Gruppen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Die letzten Rätsel der Menschheit

2.782 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Menschheit, Rätsel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:42
@Keysibuna

Die keltische Kultur gipfelte in den als besonders „typisch“ erscheinenden sogenannten Oppida, großen, befestigten (Höhen-)Siedlungen im gesamten keltischen Gebiet.

In Süddeutschland sind die Viereckschanzen als Bodendenkmäler der Zeit heute häufig noch im Gelände zu sehen. Letztere hatten nach heutigem Forschungsstand wahrscheinlich mehrere Funktionen (Religion/Kult, Befestigung, Einfriedung für Gehöfte, et.), waren aber in erster Linie umhegte Gehöfte.

Anzeige
melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:43
@KlausBärbel

Die Einblicke, die antike Autoren in den Aufbau der keltischen Gesellschaft geben, sind eher dürftig.

Aus den Fürstengräbern der späten Hallstattzeit wie auch aus Julius Caesars Schrift De Bello Gallico (Vom gallischen Krieg) ist zumindest für den Westhallstattkreis zu schließen, dass die Gesellschaft in lokale und regionale Einheiten gegliedert war, die eine mehr oder weniger stark strukturierte Hierarchie aufwiesen.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:45
@Keysibuna

An der Spitze der Gesellschaft standen herausragende Persönlichkeiten, sog. Fürsten, die wohl große Bauvorhaben anordneten und kontrollierten. Daneben pflegten diese Fürsten weitgespannte Kontakte zu anderen Fürsten und kontrollierten den Fernhandel.

Aus genetischen Analysen und antiken Quellen aus der Spätlatènezeit ergibt sich, dass zumindest bei manchen Stämmen wie den Haeduern in Ostfrankreich Ämter und Führungspositionen nicht vererbt, sondern durch Wahlen vergeben wurden.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:47
@KlausBärbel

Sowohl für die späte Hallstattzeit als auch für die La-Tène-Zeit sind weiträumige Beziehungen, für die Spätlatènezeit durch antike Autoren auch lockere, weit ausgreifende politische Strukturen belegt.

Diese bildeten aber zu keiner Zeit die Grundlage für ein gemeinsames Bewusstsein als Ethnie oder ein dauerhaftes, zusammenhängendes politisches Gebilde.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:49
@Keysibuna

Durch spätantike Autoren sind mehrere geistige und spirituelle Führer belegt, die den oberen Gesellschaftsschichten entstammten. Diese Personen werden als Druiden bezeichnet und bildeten nach antiken Autoren den keltischen Priesterstand. Um das Druidentum ohne moderne (verstellende) Esoterik zu beschreiben, soll hier Caesars Originaltext verwendet werden.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:51
@KlausBärbel

O-Ton: „Den Druiden obliegen die Angelegenheiten des Kultus, sie richten die öffentlichen und privaten Opfer aus und interpretieren die religiösen Vorschriften. Eine große Zahl von jungen Männern sammelt sich bei ihnen zum Unterricht, und sie stehen bei den Galliern in großen Ehren.“

Überhaupt bescheinigte Caesar den Kelten eine tiefe Religiosität.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:53
@Keysibuna

Die Druiden bildeten eine intellektuell und religiös hochgebildete Oberschicht des keltischen Gesellschaftssystems. Aus antiken Quellen und überlieferten Mythen keltischen Ursprungs ergibt sich auch eine Machtstellung der Druiden gegenüber den zumeist aus der gleichen Oberschicht stammenden Fürsten.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:55
@KlausBärbel

Die Ausbildung zum Druiden dauerte extrem lange, nach Caesar gelegentlich bis zu zwanzig Jahre:

„Die Druiden nehmen in der Regel nicht am Krieg teil und zahlen auch nicht wie die übrigen Steuern. […] Diese großen Vergünstigungen veranlassen viele, sich aus freien Stücken in ihre Lehre einweihen zu lassen, oder ihre Eltern und Verwandte schicken sie zu den Druiden. Wie es heißt, lernen sie dort eine große Zahl von Versen auswendig. Daher bleiben einige 20 Jahre lang im Unterricht."


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:56
@Keysibuna

Neben ihren priesterlichen Funktionen hatten die Druiden aber auch durchaus weltliche Pflichten und Privilegien. Ihnen oblag die Rolle des Lehrers, Mediziners, Naturforschers und Richters. Nach Caesar war die Exkommunikation, d. h. der Ausschluss von den Opferbräuchen, die schwerste der denkbaren Strafen. Die Druiden seien für ihre Gerechtigkeit bekannt, rühmte Strabon.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:57
@KlausBärbel

In Wales, das jedoch nur bedingt als keltisch bezeichnet werden kann, soll es auch weibliche Druiden gegeben haben.

