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Die letzten Rätsel der Menschheit

2.782 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Menschheit, Rätsel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die letzten Rätsel der Menschheit

20.11.2010 um 13:46
@KlausBärbel

Die westliche inselkeltische Gruppe, das Goidelische, besteht aus dem Altirischen und den drei davon abgeleiteten modernen Sprachen, dem Irischen, dem Schottisch-Gälischen (selten – nach dem Scots-Begriff Erse – als „Ersisch“ bezeichnet) sowie dem Manx. Gälisch kam im frühen Mittelalter nach Schottland, im Zuge einer Expansion aus dem Norden Irlands (durch den Stamm der Dál Riata), die zum Untergang des piktischen Königreichs führte.

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Die letzten Rätsel der Menschheit

20.11.2010 um 14:02
@Keysibuna

Die Republik Irland bemüht sich, die irische Sprache (die wie alle goidelischen Sprachen auch „Gälisch“ genannt wird) zu erhalten. Schätzungen der Sprecherzahlen schwanken stark zwischen knapp 20.000 und 70.000. Etwa 33 % der irischen Bevölkerung sprechen zumindest etwas Irisch. In Nordirland wird das Irische seit den 1950er Jahren nicht mehr als Mutter- oder Erstsprache gebraucht, jedoch besitzt es dort eine starke identifikatorische und politische Bedeutung.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

20.11.2010 um 14:04
@KlausBärbel

Weniger staatliche Unterstützung erhält das Schottisch-Gälische, das laut der Volkszählung von 2001 knapp unter 59.000 Sprecher (1,16 % der schottischen Bevölkerung) zählt, wovon allerdings wohl nicht alle die Sprache auch täglich verwenden.

Ein Dialekt des Gälischen, das kanadische Gälisch, wird noch vereinzelt in Nova Scotia (Kanada) gesprochen.


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20.11.2010 um 14:05
@Keysibuna

Ein "letzter Sprecher" des Manx war Ned Maddrell, der 1974 verstarb. Er war kein Muttersprachler, sondern hatte die Sprache zwar als Kind, aber erst nach dem Englischen gelernt. Die Sprache wird aber auf freiwilliger Basis an den Schulen unterrichtet.


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20.11.2010 um 14:07
@KlausBärbel

Das Bretonische ist eine britannische Sprache, die ursprünglich von der Insel stammt, durch Zuwanderung aber an die Nordküste Frankreichs gelangte (Bretagne).

Es wurde traditionell bis in die 1950er Jahre von über einer Million Menschen gesprochen.
Heute wird es nur noch von 250.000 Menschen als Muttersprache und von nur fünf Prozent der bretonischen Bevölkerung als Alltagssprache gesprochen.


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20.11.2010 um 14:10
@Keysibuna

Das Walisische wird von über 20 % der Bevölkerung von Wales, neben Englisch, gesprochen. Es ist in den Schulen Pflichtfach, damit die Sprache, die als wichtiger identitätsbildender Faktor für Wales empfunden wird, nicht ausstirbt.


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20.11.2010 um 14:14
@KlausBärbel

Allen keltischen Sprachen ist in verschiedenem Maße gemeinsam, dass die Alters- und Sozialpyramiden ihrer Sprecher sehr ungünstig sind.

Dies bedeutet, dass sie vorwiegend von älteren Leuten gesprochen werden, die zudem häufig aus niederen sozialen Schichten stammen.
In Irland wird dies jedoch wenigstens zum Teil durch Nichtmuttersprachler mit guten oder sehr guten Irischkenntnissen ausgeglichen, und in Wales sorgt das Schulsystem (vielfach Unterricht auf Walisisch, nicht nur Walisisch als Fremdsprache) wieder für eine stärkere Verbreitung von Walisischkenntnissen in jüngeren Altersgruppen.


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20.11.2010 um 14:16
@Keysibuna

Überhaupt sind viele moderne Keltischsprecher keine traditionellen Sprecher, sondern haben sich bewusst für das Erlernen als Fremdsprache entschieden. Viele haben keine "keltischen" Vorfahren, manche leben sogar nicht einmal auf den britischen Inseln oder in Nordfrankreich. Sie haben sich für eine keltische Sprache als Hobby entschieden, weil sie von der keltischen Geschichte und Mythologie fasziniert sind.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

20.11.2010 um 14:18
@KlausBärbel

Verschiedene europäische Sprachen wurden von keltischen Sprachen auf unterschiedliche Weise beeinflusst. Dieser Einfluss war zwar beschränkt, aber auch nicht zu unterschätzen.
Dabei muss zwischen den Auswirkungen der altkeltischen Sprachen einerseits und den späteren Auswirkungen der inselkeltischen Sprachen andererseits unterschieden werden.
Die Auswirkungen können zudem in reine Lehnwörter, Orts- und Gewässernamen sowie allgemeinere Einflüsse (Syntax, Phonetik usw.) unterteilt werden.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

20.11.2010 um 14:19
@Keysibuna

Da im Laufe der Zeit weite Teile Mittel-, Süd- und Westeuropas von Volksgruppen mit keltischen Sprachen besiedelt wurden, sind Überbleibsel aus diesen Sprachen in vielen Sprachen dieser Regionen zu finden.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

20.11.2010 um 14:21
@KlausBärbel

Ältestes keltisches Wortgut findet sich in alteuropäischen Gewässernamen. Dazu zählen z. B. in Süddeutschland die meisten maskulinen Flussnamen wie Rhein, Main, Lech, Inn und Regen und einige feminine Flussnamen wie Donau, Glonn, Iller, Isar, Isen, Loisach und Traun.


