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Die letzten Rätsel der Menschheit

2.782 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Menschheit, Rätsel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 13:25
@Keysibuna

In der Frühlatènezeit setzt sich die Blüte der materiellen Kultur der Hallstattzeit fort, jedoch verschieben sich die kulturellen Zentren aus vielfältigen Gründen aus dem süddeutschen Raum nach Norden, Westen und Osten.

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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 13:27
@KlausBärbel

Neben kriegerischen Konflikten, für die es keine stichhaltigen Belege gibt, werden Umweltprobleme im Umfeld der hallstattzeitlichen Höhensiedlungen genannt. Eine weitere Theorie geht davon aus, dass die Etrusker – in Konkurrenz zu den griechischen Kolonien in Südfrankreich – alternative Handelsrouten nach Norden und Richtung Atlantik erschlossen und dabei zu einem wirtschaftlichen Aufschwung in der weiteren Mittelrhein- und Champagne-Marne-Region beitrugen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 13:29
@Keysibuna

Der neue Reichtum hätte dann für einige Generationen seinen Niederschlag in den Gräbern gefunden. Hinweis auf einen verstärkten Einfluss aus dem Mittelmeergebiet könnte auch der drastische Stilwandel vom eher geometrisch-abstrakten Stil der Hallstattzeit zum stärker naturalistisch-figürlichen Stil der Frühlatène-Zeit sein.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 13:31
@KlausBärbel

Aus den Regionen Champagne-Marne, Hunsrück, Eifel und Dürrnberg sind für die Frühlatènezeit zahlreiche sogenannte Prunkgräber bekannt.

Auch östlich davon existieren in Franken und Böhmen reich ausgestattete Bestattungen und große befestigte Siedlungen der frühen La-Tène-Zeit.
Die Bestattungen hochgestellter Personen dieser Zeit weisen reiche Grabbeigaben auf, die sich vor allem durch im Latènestil verzierte Wagen, Schmuck (häufig Gold), Waffen sowie Importe aus dem Mittelmeerraum auszeichnen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 13:32
@Keysibuna

Die seit der Hallstattzeit bekannte Sitte, Grabhügel oder Grabbezirke mit Steinen oder Stelen zu kennzeichnen, entwickelte sich in der Frühlatènezeit in seltenen Einzelfällen (am Glauberg) zu fein ausgearbeiteten Statuen mit menschlichen Zügen weiter. Die Statuen vom Glauberg weisen Details auf (Mistelblattkrone und Dolch), welche exakt mit Grabbeigaben von Bestatteten übereinstimmen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 13:33
@KlausBärbel

Die Statuen können daher als Versuch einer Abbildung des Verstorbenen angesehen werden, deren Funktion über die bloße Kennzeichnung der Grabstätte weit hinausgegangen sein dürfte.

Vorbild dieser Statuen könnten griechisch-etruskische Grabmäler sein.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 13:35
@Keysibuna

Vor allem in den genannten Frühlatènezentren, aber auch darüber hinaus, wurden auch zahlreiche Gräber aus anderen sozialen Schichten sowie vereinzelte kleinere Siedlungen ergraben. Gold- und Feinschmiede- sowie Steinmetzarbeiten, aber auch die wenigen erhaltenen Holzskulpturen (Fellbach-Schmiden) im Latènestil zeugen von hoher technischer und künstlerischer Fertigkeit.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 13:37
@KlausBärbel

Gut erforschte Beispiele für Prunkgräber der Frühlatènezeit sind die Gräber vom Glauberg, Waldalgesheim und Reinheim.

Während am West- und Nordrand des keltischen Kulturraumes die Sitte reich ausgestatteter Prunkgräber blühte, setzten weiter südlich und östlich die keltischen Wanderungen ein.
Obwohl die Zeit der keltischen Wanderungen meist mit der Mittellatènezeit gleichgesetzt wird, begannen erste Wanderungsbewegungen schon früher.
Hierin werden wahrscheinlich regionale Unterschiede deutlich.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 13:38
@Keysibuna

Erste Aufenthalte von keltischen Einwanderern im damals vor allem etruskisch geprägten Oberitalien sind ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. nachweisbar.

Während der ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. einsetzenden Wanderungswellen wird die keltische Kultur auch in Nordspanien und Portugal fassbar, wobei hier kein Verdrängen ortsansässiger Kulturen nachgewiesen werden kann.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 13:40
@KlausBärbel

Ein allmähliches Annehmen mitteleuropäischer Kulturelemente durch die ansässigen Gesellschaften ist weit wahrscheinlicher.
Die in Nordspanien und Portugal lebenden Menschen der späten Eisenzeit werden deshalb auch als Keltiberer bezeichnet.

Keltische Gruppen ließen sich daneben in Oberitalien und der Poebene nieder, von wo aus sie zu Beginn des 4. Jahrhunderts v. Chr. Rom angriffen.
Die Belagerung Roms unter dem keltischen Heerführer Brennus (wahrscheinlich 387/386 v. Chr.) hinterließ bei der späteren Weltmacht ein lang anhaltendes Trauma.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 13:42
@Keysibuna

Andere Stämme drangen über Südosteuropa und den Balkan nach Griechenland und Kleinasien vor. 279 v. Chr. stießen keltische Gruppen unter der Führung eines ebenfalls Brennus genannten Heerführer (Brennus wird daher eher als Titel denn als Name angesehen) bis nach Delphi vor, wurden aber schließlich zurückgeschlagen.

