigentlich, was ich nicht mag. Wenn alle anderen Kunden gesiezt werden außer mir, dann finde ich das seltsam und unpassend. Bei uns ist es eben üblich, Erwachsene zu siezen und Kinder zu duzen.

umma schrieb:Das fände ich unmöglich und würde es mir verbitten.
Genauso unmöglich finde ich, wenn jemand z. B. meinen Mann duzt, der ja rein äußerlich als Nicht-Deutscher erkennbar ist (Er hat die deutsche Staatsbürgerschaft). Das kommt sehr selten schon mal vor. Da sage ich immer was.

Genau sowas meine ich mit selektivem Duzen. Das ist ein Zeichen von Alltagsrassismus, vor allem dann, wenn die Leute dann anfangen, in gebrochenem Deutsch oder sehr laut mit ihm zu sprechen ("Du nix verstehen? Wollen bestellen?").

Menschen werden ja unbewusst immer lauter, wenn sie denken, das Gegenüber verstünde sie nicht. Ist dir das schonmal aufgefallen? Als ob das bei Sprachbarrieren was nützen würde. 🤣 Wenn das jemand bei mir macht, sage ich immer: "Es nützt nichts, wenn Sie lauter sprechen, meinen Ohren fehlt nichts. Drücken Sie sich verständlich aus, das reicht." Dann sind sie immer ganz verdutzt.

Was Menschen oft Unverständliches vor sich hinschwurbeln, ist phänomenal. Das fällt den meisten Menschen wohl gar nicht so auf, weil sie sich halt zusammenreimen können, was gemeint ist. Bei mir funktioniert das aber oft nicht und es kommt vor, dass ich mehrmals nachfragen muss, was mein Gegenüber jetzt eigentlich genau von mir möchte. Aber nicht, weil ich die Sprache nicht verstehe, sondern weil das, was diese Person sagt, für mich absolut keinen Sinn ergibt.

umma schrieb:wenn jemand z. B. meinen Mann duzt, der ja rein äußerlich als Nicht-Deutscher erkennbar ist

Muss man das jetzt verstehen? Von meiner Zeit im Handel kenn ich es auch eher, dass ich eher geduzt wurde, war mir auch lieber wie das „Sie“ … der Kollege von der Warenausgabe als nicht Österreicher wurde auch eher geduzt … wo ist der Unterschied?

devil075 schrieb:Muss man das jetzt verstehen? Von meiner Zeit im Handel kenn ich es auch eher, dass ich eher geduzt wurde, war mir auch lieber wie das „Sie“ … der Kollege von der Warenausgabe als nicht Österreicher wurde auch eher geduzt … wo ist der Unterschied?

Weil es eben auch herablassendes Duzen gibt. Ich nehme an, dass @umma diese Form des Duzens meinte.

violetluna schrieb:Weil es eben auch herablassendes Duzen gibt.

Davon auszugehen, dass es automatisch ein herablassendes Duzen ist, wenn man einen Ausländer duzt seh ich eher als Verfolgungswahn.

devil075 schrieb:Davon auszugehen, dass es automatisch ein herablassendes Duzen ist, wenn man einen Ausländer duzt seh ich eher als Verfolgungswahn.

Kann ich nicht beurteilen, ich war nicht dabei.

violetluna schrieb:Kann ich nicht beurteilen, ich war nicht dabei.

Ging ja auch um die allgemeine Aussage 😉

devil075 schrieb:Davon auszugehen, dass es automatisch ein herablassendes Duzen ist, wenn man einen Ausländer duzt seh ich eher als Verfolgungswahn.

Ich kann da sehr genau unterscheiden. Im genannten Falle und wenn ich es ab und zu mitbekam bei anderen, wurden die ausländisch aussehenden Menschen dann auch -wie vio schrieb- in gebrochenem Deutsch angesprochen. Es wurde von vorne herein angenommen, dass sie nichts verstünden. Das ist eine Form des Rassismus.

devil075 schrieb:Ging ja auch um die allgemeine Aussage 😉

Ach so. Nun, ich denke nicht, dass es so viele Menschen gibt, die automatisch immer davon ausgehen. Die meisten werden das gut unterscheiden können, so wie das ja auch @umma beschreibt.

umma schrieb:Im genannten Falle

Ich hab es so verstanden, dass du es grundsätzlich so empfindest, da von keiner bestimmten Situation die Rede war sondern nur von Handel, Gastro etc. In dem Teil der Steiermark, in der ich aufgewachsen bin, ist Duzen weit verbreitet und ganz normal, darum war ich verwundert.

violetluna schrieb:Die meisten werden das gut unterscheiden können

Denk ich auch, dass nur ganz wenige dies nicht unterscheiden können

devil075 schrieb:Steiermark, in der ich aufgewachsen bin, ist Duzen weit verbreitet und ganz normal, darum war ich verwundert.