Diese Angaben stammen aber aus wesentlich jüngeren, spätmittelalterlichen Quellen.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:00
@Keysibuna

Bei Fragen der keltischen Religion ist gegenüber modernen Veröffentlichungen, sofern sie nicht archäologisch ausgerichtet sind, Vorsicht geboten, da moderne esoterische Bewegungen sich gerne mit dem Prädikat keltisch schmücken, ohne dass tatsächlich keltische Bezüge bestehen.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:02
@KlausBärbel

Obwohl Frauen in hohem Ansehen standen und offensichtlich alle hohen Ränge einnehmen konnten, war die keltische Gesellschaft insgesamt stark patriarchal organisiert.

Die bekannteste, von antiken Autoren genannte Keltin war Boudicca, Anführerin der Icener (Britannien, Norfolk), welche den Aufstand gegen die römische Besatzung in den Jahren 60/61 n. Chr. anführte, sowie Cartimandua, „Königin“ der Briganten, die 77 n. Chr. von Agricola besiegt wurden.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:04
@Keysibuna

Es sind kaum antike Belege zum Glauben der Kelten bekannt. Überdies glichen antike Autoren nach der üblichen Interpretatio Romana die keltischen Götter und Kulte den eigenen, römischen an und ordneten den keltischen Göttern je nach ihrer Zuständigkeit römische Interpretationen und Götternamen zu. Somit sind Aussagen zur ursprünglichen Funktion, Mythos und Kult der keltischen Götterwelt schwierig. Beispiele für Gleichsetzungen: Teutates wurde Merkur, Cernunnos dem Jupiter, Grannus dem Apollo und Lenus dem Mars gleichgeordnet.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:05
@KlausBärbel

Durch die unterschiedlichen religiösen Vorstellungen in verschiedenen Regionen (sowohl bei Römern als auch bei Kelten) konnten diese Re-Interpretationen bei ein und demselben Vorbild mehrere römische „Patengötter“ aufweisen, wodurch dieselben römischen Götter in unterschiedlichen Regionen mit verschiedenen keltischen Beinamen erscheinen, aber auch dieselben keltischen Götter unterschiedlichen römischen zugeordnet wurden.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:07
@Keysibuna

Die keltische Wirtschaft basierte auf Ackerbau und Viehzucht. Auf kleinen, umzäunten Äckern wurden Getreide (Emmer, Dinkel, Gerste, Hirse) und Leguminosen (Saubohnen, Erbsen, Linsen) angebaut. Als Gemüse wurden unter anderem Löwenzahn, Brennnessel, Rübe, Rettich, Sellerie, Zwiebel und Kohl verzehrt. Aus archäologischen Funden (Speiseresten) in Hallstatt lässt sich etwa ablesen, dass die Kelten ein noch heute in Österreich übliches Gericht aßen, Ritschert, einen Eintopf aus Rollgerste und Bohnen.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:08
@KlausBärbel

Da das lateinische Wort für Bier (cervisia) ein keltisches Lehnwort ist, wird vermutet, dass die Kelten das Brauen beherrschten.

Römische Autoren beschreiben das Getränk allerdings mit deutlichem Abscheu. (was ich nicht verstehen kann^^)

In Hochdorf und dem Glauberg ist durch Pollenfunde Met archäologisch nachgewiesen.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:10
@Keysibuna

Wichtigstes Haustier war das Rind, welches neben der Lieferung von Fleisch, Milch (Käse) und Leder auch unabdingbar bei der Ackerbestellung war.

Daneben wurden Schafe (Wolle) und Schweine gehalten; Hunde wurden als Hütehunde und Jagdhunde eingesetzt. Pferde waren ein Statussymbol und bei Kriegszügen wichtig und wurden wahrscheinlich von einigen Stämmen intensiver gezüchtet.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:11
@KlausBärbel

Von Bedeutung für die keltische Wirtschaft war auch der Bergbau.

Bergbau auf Salz ist eindeutig nachgewiesen. Eisengewinnung und -verhüttung ist zu vermuten.

Durch spätere Abbautätigkeit fehlen hier aber aus den Abbaugebieten meist die letzten Beweise eines eisenzeitlichen Erzabbaus.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:14
@Keysibuna

Vorreiter waren die Kelten bei der Weiterentwicklung des Wagens. Sie erfanden Drehschemellenkung und Federung. Auch in der Metallurgie, vor allem bei der Erzeugung von Damaszenerstahl waren sie den Römern anfangs weit überlegen. Vermutlich übernahmen sie auf diesen Feldern verschiedene Fähigkeiten von den Etruskern und Skythen.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:17
@KlausBärbel

Lange Zeit bildeten Importe von Waffen, insbesondere Schwertern aus keltischer Produktion einen festen Bestandteil der Bewaffnung römischer Truppen.

Daneben übernahmen die Römer im Wagenbau nicht nur technische Details, sondern vermutlich auch einzelne Begriffe des Wagenbaus von ihnen.


Anzeige

melden