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20.11.2010 um 14:22
@Keysibuna

Auch Ortsnamen leiten sich von keltischen Bezeichnungen ab, insbesondere solche mit den Endungen -ach, -ich und -ig (entstanden aus Gutshöfen, die nach dem ursprünglichen Besitzer aus einem Personnamen mit dem Suffix acos abgeleitet waren) bzw. -magen (von magos = "Feld, Wiese, Ebene") wie Andernach, Breisach, Kessenich, Disternich, Lessenich, Kirspenich, Zülpich, Elsig bzw. Dormagen und Remagen (= Königsfeld).


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20.11.2010 um 14:24
@KlausBärbel

Weitere Städtenamen in Süddeutschland mit keltischen Wurzeln sind vermutlich u. a. Bonn, Mainz, Worms (< Borbetomagus), Daun (von Dunum = befestigte Anhöhe), Cham, Prien und Zarten (< Taro-dunum).


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20.11.2010 um 14:30
@Keysibuna

In Frankreich die Flussnamen Rhône und Seine (letzterer aus gallisch *sequan-) sowie Städtenamen wie Lyon (aus *Lugu-dunom, „Festung des (Gottes) Lugos“) und Verdun (aus *ver(o)-dunom, „oben gelegene Festung“).


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20.11.2010 um 14:32
@KlausBärbel

Direkt aus einer keltischen Sprache (wahrscheinlich dem Gallischen) entlehnt sind die deutschen Begriffe „Amt“, „Eisen“ und „Reich“ (bzw. das Adjektiv „reich“): sie stammen aus *ambaktos „Höriger, Dienstmann“ (eigentlich: „derjenige, der herumgetrieben wird“), *isarno- und *rigjom „das zum König (rix) gehörige“).

Erst am Ende des Altertums wurde über das Provinzlatein Galliens die griechisch-gallische Mischform para-veredus (griech. para = neben; kelt. ve- = unter und reda = Kutsche) „Beipferd zum Postpferd“ entlehnt, aus der das heutige deutsche Wort „Pferd“ entstand.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

20.11.2010 um 14:33
@Keysibuna

Eine interessante Entwicklung hat das keltische Wort '*'karros („Wagen“) genommen. Zunächst gelangte es als carrus ins Lateinische, über dieses in die romanischen Sprachen, später aus diesen in verschiedene andere Sprachen, u. a. ins Deutsche („Karre, Karren, Karrosse“) und über das Englische („car, cart“) auch ins Irische, also wiederum in eine keltische Sprache (carr, „Auto“, neben der Eigenbildung gluaisteán, eigentl. etwa „Beweger“).


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Die letzten Rätsel der Menschheit

20.11.2010 um 14:35
@KlausBärbel

Die Auswirkungen auf den Wortschatz der verschiedenen romanischen Sprachen sind vergleichsweise gering.

Alle in Frage kommenden Wörter gingen zunächst ins Provinzlatein Galliens über, so zum Beispiel alauda „Lerche“, vgl. franz. alouette, und ivos „Eibe“ (franz. if) und verschiedene andere Ausdrücke meistens aus Flora und Fauna.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

20.11.2010 um 14:37
@Keysibuna

Die Auswirkungen der heute existenten inselkeltischen Sprachen sind recht gering, werden jedoch meist auch unterschätzt. Lehnwörter in anderen Sprachen gibt es relativ wenige. Zu diesen zählen, um nur einige zu nennen, Whisk(e)y (aus ir.-schott. uisce (beatha), „Wasser (des Lebens)“; vgl. frz. eau de vie mit der gleichen Bedeutung) sowie die Ausdrücke galore („viel, massenhaft“; aus schottisch-gälisch gu leòr, „ausreichend, zahlreich“ – im Englischen wahrscheinlich das einzige stets nachgestellte Adjektiv).


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Die letzten Rätsel der Menschheit

20.11.2010 um 14:39
@KlausBärbel

Ins Deutsche sind Ausdrücke aus inselkeltischen Sprachen nur über Vermittlung anderer Sprachen, meist des Englischen gelangt.


Neben demWhisky zählen dazu die Wörter Clan (Kind, Sippe), Slogan (Sammel-, Schlachtruf) und Flanell.
Letzteres stammt ursprünglich von einer bestimmten grammatischen Form des walisischen Wortes für „Wolle“ ab: wlanen /wlanen/, von gwlân /gwlaːn/, mit leniertem Initiallaut /g/ und Singularsuffix -en.
Im Englischen wurden das auslautende -n und das -n- im Inlaut dissimiliert und die Endung ergab -l.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

20.11.2010 um 14:40
@Keysibuna

Die deutschen Bezeichnung für bestimmte Megalithmonumente, nämlich Dolmen und Menhir, sind pseudobretonische Bildungen, die über das Französische vermittelt wurden (breton. taol, „Tisch“; maen, „Stein“; hir „lang“). Ebenfalls bretonischen Ursprungs sind die französischen Wörter bijou („Schmuck“ < bret. bizoù, „Finger“), balai („Besen“ < bret. balan, „Gestrüpp, Besen“) und das eigentlich zur Diskriminierung bretonischsprachiger Soldaten in der französischen Armee geprägte Verb baragouiner („radebrechen“ < bret. bara ha gwin, „Brot und Wein“).


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