Vllt habe ich da zwei Dinge vermischt. Ich persönlich möchte generell nicht geduzt werden, außer natürlich, ich hätte es angeboten. Das ist sicher auch ne Altersfrage!
Beim Duzen von Ausländern sehe / höre ich überwiegend eine Respektlosigkeit ihnen gegenüber heraus, wie gesagt in Verbindung mit diesem grauenvollen Deutsch.

umma schrieb:Beim Duzen von Ausländern sehe

Ich hab das falsch verstanden… ich denk, dass die Geschichte mit Duzen sehr darauf ankommt wo man lebt.. zB in Tirol wurde ich prinzipiell mit „Du“ angesprochen, in meinem ursprünglichen Heimatort wird sehr viel geduzt, leb jetzt ja im angrenzenden Bundesland, da ist das Duzen weniger üblich OBWOHL in der jetzigen Arbeit auch gefühlt 90% zueinander „Du“ sagen (quer durch die Berufe)

Mr.Wölkchen schrieb:Meerrettich

Zu scharf mag ich auch nicht. Sahnemerrettich ist milder.

Mr.Wölkchen schrieb:Wenn mich Verkaufspersonal oder jemand in der Gastro duzt, finde ich das auch eher sympathisch als respektlos.

violetluna schrieb:Wenn alle geduzt werden, ist mir das egal.

Je nachdem, wo man hinkommt, ist das generell so. Bei "Decathlon" z.B., einem Sportgeschäft, habe ich es schon mehrfach erlebt. Oder im Fitnessstudio.
Ich habe da auch nichts dagegen, sondern akzeptiere das einfach so.

umma schrieb:Genauso unmöglich finde ich, wenn jemand z. B. meinen Mann duzt, der ja rein äußerlich als Nicht-Deutscher erkennbar ist (Er hat die deutsche Staatsbürgerschaft). Das kommt sehr selten schon mal vor.

Wo kam das z.B. vor?

violetluna schrieb:Menschen werden ja unbewusst immer lauter, wenn sie denken, das Gegenüber verstünde sie nicht. Ist dir das schonmal aufgefallen?

Ja. Auch, wenn sie denken, dass jemand schlecht hört oder sehen, dass jemand ein Hörgerät trägt.

umma schrieb:Das ist eine Form des Rassismus.

Kürzlich hörte ich eine diesbezügliche Radio-Reportage auf SWR2. Es lohnt sich, diese anzuhören.
Ein Beispiel: eine ausländisch aussehende Frau ist auf Geschäftsreise in einem Hotel. Sie befindet sich auf dem Flur, als ein Gast sein Zimmer verlässt, sie sieht und zu ihr sagt "Sie können jetzt gerne mein Zimmer machen."

https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/farbe-bekennen-alltagsrassismus-in-deutschland-100.html (Archiv-Version vom 20.12.2021)

2018 wurde #metwo von Ali Can gegründet und es haben sich sehr viele geäußert und befremdliche Erfahrungen geschildert.

devil075 schrieb:OBWOHL in der jetzigen Arbeit auch gefühlt 90% zueinander „Du“ sagen

Arbeitskollegen untereinander? Da ist Duzen ja eigentlich nicht ungewöhnlich, wenn man sich besser kennt.

nairobi schrieb:Arbeitskollegen untereinander? Da ist Duzen ja eigentlich nicht ungewöhnlich, wenn man sich besser kennt.

Naja 2000 Menschen mit zig Berufen „kennen“ sich nicht… man begegnet sich im Lift, Speisesaal etc. …

devil075 schrieb:Naja 2000 Menschen mit zig Berufen „kennen“ sich nicht… man begegnet sich im Lift, Speisesaal etc. …

Und warum tun sie es dann?