Ein Stammesteil ließ sich schließlich in Zentralanatolien nieder und wurde unter der Bezeichnung Galater noch Jahrhunderte später im Neuen Testament erwähnt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 13:44
@KlausBärbel

Gleichzeitig blieben Teile der Stämme aber in ihren angestammten Regionen in Mitteleuropa sesshaft. Darauf deuten die – wenn auch gegenüber der vorhergehenden Früh- und nachfolgenden Spät-Latènezeit viel selteneren – archäologische Funde.

Je nach Region schwankt die Funddichte sehr. Während die Mittlere La-Tènezeit in einigen Regionen klar nachgewiesen werden kann, fehlen Funde in anderen Regionen weitestgehend.
Vor allem in Süddeutschland und im nördlichen Alpenraum ist – so der momentane Forschungsstand – während der Mittleren La-Tènezeit ein deutlicher Siedlungsrückgang wahrscheinlich.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 13:46
@Keysibuna

Nicht nur die Zahl, sondern auch die Art der Funde unterscheiden sich stark von denen der Frühlatènezeit: Fürstengräber und große befestigte Höhensiedlungen verschwinden fast vollständig. An ihre Stelle treten vergleichsweise einfache, fast ärmlich ausgestattete Gräber und kleinere, wenig strukturierte Siedlungen.

Dabei ist in Regionen, in denen Gräber vorhanden sind, immer noch eine örtliche oder regionale Oberschicht nachweisbar, die jetzt jedoch nur noch unscheinbare Teile ihres Besitzes mit in die Gräber bekommt (Pars-pro-toto-Sitte.)


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 13:48
@KlausBärbel

Gegen Ende der Mittleren La-Tène-Zeit setzt eine Rückwanderung von keltisch geprägten Bevölkerungsteilen in die Regionen nördlich der Alpen ein.
Wahrscheinliche Ursache hierfür sind vernichtende Siege der zu den Alpen vordringenden Römer über verschiedene keltische Stämme in Oberitalien.

Einige Forscher nehmen an, dass die nachfolgende Kultur der Spätlatènezeit von keltischen Rückwanderern aus Oberitalien entscheidend beeinflusst wurde.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 13:50
@Keysibuna

Diese hatten mehrere Generationen lang in Oberitalien gelebt und waren dort mit der hochentwickelten Stadtkultur der späten Etrusker, griechischen Einflüssen und der sich auf dieser Basis neu formierenden frührömischen Kultur in Kontakt gekommen. Gleichzeitig sind seit der späten Mittellatènezeit auch keltische Einflüsse auf die römische Kultur, wie im Bereich der Waffentechnik und im Wagenbau, nachweisbar.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 13:52
@KlausBärbel

Ab der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr. wurden vom Osten und Süden ausgehend auch im Bereich des Alpenvorlandes bis hinauf zum nördlichen Rand der deutschen Mittelgebirge wieder große befestigte Siedlungen, sogenannte Oppida gegründet.

Die Bezeichnung Oppida geht dabei auf römische Schilderungen beispielsweise bei Julius Caesar zurück und wird zumeist nur auf Siedlungen der Spätlatènezeit angewandt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 13:55
@Keysibuna

Ähnlich wie die großen befestigten Siedlungen der späten Hallstatt- und Frühlatènezeit, weisen diese Oppida stadtähnliche Strukturen auf und konnten in Einzelfällen beträchtliche Einwohnerzahlen (5.000 bis 10.000 Einwohner) erreichen. Als Beispiele für diese Siedlungen können der Staffelberg (Menosgada) in Oberfranken, das Oppidum von Manching in Oberbayern, das Heidetränk-Oppidum im Taunus, die Ringwallanlage auf dem Dünsberg bei Gießen, die Heidenmauer bei Bad Dürkheim, der Donnersberg in der Nordpfalz und weitere gelten.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 13:57
@KlausBärbel

Die keltische Oppidakultur erlebte ab Ende des 2. bis ins späte 1. Jahrhundert v. Chr. ihre Blüte, wobei sie aufgrund ihrer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Differenzierung, hochentwickelter Handwerks- und Kunstfertigkeit sowie des Fernhandels die Stufe zur Hochkultur erreichte.

Lediglich das Fehlen einer allgemeinen Schriftlichkeit steht dieser Bezeichnung entgegen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 13:59
@Keysibuna

Aufgrund antiker Schilderungen in römischen und griechischen Quellen darf man jedoch von einer hochentwickelten Kulturtechnik der exakten Weitergabe mündlichen Wissens im Bereich der keltischen Stämme ausgehen. Wohl aus kultischen Gründen scheinen die Kelten bewusst auf schriftliche Aufzeichnungen weitestgehend verzichtet zu haben.

Aus Funden der Spätlatènezeit kann auch auf eine zunehmende Schriftkundigkeit der keltischen Oberschicht geschlossen werden.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:00
@KlausBärbel

Die größte Ausbreitung erreichten die keltischen Stämme um 200 v. Chr. Im Nordwesten ihrer Siedlungsgebiete, d. h. im weitesten Sinn im Bereich der nördlichen, rechtsrheinischen Mittelgebirge, verschwand die keltische Kultur nach und nach während des 1. Jahrhunderts v. Chr. wohl als Folge des Vorrückens germanischer Stämme nach Süden.


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